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„Ich bin nicht Charlie“ sagen französische Anarchisten

10. Januar 2015

Auf der anarchistischen Webseite kommunisierung.net wurde eine Übersetzung eines französischen Textes veröffentlicht mit dem Titel „Ich bin nicht Charlie und du kannst mich mal“.
Der Tenor gefällt mir im großen Ganzen. So bringen sie als abschreckendes Beispiel für den nun beinahe alle umgreifenden nationalen Konsens folgendes:

„Kleines Ratespiel, sind diese Aussagen aus dem Communiqué der Gruppe J.B. Botul der anarchistischen Föderation oder aus der Rede von François Hollande? „Unsere Genossen von Charlie Hebdo haben ein schweres Tribut für die Meinungsäusserungsfreiheit gezahlt. Mehrere Polizisten sind auch unter den Opfern. Wir erweisen all diesen Opfern die letzte Ehre. […] die Anarchisten respektieren die Glaubensfreiheit im Rahmen einer laizistischen Republik.“

Ich bin aber über eine Stelle gestolpert:

„Alles in allem nur Scheisse für uns, wir, die wir alle Religionen zerstören wollen und die Meinungsäusserungsfreiheit all jenen verweigern, welche eine Krawatte, einen Priesterrock oder jegliche
andere Uniform oder Adelstitel tragen.“

Das mit dem „Zerstören“ von Gedanken, Ideologien und sonstigem Unsinn im Kopf von Menschen ist so eine Sache. Es hat gern den Charakter, den ganzen Menschen zu zerstören statt den blöden Gedanken. Dazu paßt dann auch die ganz alternative Zensur. Als wenn all die herrschenden Gedanken (die in in dieser Gesellschaft in der Tat Gedanken der bzw. für die Herrschenden sind) dadurch aus den Köpfen der vielen Menschen, die die teilen und verbreiten, vertrieben werden könnten, indem man den „Krawatten“, „Priestern“ oder „Bullen“ und ihrem noch viel zahlreicherem Anhang einfach eins aufs Maul gibt. So geht das nicht.
Und ob der Schluß so weise ist, möchte ich auch bezweifeln:

„Unsere Wahl kann nur von uns selbst kommen, es ist jene der Freiheit.“

Wird nicht gerade im Namen der Freiheit der Kreuzzug der Demokratie gerade verschärft?

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  1. 10. Januar 2015, 21:39 | #1

    Dead Wall Reveries haben auf Facebook ähnlich geschrieben:

    „Viele in diesem Jahr geborene Jungen werden wahrscheinlich Charlie heißen. Von den ebenfalls diese Woche durch Boko Haram massakrierten Nigerianern kennt man keine Vornamen. Die Leichen werden erst noch gezählt: 2.000 könnten es sein, heißt es. Anders als die französischen Journalisten (die im übrigen zu Lebzeiten gar nicht so beliebt gewesen sind) reißen die keine Sau zu Identifizierungsorgien hin. Vielleicht, weil Afrika so weit weg ist und der Afrikaner an sich, wenn er nicht gerade massakriert wird, ja sowieso an Hunger stirbt. Vielleicht aber auch, weil man sich nicht mit Menschen solidarisieren will, die ausbaden müssen, was die Politik der eigenen Gesellschaft angerichtet hat. Es ist doch viel erhebender, in seltener nationaler Geschlossenheit einmal mehr auch die moralische Überlegenheit des Westens zu zelebrieren. Guten Gewissens und mit dem Rückhalt von zig Millionen kann man dann die Missionierung der Restwelt mit verschärften Regeln vorantreiben: Pressefreiheit für alle – koste es, was es wolle.“

  2. Krim
    11. Januar 2015, 13:48 | #2

    Da steht doch gar nicht, dass sie die Träger der Gedanken zerstören wollen, sondern die Religionen. Den Herrschenden in Krawatte und Priesterrock wollen sie die Meinungsfreiheit vorenthalten, die ja die Freiheit der Unterdrückung und Ausbeutung der Leute ist. Finde ich richtig.
    Das widerliche ist in der Tat der nationale Schulterschluss im Namen der Opfer. Die Toten sollen die Absichten der Lebenden unwidersprechlich machen. Betroffenheit soll Nachdenken und Kritik ersetzen. Betroffenheit und Trauer soll ein Gebot der Menschlichkeit sein. Dabei ist bloß der kleine Hinweis auf die Opfer des westlichen Imperialismus nötig, um die ganze Heuchelei zu begreifen. Die Toten und die flüchtenden, hungernden Lebenden in der Ostukraine oder die Verbrannten in Odessa haben keine Sau interessiert.

  3. Hein Bollo
  4. 11. Januar 2015, 14:22 | #4

    Es ist ein alter Fehler vieler Linker, meinetwegen hier gutwillig unterstellt, zu meinen, unerwünschte Gedanken dadurch „zerstören“ zu können, daß man deren Wortführer das Maul verbietet oder gar eins aufs Maul gibt. Dann werden nicht die Inhalte der feindlichen Ideologien aufgezeigt, warum es schädlich ist, wenn sich „unsereiner“ dem anschließt, sondern dann wird mit purer Gewalt der Unterdrückung das Wort geredet, sei es im Kleinen mit einen Angriff auf einen Nazi-Stand in der Innenstadt oder im Großen mit Appellen ausgerechnet an den bürgerlichen Staat, der möge seinen Gewaltapparat gegen diese Ideologen in Marsch setzen und erstens deren Organisationen verbieten und zweitens deren Publikationen zu unterdrücken. „Keinen Fußbreit den xxx!“ ist dann eine Parole, hinter der sich Autonome mit offiziellen Vertretern des demokratischen Rassismus zusammenschließen können.
    Gerade jetzt, wo man allenthalben in Europa sehen kann, daß der nationalistische Rassismus von ganz Rechts bis weit hinein in die demokratische „Mitte“ reicht und früher, als es noch größere linke Parteien, z.B. der stalinistischen Coleur gegeben hat, das auch bis in diese Kreise gereicht hat, sind solche ganz „praktischen“ Losungen völlig hilflos, weil sie buchstäblich nichts an dem nationalischen Fundament erschüttern, was von PEGIDA bis zu den FRONTEX-Ministern der zentrale Kern ist.

  5. 11. Januar 2015, 15:11 | #5

    Aus Neubers Artikel bei TP:

    „während das deutsch-türkische Folteropfer Murat Kurnaz hierzulande bis heute stigmatisiert wird, hat Uruguays Ex-Präsident José Mujica sechs Männer aus dem US-Lager Guantánamo auf Kuba aufgenommen. Einfach so. Als „Gebot der Menschlichkeit“, wie er sagte. Und während Abgeordnete der Linkspartei Anfang 2010 des Bundestags verwiesen wurden, weil sie die Namen der Opfer des Bundeswehr-Bombardements im nordafghanischen Kundus hochhielten, inszenieren sich derzeit Medienvertreter und Politiker mit der Parole „Je suis Charlie“. Wie wäre es mit „Je suis aussi un Musulman“? Oder: „Je suis un immigrant?“ Und das vielleicht in Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Hoyerwerda oder Solingen?“

  6. max beer
    11. Januar 2015, 19:01 | #6

    Ich bin grade in Frankreich, war gestern auf einer LINKEN Demo (KPF, Partei der Linken, CGT, PS u.a.) in Marseille. Richtig ist, dass man eventuell bei der heutigen Massen-Demo Seite an Seite mit Leuten marschiert, deren Ansichten man nicht teilt. Ich will aber doch mal drauf hinweisen, dass die CH-Leute keine Rassisten waren (wie hier behauptet: http://www.heise.de/tp/artikel/43/43818/1.html), sondern beinharte Linke (http://www.jungewelt.de/2015/01-09/001.php)

  7. 11. Januar 2015, 20:17 | #7

    Zum allerhöchsten aller demokratischen Freiheitsrechte, der Meinungsfreiheit, nur folgende knappe Anmerkung:
    Wenn ich zum Beispiel am Arbeitsplatz meine „Meinung“ über den Laden so laut sagen würde, sodaß es auch ein Chef mitkriegt, wäre ich so gut wie entlassen. Dort habe ich deshalb nur Meinungen, die auch ein Spiegel-Redakteur haben könnte.

  8. 11. Januar 2015, 21:31 | #8

    Zum ominösen wir aus einem TP-Artikel:

    „Wir lesen nun überall etwas von einem Anschlag auf „unsere“ Freiheit, gegen die „wir“ uns(er Abendland) verteidigen müssen. Die „Wir“-Rhetoriker hausieren wieder, wie sie es nach dem 11. September taten, als „wir“ alle auf einmal Amerikaner waren. „Wir“ haben dann patriotisch etliche Länder in der arabischen Welt angegriffen, „wir“ haben wie im Mittelalter gefoltert, eingelocht und als Heckenschützen von Drohnen aus Menschen und ihre Familien auf Verdacht massakriert. „Wir“ haben zugelassen, dass die bereits in den 1990ern geplante Massenüberwachung in einem Ausmaß realisiert wurde, das jedes Orwellsche Szenario quadriert.“

  9. Marcel Zenner
    11. Januar 2015, 21:50 | #9

    In Charlie Hebdo wurde damals die Nato-Bombardierung Serbiens gut geheissen.

  10. Krim
    12. Januar 2015, 02:16 | #10

    Das kannte ich ja noch gar nicht:
    Dunk dem Herrn!

  11. Krim
    12. Januar 2015, 10:31 | #11

    „Dennoch haben die antiislamischen Zeichnungen ohne jede Zurückhaltung auf Provokation und Beleidigung gezielt und sich damit die mitnichten progressive Grundtendenz westlicher Karikaturisten zueigen gemacht. Wenn aber eine Redaktion aus weißen, männlichen, gut gebildeten und sozial abgesicherten Mitgliedern – sei es auch nur satirisch – auf soziale Minderheiten eindrischt, dann ist das kein Garant für künstlerischen Wert.“
    Das ist nunmal so, dass Satire die Aufgabe hat zu provozieren und zwar ohne Zurückhaltung, denn es soll ja Kritik sein, die trifft. Umgekehrt gibt es ja keine wirkliche Kritik, die nicht trifft, denn wenn sie stimmt, dann trifft sie auch. Satire hat die Aufgabe schonungslos das kritisierte aufs Korn zu nehmen. Was soll also die Kritik Charlie Hebdo habe sich keiner Zurückhaltung befleißigt. Eine ähnliche Kritik kam auch vom Vinyard Saker. In die Seele spuken nennt er das. „Beleidigt“ ist übrigens der Standpunkt der Adressaten der Kritik. Diese nehmen die Kritik gar nicht als Kritik, sondern als absichtliche Ehrabschneidung. Sie sehen nicht ihr falsches Denken hinterfragt und kritisiert, sondern sie sehen beleidigt, gedemütigt, herabgewürdigt. Sodass vom Vinyard Saker auch die merkwürdige Einschätzung kommt. Wer sowas macht, also absichtliche Beleidigung, der beschwört in vollen Wissen den Zorn der kritisierten herauf und der ist im Grunde selbst schuld.
    Besonders blöd ist von Harald Neubauer die Kritik, wer männlich, weiß, gebildet und sozial abgesichert ist, sei per se „kein Garant für künstlerischen Wert“. Als hätte Geschlecht, Hautfarbe, sozialer Status etwas mit künstlerischen Fertigkeiten zu tun. Das ist rassistisch. Gemeint ist: Wer männlich, weiß und nicht zum Lumpenproletariat gehört, der hat eh das Maul zu halten.
    „Die zuletzt erschienene Islamkritik von Charlie Hebdo bestätigte damit, vor allem im politischen Kontext der erstarkenden Rechten in Frankreich und des wieder zunehmenden militärischen Interventionismus des Westens, die 1978 von Edward Said in seinem Werk Orientalismus formulierte Kritik an dem kolonialen Blick Europas auf den Orient und seine Menschen. Die rassistische Bildsprache der Darstellungen diene, so Said, in letzter Konsequenz der Legitimation der eigenen Herrschaft über den nahen Osten.“ Ah, so ist das. Nicht das was CH schreibt, macht das Blatt rassistisch, sondern der „politische Kontext“. Man darf also dumme Minderheiten nicht kritisieren, weil das von den Rechten als Bestätigung ihres Rassismus verstanden werden kann oder als Legitimation imperialistischer Sauereien. Also noch ein Maulkorb.

  12. max beer
    12. Januar 2015, 13:59 | #12

    Hier eine Info
    Der »Pol der Kommunistischen Renaissance in Frankreich« (PRCF), ein Zusammenschluss von Kritikern des gegenwärtigen Kurses der PCF, veröffentlichte am Donnerstag eine lange Erklärung:
    » Alle Opfer verdienen unseren Respekt, aber uns sei ein besonderes Gedenken erlaubt für Charb (Stephane Charbonnier), der die Gedenkversammlung des PRCF zum 70. Jahrestag von Stalingrad unterstützt hatte, für Georges Wolinski, einer der wenigen Zeichner, der über Jahrzehnte hinweg den Antikommunismus und Antisowjetismus bekämpfte und der mutig das sozialistische Kuba verteidigte, oder für Bernard Maris, der die aktuellen Erklärungen des PRCF gegen die europäische Einheitswährung nachhaltig unterstützt hatte.“
    http://www.redglobe.de/europa/frankreich/6628-erklaerung-des-pols-der-kommunistischen-renaissance-in-frankreich-prcf-zum-anschlag-auf-charlie-hebdo

  13. Apple
    13. Januar 2015, 01:09 | #13

    @ Krim:
    Hier ist eine typische Satire aus dem 19. Jahrhundert:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Editorial_cartoon_depicting_Charles_Darwin_as_an_ape_%281871%29.jpg
    Sag mir mal, wie man das als Kritik und nicht als absichtliche Ehrabschneidung interpretieren soll? Satire ist auch keine Kritik, sondern Spott, deswegen ist das, was sie vor allem treffen will, nicht die Wahrheit, sondern die subjektiven Maßstäbe der Verpotteten oder des Publikums – und dieses Publikum kann ein Haufen Rassisten sein. Dass Satire gut in dem Sinne ist, dass sie die Sache trifft, ist schon eher eine Zufälligkeit.

    Ah, so ist das. Nicht das was CH schreibt, macht das Blatt rassistisch, sondern der „politische Kontext“.

    Das steht da nicht. Die Bilder sind so oder so rassistisch. Dass solche Bilder in dem politischen Kontext des heutigen Frankreich auftauchen, bestätigt Saids These, dass der (antimuslimische) Rassismus Legitimation der imperialistischen Herrschaft ist – das ist die Aussage.

  14. 14. Januar 2015, 08:37 | #14

    Ein Leigh Phillips „a formerly Brussels-based EU affairs journalist and science writer who has written for the Guardian, Nature, the Daily Telegraph, the Globe and Mail, and Jacobin, among other outlets“ von Ricochet wirft der anglophonen Linken vor:

    „In the 48 hours after the Paris massacre, much of the anglophone activist and academic left were quick to sneer at public displays of solidarity with the murdered cartoonists and journalists of the French satirical newspaper Charlie Hebdo and criticized the vigils, demonstrations and editorial cartoons from other artists as siding with racists.“

    Ich habe mich auch schwer getan mit manchen Karikaturen von Hebdo, selbst nach dem Lesen ausführlicher Erklärungen, warum das gerade antirassistisch ist und nicht das, was es auf den ersten Blick zu sein scheint. Phillips führt diese Erklärungen jedenfalls auch an.
    Was er aber erst ganz zum Schluß seiner Kritik an den Solidaritätsverweigerern bringt (immerhin) ist folgendes:

    Many of those among the elite who today make reference to freedom of speech made no such reference when U.S. forces bombed the offices of Al-Jazeera in Kabul and Baghdad, when NATO targeted Serbian TV, or when seven Palestinian journalists were killed by the IDF last year. Leaked documents appearing in Britain’s Daily Mirror suggest that in 2004, George Bush and Tony Blair considered bombing the Qatar headquarters of al-Jazeera, a building where 1,000 people work.

  15. Paco
    14. Januar 2015, 14:37 | #15

    Von 2006 – anlässlich eines damaligen Skandals:
    Viel Lärm um ein paar Zeichnungen zum Thema ‚Mohammed‘ und ein
    Kreuzzug für die Meinungsfreiheit
    Eine Riesenaufregung und Randale mit Toten in der islamischen Welt – bloß wegen ein paar Karikaturen in einem dänischen Journal? Und umgekehrt: Mit der Lizenz, ein paar Zeichnungen zu drucken, stehen gleich die Grundprinzipien der Aufklärung, der demokratischen Weltordnung und der europäischen Völkersolidarität auf dem Spiel? Das kann ja wohl beides nicht ganz wahr sein.
    http://www.gegenstandpunkt.com/gs/2006/1/gs20061045h2.html

  16. Krim
    14. Januar 2015, 17:07 | #16

    „Satire ist in der älteren Bedeutung des Begriffs eine Spottdichtung, die Zustände oder Missstände in sprachlich überspitzter und verspottender Form thematisiert. Im heutigen Sprachgebrauch versteht man darunter aber meist einen künstlerisch gestalteten Prosatext, in dem Personen, Ereignisse oder Zustände verspottet oder angeprangert werden.“
    „Satire ist auch keine Kritik,“ Der Gegensatz taugt nichts. Natürlich will ein satirischer Text einen Missstand anprangern. Er will sich nicht nur lustig machen, will sich nicht nur überheben, will nicht nur den Adressaten schlecht dastehen lassen, sondern er will vor allen den Missstand beheben und deshalb greift er zum Mittel des Spottes.
    „was sie vor allem treffen will, nicht die Wahrheit, sondern die subjektiven Maßstäbe der Verspotteten oder des Publikums“ Kabarettisten reden also den Verspotteten nach dem Munde? Oder was soll treffen bedeuten? Sie greifen die subjektiven Maßstäbe der Verspotteten an. Ob sie damit recht haben oder nicht, zeigt nicht das Licht, sondern eine Beurteilung dieser Maßstäbe. Ich sag ja nicht Satire wäre per se richtig, weil sie Leute verspottet. Sondern ich sage man kann daran, dass eine Ehrabschneidung stattfindet oder nur empfunden wird nicht ablesen, ob dem angeprangerte Missstand eine vernünftige Kritik zu Grunde liegt. Deshalb ist Ehrabschneidung kein Vorwurf an Satire, der dazu berechtigt ihr Rassismus zu unterstellen. Der Herabwürdigung von Religion bzw. des Islam kann auch eine vernünftige Kritik zu Grund liegen.
    „Die Bilder sind so oder so rassistisch.“ Ja? Erklär mal. Ich habe keine Erklärung gefunden dort wo der Vorwurf erhoben wurde.

  17. P.
    14. Januar 2015, 19:23 | #17

    „Dazu kommt für uns Anarchisten und Revolutionäre das Entsetzen über die immerwährende nationale Einheit. Jene nationale Einheit, die man uns immer dann wieder serviert, wenn die Staaten proletarisches Kanonenfutter brauchen.“ (kommunisierung.net)
    – Entrüstung über statt Erklärung der nationalen Einheit; sie wird halt irgendwie „serviert“. Tatsächlich wird der bereits vorhandene Nationalismus aufgerufen, nichts an ihm kann überraschen.
    „Heute gibt es keine Klassen mehr, keine Schranken zwischen den Leuten, und auch keine Barrikaden, obwohl Hunderttausende auf den Strassen von ganz Frankreich (und sogar woanders) marschieren.“
    „keine Klassen…, keine Schranken“? – die formell verfügte Freiheit und Gleichheit einmal vollinhaltich affirmiert, brauchte es natürlich auch keinen Staat mehr, denkt sich der kommunisierende Anarchist, und wundert sich, dass „Hunderttausende“ keine Barrikaden bauen, sondern die Zeichner ihrer Feindbilder verteidigen.
    Danke, neoprene, mit der Wertkritik und Kommunisierung werde ich mich nicht mehr auseinandersetzen; aber die „Staatsableitung“ werde ich doch noch einmal lesen. Da ist mir selbst einiges unklar.

  18. Karl
    14. Januar 2015, 22:03 | #18

    Zur Tradition der Zensur von Satire:
    http://www.zensur-archiv.de/index.php?title=Satire

  19. Paco
    24. Januar 2015, 18:13 | #19

    Vortragsmitschnitt aus Bremen, 22.01.2015
    Islamischer Staat gegen Vereinigte Staaten von Amerika: Eine militante Antwort auf die Verwüstung der arabischen Welt und ihre Bekämpfung durch den nächsten Krieg
    (166 Min.) – http://www.argudiss.de/node/308

  20. Brand
    7. Mai 2015, 21:37 | #20

    Der nun schon vier Jahre andauernde Bürgerkrieg in Syrien und »die größte Flüchtlingskatastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg« werden von Karin Leukefeld in ihrem neuesten Buch »Flächenbrand. Syrien, Irak, die arabische Welt und der Islamische Staat« analysiert.
    http://www.jungewelt.de/2015/05-04/004.php

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