Huiskens Gegenrede 35: 5 Fragen zur Parole des Kita-Streiks: “Wir sind mehrWert!”
In seiner Gegenrede 35 (wieder erschienen im „Magazin Auswege – Perspektiven für den Erziehungsalltag„) setzt sich Freerk Huisken mit dem aktuellen Kita-Streik auseinander. Ich habe hier die reinen Fragen herausgezogen:
1. Worum geht es den streikenden Kita-Angestellten und Sozialarbeitern: um mehr Geld, weil der bisherige Verdienst nicht ausreicht, um ihr Leben ausreichend zu finanzieren, oder um Anerkennung des Werts ihrer Arbeit?
2. Warum wird dann die Geldforderung mit Begründungen versehen, die zu ihr nicht nur nicht passen, sondern sogar von ihr wegführen?
3. Wollen die Erzieherinnen und Erzieher einfach nur „gutes Geld für gute Arbeit“, wie das bei der Ver.di heißt?
4. Wollen Kita-Angestellte mit ihrer Geldforderung wirklich einer Hierarchie der Berechtigung nach der Qualität der Arbeit für die Zwecke der Nation das Wort reden?
5. Ist nicht mehr in Erinnerung, dass dieselben Einrichtungen in der DDR, mit denen dafür gesorgt wurde, dass beide Elternteile arbeiten konnten, als Zeichen der Familien- und Kinderfeindlichkeit des sozialistischen Systems gebrandmarkt wurde? Macht man sich denn keinen Kopf darüber, dass auch im Kapitalismus die Kitas eine Funktion des Arbeitsmarktes sind? Und ist den Kita-Mitarbeitern denn nicht klar, daß längst vor ihrer „frühkindlichen Erziehung“ in den Kitas für große Teile des Nachwuchses aus den „bildungsfernen Schichten“ bzw. aus der Migrationspopulation der Zug abgefahren ist? Haben sie denn vergessen, was mit der Klage über fehlende Chancengleichheit in den Bildungseinrichtungen gemeint ist, in der sie ihre „Erziehungsresultate“ schuladäquat abliefern?