MSZ – Galerie Großer Geister (1980)

12. Juni 2011 Kommentare ausgeschaltet

Jemand hat mir neulich ein paar Photokopien alter Ausgaben hauptsächlich der Marxistischen Studenten Zeitung der Marxistischen Gruppe (MG) aus dem Jahre 1980 in die Hand gedrückt in der Erwartung, daß ich das Einscannen möge und hochlade. Habe ich jetzt auch gemacht und bei archive.org zur Verfügung gestellt.
Es handelt sich um folgende Ausgaben:
– Elmar Altvater, ein sehr politischer Ökonom
– Argumente zum Papst
– W. Brandt, Friedens- und Reform-Willy
– Jürgen Habermas, Sozialmethodosoph
– Wolfgang Fritz Haug, Philosoph und sein einziges ARGUMENT
– Agnoli – der letzte Antipolitologe am OSI
– Johannes Agnoli (II) Negative Politologie
– J. Hirsch, linker Politologe mit Vergangenheit
– Iring Fetscher, Politologe und Marxologe
Dazu noch:
– Argumente zur Wehrmacht
– Argumente zur Häuserräumung

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Neue Zweifel an den „Wundern von Stammheim“

5. Juni 2011 5 Kommentare

Theorie als Praxis hat auf einen Artikel in der jungen Welt hingewiesen: Ein Interview von Nick Brauns mit dem Betriebsrat und IT-Spezialisten Helge Lehmann, dem Autor des Buches „Die Todesnacht in Stammheim. Eine Untersuchung. Indizienprozeß gegen die staatsoffizielle Darstellung und das Todesermittlungsverfahren“ (Pahl-Rugenstein: Bonn, 2011, 237 S., 19,90 Euro)“.
Detlef Georgia Schulze illustrierte seinen Verweis mit einer Seite der Zeitung „Arbeiterkampf“ mit dem Titel „Wir glauben immer noch nicht an Selbstmord“. Das habe ich damals, unter anderem auch aufgrund der Artikel im „Arbeiterkampf“, auch nicht getan und tue das eigentlich auch immer noch nicht. Auch wenn das mittlerweile beinahe schon eine historische Sache geworden sein mag.

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Kubas neuester Aufbruch zum ‚Sozialismus‘

4. Juni 2011 Kommentare ausgeschaltet

Im April hat die Kommunistische Partei Kubas radikale Reformmaßnahmen beschlossen: schrittweise Entlassung von bis zu einer Million Staatsbediensteten, die sich künftig in der erheblich ausgeweiteten privaten Kleinwirtschaft auf eigene Rechnung durchschlagen sollen; baldige endgültige Abschaffung der ohnehin immer armseligeren staatlich garantierten Grundversorgung zu Niedrigpreisen; Verpflichtung der Betriebe auf gewinnorientierte Produktionsmaßstäbe; mehr Leistungslohnanreize und -vorgaben; mehr selbstwirtschaftende Kleinbauern und mehr freier Handel mit den knappen Lebensmitteln … Die staatliche Planung soll vorrangig auf die Entwicklung devisenbringender Wirtschaftszweige – insbesondere Tourismus und Rohstoffförderung – ausgerichtet und auswärtiges Kapital zum Investieren in diese Bereiche animiert werden … Diese Reform stellt die Verhältnisse im Land gründlich auf den Kopf. Sie streicht großen Teilen der Bevölkerung ersatzlos ihre bisherige Reproduktion, behandelt deren staatliche Organisation als nicht mehr länger tragbare Haushaltslast, verweist das Volk auf privates Wirtschaften und Fertigwerden mit knappen finanziellen wie materiellen Mitteln und richtet große Abteilungen der nationalen Wirtschaft und der staatlich kommandierten Mittel ausdrücklich nicht mehr am inneren Bedarf, sondern auf die Erwirtschaftung von Weltmarkterträgen aus. Das alles mit Verweis auf die verheerende Devisennot des Staats und die Belastungen des Staatshaushalts durch seine Gesellschaft sowie deren mangelnde Leistungen für die staatlichen Bilanzen. Mit alldem macht die Kommunistische Partei Kubas den Staatserhalt zur obersten Leitlinie ihrer Politik – und mit alldem wissen sich die Verantwortlichen immer noch und mehr denn je dem ‚Aufbau des Sozialismus in Kuba‘ verpflichtet:
„Wir sind davon überzeugt, dass wir die elementare Pflicht haben, die Fehler zu berichtigen, die wir in fünf Jahrzehnten des Aufbaus des Sozialismus in Kuba begangen haben … Die Maßnahmen, die wir nun anwenden, und alle Änderungen, deren Einführung bei der Aktualisierung des Wirtschaftsmodells notwendig werden, sind darauf ausgerichtet, den Sozialismus zu erhalten, zu stärken und wahrhaftig unwiderruflich zu machen.“ (Rede Raúl Castros, 18. 12. 2010) Mehr…

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Veranstaltungsmitschnitte: Wentzke zu Kuba und Huisken zu Amokläufen

29. Mai 2011 Kommentare ausgeschaltet

Der Mitschnitt der Veranstaltung mit Theo Wentzke vom GegenStandpunkt zu Kuba vom 26.05.11 in Berlin steht jetzt bei archive.org zum runterladen zur Verfügung.
Zudem habe ich erst jetzt mitgekriegt, daß es von der ARAB-Veranstaltung aus 2009 mit Freerk Huisken (auch vom GegenStandpunkt) zu den „School Shootings“ auch einen Mitschnitt gibt.

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Die letzte MSZ 4/1991 mit der Auflösungserklärung der MG

24. Mai 2011 14 Kommentare

Erstaunlicherweise (ich hätte schwören mögen, daß ich das schon mal irgendwo runtergeladen habe, habe es jetzt aber zumindest mit Google nicht mehr gefunden, die GegenStandpunktseiten, auf die KHM gleich hingewiesen hat, werden nämlich von denen offensichtlich nicht sonderlich hoch eingeschätzt) gab es bisher die letzte MSZ mit der Auflösungserklärung der MG elektronisch nur als Text nachlesbar im MSZ Online Archiv. Damit man nicht einen der vielen Tausenden der damaligen Leser der Zeitschrift fragen muß, von denen sicher noch Mancher auch diese Ausgabe im Schrank liegen haben wird, wenn man über diesen wichtigen Bruch der Tendenz, die sich heute an der Zeitschrift GegenStandpunkt orientiert, die Begründung der damaligen MG nicht nur lesen will sondern auch noch anschauen will, gibt es einen schönen Bild- und schlechten Text-OCR-Scan (nicht von mir) dieser letzten Nummer jetzt bei archive.org zum runterladen.

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Aus der Seele gesprochen

12. Mai 2011 12 Kommentare

In den letzten Wochen konnte man bemerken, dass in der Welt so ungefähr alles an Widerwärtigkeiten zusammenkommt, was Kommunisten jemals den kapitalistischen Verhältnissen nachgesagt haben. Die Finanzmärkte drehen durch; es gibt eine Krise, die nicht zu Ende ist und mit Verelendung beantwortet wird; es wird ein Krieg angezettelt – die Imperialisten schreiten mal wieder zur Aktion, gleichzeitig feiern die USA die Hinrichtung von Osama bin Laden auf eine Weise, an der man endgültig merkt, dass Terrorismusbekämpfung nicht der Witz der Sache ist. In Arabien tobt ein Aufruhr, aus dem die Imperialisten versuchen, das Beste zu machen: prompt stehen europäische Soldaten mit Fliegern bereit, um jedenfalls eines nicht zu tun: Menschen zu schützen und Ordnung zu schaffen; es kommt zu einem Flüchtlingselend, das sich die Europäer mit brutalsten Mitteln vom Hals halten – darüber bekommt ein Nationalismus der widerlichsten Sorte, der sowieso in Europa wieder auflebt, noch mal einen richtigen Schub. Und mitten in diesem objektiven Desaster verschafft sich die Menschheit gute Laune durch eine Prinzenhochzeit und eine Seligsprechung. Das erweckt den fatalen Eindruck, als würden diese Ereignisse nicht bloß zufällig zusammenfallen, sondern als würden sie auch irgendwie zusammenpassen.
Dazu kommt noch der Atom-Unfall in Japan, der dermaßen heftige Folgen nach sich zieht, dass die US-Regierung sich herausgefordert sieht, zu beteuern, dass sie durchaus davon ausgehe, dass Japan auch in Zukunft eine Weltwirtschaftsmacht bleiben werde, woran man zumindest sehen kann, was da auf einmal alles auf dem Spiel steht. Also ziemlich gruselige Verhältnisse und um dem Ganzen im wahrsten Sinn des Wortes die Krone aufzusetzen, gibt es eine Prinzenhochzeit, die ganze Welt ist begeistert und das amtliche deutsche Fernsehen ist (zum Naserümpfen gewisser Kommentatoren) rund um die Uhr mit dabei.

so fängt der Jour fix des GegenStandpunkt in München am 2. Mai 2011 an. So sehen das leider bisher nicht sehr viele.

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26.05.11 ¦ Berlin¦ Wentzke zu „Kuba nach dem sechsten Parteitag“

11. Mai 2011 30 Kommentare

Vor vielen Jahren, 1997 um exakt zu sein, hat Theo Wentzke vom GegenStandpunkt schon einmal eine Veranstaltung zu Kuba in Berlin gemacht. Der Mitschnitt ist bei archive.org runterladbar.
Nun ist, wie der AK Klassenfrage angekündigt hat, folgende Veranstaltung angesetzt:
26.Mai: Referat & Diskussion „Kuba nach dem sechsten Parteitag
18:30 | Humboldt-Universität zu Berlin (Unter den Linden 6) | Raum 3038
Referent: Dr. Theo Wentzke“
Er schreibt zur Veranstaltung:

Zum VI.Parteitag der Kubanischen Kommunisten verkündeten Partei- und Staatsführung, dass wegen Dringlichkeit einzig das Thema Wirtschaft auf dem Programm stehe. Der letzte realsozialistische Staat geht Reformen an, um sich der „Schlacht auf dem Felde der Wirtschaft“ im internationalen Vergleich zu stellen, weil hiervon die Aufrechterhaltung des sozialen Systems auf Kuba abhänge. Damit wird der wirtschaftliche Öffnungsprozess gegenüber der kapitalistischen Ökonomie weiter fortgesetzt, den Betrieben weitere Rationalisierung und der Bevölkerung mehr Effizienz verordnet.
Unter dem Leitbild der sozialistischen Revolution werden die wirtschaftlichen Folgen von Weltwirtschaftskrise, Naturkatastrophen und überalterter Bevölkerung debattiert. Über den Kurs, den Kuba nun einschlägt, und welche Folgen dies hat, soll am 26.05. diskutiert werden.

Update:
Der Mitschnitt der Veranstaltung steht jetzt bei archive.org zum runterladen zur Verfügung.

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250 Bootsflüchtlinge aus Somalia und Eritrea sind an einem Tag im April 2011 gestorben

20. April 2011 1 Kommentar

• weil die EU mit ihren global überlegenen Unternehmen und subventionierten Waren die afrikanischen und arabischen Ökonomien erfolgreich kaputt konkurriert und den betroffenen Menschen damit ihre Lebensgrundlage nimmt,
• weil die Lebensmittel, die Fischfanggebiete, die Rohstoffvorkommen ihrer Heimat exklusiv der Verwertung westlicher Kapitale dienen und dafür kaum einheimische Arbeitskräfte gebraucht werden,
• weil mit ihnen im Normalfall schlicht überhaupt kein Geschäft zu machen ist, sie also schlicht überflüssig, d.h. Überbevölkerung sind, die stört, wo immer sie rumvegetiert,
• weil die den ehemaligen Kolonisierten gewährte Freiheit, sich selbstverantwortlich um den eigenen Gelderwerb zu kümmern, nicht das Recht einschließt, die eigene Arbeitskraft auswärts, in den Metropolen des Kapitalismus, anzubieten zu dürfen, nur weil man daheim nicht leben kann,
• weil Weltbank und IWF darauf bestehen, dass die afrikanischen Staaten die Ernährung ihrer Völker nicht subventionieren dürfen, wenn sie weiterhin vom Westen Kredit wollen,
• weil nicht geduldet wird, wenn sich die Überflüssigen in ihrer Not gegen ihre politische Herrschaft auf- oder anderen politischen Mächten zuwenden, sofern dies den Ordnungsvorstellungen europäischer und amerikanischer Mächte widerspricht,
• weil die in Nordafrika herrschenden, und von EU und USA unterstützten Diktatoren nun vom eigenen Volk bereits davon gejagt oder aber im Falle eines etwas antiwestlicheren Führers mit Nato-Bomben ausdauernd bekämpft werden, in jedem Fall aber ihre Gewalt momentan nicht mehr im Dienste und Auftrag der EU dazu einsetzen können, um eigene und fremde Afrikaner an der Flucht nach Europa zu hindern, zu kasernieren, massakrieren und zu deportieren,
• weil jede Hoffnung, auf legale und sichere Weise mit europäischen Fähren oder Fluglinien diesem Horror zu entgehen, um in den segensreichen Moloch deutscher, französischer oder britischer Slums zu gelangen, dort die Klos von Mc Donalds oder die Flure deutscher Ämter und Behörden zu putzen, auf den Strich zu gehen oder im Puff für die verkorksten Seelen des freien Westens zur Verfügung zu stehen oder auf den Plantagen spanischer Agrarkonzerne Pestizide zu inhalieren, durch ein hermetisches Grenzregime zunichte gemacht wird,
Der Tod von 250 Afrikanern an einem einzigen Tag kann in den Staaten der freien Welt jedoch nichts und niemand ernstlich erschüttern. Wenn durch die europäische Grenzschutzagentur Frontex mit ihren Booten, Hubschraubern, Satelliten und Nachtsichtgeräten das Mittelmeer überwacht wird, ist der jährlich tausendfache Tod im Mittelmeer als abschreckendes Risiko gleich mit einkalkuliert.
Ganz etwas anderes liegt für europäische Nationalisten selbstverständlich vor, wenn in 30 Jahren Berliner Mauer 98 Tote gezählt werden. Obgleich es den Toten herzlich egal sein kann, ob sie bei der Ein- oder bei der Ausreise gestorben sind, zählen die Maueropfer mit Sicherheit zu den am meisten zitierten und beweinten Toten der Weltgeschichte – schließlich standen und stehen sie für die Menschenfeindlichkeit des kommunistischen Regimes. Das gibt es ja Gott sei Dank nicht mehr.
Die tunesischen Flüchtlinge dagegen haben eine andere Lektion zu lernen. „Niemand will sie haben“ (Anne Will); „sie sollen zu Hause bleiben und dort beim Aufbau helfen“ (der bayerische Innenminister Hermann bei Anne Will). Die erste Pflicht der „jungen Demokratien“ in Nordafrika, über die „wir uns sehr freuen“, ist es also, ihr Volk wieder zuverlässig zu kasernieren – wer sich erinnern will: Das war einmal der zentrale Vorwurf an den kommunistischen Unstaat auf deutschem Boden. Und dieses Volk muss lernen, Demokratie weder mit Reisefreiheit noch mit einem Versprechen auf materiellen Wohlstand zu verwechseln. Es soll daheim bleiben und beim „Aufbau helfen“ – was immer man sich auch darunter vorstellen soll in einem Land, das ökonomisch zugerichtet ist auf die paar wenigen geschäftsträchtigen Interessen der EU an ihm.
[von vonmarxlernen, nur den umstrittenen Bezeichner für die Bewohner Afrikas habe ich neutralisiert, weil ich nicht schon wieder eine Debatte über korrekte Sprache haben will]

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7.5.11 ¦ Berlin ¦ ver.di – Peter Decker – LabourNet: Sechs Jahrzehnte DGB – Klassenkampf oder Kooperation?

13. April 2011 24 Kommentare

Der AK Klassenfrage hat jetzt offenbar konkreteres klar. Sowohl im Selbstverständnis, als auch bei der Podiumsdiskussion, die mit Mag Wompel, Carsten Becker und Peter Decker laufen soll. Hier der „Teaser“ für die Veranstaltung:

Der Deutsche Gewerkschaftsbund ist im Jahr 2011 längst eine anerkannte gesellschaftliche Größe, der gegenüber es staatliche Stellen und Unternehmerseite selten an nötigem Respekt mangeln lassen. Weit über sechs Millionen Lohnabhängige kann er zu seinen Mitgliedern zählen. Genügend starke Arme, die so einiges zum Stillstand oder auch in Bewegung bringen könnten.
Doch im 61. Jahr der Gründung des DGB, stehen die Lohnabhängigen überraschend schlecht da – während demgegenüber die Wirtschaft die Weltfinanzkrise erfolgreich überstanden hat. Dieser Umstand ist nur auf den ersten Blick widersprüchlich. Große Bemühungen um zu verschleiern, dass der nationale Aufschwung nicht unbedingt mit volleren Löhntüten und verminderten Anstrengungen, sondern eher mit dem berühmt-berüchtigten „Gürtel enger schnallen“ verbunden ist, werden heutzutage nicht mal mehr für nötig befunden. Hingegen bedankt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Neujahrsrede sogar bei den deutschen Lohnabhängigen für deren erbrachte Krisenopfer – sie weiß offensichtlich genau, was sie an ihnen hat.
Einschnitte beim Lohn bei gleichzeitiger Tendenz zur längeren Arbeit, Entlassungen, die Zunahme von zu Gunsten des Arbeitsgebers komplett „flexibilisierter“ Zeit- und Leiharbeit, der Abbau des Sozialstaats in den Bereichen Arbeitslosen- und Sozialhilfe, sowie Gesundheitswesen und Renten, das alles wurde ohne größere Reibereien geschluckt. In den Betrieben geschah dies häufig mit dem Einverständnis der Gewerkschaften – jede Vereinbarung mit der Unternehmerseite schien wie ein kleiner Sieg gegen deren vollkommene Willkür.
Schaut man heute auf die vergangene Krisenbewältigung in Deutschland zurück, scheint nur eines sicher;
für den durchschnittlichen Lohnabhängigen ist es noch schwieriger geworden, sich und gegebenenfalls seine Familie durchzubringen, dass merkt jeder, der dieses Kunststück Monat für Monat erneut vollbringen muss – oder auch daran scheitert.
Ist es für die Lohnabhängigen also Zeit, sich zu fragen, was sie an ihrer Standesvertretung überhaupt noch haben? Ist der jetzige Kurs der Gewerkschaften der richtige? Ist ein anderer Kurs überhaupt möglich?
An diesen Fragen entlang wollen wir diskutieren. Um einen Einstieg in die Diskussion wird sich der AK Klassenfrage und verschiedene Vertreter von Gewerkschaften und Wissenschaft bemühen.

Es referieren die Industriesoziologin Mag Wompel (LabourNet), Carsten Becker (ver.di-Charite) und Peter Decker (Redaktion GegenStandpunkt).
7. Mai 2011 | 16 Uhr | Statthaus Böcklerpark

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13.05.11¦ Berlin¦ C. Frings – Vortrag zu Geschichte und Kritik des Sozialstaats

6. April 2011 5 Kommentare

Der Verein Teilhabe eV (Unterstützt von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt) macht am Freitag, dem 13. Mai und Samstag dem 14. Mai 2011 folgende Veranstaltungen zum Thema
„Was tun, wenn der Sozialstaat abgeschafft werden soll?“
Geschichte und Kritik des Sozialstaates (Vortrag von Christian Frings)
– Der abendländische Sozialstaat: Drei Formen und zwei Alternativen
(Vortrag von Wolfgang Ratzel)
– Grundeinkommen in Namibia
(Vortrag von Susanne Laudahn, Projektmanagerin von SODI, dem Rechtsnachfolger des Solidaritätskomitees der DDR)
Ratzel und Laudahn kenne ich nicht, Christian Frings kann ich aber empfehlen.

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19.04.11 Bremen Quadfasel „Gegen Standpunktdenken“

29. März 2011 34 Kommentare

Lars Quadfasel (ja der Mann heißt wirklich so und redet nicht nur so) wird nun auch in Bremen seinen Vortrag wiederholen, den er schon in Hamburg (und Bielefeld) gehalten hat (contradictio hatte darüber berichtet, dort auch ein link zum Mitschnitt und eine kontroverse Diskussion darüber:)
Vortrag von Lars Quadfasel am Dienstag, den 19. April 2011 um 19.30 Uhr im Infoladen Bremen, St. Paulistrasse 10. Veranstaltet von der Antinationalen Gruppe Bremen
Gegen Standpunktdenken
Zur Kritik des Marxismus-Positivismus von MG und Gegenstandpunkt

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2. Streitgespräch Attac-GegenStandpunkt: Felbers Gemeinwohlökonomie

24. März 2011 10 Kommentare

Ein Veranstaltungshinweis:
Die Gemeinwohl-Ökonomie. (Vortrag und Diskussion)
Dienstag, 12. April 2011, 18:30
Veranstaltungsort: Universität Salzburg, HS 380. Rudolfskai 42
Einführungsvortrag: Christian Felber
Weitere TeilnehmerInnen:
Bettina Lorentschitsch (Chefin der Initiative „Frau in der Wirtschaft“)
Günter Hackmüller von GegenArgumente
Dazu paßt, daß ein anderer (ex-)ATTACler, der wertkritische Andreas Exner auf deren Webseite streifzuege.org eine ausführliche Kritik geschrieben hat unter dem Titel „Neue Werte im Sonderangebot
Ganz gegen die dortigen Sitten und Gebräuche gibt es darüber dort auch schon eine kleine Diskussionsrunde, sonst diskutiert mit diesen Wertkritikern ja praktisch niemand.
Das erste Streitgespräch mit Christian Felber liegt drei Jahre zurück. Es hatte das Thema
“Neo­li­be­ra­le Ge­gen­wen­de”? – Woran krankt der Ka­pi­ta­lis­mus?
Ich hatte hier darüber berichtet, der Mitschnitt ist hier zu haben.
(Damals war Krim der erste Kommentator, der gleich eine Butgrätsche gemacht hat, sozusagen: „Grausam, diese Veranstaltung“. Und leider hatte er in mancher Hinsicht recht, so daß man jetzt nur inständig hoffen kann, daß es diesmal etwas mehr bringt.)
Update:
„Ein Link zum Mitschnitt der Veranstaltung findet sich hier: http://www.gegenargumente.at/
(Podiumsdiskussion Gemeinwohlökonomie anklicken, rechts oben ist der weiterführende Link) „

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A. Krölls: Polemik gegen die freiheitlich-demokratische Diktatur des Privateigentums

24. März 2011 Kommentare ausgeschaltet

Jemand hat mich auf einen Mitschnitt aufmerksam gemacht, der schon eine Weile bei archive.org zu haben ist:
„Zur Kritik des linken Verfassungspatriotismus: Polemik gegen die freiheitlich-demokratische Diktatur des Privateigentums“
Vortrag von Albert Krölls (GegenStandpunkt) gehalten bei einem Symposium am 30.Oktober 2010 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, das die Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz veranstaltet hatte zum Thema „Das Grundgesetz auf dem Prüfstand“

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Ein neues Forum für Kapitalismuskritik

24. März 2011 77 Kommentare

Nun ist es amtlich, es gibt ein neues Angebot zur Diskutierung kapitalismuskritischer Themen (übrigens nicht von mir – ich wußte nur, daß es das Projekt gab – obwohl ich ein Forum in Ergänzung oder sogar anstatt von Blogs ja immer für sinnvoll erachtet habe):
http://forum.kapitalismuskritik.net/
[blöderweise heißt das schon bestehende Forum von Krim genauso, die Webadresse ist aber natürlich eine andere:
http://fk.siteboard.de/portal.htm]

„Dieses Forum wird von einem kommunistischen Kollektiv betrieben. Sinn und Zweck der Veranstaltung ist die Diskussion und der Informationsaustausch.
Für Menschen, die sich bislang noch nicht bzw. nur kaum mit Kapitalismuskritik beschäftigt haben, gibt es ein eigenes EinsteigerInnen-Unterforum: dort können alle möglichen und unmöglichen Fragen gestellt werden. Nur keine Scheu! „

Mal sehen, ob das eher angenommen und benutzt wird als das das ja schon länger bestehende Forum Kapitalismuskritik von Krim, das leider seit einem Jahr praktisch tot ist.

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Fukushima versus Bhopal: Pest versus Cholera?

24. März 2011 13 Kommentare

Auch dem Ankündiger für die Bremer Veranstaltung des GegenStandpunkt zum „Japan-Desaster“ ist die gleiche Verharmlosung aller nichtatomaren Technologien zu entnehmen, die sich durch die gesamte Propaganda der letzten Zeit zum Thema zieht. Nachdem (völlig korrekt) eine Reihe auf den ersten Blick rhetorisch klingende Fragen zum Gefährdungspotential der atomaren Stromerzeugung gestellt werden, die aber wirklich so Ernst genommen werden sollten, wie sie gestellt werden, kommt ein Übergang zum Rest der modernen Technologien: Was kann schon in einer Auto-Fabrik passieren oder in einem Chemiewerk? Und das ist für Freerk Huisken wohl wirklich nur eine rhetorische Frage, denn es heißt dann im Text weiter „Ihre technischen Anlagen jedoch funktionieren ohne selbstzerstörerische Tendenzen. Atomtechnologie im AKW ist dagegen unbeherrschbar.“
Das scheint mir angesichts der potentiellen Schäden, die moderne Großchemie wie in Bhopal, oder Gentechnik, um nur zwei krasse Beispiele zu nennen, auch hinkriegen (können), recht blauäugig zu sein. Und unnötig zudem. Das Verdikt über den Atomstrom wäre pur und allein darauf zu basieren, was damit passieren kann. Wenn des schlimm ist, und es ist schlimm, dazu hätte es nicht unbedingt die aktuellen Fernsehbilder gebraucht, dann gehörte das abgeschafft, jedenfalls wenn wir eine Wirtschaft hätten, bei der es um sowas überhaupt geht. Im Kapitalismus gibt es dazu nur ganz ernsthafte und hinreichend zurechtgeschönte Kosten- und Nutzenanalysen, bei der noch der schöne Kilowattstundenkostenvorteil gegen ein ganz kleines bißchen Leukemiebetreuung von den Kindern um die AKWs gegengerechnet wird.

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[online] 21.3.11 ¦ Berlin ¦ Freiling: Volksaufstand in Tunesien und Ägypten

23. März 2011 13 Kommentare

Tunesien, Ägypten:
Das Volk stürzt seine alten Machthaber. Der Westen ruft nach „Stabilität“ und „Demokratie“. Was ist da los?

Referent: Manfred Freiling
Zeit: Montag, 21.03.2011, 19:30 Uhr
Ort: Haus der Demokratie, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Veranstalter: GegenStandpunkt Verlag
Der Mitschnitt ist jetzt online bei archive.org.

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Zum Zusammenhang von „Friedenspolitik“ und „Kriegstreiberei“

18. März 2011 Kommentare ausgeschaltet

Wo jetzt am Fall Japans auch wieder mal die Kontinuität von „friedlicher“ Atomenergienutzung und atomarer Bewaffnung angesprochen wird (so z.B. von slowglass bei Nestor Machno) und weil jemand das bei Google gesucht und natrürlich auch bei mir gefunden hat, hier ein schon fast 20 Jahre zurückliegendes programmatisches Bekenntnis eines führenden demokratischen deutschen Politikers zum Thema:

Zwei Auf­ga­ben gilt es par­al­lel zu meis­tern: Im In­ne­ren müs­sen wir wie­der zu einem Volk wer­den, nach außen gilt es etwas zu voll­brin­gen, woran wir zwei­mal zuvor ge­schei­tert sind: Im Ein­klang mit un­se­ren Nach­barn zu einer Rolle zu fin­den, die un­se­ren Wün­schen und un­se­rem Po­ten­zi­al ent­spricht. Die Rück­kehr zur Nor­ma­li­tät im In­ne­ren wie nach außen ent­spricht einem tie­fen Wunsch un­se­rer Be­völ­ke­rung seit Kriegs­en­de. Sie ist jetzt auch not­wen­dig, wenn wir in der Völ­ker­ge­mein­schaft re­spek­tiert blei­ben wol­len. […] Un­se­re Bür­ger haben be­grif­fen, dass die Zeit des Aus­nah­me­zu­stan­des vor­bei ist.

(zi­tiert nach dem Wi­ki­pe­dia-​Ein­trag für Klaus Kin­kel, der dies in einem FAZ-​Ar­ti­kel vom 19. März 1993 for­mu­liert hatte: Deut­sche Au­ßen­po­li­tik in einer sich neu ord­nen­den Welt)

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Grenzwerte sind eine Spitzenleistung des Rechtsstaats

18. März 2011 6 Kommentare

Was die Umstände erfordern

„Um weiterhin Arbeiten auf dem Gelände des AKW zu ermöglichen, wurde die zulässige Strahlenbelastung für die Belegschaft deutlich erhöht: Die Erhöhung des Grenzwerts von 100 auf 250 Millisievert pro Jahr sei `unter den Umständen unvermeidbar´, teilte das Ministerium für Arbeitsgesundheit mit.“ (tagesschau.de, 16.03)

Es zeigt sich hier überdeutlich, dass Grenzwerte kein Ergebnis wissenschaftlicher Einsicht, sondern politischer Entscheidung sind. Sie definieren den Grad an Schädigung, der aus der Warte gesamtpolitischer Verantwortung für Land und Leute als tolerierbar gilt. Grenzwerte sind eine Spitzenleistung des Rechtsstaats: Erstens findet nur immer so viel Gesundheits-schädigung statt, wie es das Gesetz erlaubt. Und wenn das einmal nicht reicht, dann werden die Grenzwerte erhöht, ansonsten handelte es sich ja um eine unrechtmäßige Belastung Die verbliebene Restmannschaft am havarierten AKW Fukushima kann nach der Hochsetzung der Grenzwerte, auch wenn die immer noch viel zu niedrig sind gemessen an der tatsächlichen Emission vor Ort, getrost ihrem Job nachgehen und für die Politik und das mitbangende Volk wenigstens den Schein aufrechterhalten, man könne die Lage wieder in den Griff bekommen.
Eine andere gerade heiß diskutierte Frage ist die, ob man in einer Demokratie Leute verpflichten kann, sich für die Gemeinschaft zu opfern. Herr Höglund von Vattenfall hat in der Sendung „Hart, aber fair“ (16.3.) anklingen lassen, dass es die Sowjetunion zum Glück leichter gehabt habe mit der Zwangsverpflichtung zum Heldentod. Bisher kann man nicht feststellen, dass die Nation Japan wegen ihrer verfassungsmäßigen Verpflichtung auf die Rechte jedes Einzelnen handlungsunfähig wäre in Sachen Havariebekämpfung. Letzteres liegt schon eher daran, dass beim Stand der Dinge nicht wirklich was zu machen ist, nicht am Personalmangel. Wenn demnächst auch in Fukushima die ganze strahlende Anlage zugeschüttet werden muss, erhalten sicher noch mehr japanische Bürger die Gelegenheit, sich für ihr Land auszuzeichnen. Und sei´s auf militärischen Befehl.
{übernommen von vonmarxlernen.de}

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Atomenergie: Wahnsinn mit Methode

13. März 2011 6 Kommentare

Nicht sonderlich originell, aber wohl bittere „Realität“, was ein anläßlich der Atomkatastrophe(n) in Japan frisch hingestellter Blog zum Thema zu sagen hat:
„Was kann man aus der japanischen Atomkatastrophe lernen?“

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Historischer Materialismus, Notwendigkeit und Ökonomie

11. März 2011 4 Kommentare

Auch wer einen Text so beendet „die Linke wird wohl noch wei­ter hand­lungs­un­fä­hig blei­ben“, kann durchaus Lesenswertes schreiben:
Ein Tempio im Blog hotellux unter dem Titel „stichworte: historischer materialismus, notwendigkeit und ökonomie“

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