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Archiv für die Kategorie ‘(1) MG + GSP’

GSP: Anmerkungen zu einer Finanzkrise der ganz modernen Art

16. Oktober 2007 Kommentare ausgeschaltet

Der Artikel zur weltweiten Finanzkrise, die mit der US-Hypothekenkrise angefangen hatte, aus dem aktuellen Heft 3-07 des GegenStandpunkt mit dem Titel „Der Welterfolg einer neuen Technik finanzkapitalistischer Selbstbefriedigung macht weltweit Ärger“ ist jetzt hier als PDF-Scan downloadbar.

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Schulung in Berlin: Karl Marx — Das Kapital, Band I

16. Oktober 2007 Kommentare ausgeschaltet

Ein Hinweis für Berliner (von der Gruppe Kein Kommentar in Berlin):

Schulungen: Karl Marx — Das Kapital, Band I

Beginn einer neuen Schulung: Der erste Termin wird nach dem Vortrag “Was von Marx zu lernen wäre: Alles Nötige über Arbeit und Reichtum im Kapitalismus” am 31.10.2007 (Mitttwoch), 18:00 Uhr in der Humboldt-Universität, im neuen Gebäude am Hegelplatz, Raum 606 stattfinden.
Zum Ankündigungstext geht es hier:

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Karl Held gegen Gremliza und Pohrt, KONKRET-Kongreß 1993

14. Oktober 2007 12 Kommentare

“Es geht um folgendes: Sind vorgelesene Gedichte, die man selber komponiert hat, die korrekte Beurteilung dessen, was in Deutschland jetzt abläuft? Ihr habt beide [Gremliza und Pohrt] zwei Gedichte vorgelesen und weiter nichts. Und in den Gedichten sind Sachen vorgekommen, die eines Kommunisten unwürdig sind, und so einer bin ich nun mal zufällig. Z.B. “Webfehler” – bei dir jetzt Pohrt – und “Konditionierung”. Glaubst du ernsthaft, jemand, der auf einen Ausländer losgeht, macht das nicht mit Willen und Bewusstsein? Das Bewusstsein mag falsch, brutal, blutig sein, aber der ist doch nicht konditioniert wie a Ratz! Das sind doch leibhaftige Leute, die in der Hauptschule waren. Die haben Lesen und Schreiben gelernt, und sie haben sich eingebildet, dass, was immer sie als untragbar in dieser Nation empfinden, daran liegt, dass die Ausländer da sind, zu viele sind, geduldet wurden usf. Die Logik dieses Schlusses ist zu erläutern und nicht in die psychologische Ecke mit Webfehler und Konditionierung zu stellen. Das ist die Differenz zwischen uns. (…)
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Fiktives Kapital versus wirklicher Reichtum

6. Oktober 2007 126 Kommentare

Nach einigen Vorträgen, Artikeln zum Thema und immerhin ein klitzekleines Maß an Diskussionen zum Thema, selbst hier, möchte ich jetzt eine recht grundlegende Kritik anbringen:
Rolf Röhrig hat in seinem letzten Vortrag in Regensburg wieder mal auf den Gegensatz von fiktives Kapital (in Form der Myriaden von „Wert“papieren in der Finanzwelt) versus wirklicher Reichtum in Form von Ferraris, Luxusjachten oder Bürotürmen geredet. Er hat auch auf den klassischen Gegensatz der bürgerlichen Medien und der Wirtschaftswissenschaften hingewiesen, die die „Realwirtschaft“ und das „Finanzwesen“ (englisches deutsch macht daraus interessiert gerne eine „Finanzindustrie“, als wenn die was echtes produzieren würde) kennt. Ich möchte nun behaupten, daß da überhaupt keine scharfe Scheidelinie zwischen den beiden Formen kapitalistischen Vermögens besteht, sondern daß die beide grundsätzlich gleichermaßen fiktiv wie real sind.
Denn soviel steht ja fest, als physischer Gebrauchswert interessieren die allermeisten Dinge in dieser Welt die Leute, die sie kommandieren, nur ganz am Rande. Es ist natürlich schön, wenn eine Hütte eine schöne Aussicht hat, aber wichtig ist für den Verkäufer wie den Käufer, daß damit ein Zeiger auf einen unabänderlichen „Wert“ des Dings gegeben sei, der den aktuellen Preis rechtfertig. Gerade die Immobilienwelt ist doch ein trauriges Paradebeispiel, wie das Wachstum von fiktivem Zettelreichtum zu einer irren Steigerung der Nachfrage nach Immobilien geführt hat, die dadurch auch im „Wert“ (na ja, eben nur im Preis) gestiegen sind. Und die mit dem Untergang der Finanzblase auch wieder weg sein werden. Warum sind Immobilien in London oder Manhattan so teuer? Weil dort die Macher der Finanzszene konzentriert sind, die einerseits die Büros, die sie brauchen, teuer mieten können und deren Mitarbeiter mit ihren Luftnummern genügend Geld verdienen, um noch die irrwitzigsten Wohnungs- oder Häuserpreise bezahlen (oder genauer beleihen lassen zu können). Auch hier besteht der Wert der Güter also im Vertrauen, daß sie Wert verkörpern.
Auch in der Realwirtschaft ist doch weithin das Vertrauen in die zukünftigen Rückflüsse/Einahmen/Erträge die Basis für die Geschäfte. Weil die Hypothekenbank auch glaubt, daß es mit der City von London immer so weiter geht, glaubt sie auch, daß man einem Junior Credit Analyst schon mal das sechsfache seines Jahreseinkommens als Wohnungskredit geben kann, weil erstens er schon genügend Kohle ranschaffen wird, und notfalls irgendein anderer Makler/Broker/Fondsmanager dessen Hütte wohlmöglich noch teurer kaufen würde, oder sie kreditiert den Ankauf von irgendeinem Büroturm mit einer Fabelssumme, weil die Mieten dort sicher noch weiter ins Irrwitzige ansteigen werden. Die ganzen Docklands sind doch der imposante Beleg dafür, wie eine Blase einerseits real in der Landschaft rumstehen kann und andererseits buchstäblich nichts über den Wert gesagt ist, wenn man hört, daß so ein Bürokasten 10.000 m² Fläche hat und 100 Mio € gekostet hat. Wert ist der eben nur dann was, wenn dort rund um die Uhr die Telefone klingeln. Sonst kann man da Ketten vor die Tür hängen, um die Obdachlosen abzuwehren.
Nicht mal ganz normale, „gesunde“ Warenproduktion kann sich doch ihrer Werthaltigkeit sicher sein: Der Ciabatta-Bäcker, der denkt, am Brötchenbacken kann doch wirklich nichts falsch sein, wird sich wundern, wenn eines Morgens aus der U-Bahn-Station, aus der bisher die ABS-Spezialisten der XYZ-Bank in Scharen auf dem Weg zur Arbeit seine belegten Snacks mitgenommen haben, ausbleiben, weil von heute auf Morgen die Bank 5000 Leute gefeuert hat. Der Hersteller von robustem Büroteppichboden schaut dann auch in die Röhre, weil es auf einmal gar keine neuen Büros mehr gibt, in die er sein Zeugs legen lassen könnte.
Die Verhaftung der gesamten Gesellschaft für die Einlösbarkeit all der aufeinandergehäuften Zettel bedeutet eben auch für die „reale“ Wirtschaft, daß deren Werte sich in nichts auflösen, wenn sich die Werte in den luftigen Höhen der Finanzwelt auflösen.
Nur die Ferraris bleiben nützliche Dinge, mit denen kann man immer noch so schnell, wie es eben mit einem Ferrari geht, versuchen, allem zu entfliehen. Weit kommen wird man damit aber nicht, auch wenn man ganz weit weg gefahren sein sollte.

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US-Hypothekenkrise, Fondsschließungen, Bankenpleiten

4. Oktober 2007 Kommentare ausgeschaltet

Auf den Seiten von ArguDiss ist ein Mitschnitt einer weiteren Veranstaltung des GegenStandpunkts, Referent Rolf Röhrig, veröffentlicht worden. Thema:
US-Hypothekenkrise, Fondsschließungen, Bankenpleiten: Der Welterfolg einer Technik finanzkapitalistischer Selbstbefriedigung macht weltweit Ärger
Datum: 26.09.2007, Ort: Regensburg
Gliederung
Teil 1: Die Bank und ihr Kerngeschäft: Kredit
Teil 2: Das Finanzgewerbe höherer Art: Kreditderivate & Wertschöpfung durch Vertrauen
Teil 3: Staat & Öffentlichkeit: Reaktionen auf die Finanzkrise – und was sie über Produktion & Spekulation verraten
Teil 4: Diskussion

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Wie kann Papiergeld ,Maß der Werte‘ sein?

2. Oktober 2007 16 Kommentare

Anhang I aus dem Geld-Buch aus dem GegenStandpunkt Verlag von Wolfgang Möhl und Theo Wentzke
„Wie kann Papiergeld ,Maß der Werte‘ sein?“ (8)
„Nicht zustimmen kann ich der Behauptung, dass die Währung, das Bundesbankgeld, Wertmaß sei und die Substanz des Werts der Währung ein Gewaltverhältnis; der Warenwert hat eine ökonomisch bestimmte Substanz, und sein Maß muss eben diese Substanz haben. Wie kann denn das ,Maß Gewaltverhältnis‘ Arbeitszeit ausdrücken und quantifizieren?“

Dass das Notenbankgeld – in Deutschland mittlerweile das der Europäischen Zentralbank – das Maß der gehandelten Warenwerte sei, ist keine Behauptung in dem Sinn, sondern ein Faktum. Freilich ein durchaus erklärenswertes. Denn wenn dieses Geld schon das Maß aller Dinge ist: Was misst es denn eigentlich, wenn es die Vielfalt der Warenwelt auf einen einzigen Nenner herunterbringt? Was ist das für ein Maß, und was kriegt im Geld sein Maß verpasst? Mehr…

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Die nötigsten Anmerkungen zum (unterbliebenen) Arbeitskampf der Lokführer II

27. September 2007 5 Kommentare

Mittlerweile gibt es bei argudiss den Mitschnitt einer Veranstaltung des GegenStandpunkt vom 20.09.07 in Bremen zum (bisher unterbliebenen) Streik der Lokführer:
Die Lokführer führen einen Lohnkampf – Die Republik steht Kopf: “Dürfen die das?”
Die Lohnfrage heute

Referentin war Margaret Wirth. Hier noch die Gliederung der Veranstaltung:
Teil 1. Der Lohnkampf der Lokführer
Teil 2. Die Gegenfront und der Schulterschluss von Bahn AG und Transnet-Gewerkschaft
Teil 3. Das Prinzip der Koalitionsfreiheit und des Streikrechts und seine aktuelle Anwendung auf den Lokführerstreik – Der Fortgang in Verhandlungen
Teil 4. Diskussion und Nachträge

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Die nötigsten Anmerkungen zum (unterbliebenen) Arbeitskampf der Lokführer

27. September 2007 Kommentare ausgeschaltet

MPunkt hat mal wieder „CEE IEH – den Conne Island Newsflyer“ online gelesen (Leipzig halt!). Und ist dabei auf einen interessanten Artikel gestoßen:
Die Freunde der Sowjetmacht — sozialistische Gruppe Leipzig (mit einer schönen Logo-homepage zu ihrem schönen Namen, sonst erstmal nicht viel außer ein paar handverlesenen links, auch zu GSP-Seiten oder Texten) haben dort „Die nötigsten Anmerkungen zum (unterbliebenen) Arbeitskampf der Lokführer“ geschrieben. Ich spiegele das hier auch:

1. Was darf ein Streik wollen?
Der Ablauf ist der Tagespresse entnommen und schnell erzählt: Das Nürnberger Arbeitsgericht hat der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) die Anwendung von Arbeitskampfmaßnahmen bis Ende September untersagt, nachdem für den 9. August ein vierstündiger Streik im Güterverkehr angekündigt worden war. Zuvor sprachen sich über 95 Prozent der rund 12.000 Gewerkschaftsmitglieder für einen Streik aus, die GDL wollte einen „flächendeckenden Arbeitskampf“ führen.
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Peter Decker zur Krise am US-Hypothekenmarkt und ihre internationalen Auswirkungen

26. September 2007 29 Kommentare

Peter Decker hat am 20. 09.2007 in Nürnberg einen Vortrag über die Krise des Weltfinanzsystems gehalten. Auf den Seiten von ArguDiss kann er jetzt schon runtergeladen oder angehört werden:
Bankenkrise 2007 – Arme amerikanische Hausbesitzer stürzen das Weltfinanzsystem in die Krise – das kann ja wohl nicht wahr sein

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GSP 3-07: Anmerkungen zu einer Finanzkrise der ganz modernen Art

20. September 2007 Kommentare ausgeschaltet

Der neue GegenStandpunkt, der am 21.09.07 erscheint, nimmt sich auch der aktuellen Finanzkrise an. Hier ein Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:
„US-Hypothekenkrise: Trockene Märkte, geschlossene Fonds, nervöse Anleger …“
Der Welterfolg einer neuen Technik finanzkapitalistischer Selbstbefriedigung macht weltweit Ärger
Anmerkungen zu einer Finanzkrise der ganz modernen Art

* Viel Dichtung und eine Wahrheit übers Kreditsystem: Von wegen „Dienstleistungsgewerbe“
* „Verbrieft“: Verdoppelte Kapitalmacht als Geschäftsartikel
* „Asset Backed Securities“: Eine Kreation innovativer Geldmacherei, die mit dem Zuspruch kritisch vergleichender Anleger blüht und welkt
* Vom Angebot zur Nachfrage: Jede Menge Stoff fürs globale Portfolio
* Von wegen „Risikostreuung“: Wertschöpfung durch Vertrauen – einmal hin und zurück
* Noch mal: Techniken und Kehrseite der unerlässlichen Vertrauenspflege zwischen Finanzhaien
* Die aktuelle Krise (I): Von wegen „Übertreibung“ – Finanzkapitalistische Räson in Vollendung
* Die aktuelle Krise (II): Eine „Überakkumulation“ sui generis
* Ein Notruf der finanzkapitalistischen ‚Masters of the Universe‘ – und der glanzvolle Auftritt des zuständigen ‚Deus ex Machina‘

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Diskussionsveranstaltung zum Unsinn der Sinnfrage

20. September 2007 2 Kommentare

Für Menschen aus NRW:
Vom Unsinn der Sinnfrage. Selbstfindung mit und ohne Religion: Eine Kritik des frommen und des aufgeklärten Fundamentalismus (17.10., Münster)

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Diskussionsveranstaltung in Berlin: Was von Marx zu lernen wäre

19. September 2007 Kommentare ausgeschaltet

Das Sozialreferat des AStA FU Berlin hat im Rahmen seiner Reihe Politikwissenschaftliche Referate und Diskussion folgende Veranstaltung angekündigt:
25.10.2007 (Donnerstag), 18.00 Uhr,
Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45, Hörsaal 1 B,
Dr. Peter Decker
Was von Marx zu lernen wäre: Alles Nötige über Arbeit und Reichtum im Kapitalismus

Der Infotext dazu:

An deutschen Universitäten gehört es sich, dass man sich gelegentlich an den Theoretiker des 19. Jahrhunderts erinnert, dessen Gedanken einmal die Welt bewegt haben, der heute aber ein „toter Hund“ ist. Auch er gehört irgendwie zum Bestand des geistesgeschichtlichen Erbes; jedenfalls wird er in es eingemeindet – und zwar als ein Großer: ein großer Philosoph zum Beispiel, der es nach Hegel noch einmal geschafft hat, dialektisch zu denken; ein großer Soziologe, der ein System gebastelt hat, in dem die Gesellschaft von der materiellen Basis bis zum Überbau der Religionen und Ideen auf ein Prinzip gebracht ist; ein großer Prophet, der die Globalisierung früh vorausgesehen, ein großer Utopist, der sich eine schöne bessere Welt ausgedacht hat – und so fort.
Dass der Alte selbst, wenn er gefragt würde, nichts von dem genannten Großen vollbracht haben wollte, ja sich dieses Lob verbitten würde, kann seine geistesgeschichtlichen Freunde nicht bremsen. Sie haben ihm sogar den Umstand, dass er Kommunist gewesen ist, verziehen, rechnen ihm diesen Fehltritt jedenfalls nicht mehr als gravierenden Einwand vor. Er selbst sah seine Leistung einzig und allein in dem, was der Untertitel seines theoretischen Hauptwerkes ankündigt: in der „Kritik der politischen Ökonomie“ des Kapitalismus.
Marx war, wenn irgendetwas, Ökonom – ausgerechnet die Wirtschaftswissenschaften allerdings haben keine gute Erinnerung an seine theoretischen Leistungen, ja eigentlich überhaupt keine. Kein Wunder. Schließlich hat er nicht nur die menschenfeindliche und absurde Rationalität des Wirtschaftssystems aufs Korn genommen, das sie so vernünftig finden, er hat auch ihre verständnisvollen Theorien darüber widerlegt.
An dem Kapitalismus, den Marx in der Phase seines Entstehens analysierte und kritisierte, hat sich seit seinen Tagen dies und das, aber nichts Wesentliches geändert:
Immer noch ist die Vermehrung des Geldes der beherrschende Zweck, für den gearbeitet wird – und das ist keineswegs ein geschickter Umweg zur Befriedigung der Bedürfnisse; noch immer sind die arbeitenden Menschen Kostenfaktor, also die negative Größe des Betriebs-zwecks; noch immer findet die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, also der größten Quelle des materiellen Reichtums ausschließlich statt, um Löhne zu sparen und Arbeitskräfte zu entlassen – also um den Arbeiter ärmer zu machen.
Wegen dieser Aktualität und nur wegen ihr verdient es der längst verblichene Denker, dass man sich seiner erinnert. Seine Bücher helfen, die ökonomische Wirklichkeit auch heute noch zu erklären.
Das will der Vortrag anhand von Originalzitaten vorführen. Anzukündigen sind also einführende Argumente zur Kritik des Kapitalismus, wie sie dem Studium von „Das Kapital“ zu entnehmen sind, sowie ein paar ungewohnte Gedanken über Arbeit und Bedürfnis, Geld und Nutzen, Kapital und Arbeit, materiellen und kapitalistischen Reichtum sowie über den Gegensatz zwischen diesen Paaren, die unsere heutige Welt beinahe für Synonyme hält.

Peter Decker hat zu diesem Thema letztes Jahr in Aachen schon eine Veranstaltung gemacht. Der Mitschnitt ist bei archive.org verfügbar.
Die Aufteilung der Aufzeichnung orientiert sich an folgender Gliederung:
Teil 1: Die Trivialität der sogenannten Arbeiswertlehre – und das verkehrte Interesse, das sie bei Nationalökonomen und Sozialdemokraten gefunden hat.
Teil 2: „Abstrakte Arbeit“ – Nicht dass Arbeit den Wert schafft, verdient Interesse, sondern was für eine Arbeit. Verausgabung von Arbeitskraft, Mühsal ist Substanz und Index des Wert-Reichtums. Gegensatz zum Reichtum an Gebrauchswerten. Produktivität nützt nichts mit Hinblick auf den Wert.
Teil 3: Der Nutzen, den die Steigerung der Produktivkraft der Arbeit im Kapitalismus dennoch hat: Reduktion der notwendigen Arbeitszeit, in der der Arbeiter seinen Lohn reproduziert.
Teil 4: Das Kapital ist der prozessierende Widerspruch – Macht Arbeit relativ überflüssig und macht doch alles vom Stattfinden von für es lohnender Arbeit abhängig. „Disposible time“ ist der wahre Reichtum der Gesellschaft.

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Die Krise am US-Hypothekenmarkt und ihre internationalen Auswirkungen III

17. September 2007 Kommentare ausgeschaltet

Zwar etwas grundsätzlicher, aber auch zum Thema der aktuellen Krise, möchte ich nochmals auf den Artikel „Wie die Stars der Finanzmärkte Geld vermehren“ im GegenStandpunkt Heft 2-06 hinweisen, den ich hier zum runterladen zur Verfügung gestellt habe.

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Die Krise am US-Hypothekenmarkt und ihre internationalen Auswirkungen II

17. September 2007 Kommentare ausgeschaltet

farbeRot hat einen Radiomitschnitt einer Sendung von RadioX in Frankfurt (September 2007) zum Thema Immobilienkrise in den USA und deren Weiterungen mit dem Titel „Einige grundsätzliche Anmerkungen zur gegenwärtigen Kreditkrise“ veröffentlicht.

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Terrorgefahr in Deutschland – eine Produktivkraft für den Rechtsstaat

15. September 2007 Kommentare ausgeschaltet

Bei gegeninformation.net kann man sich einen Artikelentwurf (.doc-Format) für den am 21.09.2007 erscheinenden GegenStandpunkt 3 – 07 zum Thema “Terrorgefahr in Deutschland – eine Produktivkraft für den Rechtsstaat” herunterladen. Eine etwas ausführlichere und überarbeitete Version gibt es hier zum Anhören. Über das Thema diskutieren kann man dann u.a. beim Wochenendseminar “Der Rechtsstaat – die Faust aus dem Westen“, welches Junge Linke vom 18.-20. Januar 2008 in Berlin durchführen wird.
Zu diesem Hinweis bei MPunkt hat ein GSPler folgenden weiteren Hinweis auf den nächsten Termin des Berliner Diskussionskreises der Gruppe Kein Kommentar / Berlin am 19.10.2007 mit dem Titel Innere Sicherheit: Der demokratische Rechtstaat macht seine Fortschritte nachgereicht. Der dortige Text dazu: Mehr…

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Zum „Plädoyer gegen die GÖD“ (Gewerkschaft Öffentlicher Dienst in Östereich)

31. August 2007 3 Kommentare

Da man bei blogsport wohl nicht in den Kommentaren suchen kann (wohl auch nicht über den Umweg Google), stelle ich hier die Antwort der Genossen von Gegenargumente.at (von anfang 2005) auf meine Fragen zu deren These „Ein Streik gegen die Verschlechterung unserer Arbeits- und Lebensbedingungen kann daher nur jenseits dieser Gewerkschaft organisiert werden. Wollen wir uns gegen die Veschlechterung unserer Lebens- und Arbeitsbedingungen zu Wehr setzen, ist es daher notwendig eine Gewerkschaft ausserhalb des ÖGB zu organisieren!“ als Beitrag rein, auch wenn er eigentlich ein weiterer Kommentar zu dem Hinweis auf das „selbstmörderisch Illegale“ bei der jourfix-Diskussion zur GDL ist. Mehr…

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Ankündigung der 2. Auflage von „Kritik der Psychologie“ von Albert Krölls

31. August 2007 28 Kommentare

Damit das nicht in den Kommentaren untergeht, habe ich den folgenden Kommentar von Albert auch als Artikel gepostet:
Hallo Freunde der Wissenschaft,
es ist ja sehr hilfreich, dass Ihr so sorgfältig die Debatte um die „Kritik der Psychologie“ verfolgt. Da weiß ich ja immer, was der aktuelle Stand der Dinge ist und brauche nicht selber im Netz zu surfen. Weiter so.
Im Gegenzug möchte ich darüber informieren, dass Mitte Oktober 2007 bei VSA eine erweiterte 2. Auflage des Buches „Kritik der Psychologie“ erscheinen wird. Die Neuauflage dokumentiert die bisherige Diskussion um die „Kritik der Psychologie“ und die Antworten des Autors auf kritische Nachfragen und Einwände im Rahmen der das Buch begleitenden Vortragsveranstaltungen. Vorgesehen sind Beiträge zu folgenden Themen:
•Die Antwort des Faches auf die Kritik der Psychologie: Selbstdiskreditierung ist die beste Form der Verteidigung! Zur Rezension von Roland Imhoff
•Auf der vergeblichen Suche nach der idealen psychologischen Erklärung des Untertanenbewusstseins – Zur Rezension von Matthias Becker
•Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein – Argumente gegen ein gängiges Fehlverständnis
•Religion und Psychologie: Vom alten und neuen Opium des Volkes
•Eine verkehrte bestechungstheoretische Ergänzung der Faschismuserklärung
•Kritik am Frankfurter Psychomarxismus: ein Gewaltakt?
•Stilfragen der Wissenschaftskritik/Adorno-Verriss/ Erfahrung und Bewusstseinsbildung
•Rationelle Psychologie – Was ist das?
Für die Käufer der ersten Auflage wird der Verlag zum kostenlosen Herunterladen eine PDF-Datei auf seine Homepage (www.vsa-verlag.de) stellen, welche die wesentlichen Beiträge des Diskussionsteils beinhaltet.
Im Zuge der Neuauflage wird es im WS 2007/2008 auch wieder eine Buchvorstellungs-Tournee in verschiedene Städte geben. Bislang stehen folgende Termine fest:
•Erlangen 27. November
•München 28. November
•Bonn 1. Dezemberwoche
Weitere Veranstaltungen u. a. in Hamburg und Merseburg sind in Planung. Sobald weitere konkrete Termine feststehen, werde ich darüber informieren.
Kurz vor Erscheinen des Buches würde ich noch einmal eine Buchankündigung herum mailen, die an Interessenten weitergeleitet bzw. ins Netz gestellt werden könnte. Werbeflyer und Plakate könnten wie bei der 1. Auflage in gewünschter Zahl zur Verfügung gestellt werden.
Mit den besten Grüßen
Albert Krölls

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Illegales zu betreiben, sich gegen irgendwelche Gerichtsurteile zu stellen, wäre selbstmörderisch,

30. August 2007 14 Kommentare

das ist ihnen klar, (auch) den GSPlern. Jedenfalls haben die Münchner das so kurz und bündig in ihre jour fix-Abschrift des Termins vom 6.08.07 geschrieben.
Wenn wirklich nur das, was die GDL bisher gemacht hat „wirklich ein gewerkschaftlicher Kampf“ ist, ja dann ist mit gewerkschaftlichem Kampf wohl in der Tat kein Blumentopf zu gewinnen. (Worauf gerade GSPler ja immer hinweisen.) Muß man aber gleich vorweg wirklich so antizipativ gesetzestreu sein wie Manfred Schell, der auf seine alten Tage nochmal vergleichsweise verbalradikal geworden ist? Zum wirklichen Streik hat er sich dank Biedenkopf und Geißler ja eh (noch) nicht bereitgefunden.

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Von W.Dahle und dem Bremer Autorenkollektiv lernen, Teil II

18. August 2007 4 Kommentare

Damit die Bremer Autoren des Brecht-Buches bei VSA nicht einfach als depperte unbelehrbare Stalinisten abgetan werden können, möchte ich hier noch etwas ausführlicher nachtragen, was sie zu Brechts Manifest-Projekt geschrieben haben: Mehr…

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Von Brecht und Wendula Dahle lernen?

17. August 2007 6 Kommentare

Bei VSA ist ein neues Buch über Bert Brecht herausgekommen. Contradictio hatte wohl zuerst darauf hingewiesen. Es hat auch schon auf einem Blog hier erste Diskussionen unter den usual suspects gegeben.
Weil mich B.B. auch nicht so sehr als „Dichter „deutscher Spitzenklasse““ interessiert, sondern mehr als der „geschmähte Kommunist“ (so der Untertitel zum neuen Buch), habe ich es mir gleich gekauft und bin über zwei nicht ganz wahllos herausgesuchte Stellen gestolpert:
1. Brecht der Antinationalist
Es freut mich, dass hier auf Bert Brechts Antinationalismus eingegangen wird. Wendula Dahle und Wolfgang Leyerer, die beide Mitglieder des Bremer Autorenkollektivs sind, die das Buch geschrieben haben, haben seine bekannte Metapher vom Vaterland, das nur ein zufälliger Fensterstock ist, aus dem man gefallen ist, zum Titel ihres Beitrags gemacht. Dort heißt es dann zu einem meiner politischen Lieblingsstücke von Brecht:

In den »Flüchtlingsgesprächen« läßt Brecht ausgerechnet zwei aus Deutschland Vertriebene über die Vaterlandsliebe sich kritisch äußern, wo der unbefangene Leser doch meinen könnte, gerade Flüchtlinge hätten eine große Sehnsucht nach irgendeinem Vaterland, mit dem sie »identisch« sein könnten – so wie die zitierten Exilanten in den USA: »Ziffel: Es ist mir immer merkwürdig vorgekommen, daß man gerade das Land besonders lieben soll, wo man Steuern zahlt… Kalle: Die Vaterlandsliebe wird schon dadurch beeinträchtigt, daß man überhaupt keine richtige Auswahl hat. Das ist so, als wenn man die lieben soll, die man heiratet, und nicht die heiratet, die man liebt… Sagen wir, man zeigt mir ein Stückel Frankreich und einen Fetzen gutes England und ein, zwei Schweizer Berge und was Norwegisches am Meer und dann deut ich drauf und sag: das nehm ich als Vaterland, dann würd ichs auch schätzen. Aber jetzt ist’s, wie wenn einer nichts so sehr schätzt wie den Fensterstock, aus dem er einmal heruntergefallen ist.«4 Mit der Metapher des Fensterstocks, aus dem man falle und den man daraufhin lieben solle, verweist Brecht auf den Widersinn, daß die Zufälligkeit des Geburtsortes eine lebenslange, nie auflösbare Bindung an diesen einen Staat bewirke.
Die fehlende Auswahlmöglichkeit des Vaterlands und die Tatsache, daß man die Zugehörigkeit durch einen individuellen Entschluß auch nicht einfach kündigen kann, verweisen auf den Zwangscharakter des Staates.
»Liebe« wird von Brecht richtig mit der gefühlsmäßigen Entscheidung für einen Menschen oder mit dem Genuß an einer oder einer Vor»Liebe« für eine Landschaft bebildert. Der damit ausgesprochene Vergleich zur »Vaterlandsliebe« demonstriert den Widerspruch: Um »Liebe« kann es sich nicht handeln. Was aber ist es dann?
Jedes Sonderinteresse an der staatlichen Zugehörigkeit – wie das von den abfällig betitelten »Wirtschaftsflüchtlingen« heute – zieht sich den Verdacht zu, nicht zuverlässig oder ehrlich, also nicht selbstlos oder »staatstragend« zu sein; in der Vaterlandsliebe akzeptiert man also sein Land ohne Vorbehalt und der Bürger demonstriert mit seiner »nationalen Identität« nicht nur seine Bereitschaft, für das Land einzutreten, sondern auch eine selbstbewußte Unterwerfung unter dessen Politik.

Soweit so gut. Nun aber zu
2 . Brecht, der Kommunist (aka Stalinist)
Als Nachtrag zu einem interessanten wenn auch völlig schrägen Projekt von Brecht (seinem Versuch das Kommunistische Manifest von Marx und Engels in Hexameter umzugießen. Was neben diesem künsterlischen Problem zum Text zu sagen wäre, empfehlen die Autoren übrigens beim GegenStandpunkt nachzulesen) stellen die Kollektivautoren B.B. als Kommunisten vor. Unter anderem mit folgendem Statement:

Er bewertete Stalin positiv, weil dieser als Staatschef der SU erfolgreich den Kampf gegen Hitler geführt hatte und seine Roten Brigaden für die Durchsetzung des Kommunismus den Faschismus besiegten, wie er es in der Kriegsfibel ausdrückt, weshalb er dem »Gespenst« bereits in den ersten Zeilen des Manifests Realität zubilligt. Insofern war er gegen diejenigen Anti-Stalinisten, die die Fehler Stalins, die auch er sah, nicht diskutierten, sondern ihn als Unperson einfach aus den Geschichtsbüchern verbannten.

Über diese Sicht auf Spanien und den Kampf gegen Franco kann ich nur empört den Kopf schütteln. Denn weithin, selbst bis zu Ken Loach, um einen anderen ernsthaften linken (letztlich aber sozialdemokratischen) politischen Künstler heranzuziehen („Land of Freedom“), ist der Vorwurf gegen Mielke und seine Genossen damals, dass sie mit ihrer barbarischen Volksfrontpolitik gegen linke Militante gerade jegliche „Durchsetzung des Kommunismus“ nicht nur objektiv sondern auch vorsätzlich verhindert haben.

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