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„Ulrike Meinhof. Die Biographie“ von Jutta Ditfurth

4. Dezember 2007

Jutta Ditfurth war Mitbegründerin der Partei Die Grünen und von 1984 bis 1988 deren Bundesvorsitzende. 1991 verließ sie wie viele andere Linke die Grünen. Die Publizistin ist heute Mitglied der Gruppierung »Ökologische Linke«. Für die Wählervereinigung »ÖkoLinX-Antirassistische Liste« zog sie 2001 als ehrenamtliche Stadtverordnete in den Frankfurter ­Römer. Im vergangenen Monat erschien von Jutta Ditfurth bei Ullstein das Buch »Ulrike Meinhof. Die Biografie« (478 Seiten, 22,90 Euro).

[so fängt ein Interview in der „jungen Welt“ vom 4.12.2007 an]. Jutta Ditfurth ist eine der wenigen linken Grünen, von der man noch solche Sachen lesen kann (und bei ihr auch schon all die Jahre, wo sie keine Parteigrüne mehr ist):

Diese 22 Jahre zwischen 1945 und 1967 und die Erfahrungen mehrerer Generationen junger Leute, die gegen die alten Nazis kämpften, für eine wirkliche Demokratisierung der Gesellschaft, gegen den Korea- und den Algerienkrieg, später gegen die Notstandsgesetze und den Vietnamkrieg, all diese Auseinandersetzungen sind heute fast vergessen. Sie verschwinden im Schatten gewisser geschichtsloser, aber einflußreicher 1968er, wenn die zum Beispiel behaupten, vor 1967 hätten junge Leute die Knüppel der westdeutschen Polizei noch nie hart gespürt. Da fragt man sich doch, wer eigentlich 1952 den jungen Kommunisten Philipp Müller in Essen erschossen hat und warum in den 1950ern Tausende von jungen und alten Linken nur wegen ihrer Gesinnung verfolgt, enteignet, verprügelt oder inhaftiert wurden.

Die alten DKpler oder VVNler, die die Geschichte von Philipp Müller noch kannten, sind jetzt fast alle tot.

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  1. der Klasssensprecher von 1984
    4. Dezember 2007, 20:24 | #1

    Und die jüngeren DKPler & VVNler stehen am 1. Mai (diesen Jahres in der Stadt X, mit allem was so zu dieser Gelegenheit aufläuft; insgesamt wohl so um die 100 Leute) vorm Rathaus und hören sich ruhig die Verlesung eines Grusswort des SPD Bürgermeisters an, der von „Deutschland, der europäischen Friedensmacht“ schwadroniert.

  2. 4. Dezember 2007, 21:59 | #2

    Das Traurige ist doch, daß die alten KPD/DKPler seit an seit mit den Jungen stehen. Blos, weil man irgendwas selber erlebt und durchgemacht hat, muß man ja nun wirklich nicht irgendwas draus gelernt haben. Werfen mir ja auch andauernd Leute vor, ohne daß ich das immer empört zurück weisen könnte.

  3. der Klassensprecher von 1984
    26. Dezember 2007, 20:36 | #3

    Ein mit sehr interessanten Details aufwartendes knapp einstündiges Interview mit Jutta Dithfurth gab/gibt es beim Schweizer Freien Radion RaBe in der Sendereihe „Stadtgespräch“, So. 23.12.2007, 11-12 Uhr und Di. 1.1.2008, 20, 17-18 Uhr.
    Das Interview lässt sich unter Verwendung dieses linksaus dem Archiv als Realplayer stream nachhören; ich habe das Ganze aber auch als MP3 nach archive.org gestellt.

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