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Archiv für die Kategorie ‘(1) MG + GSP’

Kommunistische Agitation und der Wille zurechtkommen zu wollen

30. Januar 2012 51 Kommentare

Die Demokratie hat es geschafft, daß nicht nur ihre Nutznießer, die Reichen, sondern auch ihre Opfer den Staat und seinen Erfolg als die eigene Existenzbedingung akzeptiert haben. Und solange das nicht passiert, findet der Kapitalismus als irgendeine Form von Diktatur statt. Erst, wen die abhängig Beschäftigten, die, die der Kostenfaktor Mensch sind, nicht der Nutznießer, sondern der Kostenfaktor, erst, wenn die anerkennen, daß ihre ganze Existenz, ihre Lebensquellen abhängige Größen des Erfolgs der anderen Seite sind, erst dann kann diese Ordnung als Demokratie existieren. Dann aber ist ihre größte Stärke, daß sie nicht auf dem Interesse der Kapitalisten, sondern tatsächlich auf dem politischen Willen derer, die nix davon haben, beruht. Mehr…

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„Sternstunden kommunistischer Propaganda“ jetzt einzeln downloadbar

30. Januar 2012 Kommentare ausgeschaltet

Alle historischen Vorträge der „Sternstunden kommunistischer Propaganda“-MP3-CDs der Marxistischen Gruppe, die es beim GegenStandpunkt zu kaufen gab (noch gibt?) und bei argudiss als ISO-Abbilddatei zum selber Brennen zur Verfügung stehen, gibt nun auch einzeln herunterladbar auf www.archive.org (den Hinweis verdanke ich grand hotel absturz)

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Freerk Huisken: VSA-Buch zum Elend der Kritik am (Neo-)Faschismus jetzt erschienen

27. Januar 2012 1 Kommentar

Das schon vor einer Weile angekündigte Buch von Freerk Huisken „Der demokratische Schoß ist fruchtbar…: Das Elend mit der Kritik am (Neo-)Faschismus“ ist jetzt bei VSA erschienen, aftershow hat z.B. darauf verwiesen:

232 Seiten | Januar 2012
EUR 14.80
ISBN 978-3-89965-484-4
Man kann es gleich online beim Verlag bestellen.

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[online] 25.01.12 ¦ Berlin ¦ Decker zur Finanz/Eurokrise

26. Januar 2012 8 Kommentare

Von der Veranstaltung des GegenStandpunkt zum Thema „Euro-Rettung – der Kampf der Weltmächte um ihr Geld“ (der dann aber seinen Schwerpunkt hatte im nochmaligen Aufdröseln der Hintergründe der Krise seit dem Bankencrash in 2007) mit Peter Decker als Referenten, die am 25.01.2012 in Berlin stattgefunden hat, gibt es einen Mitschnitt bei archive.org.

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Vortrag von Karl Held: Marxismus und bürgerliche Wissenschaft

25. Januar 2012 10 Kommentare

Beim Blogger grand hotel absturz habe ich einen Hinweis auf einen alten Vortrag von Karl Held gefunden. Er hat wohl im Frühjahr 1990 zum Thema „Marxismus und bürgerliche Wissenschaft“ gesprochen. Bei MediaFire kann man den Mitschnitt downloaden.

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GSP-Thesen zur Weltlage nach 3 Jahren Obama

12. Januar 2012 75 Kommentare

Die Ausgangslage: Finanzkrise und zwei zunehmend kontraproduktive Weltordnungskriege.
Und jetzt?

1.
Die US-Regierung hat die Überakkumulation des Finanzkapitals teilweise durch Entwertung abgewickelt, vor allem aber mit viel Staatskredit und ganz vielen Zahlungsmitteln der Notenbank aufrechterhalten – also in eine Überakkumulation des auf Staatsschulden gegründeten Vermögens der Finanzwelt sowie eine Vermehrung staatlich geschöpften Kreditgelds auf Grund misslungener Kreditgeschäfte überführt. Sie nimmt damit, einstweilen erfolgreich, zur Bewältigung der Krise in Anspruch, was durch die Krise und ihren Umgang damit untergraben wird: die vorbehaltlose weltweite Anerkennung amerikanischer Staatsschuld als Finanzkapital und den Gebrauch ihres Kreditgelds als Geschäftsmittel und Repräsentant des kapitalistischen Reichtums der Welt.
2.
Durch die Finanzkrise in den Euro-Staaten und durch deren Krisenpolitik ist der Erfolg des Rettungswerks der US-Regierung doppelt gefährdet: Die Entwertung europäischer Staatsanleihen und darauf basierender Wertpapiere trifft US-Vermögen, womöglich sogar die Zahlungsfähigkeit amerikanischer Banken; und mit ihrer Schuldenpolitik treiben die Euro-Macher mitten in der Krise ihre Bemühungen um die Durchsetzung ihres Geldes als alternative Weltwährung voran, versuchen dafür sogar das Geldvermögen der VR China in Anspruch zu nehmen. Die bringt mit ihren Welthandelserfolgen und der Akkumulation amerikanischer Verbindlichkeiten ohnehin die Kräfteverhältnisse in der Konkurrenz auf den Weltmärkten durcheinander und trägt damit das Ihre zur Gefährdung des Ausnahmestatus der USA als Kreditschöpfer, Kontrolleur und Nutznießer der Weltwirtschaft sowie als Quasi-Monopolist des Weltgeldes bei.
3.
Im Kampf um die Rettung dieses Ausnahmestatus geht es für die USA „ums Ganze“ – sogar im Innern um die Funktionsfähigkeit des politischen Apparats. Nach außen bemüht sich die US-Regierung um die Funktionalisierung ihrer zwei großen Rivalen für die Bestätigung ihres unbegrenzten und bedingungslosen Kredits in der Staatenwelt:
An die Euro-Macher richtet sie das Ansinnen, mit schrankenloser Kreditgeldschöpfung die Entwertung finanzkapitalistischen Vermögens zu Lasten der US-Wirtschaft unbedingt zu vermeiden und die damit verbundenen Nachteile für den Erfolg des Euro als verlässliche Weltgeld-Alternative zum Dollar in Kauf zu nehmen.
Die VR China wird doppelt in Anspruch genommen: als finanzkräftiger Investor für die weitere Stützung des US-Kredits und -Kreditgelds – anstelle des Euro und der in Euro notierten Staatsschulden; als Welthandelsnation für die Verbesserung der US-Bilanz aus dem Weltgeschäft. Zum Zweck eines entsprechend umfassenden Zugriffs auf die Wirtschaftsmacht Chinas und seiner Nachbarn unternimmt die US-Regierung eine Neugestaltung des gesamten pazifischen Raums zur kapitalistischen Wachstumszone unter amerikanischer Regie – einer Regie, die sich auf Vorgaben für den Geschäftsverkehr keineswegs beschränkt.
Denn für die USA ist der Status des konkurrenzlosen Arrangeurs und Nutznießers der globalen kapitalistischen Konkurrenz die unentbehrliche materielle Grundlage ihrer konkurrenzlosen militärischen Macht; und umgekehrt ist ihre Fähigkeit, den souveränen Mitgliedern der Staatenwelt wesentliche Existenz- und Erfolgsbedingungen zu diktieren und ihren Status im Weltgeschehen zuzuweisen – kurz: „leadership“ –, unabdingbare Voraussetzung und unentbehrliches Instrument ihres Sonderstatus als Weltwirtschaftsmacht.
4.
Die Politik der gedeihlichen Nachbarschaft mit den maßgeblichen Staaten und politischen Kräften in allen Weltgegenden, die die Obama-Administration an die Stelle des aus ihrer Sicht komplett gescheiterten Versuches einer Weltordnung durch Krieg – den „War on Terror“ – gesetzt hat, nimmt sich als ihre „epochale“ Hauptaufgabe die strategische Einhegung der VR China vor: die beschränkende Zulassung ihrer regionalpolitischen Ambitionen sowie die Kontrolle über und eine Zulassungsbeschränkung für ihre bewaffnete Macht. Mittel dafür sind die Präsenz amerikanischen Militärs in jeder für nötig erachteten Größenordnung in der Region sowie ein Netz transpazifischer Partnerschaften, das chinesischer Bündnispolitik wirksam vorbeugt.
5.
Im Umgang mit dem anderen Hauptrivalen, der Europäischen Union, räumt die US-Regierung mit der Absage des „War on Terror“ und der Redimensionierung der tatsächlich geführten Kriege auf lokale Konflikte Ansprüche auf Gefolgschaft ab, die viele Allianzpartner zu verschiedenen Formen der Verweigerung provoziert haben. Die Inanspruchnahme der europäischen Partner für Ordnungsaufgaben im Raum zwischen Atlantik und Afghanistan enthält Angebote zur Mitwirkung an der Definition und Bereinigung allfälliger Probleme. Prinzipielle Bündnistreue ist dabei ebenso vorausgesetzt wie eine Rivalität zwischen den Europäern, die deren Zusammenschluss zu einer aktionsfähigen strategischen Macht von annähernd gleichem Rang wie die USA ausschließt.
Zu den wichtigen Aufgaben dieser Allianz gehört die Übertragung des Prinzips der konfliktfreien Nachbarschaft auf das Verhältnis der NATO zum Erben des ehemaligen Hauptfeinds: Russland wird eingeladen, sich von gleich zu gleich mit den europäischen Allianzpartnern ins Benehmen zu setzen und den Aufbau eines Raketenabwehrschirms in Osteuropa nicht auf sich zu beziehen, sondern einen Beitrag dazu zu leisten. Weil die russische Regierung darin die Zumutung erkennt, das Ende ihres Anspruchs auf Gleichrangigkeit als strategische Atommacht mit den USA und damit ihre weltpolitische Irrelevanz zu besiegeln, gibt es hier noch einiges zu tun.
Der Kriegseinsatz in Libyen wird aus amerikanischer Sicht zu einem ersten Test auf die neue Art transatlantischen Zusammenwirkens, die den Verbündeten die Definition von Kriegsgründen und Kriegszielen zugesteht, den USA militärische Lasten und politische Kosten erspart, von ihrer Rolle als letztentscheidende Instanz aber nichts wegnimmt.
6.
(Der Umgang der USA mit dem ‚Krisenbogen’ von Afghanistan über Iran und Israel bis zum Volksaufruhr in etlichen arabischen Nationen.)
7.
Die EU-Staaten respektieren die weltordnungspolitischen Vorgaben der USA – aus einer Mischung von relativem militärischem Unvermögen und Uneinigkeit über die Wünschbarkeit, ganz zu schweigen vom möglichen Inhalt einer gemeinsamen alternativen strategischen Lagedefinition. Europas militärische Führungsmächte Frankreich und Großbritannien nehmen Obamas Politik der Redimensionierung kriegerischer Konflikte als Ermächtigung zu autonomen Weltordnungsinitiativen in einem von ihnen beanspruchten Zuständigkeitsbereich und testen deren Reichweite sowie die Schlagkraft ihrer militärischen und diplomatischen Mittel mit ihrem Einsatz in Libyen aus. Deutschland verweigert die Anerkennung einer französisch-britischen Hegemonie in Kriegsfragen – und ergreift die Gelegenheit, sich in der zunehmend akuten ökonomischen und politischen Existenzfrage der Union als zivile Führungsmacht zu betätigen.
8.
Aus der Krise verfertigt die deutsche Regierung – gemeinsam mit der französischen – eine ultimative Entscheidungssituation für alle Mitglieder der Währungsunion: Durchbruch zu substanziell mehr Einheit nach den Maßgaben der dominierenden Wirtschaftsmacht, zur Überantwortung souveräner Haushaltsrechte an eine europäische Oberaufsicht, verharmlosend etikettiert als „Fiskalunion“, oder Zusammenbruch des gesamten Einigungswerks. Deutschland will Letzteres unbedingt vermeiden, ohne von Ersterem Abstriche zu machen. Mit dem „langen Weg“ der Krisenbewältigung, den die deutsche Kanzlerin immer wieder als unumgänglich beschwört, verfolgt sie das Ziel, die Eurozone zur einheitlich agierenden Weltkredit- und Weltgeldmacht auf gleichem Niveau wie die USA zu entwickeln. Ein Erfolg dabei hängt wesentlich von der Entscheidung „dritter“ Weltwirtschaftsmächte, insbesondere der VR China ab, den Euroländern und deren Währung Kredit einzuräumen. Ebenso wie die USA und in harter Konkurrenz mit ihnen unternehmen die Europäer den verwegenen Versuch, die Krise des Finanzkapitals und ihres eigenen Kredits zu einer Angelegenheit ihrer Krisenkonkurrenz mit dem großen Rivalen zu machen und auf diesem Weg zu überwinden. Und wie für die USA steht auch für sie dabei nichts Geringeres auf dem Spiel als die Weltmacht, die sie werden wollen; nämlich deren kapitalistische Basis ebenso wie die Formierung des politischen Subjekts, das sich dieser Grundlage zu bedienen weiß.
(entnommen http://www.gegenstandpunkt.de/jourfixe/Thesen-Weltlage-2012.rtf)

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25.01.12 ¦ Berlin ¦ Mehr Schulden für die Rettung des Euro

10. Januar 2012 2 Kommentare

Peter Decker, der mittlerweile verantwortliche Redakteur der Zeitschrift GegenStandpunkt, wird am Mittwoch, dem 25.01.2012 in Berlin im Festsaal Kreuzberg einen Vortrag halten zum Thema:
Mehr Schulden für die Rettung des Euro:
Ökonomischer Widerspruch und imperialistischer Sinn einer schon wieder „alternativlosen“ Ausweitung der Staatsschuld

Es wird um folgendes gehen:
– der finanzkapitalistische Grund der Staatsschuldenkrise
– die staatswirtschaftlichen Mittel ihrer Bewältigung
– der innereuropäische Imperialismus und das
– weltpolitische Kräftemessen im Kampf der Nationen um ihren Kredit.
Der Ankündiger endet mit Folgendem:.

Täglich bekommen wir zu hören: „Wir“ brauchen den Euro. „Wir“ brauchen stabile Banken. „Wir“ brauchen das Vertrauen internationaler Anleger in europäische Staatsschulden. „Wir“ brauchen den Europäischen Stabilitäts-Mechanismus. „Wir“ brauchen eine Fiskal-Union, die Defizit-Staaten die Souveränität über ihren Staatshaushalt entzieht.
Aber warum und wofür „wir“ alles das brauchen – dazu hört man nur Unsinn. Antworten darauf stehen an.

Das Buch zum Film:
Das Finanzkapital (Paket-Sonderpreis)
Die vier Nummern des GEGENSTANDPUNKT zum Finanzkapital gibt es als Paket zum Sonderpreis.
I. Die Basis des Kreditsystems: Von der Kunst des Geldverleihens (in GS 3-08)
II. Die Entfaltung der Kreditmacht des Finanzkapitals: Die Akkumulation des „fiktiven“ Kapitals (in GS 2-09)
III. Die ,systemische‘ Bedeutung des Finanzgeschäfts und die öffentliche Gewalt (in GS 1-10)
IV. Das internationale Finanzgeschäft und die Konkurrenz der Nationen (in GS 1-11)
Die Hefte 3-08, 2-09, 1-10, 1-11 kosten zusammen 30.- € (Einzelheft: 15,- €).
Porto und Versand sind bei Bestellungen direkt beim Verlag inklusive.
Gegenstandpunkt Verlag
Kirchenstr. 88
81675 München
Tel.: 089 / 2721604
Fax 089 / 2721605
E-Mail: gegenstandpunkt@t-online.de
(Die Artikel gibt es auch bei mir im Download-Bereich als OCR-PDFs)

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Der Zweck der Euro-Rettung (Theo Wentzke in der jungen Welt)

4. Januar 2012 9 Kommentare

In der jungen welt vom 04.01.2012. ist ein Artikel von Theo Wentzke (GegenStandpunkt-Verlag) zum Zweck der Euro-Rettung erschienen:
„Finanzpolitisches Vabanquespiel – Der Zweck der Euro-Rettung: »Den Grundstein für die stärkste Währung der Welt legen«“
Auch ich kann ihn nur empfehlen. Weiteres auch hier: Mehr…

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Projekt MSZ-Archiv-Digitalisierung

22. Dezember 2011 3 Kommentare

Auf dem Blog von Nestor Machno ist folgende Aufforderung erschienen:

Ich und andere wollen wollen die MSZen 1-33 von 1974 bis 1980 am Internet archivieren und damit zugänglich machen.
Wir ersuchen daher die Besitzer dieser Kleinodien, sie entweder als JPG einzuscannen und als Anhang an folgende Email-Adresse zu senden:
nestor.machno@alanier.at
oder mir zu schicken an:
Amelie Lanier
Brucker Bundesstrasse 28
5700 Zell am See
Wenn sich viele beteiligen und MSZen auf mich einströmen, werde ich regelmäßig veröffentlichen, was noch fehlt.

Mir als einem der „anderen“ wäre es am liebsten, wenn möglichst viele Zeitungen zur Verfügung gestellt oder wenigstens ausgeliehen würden, denn ich weiß aus bisherigen Digitalisierungsprojekten, daß solche alten auf schlechtem Papier gedruckten vergilbten Seiten häufig nicht gleich im ersten Anlauf so gut einzuscannen sind, daß die OCR gleich einen fast fehlerfreien Text ausspuckt. Wenn man denn überhaupt einen DIN-A3-Scanner hat, den man für das alte Zeitungsformat braucht, wenn man jede Seite auf einen Rutsch einscannen will. Es geht übrigens auch mit jedem normalen DIN-A4-Scanner, man muß dann „nur“ die Einzelscans per Software zusammenfügen. Das kann man händisch z.B. in Photoshop machen, dafür gibt es aber auch Spezialsoftware wie Arcsofts Scan-and-Stich für Windows, die das weitgehend vereinfachen.

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Hermann Lueers neue Webseite zur Finanzkrise

11. Dezember 2011 9 Kommentare

Aus einer frischen Email von Hermann Lueer:

Bei dieser Gelegenheit kann ich zugleich auf meine neue Seite zur Finanzkrise aufmerksam machen. http://www.financial-crisis.eu/
Ich denke hier gibt es bezüglich der Betonung des Finanzkapitals weiterhin bis tief in die Linke eine große Verwirrung. Vielleicht kann man hierzu auf Deinem Blog auch noch einmal eine Diskussion anfachen. Z.B. zu den verbreiteten falschen Zahlenspielen.

Kann man immer.

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DGB Bildungswerk Bayern: Tageseminare 2012

9. Dezember 2011 3 Kommentare

Das DGB Bildungswerk Bayern hat seine Planung für Tagesseminare im nächsten Jahr vorgestellt. Da sind wieder mal eine ganze Reihe auch hier bekannterer Linker eingeladen worden:
von Ingo Elbe, Michael Heinrich, Hermann Lüer, Christian Siefkes bis hin zu Rolf Röhrig, Albert Krölls und Freerk Huisken, um nur einige zu nennen, die ich überhaupt kenne. Die jeweiligen akademischen Titel habe ich mir hier gespart.
21. Januar Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung 1
11. Februar Bestandsaufnahme: Rechte Entwicklungen / Antifaschismus 18. Februar Nationalismus
3. März Klassentheorie – Klassen in der bürgerlichen Gesellschaft
10. März Einführung in die Volkswirtschaftslehre
31. März Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung 2
21. April Kapitalismuskritik gut und schön – „aber was sind die Alternativen?“
5. Mai Ausbildung und Einbildung
12. Mai Kritische Sozial- und Staatsbürgerkunde
9. Juni Staatstheorie bei Marx
16. Juni Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung 3
7. Juli Fachtagung „Ökonomie“ (mit DGB Bezirk Bayern)
21. Juli Karl Marx – Eine Einführung
22. September Das Bürgertum in (nach) der Krise
6. Oktober Antisemitismus
20. Oktober Fachtagung „Wirtschaftsdemokratie“ (mit DGB Bezirk Bayern)
10. November Rechtes Denken in der Linken
17. November Gegen Rechts argumentieren lernen
24. November Neue und alte Marx-Lektüre – Kontroversen
8. Dezember Maßt euch an! Für eine offensive Gewerkschaftspolitik

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Mitschnitt des Vortrags von J. Köper zur Kritik des Nationalismus (Berlin 2.12.11)

8. Dezember 2011 4 Kommentare

Auf archive.org ist ein Mitschnitt des Vortrags von Jonas Köper vom GegenStandpunkt zur Kritik des Nationalismus, den er am 2. Dezember 2011 in Berlin im Haus der Demokratie gehalten hat, als Download verfügbar.

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Beruf: Börsenspekulant (Marxistische Gruppe 1987)

6. Dezember 2011 15 Kommentare

„Lahma Cun“ hat auf ihrer Facebook-Seite auf einen alten Artikel der Marxistischen Gruppe hingewiesen:
„Beruf: Börsenspekulant“.
Dieser Artikel hört mit folgendem Absatz auf:

„Der Spekulant bekommt seinen Teil vom weltweiten Mehrwert, weil er eine nützliche Aufgabe erfüllt. Indem er in aller Welt Kurse, Zinsen, Preise und Tendenzen vergleicht, ist er die Speerspitze der Kapitalbewegung, der Pfadfinder des Sphärenwechsels. Er ist der Schwanz, der mit dem Kredit wedelt. Das ist gerecht denn wie wüßte der sonst, wo er hin muß.“

Kein Wunder, daß z.B. ein alter Hase wie Samson bei und gegen Nestor, den Freund des „neuen“ Denkens des GegenStandpunkts in Sachen Erklärung der Finanz- und Überakkumulationskrise noch auf sowas pocht, z.B. im Thread „Österreich–Ungarn 1 : 0“ über Fremdwährungskredite.

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Skript zu den Vorträgen von Jonas Köper (GegenStandpunkt) zum Nationalismus

5. Dezember 2011 Kommentare ausgeschaltet

Jonas Köper vom GegenStandpunkt hat gerade in mehreren Städten (Berlin, Frankfurt und Bern) jeweils einen Vortrag zum Nationalismus gehalten unter der Überschrift „Nationalismus: für oben nützlich, für unten idiotisch“.
Das Skript kann man bei den Berliner GegenStandpunktlern als PDF runterladen. Da das aus unerfindlichen Gründen keinen linken Heftrand hat, habe ich das etwas umformatiert, es ist bei mir hier zu haben.

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Freerk Huisken: Was ist „brauner Terror“und wie kommt es dazu ?

15. November 2011 Kommentare ausgeschaltet

1.
„Brauner Terror“, heißt es, liegt dann vor, wenn deutsche Rechtsextremisten aus dem Untergrund heraus über mehr als ein Jahrzehnt lang in ihrem fanatischen Ausländerhass türkische Dönerbuden- oder Kioskbesitzer gezielt töten und wieder abtauchen, ohne in Bekennerschreiben extra darauf hinzuweisen, dass für sie jeder in Deutschland lebende Türke oder Grieche einer zu viel ist. Von Terror, zumal von „braunem Terror“ kann deshalb da nicht die Rede sein, wo im Zuge demokratisch legalisierter Ausländerpolitik um Europa eine „Mauer“ gezogen wird, die den Zuzug von unerwünschten Ausländern verhindern soll und an der jährlich Hunderte von Ausländern jämmerlich verrecken – zu Lande, aber vor allem im Wasser des Mittelmeers. Auch dort kann von „braunem Terror“ nicht die Rede sein, wo Menschen mit fremder Staatszugehörigkeit auf der Grundlage des Ausländergesetzes hierzulande das Leben so schwer gemacht wird, dass sie entweder freiwillig wieder in jene Regionen zurückkehren, in denen sie um ihr Leben fürchten mussten, oder sich hier umbringen. Schließlich fällt es nicht unter „braunen Terror“, wenn Menschen, die sich hier illegal aufhalten, erst in Ausländerbaracken konzentriert, dann in Abschiebegefängnisse überführt und schließlich gefesselt per Flieger wieder dorthin zurück verfrachtet werden, wo sie ihres Lebens nicht sicher waren. Es handelt sich in diesen Fällen deswegen nicht um „braunen Terror“, weil all diese, rücksichtslos gegenüber Leib und Leben von Ausländern durchgeführten Maßnahmen erstens nicht von fanatischem Ausländerhass, sondern von politisch kalkulierter Ausländerfeindschaft der Demokraten zeugen, weil sie zweitens nach Recht und Gesetz verfügt werden, weil sie drittens nicht aus dem Untergrund, sondern in aller Öffentlichkeit im polizeilichen Obergrund passieren und weil sie viertens regelmäßig mit „Bekennerschreiben“ versehen sind, die sich in allen deutschen Tageszeitungen als Informationen der Innenminister über neue Maßnahmen zum Schutz der Heimat vor illegalen Ausländern und als Statistiken über deren erfolgreiche Durchsetzung lesen lassen.
2.
Die öffentliche und politische Aufregung über die Mordtaten der rechtsextremen Gruppe gilt deswegen auch primär der Frage, wie es denn sein kann, dass so ein vorher schon dem Thüringer Verfassungsschutz bekanntes Trio vor seiner geplanten Verhaftung abtauchen und dann jahrelang unerfasst ihrem selbst gewählten Auftrag nachgehen konnte, in der deutschen Heimat Ausländer zu dezimieren? Welche Behörde da versagt hat? Welchen Spuren man warum keine Bedeutung beigemessen hat? Oder ob da der Verfassungsschutz vielleicht sogar seine Hände mit im Spiel hatte? All das sind Fragen, die allein erörtern, wieso rechtsextreme Gesetzesbrecher unserer doch sonst so gut funktionierenden Exekutive jahrelang durch die Finger schlüpfen konnten. Mit dieser hübschen Themenverschiebung beschäftigen die Medien von BILD bis Spiegel, von FAZ bis SZ die Öffentlichkeit: Wie effektiv sind unsere Verfassungshüter? Wie gut gerüstet sind unsere Kriminalkommissariate? Wie sehr hindert der Föderalismus die staatlichen Gewaltinstrumente an kooperativem und abgestimmtem Zuschlagen?
Was sie weniger bis gar nicht interessiert ist die Frage nach dem Grund für derart fanatische Ausländerfeindschaft jener inländischen Bürgern, die doch weder zum Greifen noch zum Kasernieren oder Abschieben von Ausländern und erst recht nicht zur Ausübung von Gewalt gegen sie befugt sind? Deswegen kommt den Protagonisten der angelaufenen öffentlichen Debatten auch nicht in den Sinn, dass hier vielleicht gut erzogene Deutsche, die von ihren Regierungen gelernt haben, dass „das Boot voll ist“, dass zu viele Ausländer „das deutsche Volk durchrassen“, die deswegen die Parole „Lieber Kinder statt Inder“ für angesagt halten und die schließlich jenen Vertretern demokratischer Parteien zustimmen, die nicht nur Bedenken gegen eine doppelte Staatsbürgerschaft anmelden, sondern allen Integrationsbemühungen am liebsten eine Absage erteilen würden usw., dass also diese gut erzogenen Deutschen in ihrer nationalistischen Enttäuschung über den ihrer Auffassung zufolge unzureichenden Schutz des deutschen Volkstums vor Ausländern durch die deutsche Politik vielleicht diese Sache selbst in die Hand genommen haben; dem Vorbild jener Deutschen folgend, die einst in Hoyerswerda, Mölln oder Solingen Ausländerwohnheime und Wohnungen abgefackelt haben. Nur eben geplant und organisiert aus dem Untergrund heraus, wohl wissend, dass zur Tötung von Ausländern Privatmenschen nicht befugt sind. Im Recht fühlen sie sich allemal: als Deutsche eben, die jahrelang mit dem Urteil konfrontiert worden sind, dass Ausländer hier eigentlich nichts zu suchen haben und dass deswegen über jede Ausnahme lange debattiert werden muss, ehe sie penibel in Paragraphen umgesetzt wird. Und deswegen teilen sie auch den Standpunkt so vieler deutscher Vaterlandsfreunde, die sich diese Verdachtshaltung gegenüber allem Ausländischen in eine Schuldfrage übersetzt haben: Schuld an Arbeitslosigkeit und Verarmung, an Drogenkriminalität und „Parallelgesellschaften“, die in Deutschland Unordnung, Verwahrlosung und Volkszerrüttung anrichten, haben dann eben erstens die Ausländer und zweitens deutsche Politiker mit ihrer verfehlten Ausländerpolitik.
3.
Kritische Demokraten wie Prantl (SZ) oder Cem Özedmir (Grüne) haben sofort eine aparte Variante dieser ärgerlichen Themenverschiebung auf Lager: Sie sehen den Grund für die Panne der staatlichen Exekutivbehörden darin, dass die „auf dem rechten Auge blind“ sind. Sie präsentieren sich als Freunde des Zuschlagens staatlicher Gewalt gegenüber politisch unerwünschten Gruppierungen – nur muss die eben gerecht erfolgen. Gegen Anarchisten wie einst die RAF und andere Linke, die sich etwas gegen Regierung und Staatsgewalt herausnehmen, haben Verfassungsschützer und Polizeiorgane beide Augen offen, mäkeln sie. Das geht für sie in Ordnung, macht es aber notwendig, die Rechtsextremen mit derselben staatlichen Aufmerksamkeit zu beglücken. Die Gerechtigkeit des Rechtszugriffs gegenüber linken und rechten Abweichungen vom demokratischen Konsens ist ihre Themenvariante. Und ungerührt schließen sie sich dem Ruf nach einem erneuten Antrag zum Verbot der NPD an – „wenn es wirklich so ist, dass diese Partei Gewalttaten befördert“ (Prantl, SZ, 14.11.).
Ob sich dieser Freund der gerechten Gerechtigkeit im Klaren darüber ist, dass er mit der Parteinahme für ein Verbot all jener politischen Parteiungen, die nicht mit einer tiefen Verbeugung vor der Demokratie antreten, einen staatlichen Umgang mit dem politischen Gegner empfiehlt, der in jenem System an der Tagesordnung war, dessen neue Vertreter ihn gerade so in Rage bringen? Und hat er einmal darüber nach gedacht, wen es alles zu verbieten gälte, wenn er sein eigenes Diktum ernst nähme, demzufolge ein Verbot all jene Parteien zu treffen habe, die „Gewalttaten befördern“? Aber wahrscheinlich hat ihn nur sein Juristenverstand in die Irre geführt. Er wollte sagen, dass ein solches Verbot nur jene Parteien treffen möge, die unbefugt Gewalttaten befördern. Befugte Gewalttäter sind natürlich keine, sondern heißen Verteidiger von Freiheit bis zum Hindukusch, Schützer der Heimat vor den Feinden des Staates, Sicherer der (europäischen) Grenzen vor unerwünschten Ausländern, Bewahrer der inneren Ordnung gegenüber allen ihren Kritikern, Wächter über das Privateigentum an Kapital, Anwälte der Rechtsordnung, Kämpfer gegen Unrechtsstaaten usw.
[von Freerk Huiskens Webseite, von mir konvertiert aus seinem PDF ]

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Marx versus Keynes

6. November 2011 30 Kommentare

Im Ankündiger für eine weitere Krisenveranstaltung „Über die empörten Kritiker der Krise und die Occupy-Bewegungen“ des GegenStandpunkts am 8.11.2011 in Wien findet sich folgender Satz:

Was in früheren Krisen durchaus einen Versuch wert war, das war der Anlauf, viel Staatskredit in die Infrastruktur zu „investieren“ und „Zukunftsindustrien“ zu fördern

Das klingt für mich fast wie eine ex-post-Ehrenrettung des Keynesianismus, den vor allem die Sozialdemokratie in früheren Jahrzehnten durchgängig auf ihre Fahnen geschrieben hatte und was selbst jetzt, nach einigen Jahrzehnten der Vorherrschaft des berüchtigten Neoliberalismus, noch oder wieder manchen Anhänger findet, auch wieder zumeist auf der Linken.
Ich bin vor ein paar Tagen auf eine gerade herausgekommene kleine Broschüre der Rosa Luxemburg Stiftung zum Thema „Ist die ganze Welt bald pleite? Staatsverschuldung: Was sie ist und wie sie funktioniert“ gestoßen (sie gibt es mittlerweile auch als HTML-Version), Autoren sind Ingo Stützle, Redakteur bei ak – analyse & kritik und Stefan Kaufmann, Wirtschaftsredakteur der «Berliner Zeitung». Etwas voreilig/vollmundig hatte ich das Ding auf Ingos facebook-Seite so kommentiert:
„Ich fand das Teil nämlich grottenschlecht in seinem verharmlosenden Linkskeynesianismus, daß ich es gleich als schlechtes Beispiel verwurstet habe“, worauf Ingo nicht ganz überraschend gleich eingewandt hat: „Über eine inhaltliche Kritik freue ich mich natürlich – als Linkskeynesianer lasse ich mich natürlich ungern schimpfen!“ Er hat dazu auch gleich folgendes nachgetragen: „Meinen Senf zu Keynes habe ich in der Prokla 157 abgegeben.“
Als jemand, der sich weder mit Marx noch mit Keynes wirklich auskennt, geschweige denn mit der marxistischen Kritik am Keynesianismus werde ich mich jetzt sicherlich schwer tun, meine „Anschuldigung“ mit Fleisch zu füllen. Mir fällt da eigentlich nur ein altes Buch ein, daß ich vor langen Jahren mal gelesen habe und mir nun nochmal vornehmen werde:
Paul Mattick: Marx und Keynes – Die Grenzen des „gemischten Wirtschaftssystems“. Europäische Verlags-Anstalt, Frankfurt a.M. 1974. schon lange vergriffen. In der englischen Version kann man es bei scribd nachlesen, auf deutsch hier als SCan und hier als OCR-PDF.
Und ein Artikel des Cheftheoretikers/historikers der trotzkistischen IKL, Joseph Seymour, der vor zwei Jahren in deren Hauptzeitung „Workers Vanguard“ veröffentlicht wurde, und bei mir im Downloadbereich zu finden ist.

Occupy: „Wir sind die 99% – Wofür taugt dann die Demokratie?

5. November 2011 1 Kommentar

Meine Übersetzung des Statements der amerikanischen Freunde des GegenStandpunkt von Ruthless Criticism, auf den Kowalski schon hingewiesen hatte:
„Aus Empörung über die das schwere Los, das die überwältigende Mehrheit tragen muß und über die Bevorzugung einer kleinen Elite von Banken und Konzernen durch die Regierung rufen die Demonstranten „Wir sind die 99%!“ – um damit zum Ausdruck zu bringen, dass die übergroße Mehrheit nichts zu sagen hat, während eine winzige Minderheit der Nation ihren Weg vorgibt. Das ist zweifellos richtig, aber was für Schlussfolgerungen ziehen die Occupy-Protestler daraus?
Daß so was doch eigentlich gar nicht wahr sein kann! Sie haben einen langen Katalog von Beschwerden veröffentlicht und auf ihrer offiziellen Webseite kann man hunderte von individuellen Geschichten des Elends und der Verzweiflung nachlesen. Sie nehmen an, dass all dies auf einen Verstoß gegen „unser System“ zurückzuführen sei, wo es doch die Aufgabe der Regierung sei, dafür zu sorgen, dass es allen Menschen gut geht. Aber zeigt die Armut der Massen nicht, dass die Annahmen der Occupy-Protestler daneben liegen könnten, dass die Aufgabe der Macht in der Demokratie etwas komplett anderes ist? Legt nicht schon die Tatsache, dass die Demonstranten, nur um Gehör zu finden, auf öffentlichen Plätzen kampieren müssen und dies nur tun können, solange die Behörden dies überhaupt zulassen, nahe, „so sieht Demokratie eben aus“?
Ganz offensichtlich liefert das Leben im Kapitalismus den Leuten allerhand Gründe für Proteste. Aber die Protestierenden sehen in allem nur einen Skandal und wollen nicht begreifen, dass die Wiederbelebung der Wirtschaft es erfordert, dass die Bevölkerung dafür verarmt werden muß. Statt desen geben sie der Gier der 1% die Schuld, perfekt symbolisiert durch die Wall Street. Gemäß den Occupy-Protestierern gehen die Sünden der „Konzernmächte der Welt“ weit darüber hinaus, Rettungsgelder bekommen zu haben: „Sie“ führen Zwangsenteignungen bei Wohnhäusern durch, sie zerstören die Umwelt und vergiften vorätzlich Nahrungsmittel, unterminieren das Tarifvertragsrecht, verlagern Arbeitsplätze ins Ausland, kürzen die Löhne, usw. usw. Aber was soll man aus all diesen üblen Erfahrungen für Schlüsse ziehen?
Occupy antwortet: „Der Profit steht über den Menschen“ Wollen sie damit sagen, dass das Wohlergehen der großen Mehrheit der Menschen einfach nicht zussammengeht mit der Wirtschaftsordnung, wo es darum geht, aus Geld mehr Geld zu machen? Oder glauben sie, dass das Spezialinteresse einer winzigen Minderheit eine ansonsten unzertrennliche nationale Gemeinschaft zerstört? Offensichtlich halten die Protestierenden das zweite für richtig: Die Gier der Reichen und einer mächtigen kriminellen Minderheit hat ihren amerikanischen Traum zerstört, in dem die Reichen und Mächtigen schon reich und mächtig sein dürfen, aber letztlich das Volk herrschen soll.
Das ist einer der Gründe, warum, bei all dem öffentlich geäußerten Verdächtigungen, dass da eine neue Generation von „Hippies“ und anderen Unerwünschten heranwachsen könnte, diese Bekundungen vom Glauben an den Amerikanischen Traum den Protesten ein erstaunliches Ausmaß an Symphatien eingebracht haben. Auch wenn Politiker sicherlich nicht erfreut sind, Demonstrationen auf den Straßen zu sehen, so ist dies doch der unerschütterliche Galuben an „das System“, auf dass sie setzen, wenn sie predigen, dass die Banken „systemische Bedeutung“ haben und dass es „unglücklicherweise notwendig“ sei, vom Rest der Bevölkerung Opfer zu verlangen. Es ist natürlich ein böser Scherz,, wenn die Regierung die Rettung der Banken als eine pure Notwendigkeit verkauft, die letztlich genau den Menschen nützen würde, die dafür mit einem gerüttelt Maß an Austeritätsmaßnahmen bezahlen müssen.
Es ist aber so, dass dieser böse Witz mehr als nur ein bisschen Wahrheit in sich hat: die Regierung rettet nicht die Banken und und verhängt eine massive Sparpolitik für die Menschen, weil korrupte Politiker ihren Auftraggebern einen Gefallen tun müssen. Der Grund liegt darin, dass der Profit weit mehr ist als das Spezialinteresse der Reichen und Mächtigen. Er ist nicht weniger als der Reichtum kapitalistischer Nationen. So sieht der Reichtum aus, für den die Menschen arbeiten, wenn sie jeden Morgen in die Fabriken und Büros gehen. Genau so funktioniert „unser System“ und „unsere Wirtschaft“.: Es gibt keine Arbeitsplätze, keinen Lebensunterhalt, keine Zukunft, wenn die Firmen nicht aus ihrem Geld mehr Geld machen können. In „unserem System“ mag das Profitmachen die Menschen ruinieren, aber die Menschen können nicht leben, wenn die Kapitalisten keine Gewinne machen.
Es ist also schon richtig, dass die Politiker, wenn sie die Finanzmacht der Banken wiederherstellen während sie den Staatshaushalt zusammenstreichen, dass sie damit nicht den Interessen „der 99%“ dienen. Was aber falsch ist, ist, dass dies in irgendeiner Weise einen Widerspruch zur Demokratie darstellt. Schließlich hat jeder Staatsbürger, reich oder arm, das gleiche Recht, die Politiker zu wählen und zu ermächtigen, die dann alles tun, was in ihrer Macht steht, um die schädliche Sorte Wohlstand zu befördern, der die Basis „unseres Systems“ ist. So sieht Demokratie dann aus.“

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Occupy Oakland – Wirklich ganz ganz wichtig? (Die Diskussion dominierte dann aber bald die Auseinandersetzung mit nobody (früher libelle)

3. November 2011 253 Kommentare

In einem eigentlich doch schon recht anders gelagerten Thread hat heute morgen jemand atemlos herein gepostet:

„Warum wird nicht über occupy oakland gesprochen?“

Um über diese gar nicht mal unwichtige Geschichte separat diskutieren zu können, habe ich das jetzt hier hin rausgezogen.

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Überalterung und Isolierung

3. November 2011 9 Kommentare

Ähnlich wie bei der DKP sind eigene Aktivitäten der KI [Kommunistische Initiative] kaum zu erkennen. Vielmehr wandelt sie auf den Pfaden der DKP und sucht dort Anschluss, wo andere Veranstaltungen organisieren.
In einer ähnlichen Situation wie die oben dargestellten Organisationen befinden sich auch viele andere linksextremistische Organisationen. Teilweise ist deren Überalterung und Isolierung noch sehr viel stärker ausgeprägt. Organisationen wie die „Marxistische Gruppe“ (MG) nehmen dadurch zum Beispiel deutlich eher den Charakter einer selbstbezogenen Sekte anstatt einer engagierten politischen Gruppierung an und beschäftigen sich unablässig mit Problemen, die niemand hat – außer sie selbst.

Aus dem Verfassungschutzbericht 2010 Brandenburg, gefunden bei der MLPD, die der KI sicher näher steht als ich.

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25.10.11 Wirth zur Finanzkrise: Mitschnitt verfügbar

27. Oktober 2011 Kommentare ausgeschaltet

Jahr 5 der Weltfinanzkrise. Imperialistische Geldsorgen – und wie die Völker mit ihnen behelligt werden
Datum: Dienstag 25.10.2011
Ort: Mehringhof Berlin
Der Mitschnitt ist hier (einige Pegelschwankungen, aber direkter dran) oder hier (gleichmässiger, aber auch gleichmässig hallig) verfügbar.

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