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Das Volk – eine furchtbare Abstraktion, Scan 2. Version

13. Mai 2008 8 Kommentare

Jemand hat sich die Mühe gemacht, bei MPunkt bzw. bei mir bereits veröffentliche Scans der GSP-Artikel “Anmerkungen zur neuesten Auflage des Antifaschismus – Wie radikal sind die Antideutschen?”, sowie “Das Volk – eine furchtbare Abstraktion” Korrektur zu lesen und in ein etwas netteres Layout zu packen. Man kann sie jetzt bei MPunkt downloaden.

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Audio files des Faschismusseminar jetzt bei archive.org

11. Mai 2008 8 Kommentare
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Nachts sind alle Katzen grau!

9. Mai 2008 222 Kommentare

MPunkt hatte in seinem Thread zum „bösen Blick“, der dann zu einem über „strukturelle Gewalt“ wurde, folgendes geschrieben:

“… die objektive Tatsache der Staatsgewalt. Die macht als Drohung den Leuten die Kalkulation auf, ob sie sich wirklich an deren Geboten vergehen wollen, wobei auch klar ist, dass sie in Anschlag gebracht wird, wenn sie ein Vergehen feststellt”

Ich hatte ihm dazu geantwortet. Weil er fand, daß dieser Beitrag zu weit von seinem Thema wegführe, hat er das dort rausgestrichen. Weil mich die Klärung aber immer noch interessiert, das hier nochmal:

*die* Staatsgewalt gibt es doch modern nur als ein fürchterlich verzweigtes und verschachteltes System. Und das zieht dann die ewige Frage nach sich, wer denn nun noch oder schon zum “Schweinesystem” zu rechnen ist, also Mitgewalttäter ist (MPunkts locker hingesagtes “sie”).
Ist der Sozialarbeiter, der im Zweifelsfall der verwahrlosten Mutter den Streifenwagen auf den Hals schickt, Teil des Gewaltapparats? Was hat der Militärsanitäter davon, daß er ja nie selber geschossen hat? Was soll die Kassiererin schon anders machen, als die Polizei anrufen, wenn der Ladendiebstahl offensichtlich war? Ist dieses “Auge des Gesetzes” Teil des staatlichen Gewaltapparats?

Django hatte dann auf seine bekannte Art schnodrig eingworfen: „Ja, und nachts sind alle Katzen grau.“ Meine grundsätzlichere Frage daraufhin ist nun:

Wenn du mir vorwirfst, ich sähe nur grau, dann heißt das wohl umgekehrt, daß für dich schwarz und weiß eindeutig definiert sind. Oder ist das schon eine Überinterpretation? Was ist gegebenenfalls denn dein Kriterium, um die messerscharfe Scheidelinie setzen zu können?

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Krims Antwort auf: Der Staat als Wille und Vorstellung (MPunkt)

5. Mai 2008 2 Kommentare

Krim hat auf Vallos Forum zu MPunkts zusammenfassender Ausgliederung der allgemeinen Staatsdebatte („Der Staat als Wille und Vorstellung“) aus dem ursprünglichen Faschismus-Thread eine umfassende Erwiderung geschrieben, die ich auch hierhin spiegele:

Ausgangspunkt und Endpunkt der GSP-Theorie ist die Behauptung: Der Staat schafft/konstituiert das Volk per Zwang. (Den Staat gibt es einfach, das ändert sich in dieser Theorie des Mitmachens auch nicht.) Die Leute werden zum Mitmachen gezwungen und stimmen diesem Zwang zu, weswegen ihr Wille nicht der Grund der Herrschaft sein könne. So.
Die erste Schummelei steckt nun in der Kategorie des „Mitmachens“. Darauf verweist Neoprenes Rudersklavenbeispiel. Es enthält zwei entgegengesetzte Willensinhalte, die ganz locker unter die Kategorie des Mitmachens subsumiert werden. Ein Mitmacher ist in dieser Begrifflichkeit der brave Bürger der SPD wählt, für Deutschlands Verantwortung in der Welt ist und dem wirtschaftlichen Erfolg des deutschen Unternehmertums die Daumen drückt genauso, wie der Systemkritiker, der Staat und Kapital abschaffen will und lediglich arbeiten und einkaufen geht, um seine Person zu erhalten. Bei beiden ist auch der Wille irgendwie dabei, also sind in MPunkts Logik beide „Mitmacher“. Mehr…

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MPunkts Dokumentation des arab-Faschismus-Seminars jetzt als PDF

21. April 2008 62 Kommentare

MPunkt hat seine bisherigen häppchenweisen Berichte und seine Einschätzung des arab-Seminars zur Faschismusanalyse, die das bisher am ausführlichsten dokumentiert haben, jetzt „zwecks Ausdrucken und/oder Verlinken“ in ein leicht redigiertes PDF zusammengepackt.

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China will Weltmacht werden

17. April 2008 4 Kommentare

Den letzten großen China-Artikel des GegenStandpunkt aus dem Heft 3-2006 kann man hier downloaden.
[„Dieser Artikel wird von der Redaktion besonders empfohlen“]

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Der Hunger meldet sich zurück – in den Schlagzeilen

17. April 2008 Kommentare ausgeschaltet

Mit diesem lesenswerten und deshalb auch hier gespiegelten Artikel hat sich pro_kommunismus auf seinem Blog zurückgemeldet:
„Der Hunger meldet sich zurück“, meldet beispielhaft für die Presse die FAZ vom 13.4.08. Und veröffentlicht auf der gleichen Seite eine Grafik, aus der hervorgeht, dass seit Jahren über 800 Mil­lionen Menschen auf der Welt Hunger lei­den, letztes Jahr exakt 862 Millionen. Von wegen also, der Hunger, längst besiegt, melde sich plötzlich wieder zurück. 100000 Menschen sterben seit Jahr und Tag jeden Tag an Hunger oder seinen Folgen.
Der Hunger meldet sich nur zurück in den Schlagzeilen der Presse, weil die ein aus dem Hunger ab­geleitetes „Problem“ wahrgenommen hat: Hungerunruhen. Ansonsten hat sich nichts geändert. Es kommen einfach noch ein paar hundert Millionen Hungerleider dazu. Und von den 862 Millionen werden ein paar mehr sterben, als es jetzt schon der Fall ist. Mehr…

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Deutschlands Schüler sind ahnungslos und stolz darauf

16. April 2008 4 Kommentare

Das ist die Überschrift eines Gastkommentars in der Financial Times Deutschland vom 15.04.08 zum Thema „Deutsche Schüler lernen kaum etwas über Marktwirtschaft, Wachstum und Verteilung. Das bereitet politischen Scharlatanen den Boden – und besiegelt Europas Nie-derlage im globalen Wettbewerb.“
Da heißt es dann

Eine neue Studie über die unterschiedliche Darstellung des Unternehmertums in deutschen, französischen und US-amerikanischen Schulbüchern zeigt auf, wie wenig und wie wenig Wahres deutsche Schüler in diesem Feld mit auf den Weg bekommen. Wenn im Rahmen von Sozialkunde oder Politik überhaupt das Wirtschaftsleben thematisiert wird, dann meistens unter dem Verteilungsgesichtspunkt oder durch das skeptische Hinterfragen von Fortschritt, Innovation und Wachstum.
So kennt ein Schüler dann zwar die Lebenssituation lateinamerikanischer Kaffeebauern, ohne jedoch um die Zusammenhänge von Wirtschaftsordnung, Wachstum und Verteilung zu wissen. Er weiß, wie viele Arbeitsplätze durch die Einführung von Computern wegrationalisiert wurden, aber nicht, wie viele direkt in der IT-Industrie und indirekt durch die eingesparten Ressourcen geschaffen wurden. Am Ende glauben viele, es sei gesellschaftlich besser, die gleiche Leistung mit mehr als mit weniger Arbeitskräften zu erstellen.

Das ist schon ungeheuerlich, daß Arbeitskräfte es für besser halten, wenn sie weiter welche sind, als wenn sie überflüssig gemacht worden sind.
Seine Behauptung „Wer nicht versteht, wie Marktwirtschaft funktioniert, ist schwer von notwendigen Reformen der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik zu überzeugen“ würde ich hingegen umdrehen: Wer sie wirklich versteht, also erkennt, worum es in der Marktwirtschaft geht, der ist sich dann zwar im Klaren, warum für diesen Zweck die „Reformen der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik“ in der Tat notwendig sind, aber deren Gegner wegen des erkannten ihm feindlichen Zwecks.
Geradezu lächerlich wird es, wenn er die im Vergleich zu anderen Marktwirtschaften geringe Quote an Wohnungs- bzw. Hauseigentum beklagt:

Die mangelnde Sachkapitalbildung geht zwar einher mit einer hohen Sparquote, doch das fehlende Wirtschaftswissen führt letztlich zu einer suboptimalen Vermögensbildung: Der geringe Anteil derer, die in Sachkapital investieren, begünstigt über längere Zeiträume eine ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen. Dies wiederum fördert das Klassendenken mit Kapitalbesitzer- und Arbeitnehmerkategorien

Daß ein typischer Erwerber einer Eigentumswohnung zumeist nur seine Ruhe vor Vermietern haben will und froh sein kann, wenn er es in seinem Arbeitsleben überhaupt schafft, seine buchstäblich haushohen Kredite, die für den Erwerb regelmäßig fällig werden, abzubezahlen, verfabelt er zur „Sachkapitalbildung“ auch bei denen, die das eben gar nicht können, selbst wen sie das gerne wollten. Von daher kommt bei ihm dann auch die Klage nicht überraschend, daß doch bitte schön auch in Deutschland die kleinen Leute mehr Aktien kaufen mögen, damit sie mit den großen Kapitalen besser mitfühlen können.
Aber seine (nicht nur seine) Ziele sind noch viel anspruchsvoller und hochgesteckter:

Die europäischen Regierungschefs haben sich im Rahmen der sogenannten Lissabon-Agenda vorgenommen, die EU zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Um nur den Hauch einer Chance zu haben, dieses Ziel zu verwirklichen, müssen Wettbewerbsfähigkeit und Dynamik der Wirtschaft von der Bevölkerung auch als wünschenswert angesehen werden.

Nicht nur, daß Europa sich den Nr. 1 Platz an der Sonne erkämpfen soll, nein die dazu nötige „Dynamik“ sprich Massenentlassungen, Lohnkürzungen etc. sollen sich die davon Betroffenen als für dieses hohe Ziel notwendig einleuchten lassen.
Kein Wunder, daß er dann zum Schluß aufseufzt:

wenn Kapitalismuskritik bei gleichzeitiger Unwissenheit über wirtschaftliche Zu-sammenhänge als schick gilt, ist der globale Wettbewerb mit innovationsfreudigen Amerikanern und wohlstandshungrigen Chinesen schon verloren. Solide marktwirt-schaftliche Kenntnisse sind eine Grundbedingung – wenn schon nicht für jeden, dann doch wenigstens für unsere Kinder, die das Funktionieren der Wirtschaft schon in der Schule lernen sollten.“

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Ja, ja, nur Geduld! Es wird ihn geben, den GegenStandpunkt-Artikel zum buddhistischen Free-Tibet-Schwachsinn

15. April 2008 26 Kommentare

behauptet ein Statement auf der Seite eines GegenStandpunkt-freundlichen alternativen Kaffee-Fans in Augsburg. Das mag auch sein.
Seine Behauptung, „Wäre China wirklich kommunistisch, hätte es zumindest den einheimischen Tibetschreiern schon längst die Verrücktheit eines nationalistischen Standpunkts erläutert (anstatt ihm Autonomie zu gewähren)“ halte ich aber für nichtkommunistisch:
Vor hundert Jahren mußten sich Kommunisten z.B. in Österreich-Ungarn, dem zaristischen Rußland auch schon mit ähnlichen Situationen wie heute in der VR China rumschlagen. Auch in der frühen Sowjetunion war das immer noch ein Thema. Lenin hat da zurecht zum Beispiel erst gegen Rosa Luxemburg, die aus Aversion gegen die polnische Bourgeosie antinationalistisch agitiert hat und später in der Georgienfrage gegen Stalin, der da eine großrussisch chavinistische Position vertreten hatte, ins Feld geführt, daß man gerade dann, wenn man die Arbeiter der unterdrückten Nationen erst für einen gemeinsamen Klassenkampf später dann für den Aufbau eines Arbeiterstaates gewinnen will, deren Vorbehalte gegen die vorherrschende Nation durch gewisse „Konzessionen“ entgegentreten sollte.
Dieser ko-ka-Kommentar scheint mir da eher in der schlimmen Tradition von Stalins „Kampf gegen den Nationalismus“ zu stehen.

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Zitat des Tages: „Es war einmal ein Linksrückchen“

1. April 2008 12 Kommentare

Man hätte auf die Wirtschaftswissenschaftler hören können, die detailgenau diagnostizieren, dass der vermeintliche Wohlstandseinbruch in der unteren Hälfte der Gesellschaft gar nicht stattfindet. Vielmehr sind die Hunderttausenden neuer Arbeitsplätze just dort entstanden. Vom Reiseverhalten der Massen über die Ausstattung mit Handys, Internetanschlüssen und Flachbildschirmen bis zur Verlängerung der Lebenserwartung (also einem medizinischen Wohlstandssprung) bildet sich in Wahrheit kein Abstieg, sondern ein Aufstieg der unteren Bevölkerungsschichten ab. Ein Blick in die massenhaft entstehenden Reihenhaussiedlungen verrät mehr von Deutschlands wohliger Kleinbürgerwirklichkeit als Lafontaines Gespenstererzählung über die Armut.

aus dem Kommentar „Es war einmal ein Linksrückchen“ von Wolfram Weimer im Handelsblatt vom 1.4.08. Wolfram Weimer ist Herausgeber und Chefredakteur von Cicero. Seine Wochenkommentare lesen Sie unter » www.cicero.de

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Ich kann es nicht fassen, es ist so frustrierend!

26. März 2008 Kommentare ausgeschaltet

Ein sechsjähriger Papagei lässt die Besucher eines Botanischen Gartens in Tokio an ihrer Intelligenz zweifeln. In der Rekordzeit von 30 Sekunden schafft es die Ara-Dame „Ten“, ein Puzzle mit zwei verwickelten Ketten zu lösen. Die Menschen benötigen für das Rätsel meist eine ganze Stunde. Täglich misst sich mehr als ein Dutzend der Gäste mit „Ten“, doch der Papagei ist weiter unbesiegt. „Ich kann es nicht fassen, es ist so frustrierend!“, sagte der 23-jährige Besucher Yuka Ishida nach seiner wiederholten Niederlage gegen die tierische Kontrahentin.
Auch ihre Artgenossen können mit „Ten“ nicht mithalten. Während sie das Rätsel mit ihrem Schnabel und den Füßen geschickt entwirrt, schenken die meisten anderen Papageien dem Puzzle gar kein Interesse.
[gefunden bei n-tv]

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Ganztägiges Seminar Faschismus Analyse in Berlin

20. März 2008 70 Kommentare

Die arab, Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin, weist auf folgendes hin:

Wir laden euch herzlich dazu ein, die Seminare zu besuchen und interessante Diskussionen zu führen.
Es bleibt dabei: Die Analyse und die theoretische Bildung bleiben das Fundament für das praktische Engagement.
Programm:
Peter Decker (Redaktion GegenStandpunkt):
Demokratischer Rechtsstaat und Faschismus – Gegensatz oder Zwillingspaar?
Ist der Faschismus ein unerklärlicher und grundloser Absturz aus den Gefilden seriöser Politik und ein Verbrechen gegen die deutsche Nation? Oder ist er eine alternative Variante, Staat zu machen, die im kapitalistischen Staat und dem von ihm diktierten Leben der Nation immer wieder ihre Basis und ihre Gründe findet?

Phase2 – Zeitschrift gegen die Realität:

Rassismus, Antisemitismus und die gesellschaftliche Basis des Naziproblems
1. Was bestimmt den inhaltlichen Konsens auf den sich die Nazis berufen können?
2. Woher kommt die Übereinstimmung zwischen Nazis und weiten Teilen der Gesellschaft?
3. Wie ist das eigene Verhältnis zur Ideologie der Nazis?
4. Was für Möglichkeiten gibt es gegen das gesellschaftliche Problem vorzugehen, von dem die gewalttätigen Nazis nur ein Ausdruck sind?
Jimmy Boyle Berlin (Junge Linke gegen Kapital und Nation):
Blut, Boden, (Reichs-)Mark
Was störte Faschisten am Kapitalismus? Wie wollten und wollen sie Ökonomie einrichten – und was ist „sozialistisch“ an ihrem Nationalen Sozialismus? Bonustrack: Was ist dran an der Vorstellung, dass Arbeitslosigkeit Leute zu Faschisten werden lässt?“

Ex-Proletarisches Komitee Berlin:

Antifaschismus statt Klassenkampf?
Kann Antifaschismus als Ideologie mehr sein als die Verteidigung des bürgerlich
demokratischen-kapitalistischen Normalzustands? Wie kann das Vakuum, dass die
bürgerlichen Parteien hinterlassen gefüllt werden?
Veranstalter: Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB)

Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte
| Greifswalder Str.4
Nähe U-BHF Alexanderplatz | Tram-Station „Am Friedrichshain“

Hier eine Anfahrskizze

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Zartfühlend wie eine Ratte

13. März 2008 Kommentare ausgeschaltet

In der Financial Times Deutschland vom 13.03.2008 steht ein hübscher Artikel von Denis Dilba (Hamburg) zu Robotik und Bionik:

Mit ihren empfindlichen Barthaaren können sich Ratten sogar in der Dunkelheit orientieren. Forscher wollen das hochsensible Sinnesorgan der Nager für Roboter nachbauen.

Mehr…

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Künstliche Intelligenz auf dem Weg zum Bewusstsein

12. März 2008 Kommentare ausgeschaltet

Wissenschaftlern in den USA ist ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) gelungen. Ihre KI-Software besteht einen wichtigen kognitiven Test. Wer diesen Test besteht, verfügt über die Fähigkeit, von eigenen Überzeugungen zu abstrahieren.
Hier der Artikel dazu. Gefunden bei golem.de

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Druckfassung: Der härteste Arbeitskampf in der Geschichte der deutschen Bahn beendet? Von wegen! Mehdorn schlägt zurück

3. März 2008 2 Kommentare

Theo Wentzke, einer der Redakteure der Zeitschrift GegenStandpunkt, hat bei MPunkt folgenden Hinweis gepostet:

Der von der GDL Nürnberg veröffentlichte Artikel “Der härteste Arbeitskampf in der Geschichte der deutschen Bahn beendet? Von wegen! Mehdorn schlägt zurück” wurde für den Abdruck in GS 1-08 aktualisiert und überarbeitet. Die Druckfassung, die am 14.3. in GS 1-08 erscheint, steht vorab unter
http://www.gdl-nn.de/download/GDL-Ergebnis_GS08-1.pdf

[update: dort nicht mehr zu finden, dafür aber auf der maoistischen Web-Seite kommunisten-online (!!)]
Der Nachtrag lautet:

Nachtrag: Es geht wieder von vorne los
Bis zum 20. Februar gehen die Stellungnahmen der GDL-Führung, der Bahn und der nationalen Medi-en davon aus, dass die Einigung steht – und Mehdorns angedrohter Gegenschlag auf Basis des nun einmal geschlossenen Tarifvertrags in der Zukunft zu erwarten sei. Jetzt kommt er viel schneller: Die Bahn setzt den Kampf um die Zurückweisung der GDL-Forderungen und um die Entmutigung der Lokführer unmittelbar fort. Sie besteht auf einer Unterschrift der GDL unter einen Grundlagen-Tarifvertrag, den ihre Juristen einzig zu dem Zweck aufgesetzt haben, um über die Bedingungen, unter denen der Tarifvertrag gültig werden soll, das Ausgehandelte zu widerrufen. Dasselbe soll auf seine Weise der Kooperationsvertrag mit Transnet und GDBA leisten, den die GDL auch noch zu unterschreiben hat, ehe die Bahn die Tarifeinigung vom Januar in Kraft setzt. In beiden Verträgen hätte die GDL zu akzeptieren, dass sie bis 2015, also für die nächsten sieben Jahre, keine Forderungen erheben darf, die die Lokführer besser stellen würden als andere Bahn-Beschäftigte; und dass sie überhaupt Lohnforderungen nur noch gemeinsam mit den anderen Bahngewerkschaften stellt, also im Grund wieder in die Tarifgemeinschaft zurückkehrt, aus der sie mit ihrem Lohnkampf ausgebrochen ist. Der Konzern würde diesen Ausbruch einmalig hinnehmen, wenn eine Wiederholung für eine lange, am besten für alle Zukunft ausgeschlossen wäre. Außerdem soll die GDL unterschreiben, dass sie nicht zuständig ist für die Löhne der Lokführer, die Rangierloks fahren, und auch nicht für die, die die Bahn nicht im Konzern, sondern in Konzern-eigenen Zeitarbeitsfirmen oder sonstigen Subunternehmen anstellt. Auf diese Weise würde ihr Tarifvertrag für immer weniger Lokführer gelten; und die schlech-ter gestellten Billigkollegen wären eine stete Bedrohung sowohl der Privilegien“ wie der Beschäftigungssicherheit und der Durchsetzungsfähigkeit der GDLer.
Die Bahn zwingt die Lokführern dazu, um jedes Element ihrer Forderungen einzeln zu kämpfen: Nicht nur um den materiellen Inhalt des Vertrags, auch um jede kleinste Bedingung seiner Geltung: Alles hängt an der Durchsetzung als eigenständiger Vertragspartner, der auch selbst bestimmt, wen er vertritt.
Während Schell gemeint hat, die unmittelbaren Verbesserungen bei Lohn und Arbeitszeit seien nicht ganz so wichtig, angesichts der gelungenen Durchsetzung der GDL als Tarifpartei, präsentiert ihm Mehdorn nun die Umkehrung: Nicht nur, dass diese grundsätzliche Durchsetzung noch überhaupt nicht gegessen ist, der Bahnchef versucht, die Lokführer mit den in Aussicht gestellten materiellen Verbesserungen dazu zu ködern, dass sie aufs kleinliche Durchkämpfen der Rechtsstellung ihrer Vertretung verzichten. Ohne die ist aber der ganze Abschluss nichts wert.

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Kinderhilfe durch Northern Rock

21. Februar 2008 Kommentare ausgeschaltet

Ein Tüpfelchen auf dem „i“: Über die pleite gegangene englische Hypothekenbank Northern Rock schreibt die Londoner Times vom 21.08.08, daß natürlich auch diese Bank ihre Geschäft dadurch „optimiert“ hatte, daß sie ihre gewährten Immobilienkredite in riesigem Ausmaß an ein externes „Spezialvehikel“ ausgelagert hat. Hier hat es den wunderschönen passenden Namen „Granite“ bekommen.
Und zu so einem schönen Namen paßt natürlich nur ein besonders eindrucksvoller Geschäftszweck: Das Vehikel wurde steuersparend als wohltätige Stiftung auf der Kanalinsel Jersey eingerichtet, der Stiftungszweck ist die Unterstützung von Kindern mit dem Down-Syndrom in Nordostengland. Genauso nobel wie vor einer Weile die Legende des ehemaligen hessischen CDU-Schatzmeisters Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein über angebliche jüdische Erblasser.
Das nebenbei das Gerücht geht, daß Northern Rock angesichts der bevorstehenden Pleite die „guten“ Kredite ausgelagert hat (immerhin rund 50 Mrd. Pfund) und Schatzkanzler Darling nur die ausfallbedrohten Assets verstaatlichen durfte, ist dagegen schon wieder normal. Für diese Szene.
P.S.: Down’s Syndrome North East (DSNE), die angeblich bedachte Stiftung, hat natürlich nie auch nur einen Penny von Northern Rock aus den Anleihegewinnen erhalten.

the trustees issued a statement which read: „We are investigating why our charity appears to have been named as a beneficiary of a trust without our consent. We have definitely not received any money from Northern Rock or affiliated companies, except for a one-off donation from a staff collection in 2001. Currently we have not received notification that any funds are being raised or collected by Northern Rock or affiliated companies on our behalf.“ …
The bank said the naming of a charity was a standard part of securitisation, the process which the bank had employed to raise funds through Granite. „Any notion of inappropriate use of the charity’s name, or impression that the charity may be exploited, is entirely without substance,“ a spokesman said.[The Guardian, Wednesday November 28 2007]

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Peter Decker zum GDL-Streik — News der GDL OG Nürnberg

18. Februar 2008 Kommentare ausgeschaltet

MPunkt hat schon darauf hingewiesen: Auf der Webseite der Ortsgruppe Nürnberg der GDL kann man unter NEWS erstaunlicherweise folgendes lesen:

Der härteste Arbeitskampf in der Geschichte der deutschen Bahn beendet? Von wegen!
Geschrieben von Peter Decker (Dieser Artikel wird in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift Gegenstandpunkt erscheinen http://www.gegenstandpunkt.com)

Erstaunlich in zweierlei Hinsicht: Erstens, daß eine bisher ja insgesamt nicht als besonders militant oder radikal aufgefallene Gewerkschaft einem Kommunisten zu so einem ja nun wirklich kontroversen Thema wie dem Ergebnis des GDL-Arbeitskampfes mit seiner recht grundlegenden Kritik an der Herangehensweise der GDL als Gewerkschaft überhaupt und konkret bei diesem Kampf breiten Raum einräumt, auch wenn es „nur“ die Ortsgruppe Nürnberg der GDL ist, und zweitens, daß der Artikel namentlich gezeichnet ist, das ist ja bei vielen kommunistischen Gruppen anders und war meiner Kenntnis nach bisher auch bei Artikeln der Marxistischen Gruppe und bei Zeitschriftsartikeln des GegenStandpunkts der Fall.(Andererseits sind ja die Bücher der Gruppe fast immer klassisch von Einzelautoren verantwortet und bei Radiointerviews oder Vorträgen sind die einzelnen Sprecher ja auch immer bekannt.)

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GegenStandpunkt zur Finanzkrise: Abschrift des Hecker-Vortrags

17. Februar 2008 Kommentare ausgeschaltet

Teil 2 & 3 der Abschrift des Vortrags von Konrad Hecker vom GegenStandpunkt am 23.01.2008 in Frankfurt/Main: “Die Finanzkrise – Ein Lehrstück über die Eigenart, Leistung und Macht des Finanzkapitals” ist jetzt beim Blog Dini Muetr nachzulesen. Der 1. Teil ist hier zu finden.

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Zitat des Tages

12. Februar 2008 2 Kommentare

Die SPD tut gerade so, als wäre das Kindergeld kein Anspruch der Eltern, sondern ein Gnadenerweis des SPD-Parteivorstands.

Der Vizechef der Fraktion Die Linke, Klaus Ernst, am Montag in einer Presseerklärung, laut junge Welt vom 12.02.2008
Der Glaube von hartgesottenen Sozialdemokraten wie Ernst, daß seine Klientel „Ansprüche“ („unalienable rights“, um es ganz hochtrabend zu formulieren) habe, statt zur Kenntnis zu nehmen, daß Sozialleistungen, wie alle anderen Staatsbürgerrechte vom Staat nach seinem eigenem Kalkül sowohl festgesetzt als auch wieder abgeschafft werden, ist offensichtlich unerschütterlich. Dabei könnte gerade jemand wie Ernst wahrscheinlich stundenlang runterbeten, was da in den letzten Jahren schon alles an „Ansprüchen“ unter die Räder der „modernen“ Standortpolitik gekommen ist.

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„Absurd“, Leserbrief zu Huisken in der jW

7. Februar 2008 26 Kommentare

Eigentlich recht erstaunlich – weil schon eine Weile nicht mehr geschehen – hatte es Freerk Huisken, obwohl er ein Vertreter des GegenStandpunkts ist, wieder mal auf die Seiten der „jungen Welt“ geschafft: Birgit v. Criegern hatte, im Zusammenhang mit seiner Veranstaltung an der Freien Universität am 15. Januar 2008 zur „Kritik der Hirnforschung“, mit ihm ein Interview geführt. Dies umso erstaunlicher, als zuerst, nämlich am 17.01.08 eine „polemische Anfeindung“ in der „jungen Welt“ gestanden hatte (hier). Nun hat ein „Friedrich Jarius“ an den ersten Verriß anknüpfend dort unter der Überschrift „Absurd“ folgenden Leserbrief geschrieben:

* Zu jW vom 31. Januar: Interview mit Freerk Huisken »Die Unangepaßten aussortieren«
Das ganze Interview strotzt nur so von völlig absurden Behauptungen; die angebliche Argumentation von Herrn Huisken ist so lächerlich, daß man gar nicht darauf eingehen mag. Zugegeben, das mit dem freien Willen ist für viele schwer zu verstehen, ist auch eine Definitionstrage. Wenn der Professor Huisken aufs Klo muß, geht er dann, weil er muß oder weil er es frei entscheidet? Um uns seinen freien Willen zu zeigen, macht er jetzt vielleicht in die Hose, aber auch das ist schon wieder nicht frei entschieden: Er will uns was beweisen. Das Limbische System läßt grüßen. Ich setze noch eins drauf, lieber Professor: Die meisten Menschen (ca. 99 Prozent) arbeiten gar nicht mit dem Verstand, sie kopieren einfach nur Meme (auch kulturelle Gene genannt), also kleinste Denkeinheiten, die im gesellschaftlichen Äther herumschwirren. Sie kopieren von hier und von dort und mixen sich so ihren eigenen »Denkcocktail« Dabei werden sie von zwei Triebkräften angeschoben: 1. Anpassung (denke so wie die Anderen), 2. Individualisierung (weiche ab, um was Besonderes zu sein). Die wenigen Personen, die unabhängig und frei wissenschaftlich denken und forschen, findet man übrigens teilweise unter Hirnwissenschaftlern. Sie sind sicher die Letzten, die daran schuld sind, daß der Kapitalismus zunehmend intellektuell und sozial so stark beschädigte Schulanfänger hervorbringt, daß diese dort unabhängig vom Schulsystem versagen müssen, weil sie in ihren ersten Lebensjahren nichts anderes gelernt haben als Gewalt, ob nun im Fernsehen, bei Computerspielen oder im Alltagsgezeter mit lieblosen, antiautoritären Eltern. In diesen kranken Seelen sieht der Herr Professor Huisken also die unangepaßten Kämpfer für eine lichte Zukunft. Viel Spaß beim Umsturz, Mr. Don Quichotte! Übrigens: Mit den vergleichsweise wenigen ADS-Fällen hat das alles überhaupt nichts zu tun. Und diese werden mit Ritalin auch bestimmt nicht beruhigt, eher aufgehellt. Wäre noch nachzutragen: Auch wissenschaftliches Denken beruht auf der Biologie, besser gesagt der Chemie, denn der Entscheidung, es zu tun, liegt immer eine unterbewußte chemische Prozedur zugrunde.

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