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Archiv für die Kategorie ‘(3) Fundstellen’

„Nachhaltigkeit“: Der merkwürdige Fall Kuba

28. Mai 2008 4 Kommentare

Der User Pfannenkoch hat im Schweizer Miniforum kommunismus.ch auf den Artikel „Der merkwürdige Fall Kuba“ eines an globaler Umweltpolitik interessierten Studenten hingewiesen. Der hat am 7. Juli 2007 zu dem mich sonst eigentlich nicht sonderlich interessierenden Umweltthema folgendes geschrieben: Mehr…

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Nachts sind alle Katzen grau!

9. Mai 2008 222 Kommentare

MPunkt hatte in seinem Thread zum „bösen Blick“, der dann zu einem über „strukturelle Gewalt“ wurde, folgendes geschrieben:

“… die objektive Tatsache der Staatsgewalt. Die macht als Drohung den Leuten die Kalkulation auf, ob sie sich wirklich an deren Geboten vergehen wollen, wobei auch klar ist, dass sie in Anschlag gebracht wird, wenn sie ein Vergehen feststellt”

Ich hatte ihm dazu geantwortet. Weil er fand, daß dieser Beitrag zu weit von seinem Thema wegführe, hat er das dort rausgestrichen. Weil mich die Klärung aber immer noch interessiert, das hier nochmal:

*die* Staatsgewalt gibt es doch modern nur als ein fürchterlich verzweigtes und verschachteltes System. Und das zieht dann die ewige Frage nach sich, wer denn nun noch oder schon zum “Schweinesystem” zu rechnen ist, also Mitgewalttäter ist (MPunkts locker hingesagtes “sie”).
Ist der Sozialarbeiter, der im Zweifelsfall der verwahrlosten Mutter den Streifenwagen auf den Hals schickt, Teil des Gewaltapparats? Was hat der Militärsanitäter davon, daß er ja nie selber geschossen hat? Was soll die Kassiererin schon anders machen, als die Polizei anrufen, wenn der Ladendiebstahl offensichtlich war? Ist dieses “Auge des Gesetzes” Teil des staatlichen Gewaltapparats?

Django hatte dann auf seine bekannte Art schnodrig eingworfen: „Ja, und nachts sind alle Katzen grau.“ Meine grundsätzlichere Frage daraufhin ist nun:

Wenn du mir vorwirfst, ich sähe nur grau, dann heißt das wohl umgekehrt, daß für dich schwarz und weiß eindeutig definiert sind. Oder ist das schon eine Überinterpretation? Was ist gegebenenfalls denn dein Kriterium, um die messerscharfe Scheidelinie setzen zu können?

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MPunkts Dokumentation des arab-Faschismus-Seminars jetzt als PDF

21. April 2008 62 Kommentare

MPunkt hat seine bisherigen häppchenweisen Berichte und seine Einschätzung des arab-Seminars zur Faschismusanalyse, die das bisher am ausführlichsten dokumentiert haben, jetzt „zwecks Ausdrucken und/oder Verlinken“ in ein leicht redigiertes PDF zusammengepackt.

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Deutschlands Schüler sind ahnungslos und stolz darauf

16. April 2008 4 Kommentare

Das ist die Überschrift eines Gastkommentars in der Financial Times Deutschland vom 15.04.08 zum Thema „Deutsche Schüler lernen kaum etwas über Marktwirtschaft, Wachstum und Verteilung. Das bereitet politischen Scharlatanen den Boden – und besiegelt Europas Nie-derlage im globalen Wettbewerb.“
Da heißt es dann

Eine neue Studie über die unterschiedliche Darstellung des Unternehmertums in deutschen, französischen und US-amerikanischen Schulbüchern zeigt auf, wie wenig und wie wenig Wahres deutsche Schüler in diesem Feld mit auf den Weg bekommen. Wenn im Rahmen von Sozialkunde oder Politik überhaupt das Wirtschaftsleben thematisiert wird, dann meistens unter dem Verteilungsgesichtspunkt oder durch das skeptische Hinterfragen von Fortschritt, Innovation und Wachstum.
So kennt ein Schüler dann zwar die Lebenssituation lateinamerikanischer Kaffeebauern, ohne jedoch um die Zusammenhänge von Wirtschaftsordnung, Wachstum und Verteilung zu wissen. Er weiß, wie viele Arbeitsplätze durch die Einführung von Computern wegrationalisiert wurden, aber nicht, wie viele direkt in der IT-Industrie und indirekt durch die eingesparten Ressourcen geschaffen wurden. Am Ende glauben viele, es sei gesellschaftlich besser, die gleiche Leistung mit mehr als mit weniger Arbeitskräften zu erstellen.

Das ist schon ungeheuerlich, daß Arbeitskräfte es für besser halten, wenn sie weiter welche sind, als wenn sie überflüssig gemacht worden sind.
Seine Behauptung „Wer nicht versteht, wie Marktwirtschaft funktioniert, ist schwer von notwendigen Reformen der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik zu überzeugen“ würde ich hingegen umdrehen: Wer sie wirklich versteht, also erkennt, worum es in der Marktwirtschaft geht, der ist sich dann zwar im Klaren, warum für diesen Zweck die „Reformen der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik“ in der Tat notwendig sind, aber deren Gegner wegen des erkannten ihm feindlichen Zwecks.
Geradezu lächerlich wird es, wenn er die im Vergleich zu anderen Marktwirtschaften geringe Quote an Wohnungs- bzw. Hauseigentum beklagt:

Die mangelnde Sachkapitalbildung geht zwar einher mit einer hohen Sparquote, doch das fehlende Wirtschaftswissen führt letztlich zu einer suboptimalen Vermögensbildung: Der geringe Anteil derer, die in Sachkapital investieren, begünstigt über längere Zeiträume eine ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen. Dies wiederum fördert das Klassendenken mit Kapitalbesitzer- und Arbeitnehmerkategorien

Daß ein typischer Erwerber einer Eigentumswohnung zumeist nur seine Ruhe vor Vermietern haben will und froh sein kann, wenn er es in seinem Arbeitsleben überhaupt schafft, seine buchstäblich haushohen Kredite, die für den Erwerb regelmäßig fällig werden, abzubezahlen, verfabelt er zur „Sachkapitalbildung“ auch bei denen, die das eben gar nicht können, selbst wen sie das gerne wollten. Von daher kommt bei ihm dann auch die Klage nicht überraschend, daß doch bitte schön auch in Deutschland die kleinen Leute mehr Aktien kaufen mögen, damit sie mit den großen Kapitalen besser mitfühlen können.
Aber seine (nicht nur seine) Ziele sind noch viel anspruchsvoller und hochgesteckter:

Die europäischen Regierungschefs haben sich im Rahmen der sogenannten Lissabon-Agenda vorgenommen, die EU zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Um nur den Hauch einer Chance zu haben, dieses Ziel zu verwirklichen, müssen Wettbewerbsfähigkeit und Dynamik der Wirtschaft von der Bevölkerung auch als wünschenswert angesehen werden.

Nicht nur, daß Europa sich den Nr. 1 Platz an der Sonne erkämpfen soll, nein die dazu nötige „Dynamik“ sprich Massenentlassungen, Lohnkürzungen etc. sollen sich die davon Betroffenen als für dieses hohe Ziel notwendig einleuchten lassen.
Kein Wunder, daß er dann zum Schluß aufseufzt:

wenn Kapitalismuskritik bei gleichzeitiger Unwissenheit über wirtschaftliche Zu-sammenhänge als schick gilt, ist der globale Wettbewerb mit innovationsfreudigen Amerikanern und wohlstandshungrigen Chinesen schon verloren. Solide marktwirt-schaftliche Kenntnisse sind eine Grundbedingung – wenn schon nicht für jeden, dann doch wenigstens für unsere Kinder, die das Funktionieren der Wirtschaft schon in der Schule lernen sollten.“

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Zitat des Tages: „Es war einmal ein Linksrückchen“

1. April 2008 12 Kommentare

Man hätte auf die Wirtschaftswissenschaftler hören können, die detailgenau diagnostizieren, dass der vermeintliche Wohlstandseinbruch in der unteren Hälfte der Gesellschaft gar nicht stattfindet. Vielmehr sind die Hunderttausenden neuer Arbeitsplätze just dort entstanden. Vom Reiseverhalten der Massen über die Ausstattung mit Handys, Internetanschlüssen und Flachbildschirmen bis zur Verlängerung der Lebenserwartung (also einem medizinischen Wohlstandssprung) bildet sich in Wahrheit kein Abstieg, sondern ein Aufstieg der unteren Bevölkerungsschichten ab. Ein Blick in die massenhaft entstehenden Reihenhaussiedlungen verrät mehr von Deutschlands wohliger Kleinbürgerwirklichkeit als Lafontaines Gespenstererzählung über die Armut.

aus dem Kommentar „Es war einmal ein Linksrückchen“ von Wolfram Weimer im Handelsblatt vom 1.4.08. Wolfram Weimer ist Herausgeber und Chefredakteur von Cicero. Seine Wochenkommentare lesen Sie unter » www.cicero.de

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Ich kann es nicht fassen, es ist so frustrierend!

26. März 2008 Kommentare ausgeschaltet

Ein sechsjähriger Papagei lässt die Besucher eines Botanischen Gartens in Tokio an ihrer Intelligenz zweifeln. In der Rekordzeit von 30 Sekunden schafft es die Ara-Dame „Ten“, ein Puzzle mit zwei verwickelten Ketten zu lösen. Die Menschen benötigen für das Rätsel meist eine ganze Stunde. Täglich misst sich mehr als ein Dutzend der Gäste mit „Ten“, doch der Papagei ist weiter unbesiegt. „Ich kann es nicht fassen, es ist so frustrierend!“, sagte der 23-jährige Besucher Yuka Ishida nach seiner wiederholten Niederlage gegen die tierische Kontrahentin.
Auch ihre Artgenossen können mit „Ten“ nicht mithalten. Während sie das Rätsel mit ihrem Schnabel und den Füßen geschickt entwirrt, schenken die meisten anderen Papageien dem Puzzle gar kein Interesse.
[gefunden bei n-tv]

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Ganztägiges Seminar Faschismus Analyse in Berlin

20. März 2008 70 Kommentare

Die arab, Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin, weist auf folgendes hin:

Wir laden euch herzlich dazu ein, die Seminare zu besuchen und interessante Diskussionen zu führen.
Es bleibt dabei: Die Analyse und die theoretische Bildung bleiben das Fundament für das praktische Engagement.
Programm:
Peter Decker (Redaktion GegenStandpunkt):
Demokratischer Rechtsstaat und Faschismus – Gegensatz oder Zwillingspaar?
Ist der Faschismus ein unerklärlicher und grundloser Absturz aus den Gefilden seriöser Politik und ein Verbrechen gegen die deutsche Nation? Oder ist er eine alternative Variante, Staat zu machen, die im kapitalistischen Staat und dem von ihm diktierten Leben der Nation immer wieder ihre Basis und ihre Gründe findet?

Phase2 – Zeitschrift gegen die Realität:

Rassismus, Antisemitismus und die gesellschaftliche Basis des Naziproblems
1. Was bestimmt den inhaltlichen Konsens auf den sich die Nazis berufen können?
2. Woher kommt die Übereinstimmung zwischen Nazis und weiten Teilen der Gesellschaft?
3. Wie ist das eigene Verhältnis zur Ideologie der Nazis?
4. Was für Möglichkeiten gibt es gegen das gesellschaftliche Problem vorzugehen, von dem die gewalttätigen Nazis nur ein Ausdruck sind?
Jimmy Boyle Berlin (Junge Linke gegen Kapital und Nation):
Blut, Boden, (Reichs-)Mark
Was störte Faschisten am Kapitalismus? Wie wollten und wollen sie Ökonomie einrichten – und was ist „sozialistisch“ an ihrem Nationalen Sozialismus? Bonustrack: Was ist dran an der Vorstellung, dass Arbeitslosigkeit Leute zu Faschisten werden lässt?“

Ex-Proletarisches Komitee Berlin:

Antifaschismus statt Klassenkampf?
Kann Antifaschismus als Ideologie mehr sein als die Verteidigung des bürgerlich
demokratischen-kapitalistischen Normalzustands? Wie kann das Vakuum, dass die
bürgerlichen Parteien hinterlassen gefüllt werden?
Veranstalter: Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB)

Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte
| Greifswalder Str.4
Nähe U-BHF Alexanderplatz | Tram-Station „Am Friedrichshain“

Hier eine Anfahrskizze

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Zartfühlend wie eine Ratte

13. März 2008 Kommentare ausgeschaltet

In der Financial Times Deutschland vom 13.03.2008 steht ein hübscher Artikel von Denis Dilba (Hamburg) zu Robotik und Bionik:

Mit ihren empfindlichen Barthaaren können sich Ratten sogar in der Dunkelheit orientieren. Forscher wollen das hochsensible Sinnesorgan der Nager für Roboter nachbauen.

Mehr…

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Künstliche Intelligenz auf dem Weg zum Bewusstsein

12. März 2008 Kommentare ausgeschaltet

Wissenschaftlern in den USA ist ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) gelungen. Ihre KI-Software besteht einen wichtigen kognitiven Test. Wer diesen Test besteht, verfügt über die Fähigkeit, von eigenen Überzeugungen zu abstrahieren.
Hier der Artikel dazu. Gefunden bei golem.de

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Kinderhilfe durch Northern Rock

21. Februar 2008 Kommentare ausgeschaltet

Ein Tüpfelchen auf dem „i“: Über die pleite gegangene englische Hypothekenbank Northern Rock schreibt die Londoner Times vom 21.08.08, daß natürlich auch diese Bank ihre Geschäft dadurch „optimiert“ hatte, daß sie ihre gewährten Immobilienkredite in riesigem Ausmaß an ein externes „Spezialvehikel“ ausgelagert hat. Hier hat es den wunderschönen passenden Namen „Granite“ bekommen.
Und zu so einem schönen Namen paßt natürlich nur ein besonders eindrucksvoller Geschäftszweck: Das Vehikel wurde steuersparend als wohltätige Stiftung auf der Kanalinsel Jersey eingerichtet, der Stiftungszweck ist die Unterstützung von Kindern mit dem Down-Syndrom in Nordostengland. Genauso nobel wie vor einer Weile die Legende des ehemaligen hessischen CDU-Schatzmeisters Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein über angebliche jüdische Erblasser.
Das nebenbei das Gerücht geht, daß Northern Rock angesichts der bevorstehenden Pleite die „guten“ Kredite ausgelagert hat (immerhin rund 50 Mrd. Pfund) und Schatzkanzler Darling nur die ausfallbedrohten Assets verstaatlichen durfte, ist dagegen schon wieder normal. Für diese Szene.
P.S.: Down’s Syndrome North East (DSNE), die angeblich bedachte Stiftung, hat natürlich nie auch nur einen Penny von Northern Rock aus den Anleihegewinnen erhalten.

the trustees issued a statement which read: „We are investigating why our charity appears to have been named as a beneficiary of a trust without our consent. We have definitely not received any money from Northern Rock or affiliated companies, except for a one-off donation from a staff collection in 2001. Currently we have not received notification that any funds are being raised or collected by Northern Rock or affiliated companies on our behalf.“ …
The bank said the naming of a charity was a standard part of securitisation, the process which the bank had employed to raise funds through Granite. „Any notion of inappropriate use of the charity’s name, or impression that the charity may be exploited, is entirely without substance,“ a spokesman said.[The Guardian, Wednesday November 28 2007]

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Peter Decker zum GDL-Streik — News der GDL OG Nürnberg

18. Februar 2008 Kommentare ausgeschaltet

MPunkt hat schon darauf hingewiesen: Auf der Webseite der Ortsgruppe Nürnberg der GDL kann man unter NEWS erstaunlicherweise folgendes lesen:

Der härteste Arbeitskampf in der Geschichte der deutschen Bahn beendet? Von wegen!
Geschrieben von Peter Decker (Dieser Artikel wird in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift Gegenstandpunkt erscheinen http://www.gegenstandpunkt.com)

Erstaunlich in zweierlei Hinsicht: Erstens, daß eine bisher ja insgesamt nicht als besonders militant oder radikal aufgefallene Gewerkschaft einem Kommunisten zu so einem ja nun wirklich kontroversen Thema wie dem Ergebnis des GDL-Arbeitskampfes mit seiner recht grundlegenden Kritik an der Herangehensweise der GDL als Gewerkschaft überhaupt und konkret bei diesem Kampf breiten Raum einräumt, auch wenn es „nur“ die Ortsgruppe Nürnberg der GDL ist, und zweitens, daß der Artikel namentlich gezeichnet ist, das ist ja bei vielen kommunistischen Gruppen anders und war meiner Kenntnis nach bisher auch bei Artikeln der Marxistischen Gruppe und bei Zeitschriftsartikeln des GegenStandpunkts der Fall.(Andererseits sind ja die Bücher der Gruppe fast immer klassisch von Einzelautoren verantwortet und bei Radiointerviews oder Vorträgen sind die einzelnen Sprecher ja auch immer bekannt.)

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Zitat des Tages

12. Februar 2008 2 Kommentare

Die SPD tut gerade so, als wäre das Kindergeld kein Anspruch der Eltern, sondern ein Gnadenerweis des SPD-Parteivorstands.

Der Vizechef der Fraktion Die Linke, Klaus Ernst, am Montag in einer Presseerklärung, laut junge Welt vom 12.02.2008
Der Glaube von hartgesottenen Sozialdemokraten wie Ernst, daß seine Klientel „Ansprüche“ („unalienable rights“, um es ganz hochtrabend zu formulieren) habe, statt zur Kenntnis zu nehmen, daß Sozialleistungen, wie alle anderen Staatsbürgerrechte vom Staat nach seinem eigenem Kalkül sowohl festgesetzt als auch wieder abgeschafft werden, ist offensichtlich unerschütterlich. Dabei könnte gerade jemand wie Ernst wahrscheinlich stundenlang runterbeten, was da in den letzten Jahren schon alles an „Ansprüchen“ unter die Räder der „modernen“ Standortpolitik gekommen ist.

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Keine Betriebsschließungen mehr ohne die Zustimmung der Belegschaft!

22. Januar 2008 Kommentare ausgeschaltet

So konstruktiv hat sich tatsächlich die Koordination des scharf-links Netzwerkes über die WASG-Mailingliste positioniert. (Gefunden bei trend, der onlinezeitung )
Sie schreiben dort:

„Jeder weiß, dass es für die Leitungen der transnationalen Konzerne ein Leichtes ist, Gewinne zu verlagern, einzelnen Standorten Kosten aufzubürden und dadurch „rote Zahlen“ darzustellen. Um dies zu verhindern, fordern wir, dass zukünftig bedeutende Investitionen, Betriebsverlagerungen und Betriebsschließungen nur noch mit Zustimmung der Beschäftigten vorgenommen werden dürfen.“

Man könnte denen vielleicht entgegnen, daß jeder bessere DGB-Betriebsrat ja eh schon zu sowas gehört wird und regelmäßig dann auch seine Zustimmung gibt, weil die regelmäßig die Logik unterschreiben, daß es nur Arbeitsplätze geben kann, die sich auch lohnen für die Firmen, die sie einrichten und eben auch wieder abbauen, wenn sie sich nicht mehr oder nicht so wie anderswo lohnen.

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Crisis? What Crisis?

22. Dezember 2007 Kommentare ausgeschaltet

Kipper Williams hat uns allen in einem seiner Cartoons für den Londoner Guardian noch eine schöne Weihnachstsentenz mit auf den Weg gegeben:

A CREDIT CRISIS IS FOR LIFE, AND NOT JUST FOR CHRISTMAS

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8000 Jobs weg – IG Metall findet Stellenabbau normal

21. Dezember 2007 Kommentare ausgeschaltet

BMW streicht 8000 Stellen – aber die Arbeitnehmervertreter scheint es nicht zu stören. Die IG Metall hält den Vorgang für „völlig normal“, Zeitarbeiter brauche man schließlich nur in Spitzenzeiten. Auch sonst ist sich die Gewerkschaft mit der Konzernspitze einig: Die Rendite muss steigen.

So korrekt, aber doch etwas verblüffend, beschreibt SPON ein jüngstes Desaster für Autoarbeiter.

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Affen rechnen fast so gut wie Studenten

18. Dezember 2007 3 Kommentare

Affen können nicht nur gut mit Bananen, sondern auch mit Zahlen. In Rechentests schnitten sie fast so gut ab wie Studenten. Einziger Unterschied: Statt mit Ziffern kalkulieren Affen mit Punkten.
Wann wird es den ersten Affen-Studenten geben? Erst kürzlich zeigten japanische Wissenschaftler im Experiment, dass sich junge Schimpansen Zahlenreihen besser merken konnten als Studenten (mehr…). Nun bewiesen Wissenschaftler, dass Rhesusaffen einfache Rechenaufgaben fast so gut wie Studenten lösen können. Das gelte für Aufgaben wie 3+5=8, berichten Jessica Cantlon und Elizabeth Brannon von der Duke University in Durham im US-Bundesstaat North Carolina. Ihre Ergebnisse haben sie im Journal „PloS Biology“ veröffentlicht.
In ihren Experimenten ließen die Wissenschaftler Rhesusaffen gegen Studenten antreten. Die Forscher stellten die Aufgaben aber nicht mit Ziffern, sondern präsentierten auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm verschiedene Anzahlen von Punkten – beispielsweise drei Punkte. Nach einer halben Sekunde Pause erschienen fünf Punkte, und gleich danach zwei Kästchen mit möglichen Lösungen, eines mit acht und eines mit vier. Mensch und Tier sollten danach aufs passende Knöpfchen drücken.
Insgesamt gab es 40 solcher Aufgaben. Die Forscher belohnten Affen wie Menschen: Die Studenten bekamen zehn Dollar für die Teilnahme am Test, die Tiere für jede richtige Lösung einen süßen Softdrink.
Das Resultat: Die Menschen wählten in etwa 95 Prozent der Fälle das korrekte Ergebnis, die Affen in etwa 75 Prozent. Kaum ein Unterschied zeigte sich hingegen in der Zeit, die beide Gruppen zum Nachdenken benötigten: Die Menschen tippten nach 0,940 Sekunden auf den Monitor, die Rhesusaffen taten dies nach rund 1,099 Sekunden.
„Unsere Resultate liefern den definitiven Beweis dafür, dass Affen im Geiste addieren können“, schreiben die Psychologinnen. Damit sei gezeigt, dass der Umgang mit Arithmetik in der Evolution früh entstanden sei und keine auf den Menschen beschränkte Fähigkeit.
Quelle: Spiegel

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Histomat-Recycling, slight return

17. Dezember 2007 69 Kommentare

Aus Anlaß der Frage von Libelle „nach den Standardwerken zur Geschichtsauffassung des GSP“ ist mir folgendes wieder eingefallen, was ich ich vor einer Weile zu einer wirklich alten Geschichte als Kommentare gepostet hatte. Einstieg sollen folgende Anmerkungen zum Thema „Engels und der Fortschritt der Sklavenhaltergesellschaft“ sein, die der Aufhänger gewesen sind:

1. Es gibt keinen höheren absoluten Grund, warum sich die Getreidebauern des alten Ägypten oder die Bauern und Handwerker des ausgehenden Mittelalters die Herrschaft gefallen lassen mussten, die sie sich gefallen ließen. Ob ein Aufstand Erfolg hat oder nicht, hängt an der Masse der Aufständischen, die immer mehr sind als ihre Herren, ihren Waffen, die immer schwächer sind als die ihrer Herren, und der Angewiesenheit der anderen Seite auf ihre Dienste, die sie ausreizen können. Das ist eine Frage von Kampf, Sieg und Niederlage incl. der Rolle des Zufalls; allgemeine historische Gesetze, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten sind da nicht zu sehen. Mehr…

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No Way Out? No Way In ? Die Kongreß-Dokumentation

11. Dezember 2007 Kommentare ausgeschaltet

bei keimform.de gibt es jetzt eine Liste der bei archiv.org hochgeladenen Mitschnitte des ums-Ganze!-Kongresses in Frankfurt: Mehr…

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„Ulrike Meinhof. Die Biographie“ von Jutta Ditfurth

4. Dezember 2007 3 Kommentare

Jutta Ditfurth war Mitbegründerin der Partei Die Grünen und von 1984 bis 1988 deren Bundesvorsitzende. 1991 verließ sie wie viele andere Linke die Grünen. Die Publizistin ist heute Mitglied der Gruppierung »Ökologische Linke«. Für die Wählervereinigung »ÖkoLinX-Antirassistische Liste« zog sie 2001 als ehrenamtliche Stadtverordnete in den Frankfurter ­Römer. Im vergangenen Monat erschien von Jutta Ditfurth bei Ullstein das Buch »Ulrike Meinhof. Die Biografie« (478 Seiten, 22,90 Euro).

[so fängt ein Interview in der „jungen Welt“ vom 4.12.2007 an]. Jutta Ditfurth ist eine der wenigen linken Grünen, von der man noch solche Sachen lesen kann (und bei ihr auch schon all die Jahre, wo sie keine Parteigrüne mehr ist):

Diese 22 Jahre zwischen 1945 und 1967 und die Erfahrungen mehrerer Generationen junger Leute, die gegen die alten Nazis kämpften, für eine wirkliche Demokratisierung der Gesellschaft, gegen den Korea- und den Algerienkrieg, später gegen die Notstandsgesetze und den Vietnamkrieg, all diese Auseinandersetzungen sind heute fast vergessen. Sie verschwinden im Schatten gewisser geschichtsloser, aber einflußreicher 1968er, wenn die zum Beispiel behaupten, vor 1967 hätten junge Leute die Knüppel der westdeutschen Polizei noch nie hart gespürt. Da fragt man sich doch, wer eigentlich 1952 den jungen Kommunisten Philipp Müller in Essen erschossen hat und warum in den 1950ern Tausende von jungen und alten Linken nur wegen ihrer Gesinnung verfolgt, enteignet, verprügelt oder inhaftiert wurden.

Die alten DKpler oder VVNler, die die Geschichte von Philipp Müller noch kannten, sind jetzt fast alle tot.

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The Will to Fight

2. Dezember 2007 Kommentare ausgeschaltet

In der Zeitung der Spartacist League/U.S., dem „Workers Vanguard“ wird regelmäßig ein Zitat eines „Klassikers“ abgedruckt. Die kommen natürlich zumeist von Marx, Lenin , Trotzki oder Cannon, aber auch von Luxemburg oder Plechanow.
In der Ausgabe vom 23.11.2007 wird nun der berühmte Monolog aus Hamlet von Skakespeare gebracht unter dem Titel „The Will to Fight“. Begründet wird es so:

Fighting to forge Bolshevik workers parties internationally against the powerful currents of “death of communism” ideology, we value Shakespeare’s presentation of the struggle for the will to do what must be done.

Über das „muß“ könnte man natürlich streiten.
Hier sowohl im Original als auch in der Standardübersetzung von Schlegel (Erich Fried und Frank Günther haben in den letzten Jahrzehnten neuere Übersetzungen vorgelegt, die ich aber nicht im Web gefunden habe): Mehr…

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