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Archiv für die Kategorie ‘(2) Trotzkismus’

Toussaint and the Haitian Revolution

27. Januar 2010 Kommentare ausgeschaltet

Angeregt durch Nestors kurzem Abriß über die Geschichte Haitis „Eine Geschichte von Sklaverei und Schuldknechtschaft“ und den ausführlichen dortigen Verweis von Kohleofen auf die revolutionäre Geschichte dieses Landes (mit einem schönen knappen Che-Geschichtlein inbegriffen) habe ich mich an ein mehr als 20 Jahre altes Spartacist Pamphlet erinnert, die Ausgabe No. 6 der Reihe „Black History and the Class Struggle“, in der die Titelgeschichte war „Toussaint L’Ouverture and the Haitian Revolution“. Ich habe sie jetzt schnell eingescannt und als PDF im Download-Bereich zur Verfügung gestellt.

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ICL/IBT: Kron­stadt and Coun­ter­re­vo­lu­ti­on

27. Januar 2010 Kommentare ausgeschaltet

Introduction to the online version of an older pamphlet, which the IBT just republished on their website www.bolshevik.org (after a sloppy Scan/OCR job to PDF) and which can also be downloaded here.

„The subject of this pamphlet is the Bolshevik suppression of the revolt of the Kronstadt naval garrison in March 1921. Over the years, the more sophisticated elements in the
anarchist and socialdemocratic milieus have sought to use this incident as „proof‘ that the
regime of Lenin and Trotsky in the early years of the revolution was not qualitatively different from the brutal Stalinist dictatorship which followed it. For this reason alone the events at Kronstadt deserve serious study.
The main item contained herein is an extended review essay on Paul Awich’s valuable book „Kronstadt 1921″. The essay, which is reprinted with the permission of the author, originally appeared adecade ago in Workers Vanguard, publication of the then-Trotskyist Spartacist League (SL). We have have also included the ancillary material which appeared in WV at the time. (Unfortunately, in the decade since this material was first published, the SL has been transformed into an organization which can no longer be considered revolutionary in any sense.) Finally, we reprint Max Shachtman’s 1934 article on the relation of the revolutionary vanguard to the rule of the proletariat.“

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Trotzkisten fordern: Ausbildung zum Personalchef auch für Arbeiterkinder!

22. Januar 2010 7 Kommentare

Im „Workers Vanguard“, der Zeitung der US-amerikanischen trotzkistischen Spartacist League/U.S, der Schwesterorganisation der hiesigen SpAD, ist in Nr. 950 vom 15. Januar 2010 ein Artikel über die Situataion an den Unis in Kalifornien erschienen („Protests Against Education Cuts and Fee Hikes Sweep California“). Treu ihrer langjährigen Linie heißt es da:

„we want to “smash” race and class privilege in education. We think everyone should have access to the same quality education available to the sons and daughters of the bourgeoisie.“

Angesichts dessen, was auch in den USA den Söhnen und Töchtern der Bourgeosie so alles beigebracht wird, von der Juristerei über die Wirtschaftswissenschaften, um nur die bei denen beliebtesten Studienfächer zu nennen, ist es etwas „rich“, so völlig ignorant gegenüber deren Inhalten nur zu fordern, daß auch Arbeiterkinder und Kinder von nichtweißen Eltern für so schöne Jobs wie Richter am Sozialgericht oder Personalchef bei McDonald aufgrund ihrer „qualitätsvollen“ Ausbildung in Frage kommen sollten.
„Weg mit der sozialen Selektion“ hießt eben noch lange nicht das Ende der Selektion fordern und selbst die Forderung „Weg mit der Selektion“ änderte nichts an den unschönen Verhältnissen, wo einige wenige, die es in die Verwaltung und Elite geschafft haben, den anderen dann sagen, was sie zu tun haben.

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Die SpAD und der kontrafaktische Präsens zu China

19. Januar 2010 5 Kommentare

Die SpaD, die deutsche Sektion der trotzkistischen International Communist League (Fourth Internationalist), hat in ihrer gerade herausgekommen neuen Ausgabe ihres Theorie-Organs „Spartacist“ einen großen Artikel „Arbeiterinnen und die Widersprüche im heutigen China“. Der fängt gleich so an, daß ich schon keine Lust mehr hatte, weiterzulesen:

Die Stellung der Frauen im heutigen China weist direkt auf die gewaltigen Widersprüche dieser Gesellschaft hin. China ist ein bürokratisch deformierter Arbeiterstaat, den wir Trotzkisten bedingungslos gegen Imperialismus und innere soziale Konterrevolution verteidigen. An der Lage der Frauen Chinas erkennt man die enormen Errungenschaften der Revolution von 1949 gegenüber dem rückständigen alten China, das der Tradition verpflichtet war und vom Imperialismus beherrscht wurde. Die Zerschlagung kapitalistischer Klassenherrschaft schuf die Grundlage für einen ungeheuren Anstieg der gesellschaftlichen Produktion, des Lebensstandards und der Frauenrechte und holte Hunderte Millionen chinesischer Frauen und Männer aus ländlicher Rückständigkeit in die Arbeiterschaft einer zunehmend industrialisierten Gesellschaft.
Der Fortschritt Chinas seit der Revolution 1949 und der anschließenden Kollektivierung der Wirtschaft durch die Enteignung der Bourgeoisie als Klasse zeigt die ungeheure Überlegenheit einer Wirtschaft, wo privater Profit nicht die Triebfeder der Produktion ist.

Wieso den „ist“? Genau das ist doch der Streitpunkt, was für eine klassenmäßige Qualität das hat, was da mittlerweile „ist“. Ja, es stimmt, daß „Hunderte Millionen chinesischer Frauen und Männer aus ländlicher Rückständigkeit in die Arbeiterschaft einer zunehmend industrialisierten Gesellschaft“ geholt worden sind. Aber von wem und wofür? Die VR China ist schließlich nicht mal in Asien das einzige Land, wo so etwas nach dem Zweiten Weltkrieg passiert ist. Südkorea ist mittlerweile auch recht industrialisiert mit einer großen Arbeiterklasse männlich und weiblich. Ist das auch ein Beleg für den fortschrittlichen sozialistischen Charakter dieser Gesellschaft? Oder wie steht es um Taiwan?

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Von der Studentenbewegung der 68er zum Bildungsstreik heute

15. Dezember 2009 Kommentare ausgeschaltet

entdinglichung, der nimmermüde Internet-Archivar der radikalen Linken, hat Thesen zur Studentenbewegung in Westdeutschland aus 1970 der trotzkistischen Gruppe Internationale Marxisten (GIM), der damaligen deutschen Gruppe der Mandelianer (VS) ausgegraben und als PDF veröffentlicht.
Die Mandelianer waren damals berüchtigt dafür, in allem, was kreucht und fleucht schon die Avantgarde des revolutionären Aufbruchs zu wittern. Das läßt sich eindrücklich auch an diesem Papier ablesen. Wie falsch die GIM damals lag, kann man heute mit den jämmerlichen Bildungsstreiks der letzten Jahre natürlich leicht feststellen, den einen und die andere gab es damals aber auch schon, die das der GIM und dem VS vorgehalten haben.

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Maos Sozialismus – Weder Elektrifizierung noch Sowjets

22. November 2009 Kommentare ausgeschaltet

In Zusammenhang mit dem Lesen von Renate Dillmanns China-Buch (worüber es am nächsten Donnerstag, dem 26.11., an der Humboldt-Uni eine Veranstaltung geben wird) habe ich noch einen alten trotzkistischen Artikel zur Kritik des Maoismus zum Downlod zur Verfügung gestellt, der die Geschichte der Volksrepublik China vom Großen Sprung nach Vorn bis zur Rebellion auf dem Tien-An-Men-Platz behandelt.

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Der Mythos vom Keynesianismus als Erfolgsstory während der Großen Depression

11. November 2009 4 Kommentare

Den folgenden Auszug habe ich einer Rede von Ed Clarkson entnommen, ZK-Mitglied der Spartacist League/U.S. (IKL), der in „Workers Vanguard“, der Zeitung der SL/U.S. No. 945, 23 October 2009, erschienen ist und auch auf der Webseite der IKL veröffentlicht wurde:

I happened to grow up in the heyday of American imperialism. Unfortunately, I now lose my rights as a geezer to tell people “I had it harder than you did.” It’s simply not true. And so in the last three or four decades of considerable economic decline, we see the erosion of living standards of ordinary people, with occasional huge gouges (for example, the “end of welfare,” orchestrated by Bill Clinton); the ratcheting up of attacks on rights (the “war on drugs,” the “war against terror”); a goodly percentage of the black population now finds its “housing” in prisons. In general, things look pretty grim for people.

But one might ask, “With all this rot, why are we better off today than we were in the Great Depression?”—which we are, it must be frankly said. Let me go back for a minute to where we started. The presidency since Lincoln has generally been a succession of nonentities. What did Calvin Coolidge do, what did Chester Alan Arthur do, what did Grover Cleveland do, what did Woodrow Wilson do? Nobody did anything, because they operated within the confines of the system, and the office has never been used, nor will it ever be used, to challenge those confines. There’s one putative exception: Franklin D. Roosevelt. FDR was known as some combination of Lenin and Satan by the right wing, and as the guy, for the liberals, who really proved that capitalism can be decent. Both because of the similarities between the Great Depression and now, and because of the sainthood of FDR, it’s useful to examine this question. I hope to refute it. Mehr…

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Marx versus Keynes: Warum Staatsinterventionismus die Krise nicht stoppen kann

12. Juli 2009 6 Kommentare

Ein führender Wortführer der sich wieder stark fühlenden Linkskeynesianer ist Joachim Bischoff, unter anderem Mitherausgeber der Zeitschrift Sozialismus. (Bischoff war bis Ende 2004 Mitglied der PDS. In den 1990er Jahren sowie kurzfristig im Jahr 2000 war er Mitglied des Bundesvorstands der Partei. Er arbeitete unter anderem in der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftspolitik mit. 2004 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der WASG, bis April 2006 war er Mitglied des Bundesvorstands der Partei. Seit ihrer Gründung 2007 ist er Mitglied der Partei Die Linke. Bei der Wahl 2008 in Hamburg wurde er für diese Partei in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt.)

Gestern hat er in bei den Linken Buchtagen 2009 in Berlin sein Buch „Jahrhundertkrise des Kapitalismus – Abstieg in die Depression oder Übergang in eine andere Ökonomie?“ vorgestellt. Wie im Buch waren da viele Fakten und Zahlen zur aktuellen großen Krise zu hören und wie im Buch diente die ganze Beschreibung, wie schrecklich das doch alles schon eine Weile läuft, auf nicht anderes hinaus, als zum x-ten Mal eine weitere Version von keynesianischer Regulierungspolitik zu fordern und das auch noch als den wahren Marxismus unserer Tage zu verkaufen, von dem sein ideologischer Mitstreiter vom Verlag VSA mir dann sogar noch vorgehalten hat, daß der Keynes damals um Längen vernünftiger, geradezu marxistischer argumentiert hätte als die damaligen ökonomischen Koryphäen der Komintern wie Jürgen Kuczynski und Eugen Varga!

Ich hatte Bischoff entgegengehalten, daß er und die seinen so völlig ausblenden, daß vor 35 Jahren der bis dahin in der Tat recht einflußreiche sozialdemokratische Keynesianismus der Nachkriegszeit weithin als Sachgasse für die Rettung des Kapitalismus angesehen wurde. In dieses Horn bläst auch der folgende Artikel, ein wiederveröffentlichter Artikel von Joseph Seymour, dem „Chefökonom“ der trotzkistischen IKL, den der 1975 geschrieben hatte:

From the Archives of Workers Vanguard
Fiscal Fiddling Can’t Stop Depression
Marx vs. Keynes

By Joseph Seymour
The deepening economic crisis has meant the loss of jobs, homes and savings for millions of working people. It has also demonstrated the utter fallacy of the economic doctrine of monetarism, which maintained that economic crises could be minimized, if not eliminated, by adjusting the amount of money in the banking system along with interest rates. Monetarism was the gospel for bourgeois economists in the right-wing climate marked by the ascendancy of Ronald Reagan and Britain’s Margaret Thatcher in the 1980s. The counterrevolutionary destruction of the Soviet Union in 1991-92 and the attendant “death of communism” triumphalism in the western imperialist countries, centrally the U.S., put more wind in the sails of the “free market” ideologues of monetarism.

Today, with the monetarist myth in tatters, bourgeois economists have rushed to embrace the ideas of John Maynard Keynes, the British economist who, during the Great Depression of the 1930s, championed the notion that capitalist economic crises could be overcome through government deficit spending. That is the idea behind President Barack Obama’s “stimulus” package, an expenditure of almost $800 billion financed by government borrowing that is supposed to “jump start” the economy. In reality, Keynesian economic schemes, no less than monetarist ones, run up against the destructive irrationality of the capitalist system, analyzed and explained by Karl Marx and highlighted by the boom-and-bust cycle.

The article reprinted below, first published in WV No. 64, 14 March 1975, presents a Marxist critique of Keynes’s economic theory. Mehr…

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Staatskapitalistische Krisentheorie: Walter Daum von der LRP

26. Juni 2009 Kommentare ausgeschaltet

Weil es buchstäblich wieder mal recht aktuell ist, habe ich ein altes Buch nochmals ausgefleddert und stelle hier Ausführungen zur marxistischen Krisentheorie als PDF zur Verfügung und Diskussion. Sie sind dem Buch von Walter Daum „The Life and Death of Stalinism – A Resurrection of Marxist Theory“, einem der Wortführer der kleinen amerikanischen staatskapitalistisch/trotzkistischen LRP entnommen, das 1991 erschienen ist, und das hier als Ganzes zu lesen ist. Bzw. im folgenden unformatiert: Mehr…

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Bildungsstreik III: „Kostenlose Bildung für alle auf höchstem Niveau!“

17. Juni 2009 Kommentare ausgeschaltet

Mit der Überschrift „Kostenlose Bildung für alle auf höchstem Niveau!“ hat der Spartakist in seiner Ausgabe Januar 2009 zum Schülerstreik im November 2008 seinen Artikel betitelt, der vor allem ein Flugblatt widergibt, mit dem die SpAD damals interveniert hatte. Dessen erster Absatz lautete:

Das selektive und rassistische kapitalistische Bildungssystem treibt wieder und wieder tausende Schüler, Studierende und Auszubildende in ganz Deutschland und weltweit auf die Straße: Demos gegen Studiengebühren in Hessen und anderswo, Proteste gegen die Wiederholung der MSA-Prüfungen (mittlerer Schulabschluss) in Berlin, Schüler- und Studierendenstreiks von Chile bis Italien. Nach mehreren Schülerstreiks in den letzten Jahren gegen die Kürzungspolitik des Berliner SPD/Linkspartei-Senats soll nun am 12. November gleich in dutzenden Städten gegen Bildungsabbau und für bessere Bildung demonstriert werden. Wir von der Spartakist-Jugend beteiligen uns an diesen und anderen Protesten gegen Sozialkahlschlag und kämpfen für deren Ausweitung. Unsere Perspektive ist, das gesamte kapitalistische System zu überwinden. Schüler und Studierende müssen zu dem Verständnis gewonnen werden, ihre Proteste mit den Kämpfen der Arbeiterklasse zu verbinden. Denn nur die Arbeiterklasse hat auf Grund ihrer Stellung im Produktionsprozess die potenzielle soziale Macht, den ganzen Kapitalismus lahmzulegen: So kann sie auch den Protesten gegen Bildungsabbau zum Sieg verhelfen. Solidarität mit den IG-Metall-Warnstreiks und den Streiks von Lehrern und Erziehern! Für gemeinsamen Klassenkampf gegen die Angriffe des kapitalistischen SPD/LINKE-Senats!

Es ist dabei nur, gelinde gesagt, etwas unvermittelt, wenn die Spartakisten von ihrer Perspektive „den ganzen Kapitalismus lahmzulegen“ dabei enden, „Protesten gegen Bildungsabbau zum Sieg verhelfen“ zu wollen. Per se sind das nämlich schon recht unterschiedliche Ziele, wie sicherlich auch die Genossen festgestellt haben werden.

Die SpAD stellt richtigerweise fest: „Das deutsche Bildungswesen ist berüchtigt für besonders krasse soziale Selektion“. Nur ist das bei ihnen gar keine Kritik an der Selektion, sonder nur an der krassen sozialen Selektion. Als wenn ein Schulwesen nicht mehr zu kritisieren wäre, daß das Herrschafts- und Elitepersonal statistisch ganz „gerecht“, weil zu gleichen Teilen aus allen Schichten der kapitalistischen Gesellschaft rekrutieren würde.

Deshalb greift auch die Forderung „Weg mit dem diskriminierenden dreigliedrigen Schulsystem! Für offenen Zugang zur Universität mit einem staatlich bezahlten Stipendium, von dem man leben kann! Unis und Schulen unter die Kontrolle derjenigen, die dort arbeiten, lernen und lehren!“ daneben, denn die Zurichtung aller Auszubildenden, Schüler und Studenten auf den Arbeitsmarkt mit seiner immer härter werdenden Konkurrenz um die weniger werdenden Arbeitsplätze wird doch in keinster Weise ausgehebelt, wenn die Selektion erst am Ende der jeweiligen Ausbildungsgänge erfolgen sollte. Nebenbei ist es eine Verharmlosung der Funktion des Lehrpersonals, wenn denen ein grundlegend gleiches Interesse an Schule und Uni zugebilligt wird wie den dort jeweils Ausgebildeten. Lehrer und Professoren sind ja nicht umsonst noch weitgehend Staatsbeamte, weil sie die Selektion, die Festlegung und Zementierung von Lebensperspektiven mit ihrer Notenvergabe zu organisieren und durchzusetzen haben.
Es ist deshalb auch hier kein Zufall, daß eine zentrale Institution der kapitalistischen Schule, die Notengebung, den Spartakisten gerade mal eine Erwähnung in einer Klammer wert war.

Zurück zur Parole: „Kostenlose Bildung für alle auf höchstem Niveau!“ vom Anfang: Was soll dabei herauskommen, in dieser kapitalistischen Ausbildungswelt? Besonders gut für die Ausbeutung qualifizierte Betriebswirte, in der Wolle gefärbte demokratische Geschichtslehrer, die selbstverständlich mitStauffenberg und nicht mit Bismarck arbeiten? Perfekt das bürgerliche BGB beherrschende Juristen, die nun wirklich fit sind in der Umsetzung der bürgerlichen Logik des Eigentums? Bildung in dieser Schul- und Uniwelt ist schließlich in erster Linie die Heranziehung des mündigen demokratischne Bürgers, den auch die zunehmenden Härten auch für sein Leben nicht davon abbringen kann, sich all diese Scheiße, von der Schule bis zum Berufsalltag gefallen zu lassen, ja geradezu als sein privates Glück zu interpretieren. Oder, um Freerk Huisken aus seinem telepolis-Interview zu zitieren:

„Es werden nämlich hierzulande keine braven, buckelnden Untertanen gebraucht, sondern mündige Staatsbürger, die sich „ihre Meinung“ bilden und dann aus freien Stücken und in voller Überzeugung das tun, was ihnen zur Pflicht gemacht oder per Sachzwang vorgesetzt wird.“

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Bildungsstreik und Brandschutz

12. Juni 2009 3 Kommentare

Die Schülerstreiks haben nicht nur zehntausende Schülerinnen und Schüler politisiert. Sie haben auch zu wichtigen Einsichten geführt, z.B. dass der Staat oft massiv einschreitet, wenn sich SchülerInnen politisch betätigen und von ihrem Recht auf Streik gebrauch machen. Sie haben erlebt, dass Schulleiter – entgegen der Brandschutzordnung – die Schule abschließen, um zu verhindern, dass SchülerInnen zur Demo gehen.

Das kann man jedenfalls bei der Gruppe Arbeitermacht über den Bildungsstreik lernen. Da nützt es auch wenig, wenn die GAM nachschiebt:

Die Krise und die damit einhergehenden oder drohenden Verschlechterungen werden viele Probleme des Bildungswesens weiter vergrößern. Auch das verweist auf einen, ja auf den zentralen Aspekt des Kampfes für ein besseres Bildungswesen. Der Kampf muss im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang gesehen werden – ein qualitativ anderes, besseres Bildungssystem ist nur in einer anderen, sozialistischen Gesellschaft möglich.

Denn buchstäblich im nächsten Satz landet sie schon wieder bei:

Bei den Bildungs-Protesten und Schulstreiks ging es naturgemäß v.a. um aktuelle Fragen wie Lehrermangel, zu große Klassen, Leistungsdruck, mangelnde Möglichkeiten der Einflussnahme auf Bildungsinhalte, schulische Abläufe usw.

Wieso eigentlich „natürlich“? Und auch im folgenden kommt wieder das verräterische Wort:

So geht es um mehr LehrerInnen, kleinere Klassen, mehr Geld, mehr Demokratie und die Abschaffung des mehrgliedrigen Schulsystems sowie anderer sozial diskriminierender Strukturen.
All diese Forderungen sind natürlich unterstützenswert.

Immerhin muß die GAM ja selber zugeben

selbst wenn sie umgesetzt würden, änderte das noch nichts am Wesen von Bildung im Kapitalismus. Inhalt, Zweck und Form dieser Bildung dienen der Aufrechterhaltung, der Regeneration des Kapitalismus und der ideologischen Indoktrination.

Wenn sie im folgenden gar nicht mal falsch den Rahmen der kapitalistischen Schule beschreiben

Wie immer die Bedingungen und Inhalte von Bildung modifiziert werden – das Bildungswesen bleibt eingebunden in die bürgerliche Gesellschaft. Ohne Revolutionierung der Gesellschaft bleiben auch substanzielle Verbesserungen – selbst im Sinne von Reformen – letztlich illusorisch. Auch deswegen ist es wichtig, den Kampf für „bessere“ Bildung“ mit dem Kampf für die Veränderung der gesamten Gesellschaft zu verbinden und über ein grundsätzlich anderes, sozialistisches Bildungssystem nachzudenken. Doch wie könnte „Bildung“ im Sozialismus aussehen?

frage ich mich jedenfalls nicht gleich, wie „Bildung“ im Sozialismus aussehen müßte/könnte/sollte, sondern wie man den Leuten beibringt, daß sie nicht nur das Schulsystem loswerden sollten. sondern vor allem das System. Denn sonst sind Gedanken über die im Schulwesen sich entfaltende allseits gebildete sozialistische Persönlichkeit wirklich Luxus.

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Austausch über „An Exchange on Nestor Makhno“

30. April 2009 10 Kommentare

Neben der allseits bekannten Kronstadt-Debatte ist zwischen Anarchisten und Kommunisten in Bezug auf die Oktoberrevolution der Bolschewiki immer auch die Bewertung von Nestor Machno, dem ukrainischen Revolutionär hochgradig strittig gewesen. Nach dem anarchistischen Kongreß, der an Ostern 2009 in Berlin (unter Schwierigkeiten) stattgefunden hat, habe ich deshalb in alten Zeitungen gewühlt und einen Artikel im „Workers Vanguard“ der amerikanischen Trotzkisten Spartacist League /U.S., gefunden, in dem die Redaktion ausführlich auf einen Leserbrief eines amerikanischen Anarchisten eingeht. Diesen Artikel aus 1996 habe ich eingescannt und als PDF in meinen Downloadbereich gestellt.
Zudem habe ich ihn Amelie Lanier, die auf dem Kongreß einen Workshop gegeben hatte, zu lesen gegeben, die als nom de guerre unter „Nestor Machno“ firmiert, und mir jemand zu sein scheint, der auch was fundiertes zu dieser Streitfrage sagen kann.
Hier ihre prompte Antwort:

Das generelle Problem an dem Artikel über Machno ist das, daß Leute, die sich als Marxisten bzw. Kommunisten begreifen, oft ein parteiliches Verhältnis zu den Bolschewiken und zur Russischen Revolution haben. Irgendwie waren das doch aufrechte Kommunisten (obwohl man in der SU vor Stalin nicht von Kommunismus sprechen kann) und tüchtige Revolutionäre (was dann bei dieser Revolution für ein Scheißdreck herausgekommen ist, darüber schweigt man dann auch gerne taktvoll) und schon ist jeder, der gegen Lenin oder Trotzki was sagt, ein Antikommunist und Konterrevolutionär.
Es tritt irgendwie eine Usurpation des Begriffs Kommunismus durch die Sowjetpartie ein. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Frage der Beurteilung der Gewalt: Wenn die Bolschewiki recht haben, so ist die von ihnen ausgeübte Gewalt legitim, und ihre Gegner fallen zu Recht der Gewalt zum Opfer. Weil sie blamieren sich ja dadurch, daß sie Gegner der Guten sind.
Das ist also eine Argumentationslinie, die sich durch den ganzen Artikel zieht: Die Rote Armee vertritt das Proletariat, liegt also auf jeden Fall richtig, und die Machnowzy sind Kleineigentümer, die ihr Eigentum bewahren wollen. Bei allen Konflikten, die zwischen den beiden auftreten, haben daher immer die Bolschewiki recht.
Zur Eigentumsfrage: Die Ukraine war vor der Revolution durch den – größtenteils polnischen – Großgrundbesitz geprägt. Schon in der Revolution von 1905 war Machno bei einer Gruppe engagiert, die von einem tschechischen Arbeiter mit anarchistischer Literatur versorgt wurde und die Großgrundbesitzer enteignen wollte, und sich auch organisierte gegen die vom russischen und polnischen Grundherren ins Leben gerufenen Todesschwadronen. Dieser bewaffnete Widerstand von Machno und seinen Anhängern wird in der sowjetischen Historiographie so dargestellt, als sei er ein Wegelagerer gewesen, ein gewöhnlicher Krimineller also, der sich erst im Gefängnis eine politische Bildung zugelegt habe.
Nachdem er nach der Amnestie nach Guljaj-Polje zurückgekehrt war, fing er wieder dort an, wo er 1905 aufgehört hatte: Die Grundbücher wurden verbrannt, ein Dorfkomitee gegründet, das sich mit landwirtschaftlichen Fragen beschäftigte, und es wurde jedem freigestellt, Land in Eigenregie zu bestellen – die Zuteilung erfolgte durch das Dorfkomitee – oder gemeinschaftlich. Man muß hier ausdrücklich festhalten, daß Machno in der Ukraine kollektiviert hat, auf freiwilliger Basis, während Lenin mit dem Dekret über das Land Eigentum gesetzlich eingerichtet hat.
Den Machnowzy sozusagen zu unterstellen, sie seien eigentlich Kulaken gewesen, die sich auf Kosten des Proletariats bereichern wollten, nur weil sich die Bauern den Requirierungen widersetzt haben, ist halt auch eine recht tendenziöse Deutung der Ereignisse.
Der Höhepunkt der Auseinandersetzungen zwischen Großgrundbesitzern und Bauern – nicht nur den Anhängern Machnos – war während des Hetmanats. Skoropadski, selbst zaristischer Offizier und Grundherr, hat diese Kießling-Rolle deshalb angenommen, weil er sich damit der deutschen und österreichischen Truppen zur Niedermachung der aufrührerischen Bauern bedienen konnte. Die deutschen und ö. Truppen plünderten die Ukraine aus und das wiederum verlängerte den Weltkrieg, der sonst wegen Versorgungsengpässen der Mittelmächte schneller vorbei gewesen wäre. Guljaj-Polje wurde in dieser Zeit von den vereinigten deutsch-ukrainischen Truppen eingenommen und zwei von Machnos Brüdern hingerichtet. Er selbst überlebte nur, weil er nicht dort war. Machno hat es der sowjetischen Führung immer sehr verübelt, mit dem Friedensschluß von Brest-Litowsk die Ukraine an die Achsenmächte und die Grundbesitzer ausgeliefert zu haben und damit diese Repressionswelle und Massaker an ukrainischen Bauern ermöglicht zu haben.
Die Frage der Progrome gegen die Juden ist das beliebteste Motiv in der sowjetischen und prosowjetischen Geschichtsschreibung, um die Machnowzy als Judenfresser und Machno selbst als Antisemiten hinzustellen. Der Artikel legt noch dazu ein Schäuferl zu und bezeichnet ihn als verlogenen Antisemiten: tut judenfreundlich, in Wirklichkeit aber …
Arschynow, sein Mitarbeiter, leugnet gar nicht den unter den Machnowzy verbreiteten Antisemitismus, aber hält fest: “Antisemitismus gibt es in Rußland genauso wie in einer Reihe anderer Länder. In Rußland, und konkret in der Ukraine, trat er nicht auf als Resultat der revolutionären Epoche oder aufständischer Bewegungen, sondern als Erbe der Vergangenheit.“ Daß Machno und sein Mitarbeiterstab alles gemacht haben, um dem entgegenzutreten, gibt ja sogar der Artikel implizit zu. Noch etwas anderes ist zu bedenken: Die Machnowzy waren auf Grundlage völliger Freiwilligkeit organisiert. Von anderen Dörfern und Gegenden kamen Freiwillige, um sich entweder den kämpfenden Verbänden anzuschließen oder aus den Erfahrungen der Dorfkomitees etwas mitzunehmen an Erfahrungen. Ganze Dörfer deklarierten sich als Teil des “befreiten Gebietes“ und Anhänger Machnos. Und so ist es natürlich auch vorgekommen, daß Banden, die Pogrome veranstalteten und deutsche und jüdische Dörfer plünderten, sich als Machnowzy deklariert haben, ohne das geringste mit Machno zu tun zu haben.
Ein weiterer Punkt ist die Frage der Bildung: Machno und seine Anhänger werden gern als Primitivlinge, ungebildete Bauerntrampeln hingestellt, so auch in dem Artikel, die niedrige Instinkte bedient und spontane Entschlüsse gefaßt haben, ohne Nachdenken. Machno kam 1917 aus der Butyrka nach Hause mit nichts als einem großen Sack voller Bücher. Das war für ihn das Wichtigste, das er aus Moskau nach Guljaj-Polje bringen wollte. Während des Bürgerkrieges warben die Machnowzy aus den Städten Leute mit etwas Schulbildung an, um mit ihnen ein System von Dorfschulen nach dem Vorbild der Escuela Moderna von Francisco Ferrer einzurichten. Die Verbitterung Volins, Machnos und Arschynows über das mangelnde Interesse der russischen Anarchisten hat auch darin ihren Grund, daß ihnen Intellektuelle fehlten, die das Publikationswesen betreiben, bei schwierigen ökonomischen Entscheidungen helfen und die Volksbildung vorantreiben hätten können.
Die wechselnden Allianzen Machnos werden als Zeichen seiner Wankelmütigkeit hingestellt, dabei hat das halt seinen Grund im Verlauf des Bürgerkriegs in der Ukraine: Als die Machnowzy 1919 Jekaterinoslaw (heute Dnepropetrowsk) einnahmen, ergaben sich die verteidigenden Truppen Petljuras, und schlossen einen Waffenstillstand mit den Machnowzy. Dafür wurden sie nicht entwaffnet. Dann öffneten die Machnowzy das Gefängnis, und es kam zu Plünderungen. Daraufhin verbündeten sich die Bolschewiki in der Stadt mit den Petljura-Truppen und die warfen die Machnowzy wieder hinaus.
Zu mühsam wäre es jetzt, auf die ganzen militärischen Fragen einzugehen. Kein Teil der späteren Sowjetunion hatte mehr ausländische Interventionsarmeen zu bekämpfen als die Ukraine: Die Machnowzy kämpften gegen die Deutschen und Österreicher, gegen die Truppen Wrangels und Denikins. Ohne die militärischen Erfolge von ihnen hätte die Ukraine nicht der späteren Sowjetunion eingegliedert werden können. Gerade Trotzki hatte großes Interesse daran, die militärische Leistung der Machnowzy zu leugnen, weil die historische Wahrheit ihn eher alt ausschauen hätte lassen.

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Marx vs. Keynes (alter Artikel von J. Seymour von der ICL)

23. März 2009 2 Kommentare

Im „Workers Vanguard“, der Zeitung der trotzkistischen Spartacist League/U.S., Ausgabe Nr. 932 vom 13.03.2009, wird ein alter Artikel ihres Cheftheoretikers Joseph Seymour wieder abgedruckt, den der 1975 geschrieben hatte. Unter dem Titel „Marx vs. Keynes“ setzte Seymour sich – für die ICL vergleichsweise grundlegend – mit dem damals noch und jetzt ja wieder auch bei Linken so populären Keynesianismus auseinander.
Hier kann man sich den Artikel auch als PDF-Version runterladen.

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IBT zu „Causes and Consequences of the Global Economic Crisis“

8. Dezember 2008 Kommentare ausgeschaltet

Die trotzkistische IBT hat auf ihrer Webseite einen Vortrag mit dem Titel „Causes and Consequences of the Global Economic Crisis“gepostet, den Prof. Murray E.G. Smith am 12.11.08 in St. Catharines, Canada gehalten hat. Als PDF ist er dort erhältlich. Im folgenden einige nicht ganz aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate:

„A broad consensus has emerged that all signs point to the global economy spiraling downward into a very severe, and lengthy, recession — or depression. But sharp disagreements exist over both the causes of the crisis and the solution to it. Mehr…

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(DDR:) „Hier wurde produziert, um Bedürfnisse zu befriedigen“?

3. Dezember 2008 Kommentare ausgeschaltet

In der Ausgabe Nr. 174 November 2008 des „Spartakist“, der Zeitung der Spartakist-Arbeiterpartei Deutschlands, wird in einer längeren Einleitung zum obligatorischen Hauptartikel zur Finanzkrise unter anderem folgendes geschrieben:

Das Triumphgeheul vom „Tod des Kommunismus“, das die Bourgeoisie und ihre Ideologen nach der Konterrevolution angestimmt haben, das Getöse von der angeblichen Überlegenheit der Marktwirtschaft, all das klingt nun recht hohl, wo die größten Kapitalgesellschaften, Banken und Versicherer, am Rande des Bankrotts stehen. Mit der Rezession um die Ecke könnte das Gleiche auch bald auf viele Industriekonzerne zutreffen. Marx’ Kapital wird wieder gelesen. Wie immer, wenn angesichts kapitalistischer Missstände die „Gefahr“ besteht, dass sich Arbeiter nach einer Alternative zum Kapitalismus umsehen, wird die antikommunistische Hetzkampagne gegen die DDR um ein, zwei Gänge beschleunigt. So sorgt sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Mit den Banken scheint auch der Glaube an die (soziale) Marktwirtschaft den Bach runterzugehen“, und beschwört: „Trotz der Finanzkrise – Nie wieder DDR“ (7. Oktober). Trotz der stalinistischen Bürokratie verkörperte die Planwirtschaft der DDR, die durch die Enteignung der Bourgeoisie errichtet worden war, einen historischen Fortschritt gegenüber dem Kapitalismus. Hier wurde produziert, um Bedürfnisse zu befriedigen, und nicht, um Profite zu erwirtschaften wie im Kapitalismus.

Was soll uns dabei der letzte Satz sagen? In der vagen Einschränkung „Bedürfnisse“ ist ja zumindest schon mal dementiert, daß es *die* Bedürfnisse der Werktätigen waren, denn dann hätte man das ja so hinschreiben müssen. Wessen „Bedürfnisse“ waren es dann? Was hatten die Trotzkisten eigentlich gegen die Organisierung und Ausrichtung der Produktion in der DDR, wenn sie ihr jetzt ex post einerseits ein auf den ersten Blick recht weitreichendes Lob aussprechen, aber es andererseits so dolle auch nicht gemeint haben wollen, das aber aus was für Gründen in diesem Zusammenhang nicht ausführen mochten?

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Financial Crisis: Bankruptcy of Capitalism (ICL/WV)

17. Oktober 2008 Kommentare ausgeschaltet

Workers Vanguard„, Zeitung der Spartacist League/U.S. der trotzkistischen IKL, hat in seiner Nummer 922 vom 10.10.2008 folgenden Hauptartikel:
Democrats, Republicans Fleece Working People
Financial Crisis: Bankruptcy of Capitalism
Those Who Labor Must Rule!
Zwischenüberschriften:
The Shackles of Class Collaboration
The Myth of “Regulation”
Reform vs. Revolution
Wie immer zum Thema endet der Artikel mit folgenden Thesen:

In the Transitional Program, the founding document of the Fourth International, written on the eve of World War II, Bolshevik leader Leon Trotsky put forward a series of demands aimed at bridging the struggles of the working class to the understanding of the need to overthrow the decaying and anarchic capitalist profit system. To unmask the exploitation, robbery and fraud of the capitalist owners and the swindles of the banks, he argued that the workers should demand that the capitalists open their books “to reveal to all members of society that unconscionable squandering of human labor which is the result of capitalist anarchy and the naked pursuit of profit.” Pointing out that “imperialism means the domination of finance capital,” he raised the call for the expropriation of the banks while arguing that this would produce “favorable results only if the state power itself passes completely from the hands of the exploiters into the hands of the toilers.” In the face of mass unemployment, he called for working-class struggle for a shorter workweek with no loss in pay to spread the available work, for a massive program of public works and for wages to rise with prices to guard against the ravages of inflation.

als wenn „available work“ im Kapitalismus genau das wäre, was die Leute so leisten müßten, wenn es nicht mehr um Kapitalverwertung, sondern nur noch um den Nutzen der Produzenten ginge. Aber das nur am Rande zur Frage, was wirklicher Reichtum im Gegensatz zu kapitalistischen Werten sein müßte.

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Islands Finanz“terror“ erbost Gordon Brown

10. Oktober 2008 Kommentare ausgeschaltet

Der Zusammenbruch des isländischen Bankwesen zieht Kreise in Großbritannien:

Gordon Brown last night branded Iceland’s failure to guarantee British savings in its failed banks as „totally unacceptable and illegal“, amid warnings that more than 100 local councils, police authorities and fire services have up to £1bn lost in its bankrupted system.
Charities, including children’s hospices, warned they were at risk of losing £25m.
In unusually aggressive terms, the prime minister said he was willing to use anti-terrorism legislation to freeze the assets of other Icelandic companies operating in Britain in an effort to recoup the lost money. The extent of the potential difficulties for councils and other bodies began to emerge yesterday as more and more said they had invested money in Iceland’s high-yielding savers‘ accounts.

zitiert nach dem Londoner Guardian vom 10.10.2008
Hierzu ein wirklich konsequent antiimperialistischer Kommentar eines britschen Trotzkisten:

Yes, defend Iceland agains the imperialist bullies. We supported Iceland in the cod wars years ago and certainly should support them against the imperialist bullies today. After all Icelandic banks were just following the speculative fashion of the time, that fashion that led Gordon Brown to say that there would be no return to boom and bust. Fishing is much less profitable these days, we should be concerned about the Icelandic working class.

aus der USENET-Gruppe alt.politics.socialism.trotsky

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Bargeld lacht. Auch für Kommunisten?

2. Oktober 2008 Kommentare ausgeschaltet

Der Leitartikel der Zeitung „Workers Vanguard“der trotzkistischen Spartacist League/U.S, No. 921 vom 26, September 2008, schließt mit folgender Stellungnahme:

It’s a political question at bottom. You can solve a lot of problems with “domestic cash transfers”—make life livable for workers, blacks, Latinos, jobless, homeless, welfare mothers, drug users, etc. And we communists intend to do so. But you have to first smash the power of the bourgeoisie. For that you need to build a workers party, one that doesn’t “respect” the property values of the bourgeoisie, a party that says to the exploited and oppressed: we want more, we want all of it, it ought to be ours, so take it. And when we have the wealth of this country, we will begin to build a planned socialist economy on an international scale. Then we can right some historical wrongs and crimes and pay off some debts left over by our rulers, like some tens of billions of dollars to the Vietnamese and others whose countries have been maimed under the passing treads of American tanks. As for “compensation” to the people who have driven the United States to ruin, we can offer to those who don’t get in our way that they will live to see their grandchildren prosper in a truly humane society.
We need a workers party to grab the vanishing wealth of America before the bourgeoisie squanders it all. Fight, don’t starve—for class struggle against the U.S. capitalist rulers!

Es ist schon erstaunlich mit welcher Selbstverständlichkeit hier von kapitalistischen Geld, kapitalistischem Reichtum geredet wird, ja sogar ganz konkret vom Dollar selbst, als wenn diese guten, eigentlich astreinen soliden Sachen, eben der ganze, im Augenblick nur leider verschwindende kapitalistische Reichtum dieser Welt nur in die Hände von Kommunisten gehöre, die dann ihr Füllhorn (wahrscheinlich mit Barschecks!) über alle ausschütten könnten, die das bisher brauchten.
Aber braucht es Geld eigentlich nicht nur in einer Welt, wo es wirklich nur um Geld und seine Vermehrung geht?

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Nationale Frage, politisch ganz korrekt: IKL-Korrektur zu Tibet

17. Juli 2008 4 Kommentare

Wenn man es mit der „Nationalen Frage“ ganz genau nimmt, dann kommt man zu solch schönen Selbstkorrekturen wie die IKL, die im Workers Vanguard Nr. 917 vom 4. Juli 2008 folgendes geschrieben haben:

In the article “Counterrevolutionary Riots in Tibet” (WV No. 911, 28 March), we stated, “The recent opening of the Lhasa-Qinghai railway, connecting Tibet to China, has led to economic development and an improvement of living standards” (emphasis added). This implies that Tibet is not part of China; we should have said, “connecting Tibet to the rest of China.” Mehr…

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IKL zur Frage, ob China kapitalistisch ist

11. Juli 2008 44 Kommentare

Als Nachtrag noch zwei Grundsatzartikel zur China-Einschätzung der IKL:
In Spartacist (deutsche Ausgabe) Nr. 19, Winter 1997/1998 erschien folgender Artikel (nach Spartacist (englische Ausgabe) Nr. 53, Sommer 1997):
Für eine leninistisch-trotzkistische Partei!
China am Scheideweg: Proletarisch-politische Revolution oder kapitalistische Versklavung?
Und zuletzt in der Zeitung der britischen Sektion Workers Hammer, Ausgabe Frühling 2008, ist ein Artikel erschienen:
For unconditional military defence of the Chinese deformed workers state!
China is not capitalist
For proletarian political revolution!
Während die IKL, gegen alle auch ihr bekannten und aufgeführten Fakten, darauf beharrt, daß ein, den Klassencharakter der VR China entscheidende, „wirklich konterevolutionärer Aufruhr“, die wirklich „tödliche Krise“ erst noch bevorsteht, ist da der GegenStandpunkt auffällig lax: für ihn ist die Transformation Chinas in eine wieder kapitalistische und schon auf dem Weg des Imperialismus befindliche Nation so selbstverständlich, daß darüber, wie das denn zustande gekommen ist, buchstäblich nicht viel Worte verloren werden. Aufgestoßen ist mir dies kürzlich bei Rolf Röhrigs Tibet/China-Veranstaltungsmitschnitt (Bremen am 1.7.08)

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