GSP 2-08 bringt Heinrich-Kritik
4. Juni 2008
contradictio hat auf das nächste Heft des GegenStandpunkt aufmerksam gemacht. Es wird Freitag, den 13. Juni 2008 erscheinen. Das Inhaltsverzeichnis: in HTML und als PDF.
Nachdem ich die Hoffnung schon beinahe aufgegeben habe, wird es nun doch noch die hier und da von Genossen schon mal angerissene/angekündigte Auseinandersetzung mit Michael Heinrich geben:
Wie man “Das Kapital” nicht schon wieder neu lesen sollte – Zur “Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie” von Michael Heinrich.
Kategorien(1) MG + GSP
„Hieß es in den vergangenen Jahrzehnten, wenn die amerikanische Wirtschaft einen Schnupfen hat, bekommt die Weltwirtschaft eine Grippe, sieht es jetzt eher so aus, dass die US-Wirtschaft eine Grippe bekommen wird, während der Rest der Welt wahrscheinlich mit einem Schnupfen davonkommt.“ (Michael Heinrich)
http://jungle-world.com/artikel/2008/22/21890.html
Kapitalismus lässt die Wirtschaft erkranken? Na dann: Gesundheit!
„Hieß es in den vergangenen Jahrzehnten, wenn die amerikanische Wirtschaft einen Schnupfen hat, bekommt die Weltwirtschaft eine Grippe, sieht es jetzt eher so aus, dass die US-Wirtschaft eine Grippe bekommen wird, während der Rest der Welt wahrscheinlich mit einem Schnupfen davonkommt.“ (Michael Heinrich)
http://jungle-world.com/artikel/2008/22/21890.html
Kapitalismus lässt die Wirtschaft erkranken? Na dann: Gesundheit!
Da tust du Heinrich unrecht: Er spricht da nur die klassische Frage an, die auch alle normalen bürgerlichen Auguren interessiert, ob es ein „Entkoppeln“ des Rest der kapitalistischen Wirtschaftsregionen von der Konjunkturentwicklung in den USA geben wird. Denn daß es zumindest in den USA auf eine Krise zugeht, ist mittlerweile Konsens. Es bleibt denen dann nur noch die Frage, ob das den Rest mitzieht, oder ob z.B Europa davon unbeschadet weitermachen kann.
Da tust du Heinrich unrecht: Er spricht da nur die klassische Frage an, die auch alle normalen bürgerlichen Auguren interessiert, ob es ein „Entkoppeln“ des Rest der kapitalistischen Wirtschaftsregionen von der Konjunkturentwicklung in den USA geben wird. Denn daß es zumindest in den USA auf eine Krise zugeht, ist mittlerweile Konsens. Es bleibt denen dann nur noch die Frage, ob das den Rest mitzieht, oder ob z.B Europa davon unbeschadet weitermachen kann.
Ich denke nicht, dass ich die Ferndiagnose von H. missverstanden habe. Eine Analyse des imperialistischen Fortschritts amerikanischer oder euopäischer Prägung sieht jedenfalls anders aus als die argwöhnische Deutung von Wirtschaftsdaten, die ja schon länger in allen Zeitungen stehen. Richtigerweise sprichst du auch von bürgerlichen Auguren und was glaubst du, welches Bedürfnis die Weissagungen einer „Entkoppelung“ von Konjunkturentwicklungen hervorbringt?
Ich denke nicht, dass ich die Ferndiagnose von H. missverstanden habe. Eine Analyse des imperialistischen Fortschritts amerikanischer oder euopäischer Prägung sieht jedenfalls anders aus als die argwöhnische Deutung von Wirtschaftsdaten, die ja schon länger in allen Zeitungen stehen. Richtigerweise sprichst du auch von bürgerlichen Auguren und was glaubst du, welches Bedürfnis die Weissagungen einer „Entkoppelung“ von Konjunkturentwicklungen hervorbringt?
zu „was glaubst du, welches Bedürfnis die Weissagungen einer “Entkoppelung” von Konjunkturentwicklungen hervorbringt?“
Keine Ahnung. Vielleicht nicht nur ein Kritiker dieser Gesellschaft zu sein, sondern darüber hinaus oder vielleicht sogar deshalb auch ein besserer Augur?
Letztlich ist es mir persönlich jedenfalls egal, wie genau sich nun eine Weltwirtschaftskrise entfaltet. Ich fand da zwar z.B. apodiktische Feststellungen/Prognosen von GegenStandpunktlern, daß die Finanzkrise erstmal „nur“ eine dieses Bereichs der Kapitalakkumulation sei, etwas gewagt, aber ich weiß es ja auch nicht besser, jedenfalls wenn es um so konkrete Sachen geht, welches wichtige Land der Weltwirtschaft die Krise einläutet, oder wer die Dampflokomotive ist, der das Blatt wieder zum „Guten“ wenden wird, oder wie schnell sich z.B. die Bankenkrise zu einer Krise des Kreditwesens überhaupt ausweitet. Damit kann man zwar ohne weiteres VWL-Professor werden, braucht aber eigentlich nur recht wenig über die Wirtschaft und wie sie im Kern funktioniert zu wissen. Letztlich landet solche mehr oder weniger bewußte Ignoranz bei Aktien-Chart-Analysten, den modernen Erben der Kaffeesatzleser.
zu „was glaubst du, welches Bedürfnis die Weissagungen einer “Entkoppelung” von Konjunkturentwicklungen hervorbringt?“
Keine Ahnung. Vielleicht nicht nur ein Kritiker dieser Gesellschaft zu sein, sondern darüber hinaus oder vielleicht sogar deshalb auch ein besserer Augur?
Letztlich ist es mir persönlich jedenfalls egal, wie genau sich nun eine Weltwirtschaftskrise entfaltet. Ich fand da zwar z.B. apodiktische Feststellungen/Prognosen von GegenStandpunktlern, daß die Finanzkrise erstmal „nur“ eine dieses Bereichs der Kapitalakkumulation sei, etwas gewagt, aber ich weiß es ja auch nicht besser, jedenfalls wenn es um so konkrete Sachen geht, welches wichtige Land der Weltwirtschaft die Krise einläutet, oder wer die Dampflokomotive ist, der das Blatt wieder zum „Guten“ wenden wird, oder wie schnell sich z.B. die Bankenkrise zu einer Krise des Kreditwesens überhaupt ausweitet. Damit kann man zwar ohne weiteres VWL-Professor werden, braucht aber eigentlich nur recht wenig über die Wirtschaft und wie sie im Kern funktioniert zu wissen. Letztlich landet solche mehr oder weniger bewußte Ignoranz bei Aktien-Chart-Analysten, den modernen Erben der Kaffeesatzleser.
Nun, eben diese Kaffeesatzleserei wollte ich karikiert habe mit:
„Na dann: Gesundheit!“
Ob dem H. eine nationale Sorge nachzuweisen ist, k.A., dazu müsste ich mehr von dem lesen als den Kaffeesatz bei jungle-world, aber der Artikel is ja bald draußen. 😀
Nun, eben diese Kaffeesatzleserei wollte ich karikiert habe mit:
„Na dann: Gesundheit!“
Ob dem H. eine nationale Sorge nachzuweisen ist, k.A., dazu müsste ich mehr von dem lesen als den Kaffeesatz bei jungle-world, aber der Artikel is ja bald draußen. 😀