I just couldn‘t function without money
Mit diesem schönen Zitat von Ray Davis/The Kinks, Preservation Act 2 (1974) schmückt Franz Schandl vom wertkritischen Magazin Streifzüge seinen Artikel Vom Einkommen zum Auskommen — Zu Plausibilität und Kritik des garantierten Grundeinkommens , den es sowohl bei den Streifzügen gibt, als auch auf einem blogsport-blog
Es gibt im Anhang an den Artikel auch gleich einen Leserbrief eines Vertreters der kritisierten Forderung, der nach einem Lob der Maßvollheit von Schandl (Als jahrelanger Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens bemerke ich mit Freude, dass sich der Ton der Kritik doch etwas verändert hat.In manchen früher in den Streifzügen veröffentlichten Artikeln wurde noch suggeriert, die Forderung nach dem Grundeinkommens sei sozusagen das trojanische Pferd des neoliberalen Sozialabbaus. Wer für das Grundeinkommen plädiere, würde einer Art Armengeld Tür und Tor öffnen, also Hände weg von dieser bitteren Pille) dem – wie ich meine berechtigten Vorwurf – der Wertkritiker, dem „Leim des Geldes“ verhaftet blieben, die polemische Gegenfrage entgegenhält, „Konnten wir in den zahllosen Aufrufen, die Streifzüge zu abonnieren, nicht immer wieder lesen: Um das Geld abzuschaffen, benötigen wir selbiges? Zugestanden, aber warum darf diese Dialektik nur für Zeitschriftenredaktionen gelten, nicht für uns alle, die im Kapitalismus um Leben und Überleben kämpfen müssen?“ Und den Kinks zum Schluß noch den „long, long road“ der Incredible String Band entgegenhält. Nun mal ehrlich, hätte da nicht Bernsteins Spruch von 1899 „Das, was man gemeinhin Endziel des Sozialismus nennt, ist für mich nichts, die Bewegung alles“ nicht auch gereicht?
P.S.: Ich frage mich, wieso Schandl nicht gleich den viel „programmatischeren“ Titel „We’re Only in It for the Money“ von Zappa und den Mothers of Invention genommen hat?