Zu den Vermutungen über den Anschlag auf Nord Stream 1 und 2
Noch weiß man nichts Genaues, schließlich hat sich niemand zu den Anschlägen bekannt, aber eines ist für die hiesigen Medien schon glasklar, das kann überhaupt nur Rußland gemacht haben.
All die Argumente, die bisher vorgebracht wurden, warum diese Zerstörungen Rußland zu Gute kämen, halte ich aber nicht mal ansatzweise für überzeugend:
Z.B. „Moskau, sagt Peters, wolle ein diffuses Bedrohungsgefühl erzeugen und so den Druck auf Deutschland erhöhen, was die Sanktionen gegen den Nord-Stream-Miteigentümer Gazprom betrifft. „Es geht aber auch um das sogenannte Messaging, also darum, Geheimdienstkreisen und Militärs zu zeigen: Wir sind in der Lage, solche Sabotageaktionen durchzuführen.“
Wieso soll denn ein Bedrohungsgefühl entstehen, wenn die Bedrohung, nämlich im Winter zu frieren, weil die EU Wirtschaftskrieg gegen Rußland führt, real ist und zwar schon bevor die Pipelines weggesprengt wurden? Wieso eigentlich „diffus“? Die Angst vor dem wirtschaftlichen Niedergang ist doch ganz konkret und leider durchaus angemessen.
Wenn schon „Messaging“: Wieso hat dann Rußland ausgerechnet die eigenen Pipelines zerdeppert und nicht die von Norwegen nach Polen?
„Wieder andere glauben, die zerstörten Pipelines seien nur ein weiterer Baustein in Wladimir Putins Plan, möglichst viel Chaos in Europa zu stiften und die Preise ein letztes Mal in die Höhe zu treiben.“
Was für ein „Chaos“ denn? Gas ist doch eh nicht mehr geflossen, und sollte gemäß der EU/NATO-Politik doch auch gar nicht mehr fließen. Wegen zwei Tagen Paniksteigerungen der Preise auf dem Spot-Markt soll Rußland sich zwei der wichtigsten eigenen Pipelines zerschossen haben?
Rasmussen: „Es geht darum, Angst zu verbreiten, Verwirrung zu stiften und politische Meinungsverschiedenheiten sowohl innerhalb einzelner Staaten als auch zwischen verschiedenen europäischen Ländern zu schüren. Es wird versucht, einen Keil in das westliche Bündnis zu treiben.“
Worüber soll denn „Verwirrung“ entstehen? Daß die Russan an allem in diesem Krieg, also auch an dieser Sprengung schuld sind, stand für unsere Politiker und vor allem Medien doch schon nach zehn Sekunden fest. Durch den Anschlag soll also versucht worden sein, die „Meinungsverschiedenheiten“ in Europa zu fördern. Das wäre aber nur gelungen, wenn man die Front der Sanktionsstaaten hätte auseinanderdividieren können. Dazu hätte man aber Staaten wie Deutschland wieder Gas anbieten können müssen. Jetzt ist das doch gegessen. Was soll denn jetzt dieser „Keil“ sein? Wie jemand angeblich in einer Bundestagsausschußsitzung gesagt haben soll, jetzt ist allen Protesten in Deutschland, die ein Ende der Sanktionen hätten fordern können, weil dies Deutschland ins Mark trifft, endgültig der Boden unter den Füßen weggezogen worden.
Am bescheurtsten der Freitag:
„hat Russland am Ende die falschen Röhren getroffen? Am Dienstag, zwischen dem Anschlag auf Nord Stream 1 und dem auf Nord Stream 2, feierten Regierungsvertreter Polens, Dänemarks, Norwegens und der EU die Eröffnung der Pipeline Baltic Pipe, durch die nun Gas von Norwegen nach Polen fließt – und die die konkurrierenden Nord-Stream-Röhren am Grund des Meeres kreuzt. Hatte nicht die CIA jüngst vor Anschlägen auf Pipelines gewarnt?“