Der Rheinhausen-Kampf vor 20 Jahren: Welche Lehren?
„1987 erschütterte der Kampf um das Rheinhausener Krupp-Stahlwerk die Bundesrepublik.“ So beginnt ein Artikel in der „jungen Welt“ vom 28.11.07 über einen „Arbeitskampf, wie ihn die Republik bis dahin und seither nicht mehr gesehen hat“, wie sie selber schreibt. „Wie keine andere Belegschaft vorher verstanden es die Kruppianer, ihren Protest in die Bevölkerung zu tragen. “
Typisch das Resümee von Ursel Beck:
Die Stahlbarone beeilten sich in dieser brenzligen Situation, Zugeständnisse zu machen und bekamen tatkräftige Unterstützung von der SPD-Landesregierung und der IG-Metall-Spitze in Frankfurt/M. Wenn am Ende des Kampfes von Rheinhausen das Ziel des Erhalts aller Arbeitsplätze nicht erreicht werden konnte, dann lag das nicht an den Krupp-Arbeitern. Es fehlte auch nicht an der Bereitschaft anderer Belegschaften zu Solidaritätsstreiks. Das einzige, was fehlte, war der Wille der IG-Metall- und DGB-Spitzen, die vorhandene Kampfbereitschaft einzusetzen.
Schon damals gab es aber auch andere Stimmen, so die damalige Marxistische Gruppe, die in der MSZ 1988 Ausgabe 3 folgendes schrieb:
„Die ärgerliche Bilanz der Kämpfe von Rheinhausen — vor Nachahmung wird gewarnt“
Deren Resümee:
„Eine Bewegung, die niemanden behindern will und noch nicht einmal weiß, wer sie schädigt, ist leicht zu bedienen.“