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Now you see it, now you don‘t!

15. Oktober 2006

Eine Google-Suche nach „Kroells Albert Psychologie“ (die auch zu diesem blog geführt hat, über die Referer-Liste ist es mir nämlich aufgefallen) hatte als Ergebnis u.a. den Wikipedia-Eintrag zur „Allgemeinen Psychologie“. Dort findet man aber gar keinen Verweis zum Buch von Krölls mit dessen Kritik an dieser Wissenschaft. Den gab es nur im Goggle-Cache der Seite. Und bei genauen Hinschauen merkt man auch, daß das Äbderungsdatum der aktuellen Wikipedia-Seite der 13.10.06 ist. Selbst eine harmlose Fußnote ist Fans der Psychologie offensichtlich schon ein rotes Tuch.

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  1. 15. Oktober 2006, 18:14 | #1

    dass da keine sachen verlinkt werden, die nirgendwo peer-reviewt worden sind, macht aber auch irgendwo sinn. es gibt ja auch irgendwelche spinnern, die im selbstverlag irgendwelche widerlegungen der relativitätstheorie als buch veröffentlichen. deswegen isses nich so überraschend, dass da eher restriktiv editiert wird.

  2. Neoprene
    15. Oktober 2006, 18:41 | #2

    Ach komm, peer reviews! Als wenn per demokratischer Abstimmung unter Deutschlands „führendsten“ Experten über Psychologie die Wahrheit über das Thema in die Wikipedia käme. Das ist bei gerade so einem aufgeladenen Thema doch illusionär. Wir reden hier doch nicht über etwas wie die Bestätigung oder Widerlegung von Fermat’s Theorem, und selbst da bin ich mir als Nichtmathematiker nun wirklich nicht sicher, wie das der „Stand“ ist.

  3. postcontre
    15. Oktober 2006, 19:19 | #3

    Neoprene, stellst du dich absichtlich blöd?
    1. „Die Wikipedia“ hat sich ganz sicher nicht gegen den GSP verschworen. Den entsprechenden Beitrag kann jedeR editieren. Das zeigt ja auch ein Blick in die History des inkriminierten Beitrags: Buch rein, Buch raus, Buch rein… Das nennt man in deren Jargon „edit war“. Bedauerlich, wenn Leute damit ihre Zeit verbringen (passt aber zum Thema des Buches).
    2. Wikipedia har klare Regeln für das Aufnehmen oder Nicht-Aufnehmen von Literatur. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Literatur — ich glaube kaum, dass Krölls den Anspruch erheben kann, ein Standardwerk geschrieben zu haben, schon garnicht wenige Tage nach Erscheinen des Buches (noch dazu in Kleinauflage).
    3. Warum diskutierst du das nicht direkt bei Wikipedia, u.U. mit demjenigen, der den Literaturverweis rausgenommen hat? Ich schätze, weil du dir über 1. und 2. sicherlich im Klaren bist. Selbst die simplen Fakten sind Fans des GSP offensichtlich schon ein rotes Tuch.

  4. Neoprene
    15. Oktober 2006, 19:30 | #4

    Nein ich will mich nun wirklich nicht blöder stellen, als ich bin, das reicht ja auch schon. Ja, mir sind „edit wars“ bei wikipedia bekannt. Ja ich kenne grob auch die „klaren Regeln, die die sich gegeben haben. Und ich – und sicherlich auch Albert Krölls – weiß, daß dessen Buch es so schnell nicht dorthin schafft, auch nach Wochen und Monaten nicht. Und auch wenn ich diese „Wissenschaft“ nun wirklich nicht kenne, soviel weiß ich auch, daß Krölls bei denen so schnell kein „Standardwerk“ wird (wie z.B Hannah Arendt in ihrem/n Feld/Feldern, was ist damit schon gesagt?). Hab ich denn mehr behauptet oder unterstellt? Es geht hier doch letztlich wirklich nicht um Publikationstechniken und Lexika-Editieren, darüber mögen sich andere streiten, ich werde mich da nicht auch noch bei wikipedia reinhängen.

  5. 15. Oktober 2006, 21:13 | #5

    rencontre: wo soll neoprene denn behauptet haben, dass das Buch bei Wikipedia aus der Linkliste geflogen sei, weil es irgend etwas mit dem GSP zu tun habe; ja gar, weil die Wikipedia sich „gegen den GSP verschworen“ habe? Die werden vermutlich weder Krölls Buch, noch den GSP kennen; zudem ist das Buch ja bei VSA erschienen. Nein, die Editeure können es schlicht nicht ab, dass man die Psychologie überhaupt, und dann auch noch sehr grundsätzlich, kritisiert. Genau das hat neoprene auch geschrieben:

    Selbst eine harmlose Fußnote ist Fans der Psychologie offensichtlich schon ein rotes Tuch.

    Auf den GSP hast allein Du das wieder bezogen … im KF ist wohl zu wenig los, dass Du den dortigen nervigen Gegenstandswechsel jetzt auch hier durchziehen musst?

  6. 15. Oktober 2006, 21:54 | #6

    „. Nein, die Editeure können es schlicht nicht ab, dass man die Psychologie überhaupt, und dann auch noch sehr grundsätzlich, kritisiert.“
    das ist deine vermutung. ich glaube eher, die werden misstrauisch auf grund der von postcontre angeführten dinge. es gibt da nun mal abstrakte kriterien für literaturlisten – sonst wäre die wikipedia whrsch. auch weniger benutzbar. dann könnten auch irgendwelche quacksalber ihre krebs-wunderheilungsbücher da reinsetzen. und da nich jedes buch gelesen werden kann v den leuten ,die die artikel editieren, müssen sie sich mit anderen hilfskriterien behelfen. das buch wäre auch als lob rausgeflogen, weil der typ keinen namen hat, das buch nirgendwo besprochen wurde etc. doof, aber ist so

  7. postcontre (empfiehlt einen saalschutz)
    15. Oktober 2006, 22:09 | #7

    „Auf den GSP hast allein Du das wieder bezogen … im KF ist wohl zu wenig los, dass Du den dortigen nervigen Gegenstandswechsel jetzt auch hier durchziehen musst?“
    Fahndungsstandpunkt. Wie billig.

  8. 15. Oktober 2006, 23:40 | #8

    @ postcontre:
    Oh man, neoprene hat die Psychologiefans kritisiert, weil die nicht mal als Literaturhinweis eine Psychologiekritik ertragen können. Davon, dass die was gegen den GSP hätten, ist in seinem Beitrag nirgends die Rede, geschweige denn davon, dass sich Wikipedia gegen ihn verschworen hätte. Und was machst Du daraus?

    “Die Wikipedia” hat sich ganz sicher nicht gegen den GSP verschworen. […] Selbst die simplen Fakten sind Fans des GSP offensichtlich schon ein rotes Tuch.

    Und solche Fehler macht man nur, wenn man mit dem Interesse unterwegs ist, dem GSP und dessen vermeintliche Anhänger blamieren zu wollen. Wenn man Dir das nachweist, mit „Fahndungsstandpunkt“ zu kontern ist nun wirklich … nunja: „billig“.

  9. 15. Oktober 2006, 23:42 | #9

    @ bigmouth: Kann auch sein – ist mir letztlich auch nicht so wichtig, warum das nun bei Wikipedia rausgenommen wurde.

  10. Helden Karl
    15. Oktober 2006, 23:54 | #10

    „ich glaube kaum, dass Krölls den Anspruch erheben kann, ein Standardwerk geschrieben zu haben, schon garnicht wenige Tage nach Erscheinen des Buches (noch dazu in Kleinauflage)“
    Ich habe es zur Hälfte durch. Ich denke schon dass es sehr grundlegende, und grundsätzlich nützliche „Informationen“ (wertneutral) zur Psychologie enthält. Magsta widersprecha?
    „Fahndungsstandpunkt. Wie billig.“
    Naja, wenigstens [i]“stimma tuts“[/i] 😉
    @bigmouth: „Krebs-Wunderheiler“ als Präzidenzfall für Krölls Buch? Du merkst doch an dem Krebsbeispiel selber, dass das keine „abstrakten“ Kriterien sind (auf der einen Seite)! Deshalb ist der Fahndungsstandpunkt, hier werde eine Verschwörung herbeigeredet falsch. Es ist doch ganz klar: hier wollen Leute eine Beschreibung a la „Opium des Volkes“ nicht stehen haben. Und warum ist auch klar. Das hat doch mit Verschwörung nichts zu tun.
    Ps: DAS möchte ich sehen, dass ein Wunderheiler einen reisenden Bestseller schreibt und in Wikipedia aufgenommen wird.
    Auf der anderen Seite, zur geistigen Verfassung dieser Gesellschaft würde es ja passen („..was sich so oft verkauft kann nicht schlecht sein“)
    von wg. „passt aber zum Thema des Buches“

  11. Neoprene
    16. Oktober 2006, 03:04 | #11

    zu Helden Karl:
    Ich teile deinen Begriff von „Standardwerk“ nicht. Das heißt für mich nicht, daß ein Buch besonders viel Richtiges enthällt, sondern daß es es in „seiner“ „Wissenchaft“ besonders anerkannt ist. Der Palandt im Rechtswesen, der Woll in der VWL. Was von Ratzinger vielleicht bei den Katholiken. Und in dem Sinn wird es der Krölls so schnell nicht zu diesem „peer review“-Status bringen.
    Und zum Buch selber werde ich erst was sagen, wenn ich es auch gelesen habe.

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