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Archiv für die Kategorie ‘(1) MG + GSP’

Archiv der Zeitschrift GegenStandpunkt auf CD-ROM

14. Dezember 2007 15 Kommentare

Der GegenStandpunkt ist beinahe voll digital. Folgende Werbung erschien bei contradictio (beim Verlag habe ich sie erstmal nicht gefunden):

Archiv der Zeitschrift GegenStandpunkt (1-1992 bis 4-2006) auf CD-ROM
ISBN 978-3-929211-12-2
Preis: 40,- €
Das Archiv dokumentiert alle Hefte von 1-1992 bis 4-2006 der Politischen Vierteljahreszeitschrift GegenStandpunkt mit vollständigem Text im HTML-Format zusammen mit Inhaltsverzeichnissen, bibliografischen Angaben, Schlagworten und komfortablen Suchfunktionen. Für alle modernen Browser und Betriebssysteme.
Die CD-ROM ist voraussichtlich ab 10. Januar 2008 lieferbar.

Dies ist die Fortsetzung der ersten CD-Rom:

Die Artikel der Zeitschrift MSZ – Gegen die Kosten der Freiheit der Jahrgänge 1980 bis 1991gibt es ab sofort auf CD-ROM. Die Dateien liegen einzeln 1. im MS-WORD-Format RTF vor, das mit den meisten Textprogrammen importiert, bearbeitet und gedruckt werden kann (z.B. Word für DOS, Word für Windows, Word Perfect u.a.). 2. im Internet-Format HTML. Für die Dateien im HTML-Format befindet sich auf der CD das Text- und Suchprogramm „Likse“ (für Windows 3.1x und Windows95/98/NT), mit dem eine Volltextrecherche über alle Dateien, einzelne Jahrgänge usw. durchgeführt werden kann. Die gefundenen Texte können anschließend am Bildschirm gelesen und ausgedruckt werden. Zusätzlich enthält die CD Inhaltsverzeichnisse der einzelnen Nummern, ein Stichwortverzeichnis sowie einen systematischen Index mit einer Übersicht über die Artikel unter dem jeweiligen Indexeintrag.
Die CD-ROM gibt es für € 15.– (inkl. Porto und Versand)
Bestellungen über den Buchhandel oder direkt beim Verlag (Porto und Verpackung inklusive, Versand mit Rechnung)

Schade, daß die die RTF-Versionen aufgegeben haben. Sonst ist das aber wirklich nicht zu bekritteln. Hut ab!

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No Way Out? No Way In ? Zum ums-Ganze-Kongreß

10. Dezember 2007 29 Kommentare

Bei Emanzipation oder Barberei habe ich den ersten Bericht eines Teilnehmers vom „Antifa-Bildungskongress “No Way Out?““- ums Ganze gelesen. Hier ein Auszug zum Podium „Podium: Der Staat – dein Freund? Staat, Recht und Politik im globalen Kapitalismus“:

Wesentlich besser besucht war die anschließende Diskussion um die Möglichkeit, politische Ziele mittels Staat und Recht umzusetzen. Zunächst hatte Thomas Seibert das Konzepte der Globalen Sozialen Rechte am Beispiel der “Autonomie der Migration” eingeführt und Sonja Buckel nach einen Ausführungen zur Rechtstheorie die Potenz solcher Forderung zur Sprengung der Verhältnisse betont, in dem sie einem Juristen, mit dem sie über Bewegungsfreiheit diskutierte, mit den Worten zitierte: “Ja, aber dann ist doch unsere schöne, westliche Lebensweise nicht mehr aufrechtzuerhalten.” – womit eigentlich hätte klar sein dürfen, in welche Richtung die beiden BefürworterInnen argumentieren.
Etwas anders sahen das dann Thomas Gehrig und Peter Decker. Gehrig zumindest sprach noch zum Thema und setzte die Bedeutung reformistischer Konzeptionen zu Luxemburgs These in Kontrast, nach der Reformforderungen vor allem die Bedeutung haben sollten, die Revolution voranzubringen – was er aber beim Konzept der Globalen Sozialen Rechte nicht sehe. Anschließend machte Peter Decker vom Gegenstandpunkt das, was Leute vom Gegenstandpunkt immer machen: er hat sog. “Argumente” vorgetragen, die mit der eigentlichen Diskussion wenig bis gar nichts zu tun hatten. So ging es ihm vor allem darum nachzuweisen, das alle diejenigen, die Rechte einfordern, letztlich an den guten Staat glauben. Der Logik dahinter beruht auf der unhinterfragten Annahme das sich aus den konkreten Forderungen auf die Motivation bzw. die politische Analyse schließen lässt. Instrumentelles Verhalten, strategische Überlegungen und dergleichen mehr tauchen in diesem doch recht plumpen Modell schlicht nicht auf. Weshalb Thomas Seibert dann auch richtigerweise einfach die Debatte verweigerte. Was ich für eine der großartigsten Aktionen während des gesamten Kongresses halte. Es gibt Leute, mit denen muss mensch sich auch nicht auseinandersetzen. Oder, um es mit den Worten eines ungenannt bleibenden Kongress-Referenten zu sagen: “Eine Unverschämtheit, einen mit dem Decker an einen Tisch zu setzen. Das verstößt doch gegen die Menschlichkeit!”
Gegen die verstießen auch Deckers befremdlich wirkende Äußerungen über MigrantInnen, die von ihm geradezu zum Un-Subjekt gestempelt wurden: “Vielleicht sind das ja die letzten, an die man sich wenden kann, um Kämpfe zu radikalisieren” sagte er sinngemäß, vermutlich weil ihm sonst nichts einfiel.

Ich war nun nicht in Frankfurt und kenne auch den Besucher nicht, der diesen Bericht abgegeben hat, kann also zu beidem kein vernünftiges Urteil angeben, aber so ungefähr habe ich mir auch schon gedacht, wird das wohl auf den durchschnittlichen Antifa gewirkt haben, was da vorgetragen wurde.

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Durchs Dunkel zum Licht: Nachtrag zur Finanzkrise

9. Dezember 2007 Kommentare ausgeschaltet

Nach dem letzten großen Artikel zur Finanzkrise, die ihren Anfang mit der Krise des „Subprime“-Marktes für Hypothekenkredite in den USA genommen hatte (er ist hier als OCR-PDF verfügbar), hatte es schon bei und nach Veranstaltungen reichlich Diskussionen gegeben, teil aus Differenz zum Vorgetragenen teils aus Unverständnis darüber. Die Redaktion des GegenStandpunktes weist nun auf ihre nächste Ausgabe hin, die am 14 Dezember erscheinen wird, und in der hierzu ein hoffentlich klärender Nachtrag enthalten sein wird. Sie schreiben dazu:

Unsere “Anmerkungen zur Finanzkrise” in Heft 3-07 sind auf Einwände gestoßen. Diese betreffen zum Teil die in dem Artikel angedeuteten Techniken dieses besonderen Geschäftszweigs, korrigieren Verkehrtes, präzisieren Ungenaues, verbessern Missverständliches. Die Mühe, die diese Zuschriften sich gegeben haben, machen wir uns zunutze und geben die angemahnten Verdeutlichungen weiter. Und weil etliche Leser mit der Art, wie auf dem Markt mit Verbriefungen Milliardenvermögen verdient bzw. vernichtet werden, nicht klar gekommen sind – was kein Vorwurf ist: wer sich mit einer korrekten Vorstellung von den Abläufen und Machenschaften in einem modernen Kreditwesen schwerer tut als mit dem Begriff dieses Gewerbes, hat seinen Grips wahrscheinlich noch ganz gut beisammen –, geben wir noch einmal eine allgemeine Vorstellung von dem Geschäftszweig , dessen zeitweiliger Zusammenbruch mittlerweile sogar die Weltkonjunktur gefährden soll. Manche Zuschriften enthalten außerdem eine Kritik an unseren “Anmerkungen”, die sich gegen die Erklärung der betreffenden Bankgeschäfte wendet. Wir gehen darauf ausführlich ein, um zu verdeutlichen, welchen politökonomischen Inhalt wir den Verbriefungstechniken der modernen “Finanzindustrie” nachsagen und welche Leistungen des Kreditgewerbes kritisch würdigen wollten.
1. Korrekturen & Klarstellungen
2. Kritik & Gegenkritik
3. Zur Sache: „Finanzieren“ & „Refinanzieren“

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Wer unter dem Stichwort Weltordnung eine geordnete Welt erwartet, liegt daneben

7. Dezember 2007 3 Kommentare

In der Veranstaltung zum Thema „Neue Imperialismustheorien/Globalisierung/Empire“ des “No way out?” der …ums Ganze! Kongress vom 7. bis 9. Dezember diesen Jahres an der Uni Frankfurt werden folgende Referenten am Podium sitzen:
Jens Wissel, Dr. Phil.,. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am FB
Gesellschaftswissenschaften der Universität Frankfurt/M.
Forschungsgebiete: Staatstheorie, Politische Ökonomie,
Transnationalisierung von Herrschaftsverhältnissen,
Peter Decker, Dr. phil, Redakteur der politischen
Vierteljahreszeitschrift GegenStandpunkt
Michael Heinrich, Dr.rer.pol., Geschäftsführender Redakteur von “PROKLA
– Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft“. Arbeitsschwerpunkte:
die Marxsche Theorie und die Geschichte der ökonomischen
Theoriebildung.
Hier die einzigen schon vorab dort hierzu veröffentlichten abstracts von Peter Decker: Mehr…

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Peter Decker zu „Der Staat – dein Freund?“

7. Dezember 2007 241 Kommentare

Auf der Seite “No way out?” der …ums Ganze! Kongress“ (Von (Post)operaismus bis Wertkritik) sind erfreulicherweise schon vorab die eingereichten abstracts der Referenten veröffentlicht. so auch folgende Skizzierung von Peter Decker zur Podiumsdiskussion „Staat, Recht und Politik“, wo er mit Sonja Buckel (Uni Frankfurt/Flensburg), Thomas Seibert (Fantomas Redaktion), und Thomas Gehrig (Marx-Gesellschaft), am Tisch sitzen wird:

Alle Betätigung der Freiheit ist eine Frage des Dürfens. Konflikte, die Leute in diesem Land austragen, Interessen, die sie verfolgen, stehen unter dem Vorbehalt einer Erlaubnis durch die Obrigkeit. Ob Lokführer streiken, G8-Kritiker demonstrieren, Unternehmer Teile ihrer Belegschaft entlassen oder Löhne kürzen, sogar ob Raucher rauchen – alles ist eine Frage des Rechts. Nicht ob einer den andren schädigt, ist die Frage, sondern ob er ein Recht dazu hat. Handlungen, die in Übereinstimmung mit den Setzungen der Staatsmacht sind, also rechtlich in Ordnung gehen, genießen den Schutz der öffentlichen Gewalt gegen andere Bürger, deren Interessen davon beschädigt werden. Handlungen aber, die keine rechtliche Erlaubnis vorweisen können, gelten – gleichgültig, ob sie außer dem Recht noch wen oder was verletzen – als Angriff auf die Autorität des Staates und werden mit Gewalt unterbunden, unterdrückt, bestraft. Das ganze Zusammenleben der Menschen – man hat sich so sehr daran gewöhnt, dass man es gar nicht mehr bemerkt – wird bestimmt von den Verordnungen der politischen Herrschaft und geregelt durch Gewalt. Warum das so ist – und für welchen Zweck das so sein muss, kann in kurzen Thesen nicht erklärt, aber vielleicht skizziert werden. Mehr…

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Der Rheinhausen-Kampf vor 20 Jahren: Welche Lehren?

28. November 2007 Kommentare ausgeschaltet

„1987 erschütterte der Kampf um das Rheinhausener Krupp-Stahlwerk die Bundesrepublik.“ So beginnt ein Artikel in der „jungen Welt“ vom 28.11.07 über einen „Arbeitskampf, wie ihn die Republik bis dahin und seither nicht mehr gesehen hat“, wie sie selber schreibt. „Wie keine andere Belegschaft vorher verstanden es die Kruppianer, ihren Protest in die Bevölkerung zu tragen. “
Typisch das Resümee von Ursel Beck:

Die Stahlbarone beeilten sich in dieser brenzligen Situation, Zugeständnisse zu machen und bekamen tatkräftige Unterstützung von der SPD-Landesregierung und der IG-Metall-Spitze in Frankfurt/M. Wenn am Ende des Kampfes von Rheinhausen das Ziel des Erhalts aller Arbeitsplätze nicht erreicht werden konnte, dann lag das nicht an den Krupp-Arbeitern. Es fehlte auch nicht an der Bereitschaft anderer Belegschaften zu Solidaritätsstreiks. Das einzige, was fehlte, war der Wille der IG-Metall- und DGB-Spitzen, die vorhandene Kampfbereitschaft einzusetzen.

Schon damals gab es aber auch andere Stimmen, so die damalige Marxistische Gruppe, die in der MSZ 1988 Ausgabe 3 folgendes schrieb:
Die ärgerliche Bilanz der Kämpfe von Rheinhausen — vor Nachahmung wird gewarnt
Deren Resümee:

„Eine Bewegung, die niemanden behindern will und noch nicht einmal weiß, wer sie schädigt, ist leicht zu bedienen.“

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„Es hängt halt davon ab, daß sich alle… untereinander einig sind“

25. November 2007 19 Kommentare

Peter Decker hat neulich bei einer der vielen Veranstaltungen des GegenStandpunkt (am 18.10.07 in Nürnberg) zum GDL-Streik was dazu gesagt, wer mit Streiks was erreichen kann. Er hat dabei die bei vielen qualifizierten Arbeitern, nicht nur den Lokführern, verbreitete Auffassung als falsch bezeichnet, daß nur diejenigen sich was rausnehmen können, die eine starke Position in einem Unternehmen haben, weil sie für das Funktionieren unersetzlich sind und so schnell auch nicht durch andere auf ihren Arbeitsplätzen ersetzt werden können. Mehr…

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Für oder wider „Gewerkschaftsarbeit“, eine falsche Frage?

16. November 2007 38 Kommentare

Die Wiener Gegenstandpunktler haben mit einer wunderschönen Überschrift zum GDL-Streik Stellung genommen: „Ein Arbeitskampf – natürlich im Ausland:“
Das hat mich an einen schon etwas älteren Disput erinnert, denn ich mit ihnen zu einem Artikel zur östereichischen Lehrergewerkschaft gehabt habe. Da diese „alten“ Argumente auch heute noch von Belang sind, will ich an einige Kernpunkte der Differenz erinnern:
Da ich ja die Haltung auch schon der MG zu den traditionellen hier im deutschsprachigen Raum zumeist sozialdemokratisch reformistisch beherrschten Gewerkschaften kannte, war ich überrascht, von den Wiener Genossen damals folgende These zu lesen:

“Ein Streik gegen die Verschlechterung unserer Arbeits- und Lebensbedingungen kann daher nur jenseits dieser Gewerkschaft organisiert werden. Wollen wir uns gegen die Veschlechte-rung unserer Lebens- und Arbeitsbedingungen zu Wehr setzen, ist es daher notwendig eine Gewerkschaft ausserhalb des ÖGB zu organisieren!”

Dem haben dann die Genossen geantwortet,

„Dem entnehmen wir, dass Du den letzten Satz unseres Artikels „Plädoyer gegen die GÖD“ Du so verstehst, dass wir auf dem Standpunkt gewerkschaftlichen Kampfes stehen, ja sogar für die Gründung einer neuen Gewerkschaft neben der existierenden Gewerkschaft der öffentlichen Bediensteten GÖD eintreten. Zugege-ben, der letzte Satz in dem von Dir zitierten Artikel, legt dieses Missverständnis nahe. Da wir dieses – im letzten Satz angelegte – Missverständnis unbedingt vermeiden wollen, haben wir diesen Text mittlerweile von der Homepage entfernt.“

Sie haben dem noch hinzugefügt,

„Wenn Du schreibst:„Nur noch mal zur Klarstellung, ich scheine da einiges hier und anders-wo wohl doch total missverstanden zu haben: · Ihr seid keine Gewerkschaftsmitglieder, zahlt deshalb selbstverständlich auch keinen Cent… · Ihr könnt auch nur jedem, der arbeitet, davon abraten (”teuer verdient”)“dann liegst Du in den ersten beiden Punkten nicht falsch.“

Summary von ihnen war dann der apodiktische Satz:

„Gewerkschaften, die „einen Lohnstreik organisieren“ existieren tatsächlich nur in Deiner Phantasie,“

Nun zeigt sich doch aber gerade, daß selbst aus so einem häßlichen Entlein wie der GDL, die von CDUler Schell und Seinesgleichen all die vielen, vielen Jahre, die hinter uns liegen, kri-tiklos mit Sozialpartnerschaft geführt wurde, ohne daß da groß Opposition aus ihren Reihen bekannt geworden wäre, auf einmal zu einem (wenn auch nur vergleichsweise) ansehnlichen Schwan geworden ist, der überraschenderweise was tut, wofür Gewerkschaften mal gegründet und wofür sie auch notwendig sind: Sie streiken, und zwar relativ „richtig“,also mit dem Vor-satz un in einer Art und Weise, dem Gegner wirklichen Schaden zuzufügen, um Verschlechte-rungen des Lebensstandards der von ihnen organisierten Arbeiter zurückzukämpfen. Mehr nicht, aber doch offensichtlich das.
Wieso kommen die Gegenstandpunktler also zu so einem absurden Satz wie oben?
Es ist ja historisch nichts Neues, daß durch und durch systemtreue Gewerkschaften, die alles andere wollen als das Lohnsystem zu Fall zu bringen (und deren Widerspruch es ja auch ist, von der Weiterexistenz ihrer Mitglieder als Lohnarbeiter auszugehen), ab und zu tatsächlich doch mal was Substantielles erkämpfen. Da muß man zwar in der deutschen Gewerkschaftsgeschichte buchstäblich Jahrzehnte zurückgehen, um im Heuhaufen der Ausverkäufe und mittlerweile manchmal geradezu massiven Verschlechterungen mal eine erkämpfte Verbesserung zu finden, aber so was gab es – und gibt es immer noch.
Oder um wieder die Gegenargumente zu zitieren:

„Bei Vorliegen eines Klärungsinteresses wäre es sehr leicht zu erkennen, dass der kritisierte Zustand des ÖGB, DGB usw. die konse-quente Folge und Umsetzung des Standpunktes ist, auf dem jede Gewerkschaft mit ihrer Gründung steht. Jede Gewerkschaft behandelt den Kapitalismus nämlich als Lebensmittel der Arbeitnehmer. Das ist er aber nicht.“

Dem möchte ich Margaret Wirth entgegenhalten, die zum Schluß der Diskussion in München vor ein par Tagen gesagt hat:

„Die Gewerkschaft organisiert den Widerspruch der Lohnarbeit. Sie organisiert die Notwen-digkeit, und da gehört auch der Kampf dazu, … Und das ist immer so ein Gedanke: Wenn der Kampf dazugehört, dann ist das doch gut. Ich muß ehrlich sagen, in einer Gesellschaft, wo man immerzu um seinen Lebensunterhalt kämpfen muß, was soll ich denn an der gut finden?
Streik ist doch nichts Schönes, Streik ist eine Notwendigkeit, die sich aus der Notwendigkeit ergibt, von Lohn leben zu müssen. … Insofern beantwortet sich damit für mich auch die Frage, ob ich der Meinung bin, ob es eine gute oder eine schlechte Gewerkschaft gibt. Gewerkschaften sind im Kapitalismus notwendig. Und das ist auch schon die Kritik an ihnen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“

Mir scheint es, daß das praktische außer Acht lassen der einen Seite der Notwendigkeit die Kritik entwertet, die als Kehrseite der gleichen Medaille daran geäußert wird.

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Veranstaltung mit Margaret Wirth zum GDL-Streik

15. November 2007 Kommentare ausgeschaltet

Zum GDL-Streik hat argudiss jetzt auch den Mitschnitt einer Veranstaltung mit Margaret Wirth vom 8.11.07 in München veröffentlicht:
Die Lohnfrage heute: Die Lokführer kämpfen um Lohn und Arbeitszeit –
Die Republik steht Kopf: „Dürfen die das?“

Teil 1: Der gewerkschaftliche Kampf der GDL und die Antwort der Bahn AG
Teil 2: Die Parteinahme der Transnet gegen die GDL und ihre Forderungen
Teil 3: Das Recht bringt die Tarifautonomie in Stellung – gegen die Lokführer – Die Parteinahme der Politk für die Unterordnung der GDL
Teil 4: Diskussion und Nachträge

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Korrektur zur Rundmail von A. Krölls

15. November 2007 Kommentare ausgeschaltet

Albert Krölls hat mich darauf hingewiesen, daß der link zur Leseprobe bei VSA in seiner Rundmail nicht gestimmt hat. Der Auszug aus der abgedruckten Diskussion ist hier zu haben. (Ich habe den link auch in die Rundmail reingesetzt.)

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Huisken „konstruktiv“: Vortrag in Bremen zur Finanzkrise

15. November 2007 Kommentare ausgeschaltet

argudiss hat einen weiteren Veranstaltungsmitschnitt zum Thema Finanzkrise veröffentlicht:
US-Hypothekenkrise, Fondsschließungen, Bankenpleiten
Die Finanzkrise: Noch eine Leistung des schnöden Mammons
Datum: Donnerstag, 8.11., Ort: Bremen
Referent: Dr. Freerk Huisken, Universität Bremen u.a.
Teil 1: Fragestellung
Das Kreditgeschäft
Teil 2: Geldverleih
Teil 3: Kreditschöpfung
Teil 4: Wertpapiergeschäft
Teil 5: Kreditmacht und Finanzkrise
Teil 6: Staat und Finanzkrise
Entwarnung: Freerk ist leider erst konstruktiv für Leute mit einem Vermögen ab einer Million. Schade aber auch.

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Linke zum GDL-Streik — zwei Radio-Interviews

14. November 2007 14 Kommentare

contradictio weist auf zwei Radio-Interviews der letzten Tage hin, in denen sich Linke zum Streik der GDL geäußert haben:
1. Eine Sendung der wüsten Welle Tübingen mit Wolfgang Rössler, einem Redakteur der politischen Vierteljahreszeitschrift „Gegenstandpunkt“
2. Eine Sendung von Radio Corax, Halle, mit Winfried Wolf (Ex-PDS, früher Ex-GIM), dem wohl bekanntesten linksradikalen [nach Anhören muß ich mich korrigieren: ehemals linksradikalen mittlerweile Dutzendlinken] Verkehrs“experten“. Er ist Sprecher der Initiative Bürgerbahn statt Börsenbahn, diese Initiative richtet sich gegen die Privatisierung der Bahn. Winfried Wolf ist Mitinitiator des Aufrufs.

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Rundmail von A. Krölls zur Neuauflage der Kritik der Psychologie

13. November 2007 2 Kommentare

Nun ist es bald soweit. Mit leichter Verzögerung wird Ende November die erweiterte Neuauflage der „Kritik der Psychologie“ vom Verlag ausgeliefert werden. Die Neuauflage beinhaltet einen 32-seitigen Diskussionsteil, in dessen Rahmen ich ausführlich auf Buch-Rezensionen und sonstige Diskussionsbeiträge geantwortet habe. Der Verlag hat die wichtigsten Abschnitte des Diskussionsteils vorab als Leseprobe ins Internet gestellt. Die Leseprobe lässt sich unter folgendem Link herunterladen:
http://www.vsa-verlag.de/vsa/pdf_downloads/VSA_Kroells_Psychologie.pdf
Der Diskussionsteil enthält Beiträge zu folgenden Themen:
· Die Antwort des Faches auf die Kritik der Psychologie:
Selbstdiskreditierung ist die beste Form der Verteidigung!
· Auf der vergeblichen Suche nach der idealen psychologischen Erklärung des Untertanenbewusstseins
· Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein � Argumente gegen ein gängiges Fehlverständnis
· Zum Verhältnis von Erfahrung und politischer Bewusstseinsbildung
· Aber: die Psychologie hilft doch dem Menschen! Fragt sich nur wozu?
· Religion und Psychologie: Vom alten und neuen Opium des Volkes
· Kritik des Frankfurter Psychomarxismus: ein Verstoß gegen die antifaschistische political correctness?
· Eine verkehrte bestechungstheoretische Ergänzung der Faschismuserklärung
· Rationelle Psychologie – was ist das?
Einen Werbeflyer des Verlages mit aktualisiertem Inhaltsverzeichnis und Bestellformular findet Ihr im Dateianhang. Es wäre schön, wenn Ihr diese Mail mit Dateianhang an potentielle Interessenten weiterleiten könntet.
Sammelbestellungen ab 3 Exemplaren bitte ich per E-Mail unmittelbar an mich zu richten. Bestellungen werden umgehend nach Erscheinen der Neuauflage versandkostenfrei ausgeführt
Die Neuauflage wird wiederum von einer Reihe von Vortragsveranstaltungen begleitet werden:
· Leipzig, Mittwoch 14.11.2007 18.00 Interimsgebäude Brühl, Raum 721, Am Brühl 34-50
· Erfurt, Dienstag 20.11.2007 19.30 Radio F.R.E.I., Gotthardstraße 21
· Erlangen, Dienstag, 27.11.2007 19.00 Uhr Kollegienhaus, Raum 0.016, Universitätsstraße 15
· München, Mittwoch 28.11.2007 LMU München Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal B 201, U-Bahnhaltestelle Universität
· Dresden, Dienstag 04.12.2007
· Bonn, Mittwoch, 12.12.2007
· Wien, Montag 14.01.2008

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GSP-Artikel bei Schattenblick

10. November 2007 Kommentare ausgeschaltet

ascetonym weist darauf hin, daß bei Schattenblick einige Artikel des GegenStandpunkts online sind, so auch der Artikel zur Finanzkrise aus Heft 3-07, den ich hier als PDF-Scan online gestellt habe.

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Alber Krölls Kritik der Psychologie, Neuauflage

8. November 2007 2 Kommentare

Korrektur:
Bei VSA wird gerade die angekündigte Neuauflage von Albert Krölls Kritik der Psychologie gedruckt. Erscheinen wird das Buch frühestens Ende November.
Diese zweite, erheblich erweiterte Auflage dokumentiert die Diskussion um die »Kritik der Psychologie« und Antworten des Autors auf kritische Nachfragen und Einwände im Rahmen der das Buch begleitenden Vortragsveranstaltungen.
Diskussion
– Die Antwort des Faches auf die Kritik der Psychologie: Selbstdiskreditierung ist die beste Form der Verteidigung!
– Auf der Suche nach der idealen psychologischen Erklärung des Untertanenbewusstseins
– Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein / Argumente gegen ein gängiges Fehlverständnis
– Zum Verhältnis von Erfahrung und politischer Bewusstseinsbildung
– Aber: die Psychologie hilft doch dem Menschen! Fragt sich nur wozu?
– Religion und Psychologie: Vom alten und neuen Opium des Volkes
– Kritik des Frankfurter Psychomarxismus: ein Verstoß gegen die antifaschistische political correctness?
– Eine verkehrte bestechungstheoretische Ergänzung der Faschismuserklärung
– Rationelle Psychologie, was ist das?
Auf der VSA-Webseite ist die vom Autor per Mail angekündigte PDF-Datei der Diskussion bisher noch nicht online gestellt worden.

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Peter Deckers Doktorarbeit über Adorno jetzt online

4. November 2007 10 Kommentare

farbeRot hat jetzt auch die Doktorarbeit von Peter Decker aus dem Jahr 1982 online gestellt:
DIE METHODOLOGIE KRITISCHER SINNSUCHE. Systembildende Konzeptionen Adornos im Lichte der philosophischen Tradition
Sie sagen dazu:
„Das Buch wird online zur Verfügung gestellt, weil es ein Reihe wissenswerter Argumente zur Kritik der Philosophie liefert, nicht nur zu Adorno, sondern auch zu Kant, Hegel, Marx“.
Ich bringe diesen Hinweis natürlich nur, weil das Buch von Peter Decker ist.

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Crisis? What Crisis?

1. November 2007 Kommentare ausgeschaltet

Zu Beginn des Artikels zur Finanzkrise im GegenStandpunkt Heft 3-07 wird in einer Fußnote folgendes gesagt:

Die Krise, die mit Notwendigkeit aus der Tatsache folgt, dass „die Bedingungen der unmittelbaren Exploitation und die ihrer Realisation… nicht identisch“ sind, vielmehr „nicht nur nach Zeit und Ort, sondern auch begrifflich auseinander“ fallen (Karl Marx, Das Kapital, Bd. 3, MEW 25, S. 254), ist hier nicht Thema. Was sich im Sommer dieses Jahres an den Weltfinanzmärkten abspielt, ist eine Irritation des Geldkapitals, die allein aus dessen vermögenswirksamer Beschäftigung mit sich selbst folgt, darauf allerdings nicht ganz beschränkt bleibt.

Dieses „nicht ganz beschränkt“ halte ich für eine grobe Untertreibung. Das sehen einige wenige bürgerliche Ökonomen auch so. Einer der bekanntesten „Contrarians“ ist Prof. Nouriel Roubini (ein anderer ist Stephen Roach von Morgan Stanley, den seine Warnungen vor kurzem den Topjob dort gekostet haben). Roubini führt eines der einflußreichsten Wirtschaftsblogs und wird ab und zu auch zu den „höchsten“ Kreisen eingeladen, um seine Sichtweise vorzutragen. Interessant z.B. sein Vortrag beim Internationalen Währungsfonds am 13.09.2007. Den kann man sich als hier IMF Video ansehen.

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Peter Decker: Was von Marx zu lernen wäre

27. Oktober 2007 Kommentare ausgeschaltet

Die Berliner KK-Gruppe hat den Mitschnitt der Veranstaltung des Sozialreferat des AStA FU Berlin mit Peter Decker im Rahmen seiner Reihe Politikwissenschaftliche Referate und Diskussion
Was von Marx zu lernen wäre: Alles Nötige über Arbeit und Reichtum im Kapitalismus.
zum Download bereitgestellt.

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GSP zum GDL-Streik

26. Oktober 2007 4 Kommentare

Der GegenStandpunkt sich ausführlich mit dem GDL-Streik auseinandergesetzt. Hörenswert ist z.B. der Mitschnitt einer Veranstaltung mit Peter Decker vom 18.10.07 zum Lokführerstreik in Nürnberg:

Die Lokführer kämpfen um Lohn und Arbeitszeit – Die Republik steht Kopf: “Dürfen die das?

Dazu paßt das Manuskript einer Sendung bei Radio Unerhört Marburg vom GegenStandpunkt Marburg (bei mir funktioniert der link leider schon nicht mehr, der Artikel ist aber auch bei mir im Downloadbereich zu haben)

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GSP: Jour fix zur Finanzkrise

16. Oktober 2007 Kommentare ausgeschaltet

Beim Jour fix des GegenStandpunkts in München vom 17.09.07 wurde auch über das Thema Finanzkrise diskutiert. Hier die Abschrift. Auch als RTF verfügbar.

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