Zu Bronnie Ware – Was Menschen im Sterben bereuen

14. Februar 2012 3 Kommentare

In den letzten Tagen hat es einige Artikel gegeben über das Buch einer australischen Krankenschwester, Bronnie Ware, die nach Jahren Arbeit in der Betreuung todkranker Menschen aufgeschrieben hat, was ihr Sterbende als die „Lektion“ ihres jeweiligen Lebens noch mitgeteilt haben.
Gandaleon, der hier vor Kurzem einige Kommentare gepostet hat, hat mich nun darauf aufmerksam gemacht, daß er auch selber blogt: „piece-of-mind“ Dort hat er sich gerade kritisch mit den „Erfahrungen“, von denen Ware berichtet hat, auseinandergesetzt: „Carpe diem“.

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Peter Decker bei „Sechs Jahrzehnte DGB: Kooperation oder Klassenkampf“

11. Februar 2012 22 Kommentare

Im Thread über die Kommunistische Agitation und den Willen, zurecht kommen zu wollen, hat Samson nicht nur sein Verständnis der Sichtweise des Gegenstandpunkt zum „Klassenkampf“ wie folgt ausgedrückt:

“ die praktische Notwendigkeit von Lohnkämpfen zu bestreiten (resp. so zu tun als wäre das kein Klassenkampf), mit dem Argument, damit würden die Proleten ihren Willen ausdrücken, für Lohn zu arbeiten, folglich hätten sie gegen das System nichts einzuwenden, weswegen man sie als wackerer Kommunist erstmal tüchtig kritisieren müsste, das halte ich nun wieder für fadenscheinig bis ignorant.“

Das nehme ich zum Anlaß, nun doch einen ersten Teil meiner Abschrift der Veranstaltung vom Mai 2011 mit Mag Wompel von Labournet und Peter Decker vom GegenStandpunkt zur Verfügung zu stellen (noch recht roh, weil ich aus den bekannten Gründen, die mir ja auch von mehreren Genossen vorgehalten wurden, davon eigentlich schon Abstand genommen hatte), weil ich sonst eh nur Samson und den Seinen mit ähnlichen Argumenten hätte entgegentreten müssen. Dann wäre es aber lange nicht so ausführlich und wohl auch nicht so (hoffentlich) überzeugend geworden:

Wir haben jetzt, natürlich wie so oft, die Situation, dass die Kontroverse nur zwischen linken Gewerkschaftskritikern abläuft. Oder, dass das, was Diskussion sein sollte mit denen, die so richtig einfach für die Gewerkschaft, so wie sie es gibt, was sie auf dem Programm hat, eintreten würden, die sind ja wieder gar nicht da. Jetzt schimpfen also zwei linke Gewerkschaftskritiker auf verschiedene Weise auf die Gewerkschaft. Und es geht ein bisschen darum, dass man die Feinheiten dieses Unterschiedes, wie die darauf schimpfen, ein bisschen herausarbeitet, das ist jetzt halt die Lage. Also geht es dann auch darum. Natürlich wäre es viel interessanter, mit einem Gewerkschafter, der einfach das Programm vertritt, dass die auch wirklich betätigen, über dieses Programm zu reden, aber man muss halt die Diskussionspartner nehmen, die man kriegt.
Ich will ein paar harte klare Thesen machen, dann hört man auch den Unterschied raus, zwischen dem, wie die Mag argumentiert und wie ich das mache. Z.B. Überschriften zu machen wie zum Beispiel über die heutige Veranstaltung „Kooperation oder Klassenkampf“: Die Überschrift ist nahezu trivial in der heutigen Situation: Jeder weiß doch dass die Gewerkschaften sozialpartnerschaftlich orientiert sind, dass sie Klassenkampf für absurd halten und für vorgestrig. Dieses „oder“ ist also gar keine wirkliche Frage, sondern es ist eigentlich der Wunsch der Veranstaltung, man möge statt Kooperation Klassenkampf auf die Tagesordnung setzen. Von da aus ist es einerseits furchtbar leicht, den Gewerkschaften, dem DGB, wie der existiert, vorzuwerfen, dass er lauter wirtschaftliche Vernunft an den Tag legt, wenn er im Konflikt mit dem Kapital um Tarife und Löhne streitet, dass seine eigenen Vertretern im Betrieb Ko-Management betreiben und selber die Belegschaft verwalten im Sinne des Betriebes. Der DGB-Chef Sommer steht ein bisschen dafür, dass die Gewerkschaft saugut ist im Jammern und Betteln und darüber zu klagen, dass die Gerechtigkeit ausbleibt. Ja das ist alles leicht festzustellen, und es ist auch berechtigt, das festzustellen. Dem allen sieht man die Unterordnung der Interessen derer, die die Gewerkschaften vertreten unter die Erfordernisse und Bedürfnisse und Interessen der anderen Seite, unter die Interessen des Kapitals, leicht an. Mehr…

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Freerk Huisken: „Der Angriff auf das „Wir“ ist fällig“

9. Februar 2012 3 Kommentare

Die Jungle World (nicht gerade eine Zeitschrift, die man in diesem Zusammenhang erwartet hätte) sprach mit Freerk Huisken (vom GegenStandpunkt) über seinen vieldiskutierten Aufsatz »Was ist ›brauner Terror‹ und wie kommt es dazu?«, die nationalistische Sorge um das Ansehen Deutschlands und die Kritik am demokratischen Antifaschismus. Das folgende Interview ist der Jungle World online entnommen:

Sie behaupten, von »braunem Terror« könne keine Rede sein. Wie passt das zu den Morden der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund?
Das ist ein Missverständnis. Natürlich lassen sich diese Mordanschläge unter das subsumieren, was gemeinhin als Terror gilt. Nur sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die allgemeine Empörung aller Parteien bis hin zur Kanzlerin und aller Medien und der sonstigen Öffentlichkeit gar nicht in erster Linie dem Umstand galt, dass mörderischer Ausländerhass zehn Todesopfer ge­fordert hat.
Das klingt nach einer Unterstellung.
Nein, denn offensichtlich standen für Politik und Öffentlichkeit zwei ganz andere »Opfer« im Vordergrund: Deutschlands Ansehen in der Welt und die nationale Staatssicherheit, wegen des »Versagens« der Sicherheitsorgane. Warum hat sich Frau Merkel wohl geschämt? Und warum hat die Süddeutsche Zeitung gar eine Staatskrise ausgerufen, wie Heribert Prantl es nannte? Es hat eben wieder einmal niemanden ernsthaft interessiert, wie der mörderische Hass des NSU mit der demokratischen Ausländerpolitik zusammenhängt, die Ausländer generell zum Problem erklärt, sie als störend empfindet und selbst dann noch als Störung behandelt, wenn man sie als Arbeitskräfte holt.
Wie hängen Ihrer Meinung nach die staatliche Ausländerpolitik und die Morde zusammen?
Die staatliche Ausländerpolitik gründet auf einer Sortierung von Menschen nach Inländern und Ausländern, »wir« und »die anderen«. Dies passiert nicht nur in Deutschland, sondern in jedem demokratisch regierten, kapitalistischen Nationalstaat. Diese Sortierung macht sich frei vom Willen der betroffenen Menschen, den als Staatsvolk einverleibten und den als fremdes Volk per Krieg oder Gesetzesakten ausgegrenzten Menschen. Es gilt dann nichts anderes als das jeweilige staatliche Interesse an einer unter seinem Kommando zusammengefassten Menschenansammlung, die sich als Deutsche, als Franzosen oder Schweden ihrem Staat als einheitliches nationales Volk verbunden fühlen sollen – gegen alle Gegensätze der Klassen und Schichten, die den Alltag bestimmen.
Staatliche Ausländerpolitik besteht auf dem Loyalitätsanspruch des »eigenen Volkes« – der leider nur allzu sehr erfüllt wird – und bestimmt jeden Ausländer erst einmal umgekehrt als loyalen Anhänger seines Heimatstaates. Daher der prinzipielle Verdacht ihnen gegenüber, sie würden sich hier als Fünfte Kolonne ihrer Heimat aufführen. Das lässt sich an den Härten der Ausländerpolitik auch gegenüber jenen Menschen mit fremdem Pass ablesen, die man hier unter Auflagen leben lässt. Es sind erst diese vom Staat zugelassenen Ausnahmen von seiner prinzipiellen Ausgrenzung, die die Nazis dem demokratischen Staat als Zerstörung der völkischen Substanz, als Verrat am deutschen Volk vorwerfen. Das menschenverachtende, völkische Prinzip der Menschensortierung teilen jedoch beide.
Aber gibt es nicht einen Unterschied zwischen einer staatlichen, nach Nützlichkeitskriterien begrenzten Zuwanderung und der Ausgrenzung und Verfolgung von Ausländern nach völkischen Prinzipien?

Selbst bei Ausländern, die sich hier nützlich machen dürfen, hören doch Ausgrenzung und Verfolgung durch den Staat nicht auf. Sie werden zwar als Ausnahme von der politischen Verdachtshaltung zugelassen. Aber wenn sie nicht mehr nützlich sind, werden sie wieder ausgewiesen. Das nenne ich übrigens eine vollständige Reduktion des Menschen auf nichts als die Verkörperung von Nützlichkeit.
Wenn so ein Mensch den Aufforderungen der Ausländerbehörde nicht nachkommt, beginnen Verfolgung, Kasernierung und der gewaltsame Abtransport. Daneben hat er während der ganzen Zeit die Verfolgung durch brave deutsche Nationalisten zu ertragen, die den »Fremdlingen« alle Beschädigungen anlasten, die ihnen deutsche Sozialbehörden und hiesiges Kapital bereiten. Die in ihrer Heimat verfolgten, vertriebenen, ihrer Subsistenz beraubten Ausländer, das sind dann »Wirtschaftsflüchtlinge«, die von vornherein als Schädlinge und Schmarotzer eingestuft werden. Die hätten mit ihrer fremden Kultur und ihrem fremden Wesen im deutschen Volkskörper erst recht nichts zu suchen, lautet der Standpunkt der Ausländerpolitik.
Lässt sich dies in der altbekannten Formel »Nazis morden, der Staat schiebt ab, das ist dasselbe Rassistenpack« zusammenfassen?

Nein. Denn Nazis gehen davon aus, dass die staatlich hergestellte Volkseinheit der Natur, dem Wesen, der Art des Deutschen entspricht, dass per Staatsakt zum Volk nur zusammengeführt wird, was natürlicherweise zusammengehört. Daran lässt sich für sie nichts ändern. Deswegen ist jeder Ausländer hierzulande für sie ein Anschlag auf die deutsche Art. Demokraten dagegen billigen den Ausländern zu, sich mit Wille und Bewusstsein etwas über ihre Art hinwegsetzen und sich dem Deutschtum anpassen zu können – etwa bei der Integrationspolitik. Damit gibt die Ausländerpolitik ihren völkischen Ausgangspunkt nicht auf. Sie relativiert ihn nur aus einem nationalökonomischen Kalkül heraus. Deshalb wird selbst der eingedeutschte Ausländer zum Deutschen mit Migrationshintergrund gestempelt und bleibt das über Generationen.
Doch etwas ist an der Parole zu halten: Denn die Nazis und der Staat gehen gegenüber Ausländern über Leichen. Nur darf man das natürlich so nicht sagen, denn Gewalt ist eben hierzulande nicht gleich Gewalt. Es gibt die böse, unerlaubte. Das ist die von Privatpersonen ausgeübte. Deren Opfer sind dann »sinnlos« gestorben. Die Staatsgewalt gilt als die notwendige Gewalt, die Ordnung stiftet, Recht durchsetzt und immer nur Opfer mit »Sinn« produziert. Merkwürdig ist das schon: Ausgerechnet das mit Macht durchgesetzte und behauptete staatliche Gewaltmonopol fällt hierzulande nicht unter Gewalt.
Aber Demokraten haben doch nicht zwingend ein völkisches Staatsverständnis. Cem Özdemir und Jürgen Rüttgers sind diesbezüglich sicher nicht einer Meinung.
Im Kern schon. Denn erstens ist beiden die ganz und gar nicht gemütliche Ausländersortierung völlig selbstverständlich, zweitens teilen auch die Grünen im Prinzip den Standpunkt, dass diejenigen hier nichts zu suchen haben, die man abfällig als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnet, und drittens wollen auch sie Ausländern nur dann eine Aufenthaltsberechtigung zuerkennen, wenn sie sich für Deutschland nützlich machen; wobei sie dazu ursprünglich auch mal eine »kulturelle Bereicherung« – Multikulti hieß das – gerechnet haben.
Zivilgesellschaftliche Organisationen, die gegen den Rechtsextremismus kämpfen, fordern nun als Reaktion auf die Taten des NSU mehr Geld für ihre Arbeit. Kann mehr Aufklärung solche Taten verhindern?
Es kommt immer auf die Art der Aufklärung an. Richtig sind Bemühungen, den durchgesetzten alltäglichen Nationalismus zu kritisieren, jene auch für die Demokratie funktionale Geisteshaltung, aus der sich auch der Neofaschismus speist. Da wäre der Angriff auf das »Wir« fällig, in dem sich Menschen, die eher Opfer des demokratisch regierten Kapitalismus sind, der politischen Sorgen der Herrschaft annehmen. Darunter fällt auch die kritische Befassung mit der demagogischen Behauptung, dass Ausländer uns die Arbeit wegnehmen, Sozialschmarotzer sind, die Jugend mit Drogen verwirren usw. Und schließlich gehört dazu auch die Zurückweisung der Unterscheidung zwischen einem guten, harmlosen Patriotismus und einem bösen, gefährlichen Nationalismus. Für falsch, irreführend und kontraproduktiv halte ich zum Bespiel die Aufklärung über Symbole, Kleidung oder Musik der Rechtsextremen. Es verhält sich eben nicht so, dass man nur wissen muss, wie Nazis aussehen, um gegen ihre politische Programmatik gewappnet zu sein. Dafür stehen alle Untersuchungen, die bei deutschen Bürgern heftige Ausländerfeindlichkeit und zugleich die Verurteilung des Neofaschismus festgestellt haben. Und schließlich habe ich auch Einwände gegen all jene Formen des kritischen Antifaschismus, deren Kampf gegen Neonazis sich in die unkritische Parteinahme für die Herrschaftsform der Demokratie auflöst.
Sie gehören also nicht zu den über 1 000 Gruppen und Einzelpersonen, die angekündigt ­haben, auch in diesem Jahr den Naziaufmarsch in Dresden zu verhindern?

Sie irren sich. Ich halte die Beteiligung daran für richtig, würde aber mit einem Flyer an die Adresse der Gegendemonstranten auftreten, der unter anderem folgende rhetorische Fragen enthielte: ›Ihr wollt Dresden nazifrei machen? Aber wer herrscht in Dresden, wenn es nazifrei ist? Wollt ihr Dresden für die Herrschaft der Hartz-IV-Verarmung von den Nazis befreien? Für das Regime des Mietwuchers oder der Inflation der Benzinpreise? Für das Regime der Staatsgewalt mit Polizei und Justiz, über das ihr euch übrigens noch bei jeder Antinazidemo selbst beschwert? Für die Herrschaft des Kapitals, die günstigen Ausbeutungsbedingungen in den neuen Bundesländern? Für das Bildungswesen, das die Mehrheit des Nachwuchses von weiterführender Ausbildung ausschließt? Und wer herrscht eigentlich jetzt, wo Dresden offensichtlich erst noch von Nazis befreit werden muss? Kein Nazi-Regime, sondern: Dasselbe demokratisch eingerichtete Hartz-IV-Regime! Derselbe Mietwucher! Dieselbe Polizeigewalt! Dieselben Ausbeutungs- und Ausbildungsbedingungen! Kürzt sich da nicht irgendwas heraus? Und bedeutet das nicht, dass man Dresden, und nicht nur Dresden, eher von den hier tatsächlich herrschenden Regimes befreien müsste? Ihr baut Nazis mit euren Gegendemonstrationen erst so richtig als Thema auf und lenkt damit von den Beschädigungen ab, die euch das herrschende System des demokratisch regierten Kapitalismus bereitet.‹

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Zum Harmoniestreben (Auslagerung)

6. Februar 2012 158 Kommentare

Weil es doch ein eigenes Thema ist, habe ich hier den Streit um die Harmonie(en) herausgezogen.

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Der Winter ist schuld?

4. Februar 2012 Kommentare ausgeschaltet

Wendy hat sich gestern über die Versuche, ja keinen Roß und Reiter nennen zu müßen bei den aktuellen zahlreichen Erfrierungen zurecht so aufgeregt:

„Kältewelle lässt Obdachlosenunterkünfte aus allen Nähten platzen!“ konnte man gestern der Dauerpropaganda-Bestrahlung der U-Bahn entnehmen. Wie muss man sich das wohl vorstellen? Hat ein Herr Kältewelle den Brief mit dem Räumungsbescheid abgeschickt und ihn dann zusammen mit der Firma Tiefdruckgebiet durchgesetzt? Hat die Kältewelle eine Wirtschaft eingerichtet und die Leute aufs Zurechtkommen in ihr festgelegt, in der viele eben das – aufgrund von Leistungsdruck, fehlenden Jobs, Armut – nicht mehr können und deswegen „Aussteiger“ werden bzw. dazu gemacht werden? Hat die Kältewelle die Leute kaputtgemacht, ihnen die Kontos geleert, so dass sie sich nun als Junkies und Bettler als absoluter Bodensatz einer der reichsten Gesellschaften des Erdballs herumtreiben und reihenweise erfrieren, wenn die kältesten Tage des Jahres kommen?
Davon, dass die bürgerliche Presse von all den realen Gründen für den persönlichen und finanziellen Ruin der Leute, die in der Art, wie hierzulande gewirtschaftet wird, nichts wissen will, zeugt eine selten dämliche Überschrift, die genau am Endpunkt der Entwicklung ansetzt und diesen als nicht zu hinterfragend natürlich darstellt. Fallende Temperaturen kann man eben nicht kritisieren.

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„Jede Regierung braucht Menschen — Kein Mensch braucht Regierungen“

2. Februar 2012 4 Kommentare

Kein Mensch braucht Regierungen
Dieses Poster hat jemand zustimmend bei Facebook verlinkt. Da sowas garantiert auf breitere Zustimmung stößt, möchte ich dem doch entgegenhalten, was ich auch dort schon geschrieben habe:

‎Kein Mensch braucht Regierungen“ ist aber falsch: Menschen, die Eigentümer sein wollen und sei es, daß sie nur ihr popeliges Eigentum an ihrer Arbeitskraft zu Markte tragen können, die also in der Lohnarbeit nicht den Zwang der Verhältnisse sondern ihr persönliches Mittel zu ihrem Glück, jedenfalls für ihren Lebensunterhalt ansehen, die brauchen nämlich nicht nur Staat und Recht und Justiz, also auch eine Regierung über sich, die all dies für sie Notwendige organisiert, sie sind gerade deshalb auch mehr oder weniger stramme Verteidiger und Unterstützer ihrer Staaten/Regierungen. Was man nicht zuletzt daran ablesen kann, daß man die Meisten nicht zu demokratischen Wahlen zwingen muß (das gibt es in einigen wenigen Staaten auch noch obendrauf), sondern daß diese Menschen ganz freiwillig selbst bei strömenden Regen oder schönstem Sonnenschein in die Wahllokale strömen um dann ihr blödes Kreuz zu machen.

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Kommunistische Agitation und der Wille zurechtkommen zu wollen

30. Januar 2012 51 Kommentare

Die Demokratie hat es geschafft, daß nicht nur ihre Nutznießer, die Reichen, sondern auch ihre Opfer den Staat und seinen Erfolg als die eigene Existenzbedingung akzeptiert haben. Und solange das nicht passiert, findet der Kapitalismus als irgendeine Form von Diktatur statt. Erst, wen die abhängig Beschäftigten, die, die der Kostenfaktor Mensch sind, nicht der Nutznießer, sondern der Kostenfaktor, erst, wenn die anerkennen, daß ihre ganze Existenz, ihre Lebensquellen abhängige Größen des Erfolgs der anderen Seite sind, erst dann kann diese Ordnung als Demokratie existieren. Dann aber ist ihre größte Stärke, daß sie nicht auf dem Interesse der Kapitalisten, sondern tatsächlich auf dem politischen Willen derer, die nix davon haben, beruht. Mehr…

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„Sternstunden kommunistischer Propaganda“ jetzt einzeln downloadbar

30. Januar 2012 Kommentare ausgeschaltet

Alle historischen Vorträge der „Sternstunden kommunistischer Propaganda“-MP3-CDs der Marxistischen Gruppe, die es beim GegenStandpunkt zu kaufen gab (noch gibt?) und bei argudiss als ISO-Abbilddatei zum selber Brennen zur Verfügung stehen, gibt nun auch einzeln herunterladbar auf www.archive.org (den Hinweis verdanke ich grand hotel absturz)

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Freerk Huisken: VSA-Buch zum Elend der Kritik am (Neo-)Faschismus jetzt erschienen

27. Januar 2012 1 Kommentar

Das schon vor einer Weile angekündigte Buch von Freerk Huisken „Der demokratische Schoß ist fruchtbar…: Das Elend mit der Kritik am (Neo-)Faschismus“ ist jetzt bei VSA erschienen, aftershow hat z.B. darauf verwiesen:

232 Seiten | Januar 2012
EUR 14.80
ISBN 978-3-89965-484-4
Man kann es gleich online beim Verlag bestellen.

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[online] 25.01.12 ¦ Berlin ¦ Decker zur Finanz/Eurokrise

26. Januar 2012 8 Kommentare

Von der Veranstaltung des GegenStandpunkt zum Thema „Euro-Rettung – der Kampf der Weltmächte um ihr Geld“ (der dann aber seinen Schwerpunkt hatte im nochmaligen Aufdröseln der Hintergründe der Krise seit dem Bankencrash in 2007) mit Peter Decker als Referenten, die am 25.01.2012 in Berlin stattgefunden hat, gibt es einen Mitschnitt bei archive.org.

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Vortrag von Karl Held: Marxismus und bürgerliche Wissenschaft

25. Januar 2012 10 Kommentare

Beim Blogger grand hotel absturz habe ich einen Hinweis auf einen alten Vortrag von Karl Held gefunden. Er hat wohl im Frühjahr 1990 zum Thema „Marxismus und bürgerliche Wissenschaft“ gesprochen. Bei MediaFire kann man den Mitschnitt downloaden.

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Licht am Ende des Tunnels?

20. Januar 2012 Kommentare ausgeschaltet

Licht am Ende des Tunnels
gefunden bei Facebook

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WV: Economics of a Workers State in Transition to Socialism

15. Januar 2012 76 Kommentare

Vor kurzem (in der Nr. 989 vom 28.11.2011 in „Workers Vanguard„) wurde ein Vortrag abgedruckt, den Joseph Seymour, einer der führenden Intellektuellen der trotzkistischen IKL, vor einigen Jahren bei einer Schulung gehalten hat. In starkem Gegensatz zum GegenStandpunkt, der gerade erst wieder (am 9.1.2012 in Münster) eine Veranstaltung unter dem alten Titel „Warum wir nicht mit einem „durchdachten planwirtschaftlichen Konzept“ für den Kommunismus werben“ (aus GSP 1-04) gemacht hat, werden dort einige Grundthesen skizziert, die nicht nur der IKL gemein sind, sondern für eine breite Spanne kommunistischer Strömungen steht:
– Im Sozialismus geht es nicht in erster Linie (wie noch vor den Marxisten) um Gleichheit der Verteilung, sondern um Steigerung der Produktivkräfte
– Für eine ins Gewicht fallende längere Zeit werden wirtschaftliche Entscheidungen (vor allem im Weltmaßstab) von Mangel bestimmt sein
– Arbeit wird weiterhin Lohnarbeit sein (sogar zum Teil entfremdete Lohnarbeit)
– Zumindest Konsumgüter werden auf lange Zeit weiterhin auf Märkten mit Geld bezahlt werden (müssen)
– Es wird weiterhin Familien geben und deshalb werden Lohnarbeiter nicht beschäftigte Familienmitglieder zumeist Kinder mitversorgen müssen mit Löhnen, die dies nicht vollständig berücksichtigen
– Der politische Streit würde sich zentral um die Höhe der Investitionsquote drehen: Schnelles ansteigen des „Privat“-Komsums „jetzt“ versus höheres Niveau „später“
– Die Entscheidungen werden zentral getroffen für die gesamte Wirtschaft
– Ein weiterer Streitpunkt wären die Anteile der Produktion, die zur schnelleren Entwicklung „ärmerer“ sozialistischer Gebiete zur Verfügung gestellt werden sollen
– Wegen der differenzierten Konsumgüternachfrage werden Konsumgüter auf Märkten angeboten, aber ohne Konkurrenz unter den Produktionseinheiten, die zentral beplant werden

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07.02.12 ¦ Berlin ¦ C. Frings stellt D. Harveys Kapitaleinführung vor

14. Januar 2012 Kommentare ausgeschaltet

Christian Frings, der Harveys Kapitaleinführung ins Deutsche übersetzt hat, wird das Buch demnächst in Berlin vorstellen.
07.02.2012 | 19:00 Uhr
Rosa-Luxemburg-Stiftung:

Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e. V.
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin
Die RLS kündigt diese Veranstaltung so an:

Seit vierzig Jahren bringt der in den USA lehrende Geograf und Gesellschaftstheoretiker David Harvey jährlich in seinen Kapitalkursen den unterschiedlichsten Menschen die Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx näher. Aus Audio- und Videoaufnahmen seiner Kurse hat Harvey 2010 ein Buch erstellt, das letztes Jahr bei VSA auf Deutsch erschienen ist. Sein „Begleiter für Fortgeschrittene und Einsteiger“ ringt auf ganz besondere Weise mit dem Problem, einen Text zugänglich zu machen, der sich in vielfacher Weise heutigen Lesegewohnheiten und Wissenschaftsvorstellungen versperrt: den ersten Band des „Kapitals“ von Marx. In der Veranstaltung wird der Übersetzer der deutschen Ausgabe die Herangehensweise von Harvey erläutern, die zugleich mit einer bestimmten Interpretation des Marxschen Hauptwerks verbunden ist, die frei von epigonenhafter Verehrung auch auf Schwachpunkte hinweist. Mit der Entschlüsselung des Texts will Harvey zugleich zeigen, worin die Aktualität dieser fast 150 Jahre alten Kritik des Kapitalismus besteht und was sie zum Verständnis der aktuellen globalen Krise beitragen kann. Und damit weist er dieser Kritik eine ganz praktische Bedeutung für die Kämpfe der kommenden Jahre zu, die im Zentrum seines Interesses stehen – wie z.B. seine jüngsten Kommentare zu den Riots in England und der globalen Occupy-Bewegung zeigen.

David Harvey
Marx’ »Kapital« lesen

Ein Begleiter für Fortgeschrittene und Einsteiger
VSA Verlag Hamburg
416 Seiten | 2011 | 24.80 € | ISBN 978-3-89965-415-8

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Raben, „Galgenvögel mit Gefühl“

13. Januar 2012 Kommentare ausgeschaltet

Der Tagesspiegel hat am 4.1.2012 einen Artikel über „intellektuelles Federvieh“ gebracht.

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GSP-Thesen zur Weltlage nach 3 Jahren Obama

12. Januar 2012 75 Kommentare

Die Ausgangslage: Finanzkrise und zwei zunehmend kontraproduktive Weltordnungskriege.
Und jetzt?

1.
Die US-Regierung hat die Überakkumulation des Finanzkapitals teilweise durch Entwertung abgewickelt, vor allem aber mit viel Staatskredit und ganz vielen Zahlungsmitteln der Notenbank aufrechterhalten – also in eine Überakkumulation des auf Staatsschulden gegründeten Vermögens der Finanzwelt sowie eine Vermehrung staatlich geschöpften Kreditgelds auf Grund misslungener Kreditgeschäfte überführt. Sie nimmt damit, einstweilen erfolgreich, zur Bewältigung der Krise in Anspruch, was durch die Krise und ihren Umgang damit untergraben wird: die vorbehaltlose weltweite Anerkennung amerikanischer Staatsschuld als Finanzkapital und den Gebrauch ihres Kreditgelds als Geschäftsmittel und Repräsentant des kapitalistischen Reichtums der Welt.
2.
Durch die Finanzkrise in den Euro-Staaten und durch deren Krisenpolitik ist der Erfolg des Rettungswerks der US-Regierung doppelt gefährdet: Die Entwertung europäischer Staatsanleihen und darauf basierender Wertpapiere trifft US-Vermögen, womöglich sogar die Zahlungsfähigkeit amerikanischer Banken; und mit ihrer Schuldenpolitik treiben die Euro-Macher mitten in der Krise ihre Bemühungen um die Durchsetzung ihres Geldes als alternative Weltwährung voran, versuchen dafür sogar das Geldvermögen der VR China in Anspruch zu nehmen. Die bringt mit ihren Welthandelserfolgen und der Akkumulation amerikanischer Verbindlichkeiten ohnehin die Kräfteverhältnisse in der Konkurrenz auf den Weltmärkten durcheinander und trägt damit das Ihre zur Gefährdung des Ausnahmestatus der USA als Kreditschöpfer, Kontrolleur und Nutznießer der Weltwirtschaft sowie als Quasi-Monopolist des Weltgeldes bei.
3.
Im Kampf um die Rettung dieses Ausnahmestatus geht es für die USA „ums Ganze“ – sogar im Innern um die Funktionsfähigkeit des politischen Apparats. Nach außen bemüht sich die US-Regierung um die Funktionalisierung ihrer zwei großen Rivalen für die Bestätigung ihres unbegrenzten und bedingungslosen Kredits in der Staatenwelt:
An die Euro-Macher richtet sie das Ansinnen, mit schrankenloser Kreditgeldschöpfung die Entwertung finanzkapitalistischen Vermögens zu Lasten der US-Wirtschaft unbedingt zu vermeiden und die damit verbundenen Nachteile für den Erfolg des Euro als verlässliche Weltgeld-Alternative zum Dollar in Kauf zu nehmen.
Die VR China wird doppelt in Anspruch genommen: als finanzkräftiger Investor für die weitere Stützung des US-Kredits und -Kreditgelds – anstelle des Euro und der in Euro notierten Staatsschulden; als Welthandelsnation für die Verbesserung der US-Bilanz aus dem Weltgeschäft. Zum Zweck eines entsprechend umfassenden Zugriffs auf die Wirtschaftsmacht Chinas und seiner Nachbarn unternimmt die US-Regierung eine Neugestaltung des gesamten pazifischen Raums zur kapitalistischen Wachstumszone unter amerikanischer Regie – einer Regie, die sich auf Vorgaben für den Geschäftsverkehr keineswegs beschränkt.
Denn für die USA ist der Status des konkurrenzlosen Arrangeurs und Nutznießers der globalen kapitalistischen Konkurrenz die unentbehrliche materielle Grundlage ihrer konkurrenzlosen militärischen Macht; und umgekehrt ist ihre Fähigkeit, den souveränen Mitgliedern der Staatenwelt wesentliche Existenz- und Erfolgsbedingungen zu diktieren und ihren Status im Weltgeschehen zuzuweisen – kurz: „leadership“ –, unabdingbare Voraussetzung und unentbehrliches Instrument ihres Sonderstatus als Weltwirtschaftsmacht.
4.
Die Politik der gedeihlichen Nachbarschaft mit den maßgeblichen Staaten und politischen Kräften in allen Weltgegenden, die die Obama-Administration an die Stelle des aus ihrer Sicht komplett gescheiterten Versuches einer Weltordnung durch Krieg – den „War on Terror“ – gesetzt hat, nimmt sich als ihre „epochale“ Hauptaufgabe die strategische Einhegung der VR China vor: die beschränkende Zulassung ihrer regionalpolitischen Ambitionen sowie die Kontrolle über und eine Zulassungsbeschränkung für ihre bewaffnete Macht. Mittel dafür sind die Präsenz amerikanischen Militärs in jeder für nötig erachteten Größenordnung in der Region sowie ein Netz transpazifischer Partnerschaften, das chinesischer Bündnispolitik wirksam vorbeugt.
5.
Im Umgang mit dem anderen Hauptrivalen, der Europäischen Union, räumt die US-Regierung mit der Absage des „War on Terror“ und der Redimensionierung der tatsächlich geführten Kriege auf lokale Konflikte Ansprüche auf Gefolgschaft ab, die viele Allianzpartner zu verschiedenen Formen der Verweigerung provoziert haben. Die Inanspruchnahme der europäischen Partner für Ordnungsaufgaben im Raum zwischen Atlantik und Afghanistan enthält Angebote zur Mitwirkung an der Definition und Bereinigung allfälliger Probleme. Prinzipielle Bündnistreue ist dabei ebenso vorausgesetzt wie eine Rivalität zwischen den Europäern, die deren Zusammenschluss zu einer aktionsfähigen strategischen Macht von annähernd gleichem Rang wie die USA ausschließt.
Zu den wichtigen Aufgaben dieser Allianz gehört die Übertragung des Prinzips der konfliktfreien Nachbarschaft auf das Verhältnis der NATO zum Erben des ehemaligen Hauptfeinds: Russland wird eingeladen, sich von gleich zu gleich mit den europäischen Allianzpartnern ins Benehmen zu setzen und den Aufbau eines Raketenabwehrschirms in Osteuropa nicht auf sich zu beziehen, sondern einen Beitrag dazu zu leisten. Weil die russische Regierung darin die Zumutung erkennt, das Ende ihres Anspruchs auf Gleichrangigkeit als strategische Atommacht mit den USA und damit ihre weltpolitische Irrelevanz zu besiegeln, gibt es hier noch einiges zu tun.
Der Kriegseinsatz in Libyen wird aus amerikanischer Sicht zu einem ersten Test auf die neue Art transatlantischen Zusammenwirkens, die den Verbündeten die Definition von Kriegsgründen und Kriegszielen zugesteht, den USA militärische Lasten und politische Kosten erspart, von ihrer Rolle als letztentscheidende Instanz aber nichts wegnimmt.
6.
(Der Umgang der USA mit dem ‚Krisenbogen’ von Afghanistan über Iran und Israel bis zum Volksaufruhr in etlichen arabischen Nationen.)
7.
Die EU-Staaten respektieren die weltordnungspolitischen Vorgaben der USA – aus einer Mischung von relativem militärischem Unvermögen und Uneinigkeit über die Wünschbarkeit, ganz zu schweigen vom möglichen Inhalt einer gemeinsamen alternativen strategischen Lagedefinition. Europas militärische Führungsmächte Frankreich und Großbritannien nehmen Obamas Politik der Redimensionierung kriegerischer Konflikte als Ermächtigung zu autonomen Weltordnungsinitiativen in einem von ihnen beanspruchten Zuständigkeitsbereich und testen deren Reichweite sowie die Schlagkraft ihrer militärischen und diplomatischen Mittel mit ihrem Einsatz in Libyen aus. Deutschland verweigert die Anerkennung einer französisch-britischen Hegemonie in Kriegsfragen – und ergreift die Gelegenheit, sich in der zunehmend akuten ökonomischen und politischen Existenzfrage der Union als zivile Führungsmacht zu betätigen.
8.
Aus der Krise verfertigt die deutsche Regierung – gemeinsam mit der französischen – eine ultimative Entscheidungssituation für alle Mitglieder der Währungsunion: Durchbruch zu substanziell mehr Einheit nach den Maßgaben der dominierenden Wirtschaftsmacht, zur Überantwortung souveräner Haushaltsrechte an eine europäische Oberaufsicht, verharmlosend etikettiert als „Fiskalunion“, oder Zusammenbruch des gesamten Einigungswerks. Deutschland will Letzteres unbedingt vermeiden, ohne von Ersterem Abstriche zu machen. Mit dem „langen Weg“ der Krisenbewältigung, den die deutsche Kanzlerin immer wieder als unumgänglich beschwört, verfolgt sie das Ziel, die Eurozone zur einheitlich agierenden Weltkredit- und Weltgeldmacht auf gleichem Niveau wie die USA zu entwickeln. Ein Erfolg dabei hängt wesentlich von der Entscheidung „dritter“ Weltwirtschaftsmächte, insbesondere der VR China ab, den Euroländern und deren Währung Kredit einzuräumen. Ebenso wie die USA und in harter Konkurrenz mit ihnen unternehmen die Europäer den verwegenen Versuch, die Krise des Finanzkapitals und ihres eigenen Kredits zu einer Angelegenheit ihrer Krisenkonkurrenz mit dem großen Rivalen zu machen und auf diesem Weg zu überwinden. Und wie für die USA steht auch für sie dabei nichts Geringeres auf dem Spiel als die Weltmacht, die sie werden wollen; nämlich deren kapitalistische Basis ebenso wie die Formierung des politischen Subjekts, das sich dieser Grundlage zu bedienen weiß.
(entnommen http://www.gegenstandpunkt.de/jourfixe/Thesen-Weltlage-2012.rtf)

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25.01.12 ¦ Berlin ¦ Mehr Schulden für die Rettung des Euro

10. Januar 2012 2 Kommentare

Peter Decker, der mittlerweile verantwortliche Redakteur der Zeitschrift GegenStandpunkt, wird am Mittwoch, dem 25.01.2012 in Berlin im Festsaal Kreuzberg einen Vortrag halten zum Thema:
Mehr Schulden für die Rettung des Euro:
Ökonomischer Widerspruch und imperialistischer Sinn einer schon wieder „alternativlosen“ Ausweitung der Staatsschuld

Es wird um folgendes gehen:
– der finanzkapitalistische Grund der Staatsschuldenkrise
– die staatswirtschaftlichen Mittel ihrer Bewältigung
– der innereuropäische Imperialismus und das
– weltpolitische Kräftemessen im Kampf der Nationen um ihren Kredit.
Der Ankündiger endet mit Folgendem:.

Täglich bekommen wir zu hören: „Wir“ brauchen den Euro. „Wir“ brauchen stabile Banken. „Wir“ brauchen das Vertrauen internationaler Anleger in europäische Staatsschulden. „Wir“ brauchen den Europäischen Stabilitäts-Mechanismus. „Wir“ brauchen eine Fiskal-Union, die Defizit-Staaten die Souveränität über ihren Staatshaushalt entzieht.
Aber warum und wofür „wir“ alles das brauchen – dazu hört man nur Unsinn. Antworten darauf stehen an.

Das Buch zum Film:
Das Finanzkapital (Paket-Sonderpreis)
Die vier Nummern des GEGENSTANDPUNKT zum Finanzkapital gibt es als Paket zum Sonderpreis.
I. Die Basis des Kreditsystems: Von der Kunst des Geldverleihens (in GS 3-08)
II. Die Entfaltung der Kreditmacht des Finanzkapitals: Die Akkumulation des „fiktiven“ Kapitals (in GS 2-09)
III. Die ,systemische‘ Bedeutung des Finanzgeschäfts und die öffentliche Gewalt (in GS 1-10)
IV. Das internationale Finanzgeschäft und die Konkurrenz der Nationen (in GS 1-11)
Die Hefte 3-08, 2-09, 1-10, 1-11 kosten zusammen 30.- € (Einzelheft: 15,- €).
Porto und Versand sind bei Bestellungen direkt beim Verlag inklusive.
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(Die Artikel gibt es auch bei mir im Download-Bereich als OCR-PDFs)

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Der Zweck der Euro-Rettung (Theo Wentzke in der jungen Welt)

4. Januar 2012 9 Kommentare

In der jungen welt vom 04.01.2012. ist ein Artikel von Theo Wentzke (GegenStandpunkt-Verlag) zum Zweck der Euro-Rettung erschienen:
„Finanzpolitisches Vabanquespiel – Der Zweck der Euro-Rettung: »Den Grundstein für die stärkste Währung der Welt legen«“
Auch ich kann ihn nur empfehlen. Weiteres auch hier: Mehr…

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Projekt MSZ-Archiv-Digitalisierung

22. Dezember 2011 3 Kommentare

Auf dem Blog von Nestor Machno ist folgende Aufforderung erschienen:

Ich und andere wollen wollen die MSZen 1-33 von 1974 bis 1980 am Internet archivieren und damit zugänglich machen.
Wir ersuchen daher die Besitzer dieser Kleinodien, sie entweder als JPG einzuscannen und als Anhang an folgende Email-Adresse zu senden:
nestor.machno@alanier.at
oder mir zu schicken an:
Amelie Lanier
Brucker Bundesstrasse 28
5700 Zell am See
Wenn sich viele beteiligen und MSZen auf mich einströmen, werde ich regelmäßig veröffentlichen, was noch fehlt.

Mir als einem der „anderen“ wäre es am liebsten, wenn möglichst viele Zeitungen zur Verfügung gestellt oder wenigstens ausgeliehen würden, denn ich weiß aus bisherigen Digitalisierungsprojekten, daß solche alten auf schlechtem Papier gedruckten vergilbten Seiten häufig nicht gleich im ersten Anlauf so gut einzuscannen sind, daß die OCR gleich einen fast fehlerfreien Text ausspuckt. Wenn man denn überhaupt einen DIN-A3-Scanner hat, den man für das alte Zeitungsformat braucht, wenn man jede Seite auf einen Rutsch einscannen will. Es geht übrigens auch mit jedem normalen DIN-A4-Scanner, man muß dann „nur“ die Einzelscans per Software zusammenfügen. Das kann man händisch z.B. in Photoshop machen, dafür gibt es aber auch Spezialsoftware wie Arcsofts Scan-and-Stich für Windows, die das weitgehend vereinfachen.

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Hermann Lueers neue Webseite zur Finanzkrise

11. Dezember 2011 9 Kommentare

Aus einer frischen Email von Hermann Lueer:

Bei dieser Gelegenheit kann ich zugleich auf meine neue Seite zur Finanzkrise aufmerksam machen. http://www.financial-crisis.eu/
Ich denke hier gibt es bezüglich der Betonung des Finanzkapitals weiterhin bis tief in die Linke eine große Verwirrung. Vielleicht kann man hierzu auf Deinem Blog auch noch einmal eine Diskussion anfachen. Z.B. zu den verbreiteten falschen Zahlenspielen.

Kann man immer.

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