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LORA: Warum und Wie die USA den Iran im Ernstfall mit Krieg von seinem Atomprogramm abbringen wollen

6. März 2012

Weil die USA und die von ihnen angeführte schöne freie Welt des demokratischen Imperialismus die Islamische Republik Iran in dieser Weltordnung als Störenfried betrachten und entsprechend behandeln, d. h. einen Regime Change nicht bloß befürworten, sondern seit dem ungenehmigten Sturz des Schah durch die Mullahs aktiv betreiben, halten sie nicht bloß eine iranische Atombombe für inakzeptabel, sondern bereits den Aufbau einer Kernenergietechnik, die der Natur der Sache nach immer auch die Möglichkeit bereitstellt, neben Atomkraftwerken auch Atomwaffen zu betreiben. Das ist im übrigen der Status Deutschlands, das ebenso wie die Ayatollahs offiziell und für alle absehbaren Umstände auf Kernwaffen verzichtet hat, gleichwohl aber eine waffenfähige Kerntechnologie vom Feinsten unterhält.
Anhören kann man sich die Radiosendung hier: http://www.freie-radios.net/46928
(ursprünglich ein Kommentar von Klaus U)

Kategorien(1) MG + GSP Tags:
  1. 6. März 2012, 22:44 | #1

    Die Angabe zum Sturz ist leider falsch.
    Auf den Sturz des Schahs hat man sich verständigt bzw. man hat ihn fallen gelassen. Carter war unentschlossen wie man sich zu den Protesten verhalten sollte, wohingegen Valery Giscard d’Estaing zum Sturz zur aktiven Unterlassung.
    Mit dem ersten Jahr Khomeinis waren sie sehr zufrieden, denn er hat die Linke platt gemacht. In den 70er Jahren sah es mit den Verbündeten im Nahen Osten und Südasien eher schlecht aus: In der Türkei herrschten bürgerkriegsartige Unruhen, Pakistan hat sich von dem schweren Schlag der dritten Niederlage gegen Indien nicht erholt, in Bahrain, Südirak und Oman konnten sich die Regierungen gerade so gegen linke Proteste behaupten. In Ägypten hatte man zwar Sadat ins Lager ziehen können, aber dieser war schwer beschädigt infolge des Camp-David-Abkommens und der Unterdrückung der Brotunruhen.
    Als ein Offiziersputsch 1979 im Iran vereitelt wurde, war es aber aus mit der Nato-Khomeini-Freundschaft.

  2. Nestor
    7. März 2012, 12:40 | #2

    Stimmt auch nicht ganz. Den Schah – der übrigens auch die Linke platt gemacht hat, da hat er nix anbrennen lassen, also viel war diesbezüglich nicht mehr zu tun – haben die westlichen Mächte fallen gelassen, aber „hochzufrieden“ waren sie mit den Mullahs nie und spätestens seit der Geiselnahme von Teheran im November ’79 war der Ofen aus.

  3. 7. März 2012, 13:35 | #3

    Der Schah wurde von den Linken gestürzt und nicht wie sich die Islamisten und ihre ach so großen Kritiker herbeifantasieren von Khomeini.
    Ich wollte auch nicht zum Ausdruck bringen, dass die NATO mit Khomeini hochzufrieden gewesen ist, aber sich gut mit ihm arrangiert hatten. Die Geiselnahme in Teheran haben die Studenten mit dem Putsch begründet und schließlich die Auslieferung des Schahs gefordert.
    Bis dahin blieben die wirtschaftlichen Beziehungen ganz normal.

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