„Deutlich wurde“, so begann DKP-Bezirkssprecher Walter Listl sein Referat auf der Bezirksversammlung, „dass in München bei 300 Menschen die DKP die zuständige Adresse beim Thema Revolution ist, auch wenn es zunächst nur um schon stattgefundene Revolutionen geht.“
Dies kann man einem blogsport(!)-Eintrag entnehmen, [Ergänzung: der aber auch schon auf der Homepage der DKP Südbayern erschienen ist, siehe unten in der Diskussion]
Und ich dachte bisher, daß über die Zuständigkeit mindestens ein Oberlandesgericht entscheidet. So kann man sich schon wieder mal in der DKP täuschen. Aber wer weiß schon, wer die zuständige DKP von morgen ist, wenn sie selber feststellt,
„Verändern müsse sich die Partei, „weil sich die Voraussetzungen unserer Arbeit verändert haben und weiter verändern“
Aber auch schon bis dahin steht die DKP für bahnbrechende, völlig neue Perspektiven eröffnende Erkenntnisse wie:
„Der Lokführerstreik mache … klar, wie ein kleiner Teil Beschäftigter in Schlüsselsektoren gezielt die Wertschöpfungskette unterbrechen könne.“
Geradezu seherisch, ich will nicht gleich sagen phrophetisch geht es weiter:
„Erahnen lasse sich, welche Kraft zu entwickeln sei, wenn Gewerkschaften einheitlich und konsequent handeln“.
Ins Grübeln gekommen bin ich dann über ein besonderes Schmankerl:
Wenn der Kapitalismus ein anderer ist als der von 1975 oder gar von 1848, sei zwangsläufig auch die Arbeiterklasse eine andere
Denn wenn er nicht grundlegend „anders“ geworden ist, dann wäre ja glatt die Arbeiterklasse auch nicht „anders. Fragen über Fragen!
Er wurde dann im Vergleich hierzu geradezu übertrieben konkret:
Der „Sozialstaat“ alter Prägung sei obsolet, fuhr der Referent fort
so naheliegende Fragen, wer ihn eigentlich damals eigentlich „geprägt“ und verteidigt hat, als älterer Zeitgenosse fallen mir da reihenweise DGB-Gewerkschaften ein, wo dank eifriger Mithilfe der auch damals leider schon aktiven DKPler jeder vor die Tür gesetzt wurde, der was gegen diese Prägung hatte.
Neben einigen Fragen, die erstmal so stehen bleiben können, gibt es aber auch noch Fragen, da muß einfach was her:
Die DKP dürfe auch die Eigentumsfrage nicht nur stellen, sondern müsse sie beantworten.
Sapperlott, das ist mal ein Wort!
Ich bin aber auch über manches Wort ins Grübeln gekommen:
Gleich geblieben sei trotz seines Rückzugs aus dem sozialen Bereich die Rolle des Staates als Instrument zur Unterdrückung der arbeitenden Bevölkerung im Interesse des Kapitals.
Wieso „trotz“?
Wie gut, daß es wenigstens zum Schluß gut ausgegangen ist:
mit realistischen Leistungsvorgaben zur kollektiven Erarbeitung nach Diskussion in den Gruppen
Was kann man in diesen Tagen schon mehr verlangen als Realistik. Das Machbare, das Mögliche, das Vernünftige. Man muß es nur aufgreifen. Oder so.
[Wenn diese Seite aber nur ein Scherz sein sollte, dann ist sie ein weiterer Beweis, daß die Geschichte, auch die der DKP, sich wohl als Farce wiederholt, selbst da, wo es denen bitter Ernst ist.]