VSA-Buchankündigungen: Huisken, Sandleben, Bischoff u.a.
Jemand hat im Diskussionsforum Kapitalismuskritik schon auf zwei Buchankündigungen des VSA-Verlages für den nächsten Winter hingewiesen.
Freerk Huisken wird ein Buch herausbringen,
„Der demokratische Schoß
ist fruchtbar…
Das Elend mit der Kritik am (Neo-)Faschismus
Von Heinz-Jürgen Dahme und Norbert Wohlfahrt (beide Autoren sagen mir nichts, aber das Thema klingt interessant) soll es geben:
Ungleich gerecht?
Kritik moderner Gerechtigkeitsdiskurse
und ihrer theoretischen Grundlagen
Folgende Bücher könnten ebenfalls interessant werden:
Guenther Sandleben
Politik des Kapitals
in der Krise
Eine empirische Studie (2007-2010)
(es gab vor Jahren mal eine Auseinandersetzung zwischen G. Sandleben (und Horst Schulz) und F. Huisken zum Staatshaushalt gegeben, ich hatte hier darüber berichtet)
Und wahrscheinlich nicht wirklich interessant, aber beispielhaft für die „linke“ Kritik zum Thema
Joachim Bischoff
Die Herrschaft des
Finanzkapitals
Politische Ökonomie der Schuldenkrise
Wenn die Autoren Wohlfahrt und Dahme so deutlich Stellung beziehen wie Wohlfahrt in dieser Rezension eines Buches von Albert Krölls, http://www.socialnet.de/rezensionen/8691.php, dann könnte deren Buch ein gutes Buch werden.
Ja, Heinrich, das erwarte ich auch. Das wäre dann aber schon was anderes, als was z.B. Prof. Wohlfahrt bisher auf seinem beruflichen Fachgebiet, er ist schließlich „Prof. für Sozialmanagement, Verwaltung und Organisation“, so publiziert hat/publizieren mußte: http://www.efh-bochum.de/homepages/wohlfahrt/
Gerade in solch einem hochgradig ideologisch aufgeladenen Gebiet wie der öffentlichen „Wohlfahrtspflege“ tut man sich sicher nicht gerade leicht, wenn man einerseits recht klare staatliche Vorgaben weitergeben muß (sozusagen ex cathedra und nicht nur im stummen Vollzug) und andererseits persönlich politisch hoffentlich/offensichtlich was ganz anderes gut findet. Da hat es ein Kapitalismuskritiker, der meinetwegen Bibliothekar oder Physiotherapeut ist, sicher einfacher, den immer notwendigen Spagat zwischen den beruflichen Erfordernissen einer Lohnabhängigenexistenz und den politischen Einsichten darüber unter einen persönlichen Hut zu kriegen.
ich glaube, du unterschätzt die freiheit von forschung und lehre
Bei der Zurichtung von zukünftigen Sozialpolizisten, also der Soft-Cop-Variante der Gerichtsvollzieher / Kontaktbereichsbeamten / JVA-Bediensteten legt der Staat aber schon merkbar „engere“ Kriterien an als in „Orchideenwissenschaften“ oder meinetwegen Deutsch-für-die-Grundschule-Lehrern.
der ist längst verbeamteter fh-professor. was kann dem denn passieren?
ich denke, der wird sich wenn überhaupt nur zurück nehmen, um seinen studierenden nicht zu schaden. die wollen da ja für einen job lernen (direkter als an der uni), und kommen da nicht hin, um gesellschaftskritik erklärt zu kriegen. dafür brauchen die offiziell anerkanntes wissen, dass die auch bei anderen leuten in prüfungen und klausuren reproduzieren können. das schränkt doch viel mehr ein, denen nichts kaputt machen zu wollen
bigmouth, wieviele Linke kennst du, die es geschafft haben, als Beamte einen praktisch unkündbaren Job ergattert zu haben und die dessen gewiß rund um die Uhr eine dicke kommunistische Lippe riskieren? Und wieviel mehr Linke kennst du, die mit Ach und Krach eine Patch-Work-Uni-„Karriere“ hinter sich oder noch vor sich haben, wo schon die nächsten zwei Jahre alles andere als gesichert sind? Als wenn nicht fast alle Lohnabhängigen sich immer mal wieder die bange Frage stellen müßten, „was kann [mir] denn passieren?“
Ich frag mich worauf Heinz-Jürgen Dahme und Norbert Wohlfahrt mit ihrer Veröffentlichung „Ungleich gerecht? Kritik moderner Gerechtigkeitsdiskurse und ihrer theoretischen Grundlagen“ hinauswollen? Der erste Satz des Titels „ungleich gerecht“ weisst jedenfalls auf einen Gegensatz zwischen „Ungleichheit“ und von ihnen postulierten „Gerechtigkeitsvorstellungen“ hin. Weiss jemand vielleicht mehr zu dieser Veröffentlichung? Würde mich interessieren.
Da ich nicht annehme, daß die Autoren ihr Buch schon weit verbreitet haben, ehe es überhaupt erschienen ist, es vielleicht noch nicht einmal fertig ist, und erst recht nicht annehme, daß die diesen Blog lesen, kann ich nur vermuten, daß sie das ungefähr so meinen:
[aus „Heinz-Jürgen Dahme – Norbert Wohlfahrt: Soziale Gerechtigkeit im aktivierenden Sozialstaat.
Zur Entwicklung einer dezentralisierten und sozialraumorientierten Sozialpolitik“, von der Homepage von N. Wohlfahrt http://www.efh-bochum.de/homepages/wohlfahrt/pdf/Dahme-Wohlfahrt-Gerechtigkeit-NDV.pdf (Daß der aber auch noch so heißt!!)]
Das Buch ist erschienen. Erster Eindruck: Das Buch lässt an „Deutlichkeit“ nichts zu wünschen übrig. Das Buch wir es deshalb womöglich schwer haben, ebensoviel Anklang unter linken Sozialarbeitern zu finden, wie anderen Pubolkationen der beiden Autoren.