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Was ist der Unterschied von Pax Christi und dem Schwarzen Blog?

18. Juni 2007

die Propaganda zumindest nicht:

Zur globalisierungskritischen Bewegung gehören zu einem nicht unwesentlichen Teil Linksradikale und Autonome. Deren Aktionsformen sind legitim und gehören zur Vielfältigkeit einer Bewegung, die ohne die Ereignisse in Rostock kaum wahrgenommen worden wäre. Zeigen wir, dass wir uns nicht spalten und einschüchtern lassen und eine andere Welt möglich ist

Damit hört nämlich ein Text auf „G8 XTRA“ der Intertventionistischen Linken auf.
Die „Argumente“ sind also: Wir sind „wesentlich“. Oder wenigstens viele.
Unsere Aktionsformen sind legitim (wenn auch offensichtlich nicht legal, wie einem ja immer wieder die Polizei naheelgt). Warum sie „legitim“ sind braucht man dann schon nicht mehr darlegen.
Außer das klassische Argument: „Wahrnehmbarkeit“‚: Ohne Militanz auf der Straße und hundertfach verstärkt vor allem in Funk, Bild und Fernsehen hätte keine Sau was mitgekriegt.
Deshalb muß man den Dissens (leider nur) in der Taktik auch mit einem „Vielfältigkeit“ aufhübschen.
In der vagen Hoffnung, daß keine „Spaltung“ aufkommen möge. Als wenn es piepegal wäre, mit was für Gedanken im Kopf der eine als Pax Christi-Mensch und der andere mit Motorradkappe in Rostock angereist ist.
Was es ja auch wirklich ist, wenn man sich als z.b. Christenmensch wie als z.B. „Schwarzer Block unter dem einen weiten Dach des Slogans, daß „eine andere Welt möglich“ ist in dieser garstigen Welt zusammenfinden kann.
Mehr aber auch nicht viel Besseres gibt es auf einem Sammelblog der „Schwarzen“.
Dazu ein ähnlicher Kommentar von lysis:

Castor-Mobilisierung und Heiligendamm: dann sind breite politische Massenbewegungen, die nicht per se linksradikal sind (eher im Gegenteil, schau dir Attac an!), sondern vielmehr nur Ereignisse, zu denen auch Linksradikale mobilisieren, aber ohne dass dabei inhaltlich viel rumkommt. Halt das typische Terrain der Bewegungslinken. Ich will das gar nicht abqualifizieren, aber das Entscheidende dabei ist, dass diese Bewegungen für die theoretische Diskursbildung in der Linken, d.h. für die kategoriale Herausarbeitung einer Gesellschaftskritik, ziemlich irrelevant sind. Es sind praktische Interventionsfelder, mehr nicht. Das einzige, was die radikale Linke da hinein trägt, ist aus meiner Sicht ihr Militanzanspruch.

Kategorien(3) Fundstellen Tags:
  1. Ware
    18. Juni 2007, 22:45 | #1

    Da kann man ja einiges noch im Text der Interventionistischen Linken kritisieren.
    Da steht:
    Zum Ende der Demonstration hat die Polizei ihre „Deeskalationsstrategie“ aufgegeben, die Teilnehmer angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Überrascht hat dies nicht, weil gerade die anwesenden Berliner Polizeieinheiten dafür bekannt sind, sich über Einsatzpläne hinwegzusetzen und gezielt die Eskalation suchen.
    Merke, Linker. Eigentlich kann die Polizei nicht vorhaben Demonstranten anzugreifen. Die Berliner Polizei hat sich über ihre eigens aufgestellten Einsatzpläne „hinweggesetzt“ und einfach zugeschlagen. Das erinnert an Brooklyn, und sowas darf nicht sein.
    Und weiter:
    Nicht schwarz gekleidete Demonstranten verhindern, dass die Forderungen und Inhalte der Bewegung aufgegriffen werden, sondern eine Medienmaschinerie, die allein auf spektakuläre und reißerische Schlagzeilen setzt. Kurz: brennendes Auto verkauft sich besser als Worshop und Diskussionsrunde.
    Merke, Linker. Die bürgerlichen Massenmedien wollen nicht in ihrer Funktion als vierte Gewalt propagandistische Hetze gegen Demontranten am Heiligendamm betreiben. Sie haben es nicht darauf angelegt Massenproteste gegen den Kapitalismus zu denunzieren (was immer man von ihnen halten mag). Dahingehend geben sich unsere Massenmedien „neutral“, wie die Schweiz. Für unsere Massenmedien ist der gewaltmäßige Polizeiansatz gegen Demonstranten doch bloß eine weitere Showgelegenheit, mit deren Hilfe Verkaufszahlen und Einschaltquoten in die Höhe getrieben werden sollen.
    Aber immerhin, die Interventionistische Linke hat es auch mit Interviews ins Fernsehen geschafft. Also, den Mut nicht verlieren. Der nächste G8-Gipfel kommt bestimmt.

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