Nachtrag im MDF von Jimi Bach zur Arbeitskampf-Diskussion
„Mal etwas zurückgeblättert und deja vu-Feeeling bekommen (Zum letzen mal, daß es um die 2000 Views zu was nicht nur organisatorischen oder „theoretischem“ gegeben hat, gab es es nämlich in 2005 diese Diskusiion schon mal). Hier die einleitenden Hins uns Hers aus diesem Thread praktisch als Vorläufer zum jetzigen mit vielleicht sogar einigen die da wie hier was dazu gesagt haben:“
Der Anfang von „Trotzkist“:
„Die „soziale Lage“ von Lohnabhängigen bedarf notwendigerweise dauernd den Versuch sie nachzubessern, weil das vom Kapital aufgezwungene Arbeitsleben sonst nur schlecht bis gar nicht auszuhalten und vom verdienten Lohn auch nicht besser zu leben ist. Um das überhaupt zu erreichen müssen die Betroffenen sich zusammenschließen und Druck auf ihre kapitalistischen Dienstherrn machen. Ihre ökonomische Situation lässt anscheinend schwer zu wünschen übrig und kollektive Aktion tut Not, um überhaupt in ihr bestehen zu können.“
Diese Feststellungen, die richtig sind, lassen eigentlich zumindest folgendes Tun als angesagt erscheinen (nicht darauf beschränkt, aber eben auch nichts zum Weglassen oder Überspringen oder so): Dauerhafte Versuche, die „soziale Lage“ nachzubessern. Kaum daß man Lohnabhängiger geworden ist, in die entsprechende Gewerkschaft eintreten, Kollegen für das Notwendige agitieren, alle zwei bis 12 Jahre einen satten Streik durchziehen etc. Oder, die Variante gibt es ja auch, weil die bisherigen Gewrkschaften es offensichtlich schon seit Generationen oder wenigstens seit Jahren nicht mehr bringen, einen neuen Verein aufzumachen. Jetzt wieder die Varianten, neue blitzsaubere Kampforganisationen von Revolutionären als Gewerkschaft oder gleich „nur“ eine revolutionäre Partei aufmachen. Was man dann machen kann, solange die Hegemonie in der Arbeiterschaft bei den Damen und Herren von der Sozialstaatsfraktion liegt (oder je nach Land auch noch nen Tuck rückständiger, meinetwegen katholisch oder beruflich borniert), darüber kann man auch wieder länger mit sich und den anderen ringen. Da sind so schöne Begriffe wie z.B. Aktionseinheit üblich.
Nun kommt der bestätigende Einwand: „Wir agitieren NICHT dagegen, dass Leute die vom Lohn leben müssen darum kämpfen müssen. Das wäre auch Schwachsinnig, weil der Kampf die Bedingung ist für einen Lohn von dem man leben kann.“ Das wäre ja auch noch schöner, nur ist damit immer noch recht nebulös, wer mit wem in welcher Art wofür kämpfen soll, wenn es noch nicht zum Sturz der Bourgeosie reicht, und das wird ja wohl noch eine ganze Zeit so sein, ist also etwas, was einen ärgerlicherweise noch länger verfolgen und einschränken wird.
Es ist richtig, im Augenblick (na ja, nicht nur im Augenblick, das hat zugegebener Weise schon Tradition, Schröder ist ja keine wirklich neue Erfindung) gilt, „die Arbeiter setzten … das bischen Macht [nicht] ein, dasss sie haben um Opel was abzuringen“, geschweige, daß sie damit drohen, „den prinzipiellen Gegensatz ihres Interesses zum Kapital“ handfest werden zu lassen, indem sie das Profit- und Lohnsystem wegfegen, das haben sie ja schon länger nicht getan, weder hier in Deutschland noch anderswo (Nein, für mich war Nikaragua nie ein Arbeiterstaat und die DDR war , was immer sie war, jedenfalls nicht von thüringischen Arbeitern erkämpft). Nur haben die GSP-Publikationen ja außer der Betonung darauf, daß man sein Lohnarbeiterdasein loswerden wollen muß, um letzlich was Dauerhaftes zu erreichen, nicht so viel zu sagen gehabt, wie denn das bißchen Macht hätte eingesetzt werden können, müssen, sollen. Das wäre übrigens wirklich notwendige Agitation gewesen. Ich habe leider auch nirgends gelesen, daß irgendjemand, der in Bochum oder Rüsselheim oder an anderen Opel/GM-Standorten arbeitet, in Betriebs- oder Streikversammlungen damit aufgetreten wäre. Natürlich nicht von euch, daß würde mich nun stark überraschen, wenn ihr Zellen dort hättet, aber eben auch sonst niemand von den üblichen Verdächtigen, die einem da immer einfallen.
Einem gebe ich unumwunden Recht: „Da gibt es also viel zu tun für kommunistische Aufwiegler.“ Ich glaube nur kaum, daß eure Agitation da erstend so durch und durch kommunistisch ist und zweitens schon mangels organisiertem Anspruch wirklich Aufwiegeln will und wird. Aber das können die Anhänger der GegenStandpunkte ja doch noch wieder ändern. Ihr wart ja mal die stärkste der Parteien, wenn ich mich recht erinnere.
Darauf hat „pro_kommunismus“ geantwortet:
Der Punkt ist, dass man nicht alles auf einmal angehen kann. ANGENOMMEN, es gäbe einen radikalen, antikapitalistisch eingestellten Flügel innerhalb der Belegschaften der Konzerne – dann könnte man auch mal diskutieren über die – ich nenne das jetzt mal so – „Dialektik“ von Lohnkampf und Revolution.
Wäre das so, dann wäre den Beteiligten klar, dass der Lohnkampf eine Perspketive nur hat als Kampf gegen das LohnSYSTEM. Dass der Lohnkampf ein Fehler ist, wurde ja schon oftmals hier bewiesen [Nur drei Stichworte dazu zur Erinnerung: das Kapital zahlt nur einen Lohn der in SEIN Interesse passt, also muss ein Lohnkampf immer das Kapital schonen und kann nur einen Lohn verlangen den das Kapital zahlen MAG – einfach seine Lebenshaltungskosten und Wünsche durchrechnen und das dann als Lohnforderung zu präsentieren ist UNMÖGLICH / das Kapital ist Herr des Produktionsprozesses und holt Lohnerhöhungen durch beschleudingung und verdichtung der Arbeit immer wieder „rein“ / zu guter Letzt: alles was das Kapital an mehr Lohn abdrückt ist das Resultat von unbezahlter Mehrarbeit, also den Arbeitern abgepresst – sie bekommen vom Kapital also nur einen Teil von dem zurück das SIE SELBST geschaffen haben, weshalb es prinzipiell absurd ist, sich erst ausbeuten zu lassen und dann einen Teil der Beute zurückzufordern, anstatt die Ausbeutung zu beenden.]
Was heisst der Gegensatz von Kapitalinteresse und Lohn praktisch?, fragt ihr? Gut, „verrate“ (große Geheimnisse sind das ja nicht) ich mal ein paar Kampftipps für Gewerkschaften.
Für JEDE Veränderung am Lohn zum eigenen Gunsten muss man dem Kapital gegenüber so hart wie möglich auftreten, sich zusammenschließen damit der einzelne nicht erpressbar ist, da streiken wo es weh tut (das EINZIGE was dem Kapital wehtut sind entgangene Gewinne, das ist ja das rationale am Streik) etc., da muss man das Rad auch nicht wirklich neu erfinden. Ungefähr so geht (und ging in grauer Vorzeit mal) ein effektiver Lohnkampf, den die Gewerkschaft heute nicht mehr führt.
Die Gewerkschaft heute führt einen Kampf zur Rettung von Arbeitsplätzen und das ist ein Doppel-Fehler, weil
1. deswegen gar nichts gerettet wird, sondern im Gegenteil bekommt das Kapital mit mehr Gewinn auch mehr Mittel zur Rationalisierung in die Hand
2. man gerade Abstriche bei dem macht wofür man überhaupt knechten geht: dem LOHN. Wegen eines Arbeitsplatzes auf seinen Ertrag verzichten, das ist doch hirnrissig.
Auch hier zeigt sich wieder einmal, dass die Form des Kampfes sich aus dem Bewußtsein über die Gegenseite ableitet. Wer im Kapital seinen Sozialpartner sieht, der kann es gar nicht effektiv erpressen. Wer hingegen um seinen Feind weiss schon eher. Also wäre auch hier die erste Praixs eine Aufklärung über den Gegensatz zwischen Arbeit und Kapital im Kapitalismus.
Alle Mängel am Klassenkampf wie sein Nicht-Stattfinden laufen also immer auf eine falsche Theorie über den Kapitalismus hinaus. Umgekehrt bedeutet das: Jede Debatte über die Frage des Verhältnisses von Lohnkampf und Revolution unterstellt das gemeinsame Wissen um den Gegensatz zum Kapital, also organisierte Einigkeit. Weil es das/die NICHT gibt, schreiben wir Flugblätter, wo wir reinschreiben, wer der Feind ist und warum er der Feind ist. Deswegen machen wir langweilige Schulungen und eine graue Zeitschrift, damit es Leute gibt die solche Flugblätter schreiben können. Sollten die Argumente irgendwann einmal in größerem Umfang Anklang finden, dann erst macht es Sinn sich was Praktisches vorzunehmen.
Trödler und Trotzkist, ihr habt ja durchaus eine Ahnung davon, dass das richtige Bewußtsein ihrer Lage bei den Arbeitern nicht vorliegt. Irgendwie streicht ihr das aber immer gleich wieder durch, weil ihr eine Praxis wollt. Nur gibt es diese eben nur auf Basis des Wissens um den Gegensatz, also auf Basis des – ich sag das jetzt mal so schlagwortartig – „wissenschaftlichen Kommunismus“. Sonst beißt sich die Katze in den Schwanz.
Ihr bewegt euch beständig in eben diesem Zirkel, eine richtige Praxis ohne richtige Theorie haben zu wollen, weil ihr eine revolutionäre Ungeduld habt. Nur so kommt ihr drauf, uns eine richtige Theorie vorzuwerfen, nicht weil sie falsch wäre sondern „bloße“ Theorie.
Und, um das noch mal klar zu stellen: Es ist scheisse immer nur zu labern, weil die Theorie ja gerade kein Selbstzweck ist. Sich im Kapitalismus auszukennen (überhaupt jede Geisteswissenschaft) ist keine Freude, – wie könnte das auch sein, angesichts des Gegenstandes – sondern eine NOTWENDIGKEIT.
Der wissenschaftliche Kommunismus ist kein Beiwerk oder Hirnwichserei, steht nicht im Gegensatz zur Praxis, sondern er der Grund und das Mittel der Revolution.
Dazu dann „Trotzkist“
>> pro_kommunismus: Der Punkt ist, dass man nicht alles auf einmal angehen kann. ANGENOMMEN, es gäbe einen radikalen, antikapitalistisch eingestellten Flügel innerhalb der Belegschaften der Konzerne – dann könnte man auch mal diskutieren über die – ich nenne das jetzt mal so – „Dialektik“ von Lohnkampf und Revolution.
Der Punkt ist, daß die Arbeiter im Lohnkampf stehen, ob sie es gleich wollen oder erst später, ob es ihnen „aufgezwungen“ wird, oder formell nicht. Und diese Situation ist schon rund 150 Jahre so. Und wie auch MGler wissen, und sei es nur aus den Sachen die Marx und Engels, die sie so gerne „alt“ nennen, tut sich deshalb seit eben diesen rund 150 Jahren überall mal mehr und vor allem länger weniger. Der Kapitalismus hat ja nicht gerade mit der ersten MSZ angefangen, andersherum, die kam ja bannig spät, dafür, daß so lange schon das Treiben der Konkurrenz seine Opfer fordert und den Einsatz aller, bei einigen eben auch den Lohnkampf.
Aber schon die Annahme, die Existenz eines antikapitalistischen Flügels in den Schlüsselbetrieben würde die ganze Herangehensweise, die Agitation verändern, scheint mir falsch. Auch dann werden kommunistische Arbeiter versuchen müssen, die anderen, die mehr oder weniger stark noch Systemfreunde sind, mitzuziehen. Denn sonst können sie nur das erfolgreich durchziehen, wofür ihre eigene, anfangs sicher magere Stärke reicht. Und schon ist man beim leidigen Thema „Übergangsforderungen“.
>>Wäre das so, dann wäre den Beteiligten klar, dass der Lohnkampf eine Perspketive nur hat als Kampf gegen das LohnSYSTEM.
Dies wäre und ist immer nur den kommunistischen Arbeitern klar, die anderen die trotzdem erstmal oder für Teilforderungen mitkämpfen, tun dies eben aus anderen Gründen, falschen Gründen zumeist.
>> Dass der Lohnkampf ein Fehler ist, wurde ja schon oftmals hier bewiesen [Nur drei Stichworte dazu zur Erinnerung: das Kapital zahlt nur einen Lohn der in SEIN Interesse passt, also muss ein Lohnkampf immer das Kapital schonen und kann nur einen Lohn verlangen den das Kapital zahlen MAG – einfach seine Lebenshaltungskosten und Wünsche durchrechnen und das dann als Lohnforderung zu präsentieren ist UNMÖGLICH / das Kapital ist Herr des Produktionsprozesses und holt Lohnerhöhungen durch beschleudingung und verdichtung der Arbeit immer wieder „rein“ / zu guter Letzt: alles was das Kapital an mehr Lohn abdrückt ist das Resultat von unbezahlter Mehrarbeit, also den Arbeitern abgepresst – sie bekommen vom Kapital also nur einen Teil von dem zurück das SIE SELBST geschaffen haben, weshalb es prinzipiell absurd ist, sich erst ausbeuten zu lassen und dann einen Teil der Beute zurückzufordern, anstatt die Ausbeutung zu beenden.]
Selbst aus der Feststellung, daß der Lohnkampf „ein Fehler“ ist, insoweit er systemimmanent sein muß, folgt ja nicht, daß er deshalb nicht zu führen wäre und sogar möglichst „erfolgreich“, bei all den Bauchschmerzen, die dabei entstehen.
>>Was heisst der Gegensatz von Kapitalinteresse und Lohn praktisch?, fragt ihr? Gut, „verrate“ (große Geheimnisse sind das ja nicht) ich mal ein paar Kampftipps für Gewerkschaften.
Für JEDE Veränderung am Lohn zum eigenen Gunsten muss man dem Kapital gegenüber so hart wie möglich auftreten, sich zusammenschließen damit der einzelne nicht erpressbar ist, da streiken wo es weh tut (das EINZIGE was dem Kapital wehtut sind entgangene Gewinne, das ist ja das rationale am Streik) etc., da muss man das Rad auch nicht wirklich neu erfinden. Ungefähr so geht (und ging in grauer Vorzeit mal) ein effektiver Lohnkampf, den die Gewerkschaft heute nicht mehr führt.
Erstmal steckt in dem Gegensatz, heute tote hose, früher/graue Vorzeit „effektiver Lohnkampf“ ein gerüttelt Maß Expostbejubelung der naturidentischen Gewerkschafler/SPDler etc. von damals. Ein Ebert oder Leipart waren doch nicht besser oder linker als ein Schmidt oder Klunkcker. Oder die im Vergleich zu Brsirske und Münterfering. Zweitens gab und gibt es ja anderswo in der weiten Welt des Kapitals schon noch die von dir als nötig angesehenen „harten“ Arbeiteraktionen. Das wundert mich ja immer wieder an so antinationalen Theorieberserkern wie der MG, daß die effektiv einen Gesichtskreis haben, der auch nicht größer ist, als der eines bornierten DDRlers oder Standardwessis. In diesem Zusammenhang finde ich persönlich nun wirklich interessanter und wichtiger, ob es z.B. bei der New Yorker U-Bahn zu einem Streik kommt (da Rödeln sogar einige Kommunisten schon eine ganze Weile), als sich hier nun wirklich ausführlichst über abstrakten freien Willen hin und her zu bewegen.
>> Die Gewerkschaft heute führt einen Kampf zur Rettung von Arbeitsplätzen und das ist ein Doppel-Fehler …
Immer noch steht die Frage, ob daraus für euch folgt, daß ihr wie FAU oder das Internationale Komitee der Vierten Internationale (IKVI) / North-Anhänger einen Konkurrenzladen als Gewerkschaft oder als Partei aufmachen wollt oder wie die meisten anderen Kommunisten in den bestehenden Organisationen arbeiten wollt.
>>Alle Mängel am Klassenkampf wie sein Nicht-Stattfinden laufen also immer auf eine falsche Theorie über den Kapitalismus hinaus.
Das heißt aber nicht, daß der Erfolg solcher falscher Theorien ihnen Recht geben würde. Manchmal kommen die ja doch zu was, in Jugoslawien z.B. haben weitgehend durch eigene Anstrengungen die Tito-Stalinisten sich die Wehrmacht und Ustasha und anderes Kroppzeug vom Halse geschafft. Was das zu bedeuten hat, hat den damaligen Trotzkisten unheimlich Mühe gemacht. Erst Pablo hat das dann alles als unbewußtes Trotzkistentum handlich gemacht und bei der Gelegenheit spätestens den Trotzkismus begraben.
>> Umgekehrt bedeutet das: Jede Debatte über die Frage des Verhältnisses von Lohnkampf und Revolution unterstellt das gemeinsame Wissen um den Gegensatz zum Kapital, also organisierte Einigkeit.
Ich glaube, daß das eben zu rigide ist. Selbst bei einem parallelen Wissen (das ja nie ein ja oder nein ist) um diesen Gegensatz folgt daraus beileibe nicht sofort die „organisierte Einigkeit“. Sonst läuft das auf die tautologische Aussage heraus, daß die Leute, die beim eigenen Haufen dabei sind, dadurch das Wissen haben, und die anderen, schon deshalb, weil sie anders organisert sind, dies eben nicht haben können. Hierzu wieder ein schönes trotzkistisches Projekt: die revolutionäre „Umgruppierung“.
>> Weil es das/die NICHT gibt, schreiben wir Flugblätter, wo wir reinschreiben, wer der Feind ist und warum er der Feind ist. Deswegen machen wir langweilige Schulungen und eine graue Zeitschrift, damit es Leute gibt die solche Flugblätter schreiben können.
So weit so gut, daß kenne ich auf diesem abstrakten Level natürlich auch nicht anders. Ein großer Unterschied war immer, daß die MG nie großen Wert darauf gelegt hat, sich mit den anderen linken Tendenzen und Organisationen en Detail inhaltlich auseinanderzusetzen. Aber Leninisten, (der Typ war ja berühmt für seine Polemiken) sind sie ja zugegebenerweise nie gewesen und jetzt auch nicht.
>> Sollten die Argumente irgendwann einmal in größerem Umfang Anklang finden, dann erst macht es Sinn sich was Praktisches vorzunehmen.
Das halte ich so für falsch. Es macht natürlich keinen Sinn und wirkt lächerlich, wenn eine 50-Mann-Truppe so tut, als wäre sie eine mächtige revolutionäre Arbeiterpartei. Wenn aber bekannte Kader einer kommunistischen Organisation in eine zugespitzten Kampfphase sich raushalten, weil der Parteiaufbau eben noch nicht so weit ist und ihre fragenden Kollegen mit Allgemeinplätzen abspeisen, dann tut das auch nicht gut.
>> Trödler und Trotzkist, ihr habt ja durchaus eine Ahnung davon, dass das richtige Bewußtsein ihrer Lage bei den Arbeitern nicht vorliegt.
Das ist ja wohl eher Spott als Übereinstimmung. Das das richtige Bewußtsein nicht vorliegt, kann man jedesmal nach Erscheinen seiner Parteizeitung oder beim abzählen der Mitdemonstranten bei einer Demo auf plusminus 2 Leute angeben, da braucht es keine „Ahnungen“.
>> Irgendwie streicht ihr das aber immer gleich wieder durch, weil ihr eine Praxis wollt.
Was heißt „irgendwie“. Und heißt das, das ihr meint, ohne dies Durchstreichen, was immer das konkret meint, ginge Praxis jetzt eh nicht?
>> Und, um das noch mal klar zu stellen: Es ist scheisse immer nur zu labern, weil die Theorie ja gerade kein Selbstzweck ist.
Darüber gibt es übrigens mit Recht vielen Übereinstimmung sicher nicht nur mit mir, nur eben nicht über den theoretischen Ausgangspunkt und selbst diesen konzediert, über die daraus konkret folgende Praxis.