Marxismus vs. Mystifizismus, slight return
„Marxismus vs. Mystifizismus“ hat lysis seinen Hinweis zur Kritik von Michael Heinrich am …ums Ganze! Kongreß betitelt. Sein Prädikat: „sehr empfehlenswert!“ hat nicht bei jedermann Anklang gefunden. Der ausführlichste Verriß (von Ware) soll hier nochmal gebracht werden, damit er nicht in den Kommentaren dort untergeht:
Schon allein die Überschrift des Textes erweckt die Gemüter:
„Die Kritik an den Voraussetzungen der eigenen Kapitalismusanalyse ist die Voraussetzung aller Kritik.“
Da ergreift Heinrich, grundlos, dafür Partei, eigene Selbstzweifel den Vorrang zu geben vor der sachlichen Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus. Nach dem Motto: Wer sich, noch dazu in kritischer Absicht, mit dem Kapitalismus auseinandersetzen will, der muss sich zunächst mit sich selbst auseinandersetzen. Als ob die Kritik am Kapitalismus, ob sie richtig oder falsch ist, sei maldahingestellt, sich nicht am Inhalt der Kritik, sondern an dahinterliegenden „Voraussetzungen“ des Kritik entscheiden müsste. Richtig getrennt von Inhalt einer Kritik wird eine Tugend des Untertanen das Wort geredet, denen sich der Kritiker sich erst moralisch vergewissern soll. Heinrich betont diesen Aspekt ausdrücklich, wenn er schreibt, dass die Auseinandersetzung mit den „Voraussetzungen“ von Kapitalismusanalyse „die Voraussetzung aller Kritik“ sei.
Nur mal als Aufmerker, dass solch unsinnige Behauptungen als Aufforderung, dass immerzu an „Voraussetzungen“ der Kritik herumgedoktert werden soll, ein Privileg der marxistischen Wissenschaft ist.
„Kapitalismuskritik, die mehr sein will als ein bloß moralisches Verurteilen, kommt ohne Analyse nicht aus.“
Hat Heinrich schon mit der Textüberschrift sein moralisches Imperativ aufgestellt, dass jeder sich an die eigene Nase heften soll, ohne konkrete Angabe von Inhalten, knüpft er an dieser Vorgabe, eine weitere hinzu. Die Kapitalismuskritik soll kein „moralisches Verurteilen“ sein. Wie denn, wenn Heinrich noch keine Zeile über konkrete Kapitalismuskritik geschrieben hat, möchte ich meinen. Woher will Heinrich schon mit der ersten Zeile wissen dass Kapitalismuskritik notwendig „moralisches Verurteilen“ sein soll? Das Kapitalismuskritik zu einer moralischen Verurteilung des Kapitalismus führen kann, wenn sie verkehrt ausfällt, ist nicht im vorab ausgeschlossen. Wenn, dann entscheidet sich dieses Urteil an der Prüfung des Inhaltes der Kapitalismuskritik, und keineswegs als eine vorweggenommene, zur Selbstdarstellung gereichte Vorsichtsmaßnahme des Autors.
„Am unbegriffenen Kapitalismus kann man dessen zerstörerische Folgen lediglich beklagen.“
Wer also den methodisch in Anschlag gebrachten Ansprüchen von Heinrich nicht genügt, hat allein schon deswegen den Kapitalismus nicht „begriffen“. Anhand welcher theoretischen Leistung der Kapitalismus nicht „begriffen“ worden ist, und von wem, bleibt im dunkeln. Umgekehrt kann es sich Heinrich nicht verkneifen zu schreiben, die „zerstörerischen Folgen“ des Kapitalismus zu geißeln, die er weder benannt noch irgendwie begründen kann.
„Diese Destruktion als eine zu kritisieren, die notwendigerweise mit der kapitalistischen Produktionsweise einhergeht, setzt ein Mindestmaß an Einsicht in das Funktionieren dieser Produktionsweise voraus.“
Immerhin schreibt Heinrich, dass diese “Destruktion“ mit der kapitalistischen Produktionsweise einhergeht. Getrennt von jeglichem Inhalt behauptet Heinrich, dass diese „Destruktion“ notwendig mit dem „Funktionieren“ der kapitalistischen Produktionsweise einhergeht. Als ob nicht die produzierten Schäden, sondern das „Funktionieren“ des Kapitalismus Kritik verdienen würde. Was aber mit dieser „Destruktion“ zu sagen ist, ihr Inhalt und dementsprechend ihr Grund, bleibt unausgesprochen. Der Leser bleibt im dunkeln.
„Kapitalismusanalyse ist aber keine Angelegenheit, die sich von selbst versteht.“
Wer hat behauptet, dass sich Kapitalismusanalyse sich „von selbst versteht“, außer Heinrich selbst. Ohne Wille und Bewusstsein kann doch gar keine Kapitalismukritik von Menschen betrieben werden!
„Daher kommt man um den Streit über die Art und Weise der jeweiligen Analyse nicht herum.“
Jenseits aller inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus wird ein von Heinrich herbeigeredeter Methodenstreit heraufbeschworen. Bleibt abzuwarten mit wem sich Heinrich auseinandersetzen will.
„Wer solchen Streit von vornherein als »Seminarmarxismus« denunziert und den wirklichen »Kämpfen« entgegenstellt, schottet lediglich die eigenen Voraussetzungen und Analysen von jeder kritischen Diskussion ab.“
Heinrich bezieht, und schützt daher vorbeugend, seine künstlich herbeigeredeten Notwendigkeit des Methodenstreits gegenüber entgegenstehenden, politischen Anspruchshaltungen von Marxisten, welche wirkliche Kampfsituationen der theoretischen Arbeit des Begriffs, oder wie bei Heinrich heißt, den Methodenstreit, bevorzugen. Diese Entgegensetzung von Methodenstreit vs Kampf ist eine – herbeigeredete – Auseinandersetzung um die korrekte politische Haltung, die ein Kapitalismuskritiker einnehmen sollte. Immerhin setzt Klassenkampf, bzw. Kampf gegen den Kapitalismus, eine Einsicht in die Notwendigkeit dieses Kampfes durch die Kämpfenden selbst voraus. Wie theoretisch Wissen gegen Kampfbereitschaft einen Widerspruch begründen könnte will Heinrich jedenfalls nicht untersuchen.
„Wenn im Dezember in Frankfurt ein Kongress über verschiedene Kapitalismusanalysen diskutieren und der Frage nachgehen will, was sie für eine emanzipatorische Praxis leisten können, so ist dies zunächst einmal zu begrüßen. Nicht zu begrüßen ist die eingeschränkte Perspektive der Veranstalter, die lediglich »Wertkritik« und »(Post-) Operaismus« einander gegenüberstellen und sie derart unkritisch charakterisieren – die eine setzt an der objektiven, der andere an der subjektiven Seite an –, dass damit nahe gelegt wird, es käme nur darauf an, diese beiden Ansätze richtig zu verbinden.“
Heinrich möchte sich also im vorliegenden Text mit der Perspektive der „Wertkritik“ und des „(Post-)Operaismus“ auseinandersetzen. Es ist vor dem Hintergrund doch völlig schleierhaft, warum Heinrich in der Einleitung des Textes eine Auseinandersetzung zwischen theoretischer Arbeit vs Kampf heraufbeschwört, um anschließend diese Auseinandersetzung in einem Vergleich zwischen verschiedenen Theorien auflösen zu wollen. Es ist offensichtlich dass die Beschwörung der Praxis sowohl in der theoretischen Perspektive der „Wertkritik“, als auch des „(Post-)Operaismus“ theoretisch stattfindet, und deswegen kein Akt des aktiven Klassenkampfes sein kann. Will Heinrich bloß diese theoretischen Perspektiven widerlegen muss er sich also mit den theoretischen Inhalten dieser Theorien beschäftigen.
„Das Label »Wertkritik« wurde vor allem von Robert Kurz und der Zeitschrift Krisis benutzt. Diese Position schließt die Betonung der sachlichen Herrschaft des Werts mit einem fragwürdigen Technikdeterminismus zusammen:“
Und anschließend noch die Kritik am Operaismus:
„Mit »(Post)Operaismus« sind vor allem die an Michael Hardt und Toni Negri anschließenden Strömungen gemeint. Dort ist es nicht die Technik, sondern die nebulöse »Multitude«, welche die Entwicklung des Kapitalismus vorantreibt und am Ende auch den Kommunismus bringen soll. Wobei dieser eigentlich schon da, aber – ganz ähnlich wie die wertkritische Zusammenbruchskrise – noch nicht so richtig sichtbar ist.“
Da muss ich mich schon fragen, wie der „Wert“ eine „sachliche Herrschaft“ begründen könnte. Der Wert ist weder eine Person, noch setzt „er“ sich irgendwelche Zwecke und Ziele. Anstatt dass sich Heinrich schon auf diesen theoretischen Fehler beziehen würde kritisiert er einen angeblichen „Technikdeterminismus“ der wertkritischen Position.
Und weiter:
„Beide Richtungen gefallen sich in großen theoretischen Würfen, bei denen der analytische Ertrag aber eher begrenzt bleibt.“
Bescheidenheit ist des Untertanen erste Tugend.
„Den eigenen Behauptungen wird die Konfrontation mit der empirischen Wirklichkeit des gegenwärtigen Kapitalismus gerne erspart.“
Die Mühe diese „empirische Wirklichkeit“ tatsächlich zu überprüfen, eine Aussage über sie zutreffen, und auf der Grundlage die Theorie der „Wertkritik“ und des „(Post-)Operaismus“ zu konfrontieren macht sich Heinrich nicht.
Kritisiert Heinrich im letzten Absatz noch die „Theorielosigkeit“ der auf Praxis abzielenden linken Tendenzen, abstahiert Heinrich schon im nächsten Absatz von jeglicher „empirischer Wirklichkeit“, um ausgerechnet genau gegen diese linken Tendenzen den Vorwurf loszulassen, sie betreiben theoretische Arbeit jenseits wirklichen Bezugs auf eben diese „empirische Wirklichkeit“, auf den sie die theoretische Arbeit notwendig erst beziehen muss. Überhaupt die Existenz“ dieser „empirischen Wirklichkeit“ wird als moralischer Rechtstitel gegen die von Heinrich kritisierten Theorien hochgehalten. Jenseits wirklicher Befassung mit diesen Theorien.
Weiter:
„Dass in der kapitalistischen Gesellschaft Klassen existieren und somit auch Klassenkämpfe stattfinden, ist zwar richtig, aber noch keine besonders tiefschürfende Einsicht.“
Allerdings. Denn nicht nur fehlt der Beweis für diese Aussage. Was überhaupt Klassen bzw. Klassenkämpfe sind wird von Heinrich gar nicht vorgeführt.
„Nur im Deutschland der »sozialen Marktwirtschaft« und »nivellierten Mittelschicht« kann ein solcher Befund in den Verdacht geraten, er sei bereits links.“
Wow, was eine „tiefschürfende Einsicht“. Im Deutschland der halluzinierenden Soziologen bestreitet Heinrich, jenseits aller theoretischer Konfrontation, dass Robert Kurz und die modernen Postoperaisten das label „links“ zu sein verdient haben könnten.
„Auch Marx hat keineswegs als erster von »Klassen« und »Klassenkampf« gesprochen. Bürgerliche Historiker und Ökonomen taten dies lange vor ihm.“
Dies ein Versuch Heinrichs Marx als bürgerlichen Denker zu „normalisieren“. Bewiesen wird diese „Tatsache“, dass nicht nur er von Klassen was gewusst hat schlicht inhaltsleer und tautologisch damit, dass bereits vor Marx „bürgerlichen Historiker“ und „Ökonomen“ von „Klassen“ und „Klassenkampf“ geredet haben. Marx könnte also getrost in diese erlauchte Riege der bürgerlichen Wissenschaft aufgenommen werden.
„Nicht zufällig ist aber knapp 20 Jahre später, im »Kapital«, die systematische Behandlung der Klassen erst am Ende des dritten Bandes vorgesehen: Über die Konstitution der Klassen, über Klassenhandeln, Klassenbewusstsein lässt sich erst sinnvoll reden, wenn die spezifischen Formbestimmungen der kapitalistischen Produktionsweise dargestellt sind.“
Was wohl bedeuten soll, Klasse, Klassenhandeln und Klassenbewusstsein auf jeden Fall nichts direkt mit den spezifischen Formbestimmungen der kapitalistischen Produktionsweise zu tun haben können. Heinrich exekutiert Kapitalismuskritik aus dem Bereich der Produktion und der ihm zugrundeliegenden ökonomischen Verkehrsformen. Z.B. die Produktion von Mehrwert, immerhin die Quelle der Profitwirtschaft im Kapitalismus fällt nach Heinrich nicht in dem Bereich der Klassenanalyse.
Man muß sicherlich nicht in jedem kurzem Zeitungsartikel jeden Begriff herleiten und jede These begründen und belegen, aber was Ware Heinrich vorhält, hat mich gerade an diesem Artikel auch geradezu verärgert.
„Nur mal als Aufmerker, dass solch unsinnige Behauptungen als Aufforderung, dass immerzu an „Voraussetzungen“ der Kritik herumgedoktert werden soll, ein Privileg der marxistischen Wissenschaft ist.“
??? Die kritische Beobachtung der eigenen Position bei der Analyse ist ein Privileg marxistischer Wisschenschaft? Das ist so grundweg falsch. Die Beobachtung der Beobachtung gibt’s schon in den Theorien der Quantenphysik und spätestens seit Luhmann ist diese Position auch in theoretischen Diskursen überoffiziell. Und Luhmann ist mal meilenweit vom Marxismus weg.
Ich stimme scheckkartenpunk in einem zu:
„Luhmann ist mal meilenweit vom Marxismus weg.“
Und damit ist für mich die Beurteilung der Beobachtung der Beobachtung der gesellschaftlichen Realität auch schon abgeschlossen.
es sei dir gegönnt. ich hab genauso konsequent aufgehört zu lesen, nachdem schon die erste aussage falsch war. ist der rest fundierter oder auch nur aufgrund einer position polemisiert?
@ punki: Dir ist aber schon klar, dass Ware diese Position von Heinrich kritisiert, oder?
Nun, da es in obigem Text nicht als Zitat gekennzeichnet ist, gehe ich davon aus, dass das Ware’s Meinung ist – allso das „Privileg“ marxistischer Wissenschaft. Jedenfalls kann ich das so nicht anders lesen. Dieses ist dann aber schlichtweg falsch.
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass Heinrich dazu auffordert vor der Analyse den eigenen Beobachtungsstandpunkt zu betrachten.
Mensch scheckkarte, ich kritisiere über den Text hinweg Heinrich. Schwierig zu verstehen ist es nicht, also willst du nicht verstehen.
Dieses von mir ironisch gekennzeichnete „Privileg“ der marxistischen Wissenschaft ist eine Aufforderung Heinrichs den Objektivitätsanspruch gegenüber Wissenschaft zu verlassen und sich den üblichen Gepflogenheiten der bürgerlichen Wissenschaft, sprich Pluralismus und Toleranzgebot, zu unterwerfen. Die Marxisten sollten sich, in ihrem wissenschaftlichen Selbstverständnis, der Tugend des Untertanen, als Wissenschaftler, moralisch vergewissern. Die Wissenschaftler sollen sich mit der Ausarbeitung bloß einer Lehrmeinung beschäftigen, als dass sie dem Anspruch wirklicher Wissensproduktion zuwenden sollten.
Im übrigen ist diese von mir kritisierte Methode von Heinrich nicht bloß eine Momentaufnahme eines einzigen Satzes, die im Verlauf des Textes von Heinrich theoretisch nicht wieder aufgenommen wird, insofern noch zu vernachlässigen wäre. Nein, der Gedanke wird von Heinrich zu einem besonderen Gedankengebäude, zu einer besonderen Marx-Interpretation weiterentwickelt. Nicht Wissen, sondern die Pose des linken Kritikers in der Demokratie wird von Heinrich gepredigt. Dementsprechend wird dieser Grundgedanke als Methode, so will ich sie mal nennen, von mir so weit es geht vorgeführt und dementsprechend konsequent kritisiert.
Das ist tatsächlich korrekt, dass Heinrich ein Vertreter pluralistischer Wissenschaft ist. In einem Vortrag, der hier einmal online war (leider nicht mehr ist, also bei Interesse die Admins fragen), referierte Heinrich dies. Auf die Frage, wie man denn Leute zu Marx hinführen könnte, kam nicht, dass Marx eine richtige Theorie des Kapitalismus abgeliefert hat, sondern, dass Marx irgendwie besser als seine zu seiner Zeit lebenden Ökonomen sei. Von „richtig“ kann man nicht reden, weil es ein „wissenschaftstheoretisches Problem“ gäbe, was genau der Auftakt in der bürgerlichen Wissenschaft zu Pluralismus und Antikritik ist, weil so die korrekte Bestimmung einer Sache schlicht geleugnet wird.
Es geht wohl um eine der beiden Aufzeichnungen: Hier oder hier
P.S.: Der korrekte Eiszeit-Link ist dieser.
ich wollte nur wissen, ob das so weitergeht, da die aussage meiner meinung nach ganz klar falsch ist. ich hab nicht so viel zeit immer alles zu lesen. 😉
ich werd’s mir geben, bis dahin verbleibe ich aber mal bei der these, dass die beobachtung des analysstandpunktes entweder beim kritiker oder beim rezipienten durchaus erfolgen muss, denn sonst gäbe nicht verschiedene ansätze marx zu lesen und damit zu arbeiten. WENN es einen absoluten, richtigen ausgangspunkt gibt, der also dann vorher gar nicht beschrieben werden muss, weil er als „richtig“ von jedem erkannt wäre, warum gibt es dann so viele verschiedene interpretationen?
aber ich les dann erstmal, vlt. beantwortet sich das ja.
Dass die von Heinrich ventilierte „Kritik an den Voraussetzungen der eigenen Kapitalismusanalyse“ ein Uralt-Kalauer der verschiedenen marxologischen Fraktionen ist, kann man diesem schon etwas älteren Text entnehmen. Ebenso wie den Rat, sich auf solche unsinnigen (und tendenziell endlosen) Diskussionen besser gar nicht erst einzulassen.
@ Punk:
WENN es einen absoluten, richtigen ausgangspunkt gibt, der also dann vorher gar nicht beschrieben werden muss, weil er als “richtig” von jedem erkannt wäre, warum gibt es dann so viele verschiedene interpretationen?
Gegenfrage: Wie kommst du darauf, dass die unterschiedlichen Interpretationen von Marxens Kapital ihren Ursprung in “ verschiedenen Ausgangspunkten“ haben? Die lassen sich doch erst einmal über den Inhalt des Kapitals aus und nicht über Ausgangspunkte.
Und selbst wenn sie es tun, ist die Herangehensweise schon verkehrt, weil ein sachfremder Maßstab an das Werk von Marx herangetragen wird. Denn Marx selbst wollte den Kapitalismus bestimmen und ihn nicht erkenntnistheoretisch zerlegen werden, geschweige denn selber erkenntnistheoretisch zerlegt werden.
Warum Leute übrigens einen Gegenstand unterschiedlich beackern, kann ich dir nicht sagen, weil das für die Frage, ob die Beackerung korrekt ist oder nicht, völlig überflüssig ist. Wenn’s falsch ist, was die Interpreten tun, dann reicht das als Auskunft über die Interpretation, weil sie dann weggeworfen wird. Was soll man mit falschen Theorien denn anfangen?