Existenzgeld: Von der Aneignung zur Teilhabe
wildcat hat sich seit 1985 immer mal wieder der Existenzgeld/Bürgereinkommen/Bedingungsloses Grundeinkommen-Szene angenommen. So z.B. in einem Artikel aus 1994
Thesen zu Sozialstaat und Mindesteinkommen
1. Der Sozialstaats ist nicht in die Krise geraten, weil er zu teuer geworden ist, sondern weil er seine Aufgabe, den allgemeinen Arbeitszwangs aufrechtzuerhalten, nicht mehr erfüllen kann.
2. Der bisherige gesellschaftliche Konsens, der sich in dem System der Sozialversicherung ausdrückt, beruhte auf einer bestimmten historischen Klassensituation und einem dementsprechenden Arbeiterverhalten. Dieses ist seit den 70er Jahren dauerhaft in die Krise geraten.
3. Die Vorschläge zu einem Mindesteinkommen/Bürgergeld sind Versuche, die Absicherung des Arbeitszwangs angesichts veränderter Klassenverhältnisse wieder zu festigen.
4. Von einer revolutionären Perspektive aus kann es weder darum gehen, das alte System der Sozialversicherungen zu verteidigen, noch darum, sich an der Formulierung neuer staatlicher Sicherungskonzepte zu beteiligen.
oder 1999:
Der Linksreformismus wittert Morgenluft
Existenzgeldforderung und landläufige Vorstellungen –
oder: Warum schreiben sich Linke die kapitalistische Reproduktion auf ihre Fahnen?
Der gehört dann aber auch in die Reihe:
http://www.wildcat-www.de/wildcat/35/wc35soz.htm
Weil es hier so schön auf den Punkt zu bringen ist, wo die Ursache der falsche Beurteilung der Wirkung des BGE liegt, versuche ich auch her mal meinen Beitrag zur besseren Einsicht:
Aus dem von Joe zitierten Werk:
Das Zitat steht hier nahezu als Beweis. Marx hat es gesagt!
(Anstelle des Eingehens auf die vielen einzelnen Unzulänglichkeiten des Textes ist hier vielleicht mal folgender kleiner Hinweis das bessere Mittel in der Diskussion.)
Erstaunlicherweise ist aber die Herleitung dieser Erkenntnis bei Marx genau andersherum zustande gekommen.
(Quelle)
Demnach wäre BGE eher ein Geld, das den Arbeiter aus der Verfügungsgewalt des Kapitals entlässt.