„Aber das Wichtigste ist Organisierung“
Schon ein lesender Internet-Nutzer hatte hier ja darauf hingewiesen:
In Berlin hat es am 14.02.2014 im Rahmen der Berlinale im Haus der Demokratie eine Veranstaltung mit dem Regisseur Ken Loach (u.a. Land and Freedom über den spanischen BürgerInnenkrieg 1936-39 und Bread and Roses über prekär Beschäftigte Hispanics in Los Angelos) und dessen bevorzugten Drehbuchautor Paul Laverty gegeben. Dazu hat es auf indymedia einen ironisch-kritischen Bericht gegeben.
Auch diesmal ging es um das schon in die Jahre gekommen Problem der Linken, das es „die“ Organisation“ der Linken hier wie auch anderswo nicht gibt (einige sagen nicht mehr) und wie man dem „schnellstens“ Abhilfe schaffen könnte. Und weil es „die“ Organisation nicht gibt, muß man sich eben Gedanken um die „Einheit der Linken“ machen, jedenfalls denken so Linke wie Loach und das dort wohl recht umfassend vertretene Milieu der mehr oder weniger trotzkistischen Organisationen, die das hier wie dort ja schon länger sagen und versuchen. Und schon ist man bei einem typischen Projekt, das im nun wirklich ganz kleinen das zeigt, was bei der Herangehensweise der meisten solcherart agierenden Linken schief läuft: Das praktisch wohl schon wieder gestorbene Projekt der „Neuen antikapitalistischen Organisation“ (NaO).
Detlef Georgia Schulze (DGS(TaP) ist dort einer der linkeren aber mitmachenden Kritiker , und hat auf Facebook auf zwei typische Stellungnahmen hingewiesen, die solche Projekte regelmäßig erfahren:
„Die zersplitterte Linke gerade in den westlichen Metropolen zusammenzuführen, erscheint ob der Vielfalt an unterschiedlichen Positionen wie die Quadratur des Kreises, also unmöglich.“
http://www.hintergrund.de/201402142990/feuilleton/film/die-quadratur-des-kreises.html
und
„Diejenigen, die versuchen wollen, die Zersplitterung der Linken auf die heute bei der Veranstaltung mehrfach beschworenen tausenden von Gruppen und Grüppchen zu überwinden, müssten über einen inhaltlichen und strategischen Vorschlag verfügen, der die inhaltlichen und strategischen Widersprüche, wegen der diese tausenden von Gruppen und Grüppchen existieren, überwindet.“
https://linksunten.indymedia.org/node/106228/unfold/all
Ich würde sagen, da haben beide recht: Solange in der Tat die verschiedenen Linken eine „Vielfalt an unterschiedlichen Positionen“ haben, ist jeder Versuch, die genau aus diesem Grunde eingetretene „Zersplitterung“ zu überwinden, in der Tat unmöglich, denn es gibt einfach diesen magischen “ inhaltlichen und strategischen Vorschlag“ nicht, der bei Weiterbestehen dieser Differenzen, also im Kern bei weiterhin verbreiteten falschen Auffassungen darüber, was und warum das Alles passiert in der Welt und was deshalb weg müßte, damit das aufhören kann, diese Linken dennoch mirakulöswerweise vereinen könnte. Mal abgesehen davon, daß das bei Vereinigung auf falscher reformistischer prokapitalistischer Basis natürlich schon irgendwie geht, jedenfalls eine Weile, dann geht es immer in die Hose, wie erst jüngst der Untergang des NPA-Projekts in Frankreich als bewußt posttrotzkische „neue“ Partei wieder mal bewiesen hat.
Man weiß zwar nicht, was man will, aber dafür will man einen Zusammenschluss.
Ein überzeugendes Konzept bräuchte keine solchen Organisationsdebatten.
Schade um jede damit vergeudete Stunde.
Ich stimme zu, möchte aber ergänzen, daß ich weiterhin überzeugt bin, daß es mit der Kombination von Revolutionärer Block-Bildung + Essentials (statt Organisationsgründung + Manifest) möglich gewesen wäre, einen Schritt voranzukommen – zwar nicht in der Bandbreite von Gegenstandpunkt bis isl, aber doch in einem Spektrum um RSB, InterKomm, [paeris], IBT, SIB (mit ihrer ursprünglichen Orientierung).
Das Tragische an der SIB ist, daß sie vom Konzept der Blockbildung als Zwischenschritt im Laufe des Jahres 2013 abging, weil ihr das ‚zu wenig‘ wurde. Statt dessen will die SIB nun „Alles – und zwar sofort“ (nämlich die Organisation) – und am Ende wird sie mit „gar nichts“ dastehen. – Schade.
Wenn’s Recht ist zitiere ich das folgende mal hier:
https://www.facebook.com/neoprene.walgesang/posts/625556564177800
@ Neoprene:
Ja, eine Blockbildung bringt nur dann qualitativ voran, wenn sie mit einem Diskussions- und Arbeitsplan für die bei Blockbildung umstritten gebliebenen Fragen einhergeht.
Der Vorteil einer Blockbildung gegenüber einer voreiligen gemeinsamen Organisationsgründung ist aber, daß sich nicht über jeden großen Leitartikel, jede große Demo usw. geeinigt werden muß. Vielmehr wird das zusammen gemacht, worüber Einigkeit besteht; und zu den fortbestehenden Dissensen wird getrennt politische Praxis entwickelt.
@ Amelie:
„Block“ meint soviel wie „auf längere Zeit angelegtes Bündnis“ – und zwar im vorliegenden Fall: von revolutionären Gruppen. Die Vorteile sind m.E.:
— Die Kooperationsbeziehungen müssen nicht für jeden Anlaß neu aufgebaut werden.
— Es verbessern sich die Möglichkeiten, gemeinsame Aktionen gemeinsam auszuwerten und nicht nach einer Aktion gleich wieder reflektionslos auseinander zu laufen. Dies wiederum kann die Grundlage sein, die Zusammenarbeit in Zukunft zu vertiefen.
— Die Sichtbarkeit von revolutionären Positionen in breiten Bündnissen mit reformistischer Beteiligung wird verbessert. Die kleinen revolutionären Gruppen können in der Vorbereitung von Bündnisaktionen koordiniert ihren reformistischen BündnispartnerInnen gegenübertreten und in der Aktion selbst mehr Ausmerksamkeit auf sich ziehen als, wenn sie verstreut agieren.
— Es wird möglich, mit einem gemeisamen Namen, Logo, Zeitung, … auch dort (in Bezug auf Regionen und Themenbereichen) Präsenz zu zeigen, wo jeweils einige an dem Block beteiligte Gruppen nicht existieren. – Ein bundesweit existierender Block verschiedener revolutionärer Gruppen hat mehr Relevanz als nur verstreut an einigen Orten existierende Gruppen.
IBT = http://www.bolshevik.org; http://www.nao-prozess.de/blog/author/ibt/
InterKomm = http://interkomm.so36.net/; http://www.nao-prozess.de/blog/kommunistische-organisierungsdebatte-na-endlich/;
[paeris] = http://paeris.info/; http://www.nao-prozess.de/blog/author/hilton/; http://www.nao-prozess.de/blog/author/fourseasons/
RSB = http://rsb4.de/; http://www.nao-prozess.de/blog/author/rsb/
Vgl. zu deren im NaO-Prozeß partiell übereinstimmenden Positionen:
http://www.rsb4.de/content/view/5035/88/
http://www.scharf-links.de/266.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=39160&cHash=c4602013d6
http://nao-prozess.de/nao-prozess-geht-kuenftig-getrennte-wege/
@ Neoprene:
Von den vier genannten Gruppen hat meines Wissens bisher noch keine bei Bundestags- oder Landtagswahlen kandidiert; und bei der letzten Bundestagswahl hat keine zur Wahl der Linkspartei aufgerufen (wobei ich und vermutlich einige der Gruppen, nicht prinzipiell dagegen bin bzw. sind, kritische Wahlempfehlungen abzugeben).
Ich habe längere Zeit darüber nachgedacht – und mir ist nicht eingefallen, was zumindest die immanente Logik dieser Position ist.
„Umstritten gebliebene Fragen“? – Welche Fragen sind denn da nicht umstritten?
Also, soweit ich TaP verstehe, soll der Block regionale Zersplitterung überwinden. Aber das ist ja die harmlosere Form von „Vereinzelung“. Die Frage ist, was dann daraus werden soll. Wenn die regionalen Gruppen auch schon nicht so recht wissen, was sie tun wollen außer Forderungskatalogen und Demos, so hilft natürlich der Block auch nix.
Ich will ja nicht defätistisch sein und jede Initiative schlecht machen. Man hat halt nur seine Erfahrungen. Bei uns gibts einmal im Jahr das Volksstimme-Fest, da kann man den Pluralismus der Linken bewundern, ohne daß jemand von denen das als Mangel empfinden würde. Vor allem Trotzkisten gibt es in größeren Mengen, 3-4 Gruppen regelmäßig.
Dann gabs auch noch die Kritischen Literaturtage, da trinkt man ein paar Bier mit Mitgliedern anderer Fraktionen, und das wars dann auch.
Ich habe oft den Eindruck, daß sich die meisten gar nicht mit anderen zusammentun wollen. Man hat sein Grüppchen, wie einen Zierfischzüchter-Verein oder eine Kegelrunde, und mehr Beteiligte würden nur die ganzen Strukturen durcheinanderbringen …
@ Mattis:
Ich habe in meinem blog das Ergebnis, auf das sich die Essential-AG des NaO-Prozesses geeinigte hatte, veröffentlicht:
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2014/02/17/worueber-sich-revolutionaerinnen-heute-einig-sein-koennten/
Der Text als .pdf-Datei mit Zeilennummern: http://TheoriealsPraxis.blogsport.de/images/Konsolidierung_Georg_Tobi_Georgia.pdf.
Das war nicht viel, aber immerhin etwas, an dem sich hätte weiterarbeiten lassen.
Ergänzend sei auch noch mal auf den Essential-Entwurf, den ich im Nov. 2012 nach Diskussionen im NaO-Prozeß-blog vorgelegt hatte, hingewiesen: http://www.nao-prozess.de/blog/nach-hannover-ii-essential-entwurf-2-2/. Diese Version wies m.E. den Vorteil auf, daß sie verbliebene Dissense explizit benannte.
Hallo Leute,
Um mal ein wenig Schaden von unserer Organisation abzuhalten, wollte ich mal kurz einbringen, das Detlef Georgia Schulze seit einigen Monaten nicht mehr im NaO Prozess ist und auch mit Sicherheit nie wieder reinkommt.
Das trifft auch auf ein paar andere Schwätzer zu.
Viele Grüße, der Zeitgeist
Ja, Zeitgeist, das ist den wenigen Linken, die den NAO-Prozeß zum Schluß noch beobachtet haben und die zudem auch noch hier reinschauen (da wird es eh keine allzugroße Schnittmenge geben), sicherlich auch bekannt gewesen, wenigstens zum Teil, den so haarklein macht das wohl eh kaum noch jemand. Ob mit solchen Trennungen oder Ausschlüssen aber dazu beigetragen wurde, „Schaden von [eurer] Organisation abzuhalten“, das wird sich noch zeigen. Ich befürchte nur, daß das auch nichts (mehr) hilft.
Nachtrag zum obigen NAO-Fan, von einem der mit Sicherheit deswegen auch bei der NAO nicht wieder reinkommt, nämlich systemcrash:
http://systemcrash.wordpress.com/2014/02/20/rsb-nao/
wie ich immer zu sagen pflege: wo er recht hat, hat er recht. (Und dazu braucht es bei der NAO leider nicht allzuviel an richtigen Einschätzungen.)
Der andere „Schwätzer“ (ein dreifach hoch auf die revolutionären Vertreter der Propaganda der Tat!!) hat ähnlich ernüchtert folgenden Schlußstrich gezogen:
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2014/02/20/das-ergebnis-ist-auf-alle-faelle-mager/
hallo alle,
ich bezog mich mit der kleinen richtigstellung, ganz konkret auf diesen teil des textes oben;
es gibt doch schon genug halbwahrheiten, verwirrung und selbstzweifel in der welt.
zg
Lieber Genosse zg,
vielen Dank für den präzisen Hinweis. Es hätte also „mitgemacht habenden“ heißen müssen.
Ich hoffe, ich darf bei der Gelegenheit auf
— die Trennungserklärung, die beim abschließenden Treffen zum NaO-Prozeß vereinbart wurde
http://nao-prozess.de/nao-prozess-geht-kuenftig-getrennte-wege/
— den Artikel des RSB aus diesem Anlaß
http://www.rsb4.de/content/view/5035/88/ („Der RSB schätzt die gesellschaftliche Lage und den Stand des Diskussionsprozesses so ein, dass die Zeit für die Gründung einer gemeinsamen Organisation (NAO) noch nicht da ist (siehe dazu auch den Beitrag im NAO-Blog ‚Gemeinsame Organisierung? Ja!-Aber wie?‘).
Wir schlagen stattdessen zunächst die Bildung eines Blockes/Bündnisses revolutionärer Gruppen vor, worin wir von den anderen drei Gruppen, die gegen den Manifest-Entwurf stimmten, unterstützt wurden.“
— die gemeinsamen Erklärung von InterKomms, IBT, systemcrash und mir, die bei dem abschließenden Treffen vorlag:
http://www.scharf-links.de/266.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=39160&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=084fbdff8d
sowie
meine drei letzten Artikel im NaO-Prozeß-blog hinweisen:
— Die fünf Konstruktionsfehler, die zum SCHEITERN des NaO-Prozesses führten
http://www.nao-prozess.de/blog/die-fuenf-konstruktionsfehler-die-zum-scheitern-des-nao-prozesses-fuehrten/
— Eine neue, tolle NaO-Idee: Den Kapitalismus demokratisch abschaffen!
http://www.nao-prozess.de/blog/eine-neue-tolle-nao-idee-den-kapitalismus-demokratisch-abschaffen/
und
— Nicht einmal antikapitalistisch ist ERST RECHT nicht revolutionär genug!
http://www.nao-prozess.de/blog/nicht-einmal-antikapitalistisch-ist-erst-recht-nicht-revolutionaer-genug/
ja das ist genau das Problem mit Mackern wie euch,
ihr würdet es problemlos fertigbekommen hinter einer Aktivistin von SYKP, sagen wir mal an einer Barikade in Istanbul zu stehen und ihr zu wenig Praxis vorzuwerfen und dann aber auch gleichzeitig noch das sie sich übereilt und vorschnell, und ohne ausreichend über das revolutionäre Programm der Partei diskutiert zu haben mit anderen zusammenschliessen will.
Und dann wundert ihr euch, wenn andere in euch nur noch Pappnasen sehen.
Also mich persönlich …. das nur noch an.
Ihr seid selbstgefällige Schwätzer. Die selbstverständlich schon immer alles besser gewusst haben.
Das ist ein Charakterzug und kein Wissensstand.
So jetzt könnt ihr wieder anfangen zu kläffen.
Nichts gegen Barrikadenkämpfe – wenn sie denn für eine richtige Sache und mit einer erfolgsträchtigen Taktik geführt werden; nur ist – abgesehen von REVOLUTION – einer wenigen Sätze des „Na endlich“-Papiers, der auch noch für die NAO gültig hat, dieser:
Und es war doch gerade die SIB, die sich im Vorfeld des vergangen 1. Mai in Berlin, um eine Befriedung desselben bemühte und sich danach mit Erreichung dieses Ziel brüstete.
Auch ansonsten hat mich das jüngste Statement des Zeitgeistes noch nicht von der politischen und theoretischen Kompetenz der NAO überzeugt.
Micha Prütz erwähnte ja mal im vergangenen Sommer bei einem NAO-Treffen türkische MaoistInnen, die den bewaffneten Kampf inzwischen für einen Fehler hielten und die er für die NAO an der Hand habe – vielleicht ist das ja die SYKP, und vielleicht kann ja dann zumindest die SYKP – im Gegensatz zu dem trotzkistischen Teilspektrum, das bei der NAO mitmacht – mit diesem Mao-Zitat etwas anfangen:
Vgl. dazu:
http://www.nao-prozess.de/blog/praxis-ohne-richtschnur-kann-das-gut-gehen/
Noch ein Nachtrag (von systemcrash) zur Mischung aus Selbstüberschätzung und Unterschätzung in einem, wie ich es seit Jahrzehnten vor allem aus dem nicht allzulinken trotzkistischen Milieu kenne (das damit ja z.B. in Frankreich oder Großbritannien sogar manche Organisation halbwegs erfolgreich durch manches Mal Jahrzehnte gebracht hat):
Er hat bei scharf links nochmal einen (dort aber verkürzten) Artikel untergebracht, den er schon auf seinem Blog gepostet hatte :
Was den RSB anbelangt, so behauptet inzwischen nicht nur Dauer-Optimist Micha Prütz, sondern auch ein zweiter NAO-Mensch bei Facebook, der RSB unterstütze nun doch das Manifest und beteilige sich nun „voll“ (was ja wohl nur heißen kann: mit Berliner NAO-Gründung) am NaO-Prozeß.
Dazu wiederum ist bei indymedia ein Artikel erschienen, der daran erinnert, was der RSB jedenfalls bisher dazu vertreten hat:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/106990
Bei linksunten sind mittlerweile 32 Kommentare veröffentlicht; hier – sozusagen als ‚Exzerpt‘ der Debatte – die beiden Kommentare von mir, die vielleicht (jenseits des Hickhacks im Detail) am wichtigsten sind:
Zurück zu den Inhalten!
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2014/02/26/zurueck-zu-den-inhalten/
Und als Zusammenfassung für NeueinsteigerInnen:
Was war der NaO-Prozeß
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2014/02/26/was-war-der-nao-prozess/
Meinen Text, den scharf-links anscheinend nicht bringen mag, hat jetzt trend-Onlinezeitung gebracht:
Micha Prütz, der RSB und die NAO: Die Polit-Legende oder der Polit-Umfaller des Jahres 2014?
http://www.trend.infopartisan.net/trd0314/t150314.html –
nicht ohne zu vergessen, sich in dem Editorial zur aktuellen Ausgabe von meinem Text zu distanzieren und daran zu erinnern, daß ich wegen meiner Kritik an „marxistisch-leninistischen“ Geschichtsphilosophie:
Braucht eine revolutionäre Organisation eine Geschichtsphilosophie?
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2012/08/06/braucht-eine-revolutionaere-organisation-eine-geschichtsphilosophie/
Einige politische Fragen an den AKKA
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2012/08/17/einige-politische-fragen-an-den-akka/
Fünf Fragen an den Gen. khs
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2012/08/17/fuenf-fragen-an-den-gen-khs/
die wahre Schuldige für das Scheitern des NaO-Prozesses sei: „DGS […], zu dessen Scheitern er maßgeblich beigetragen hat“.
Das macht erfreulicherweise deutlich, daß die Nutzung publizistischer Foren nicht gleich eine politische Fraktionbildung bedeutet. 🙂
Wenn man deine fanatische, zT völlig inhaltslose und oftmals nur ehrabschneidende Befassung mit dem Thema und die Selbstbeweihräucherung (heute Platz x, gestern sogar y) betrachtet, ist der Hinweis des Editorials mit Realsatire schon gut getroffen.
„fanatisch“ = DGS/TaP schreibt also mehr als du.
„inhaltslos“ = die schreibt also Sachen, die dich ärgern und stellt Fragen, die du nicht beantwortet sehen willst
„ehrabschneidend“ = dazu kann ich nun wirklich nichts sagen, was ist denn „Ehre“ unter Linken?
„Selbstbeweihräucherung“ = ausgerechnet in einer Debatte darum, wie versprengte isolierte Linke wenigstens „wahrnehmbar“ werden können (NaO-Prozeß) wirfst du ihr als Alleingebliebener vor, daß sie sich über das bißchen Resonanz freut, die ihr ihr Posten einbringt?
„Realsatire“ = Gottseidank sind manche linken Projekte klein und ohne Einfluß, denn ich befürchte, daß mancher, wenn er auch nur soviel Einfluß wie Wagenknecht oder Taafe hätte, nicht nur Satire abliefern würde. Auch unterhalb von Stalin und Noske kann man ja ne Menge Scheiße machen, nicht nur ideologisch.
@ Paulchen (04. März 2014 um 7:41 Uhr):
1. Mir geht’s ähnlich wie neoprene: Ich weiß auch nicht so genau, was Du mit ‚Ehre‘ (und folglich „ehrabschneidend“) meinst.
Aber in etwa dürftest Du meine Kritik an der Vereinnahmung anderer Gruppen für die NAO und an Micha Prütz‘ gebrochenem Verhältnis zur Wahrheit meinen.
Eine etwaige ‚Ehre‘ schneide ich freilich nicht dadurch ab, daß ich diese Verhaltensweisen und Haltungen benenne und kritisiere, sondern ihre ‚Ehre‘ schneiden sich diejenigen selbst ab, die diese Verhaltensweisen und Haltungen an den Tag legen.
2. Du darfst Dich gerne zu den Inhalten äußern:
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2014/02/26/zurueck-zu-den-inhalten/
Die Wahrheit ist, daß sämtliche inhaltliche Kritik an den NAO-Manifest-Entwürfen, die [paeris], InterKomms, IBT und ich seit Ende 2012 vorgebracht haben [*], inhaltlich unbeantwortet blieb – mit der halben oder viertel Ausnahme des Textes von Martin (GAM) von Ende Juli 2013:
http://www.nao-prozess.de/blog/nao-prozess-am-wendepunkt/; siehe dazu meine kurze Antwort in Kommentar-Form unter dem Artikel sowie und meine längere Antwort in Artikel-Form.
Nur beschränkte sich auch Martin in erster Linie darauf, inhaltliche Differenzen, die es im NaO-Prozeß zweifelsohne gab, festzustellen; verzichtete aber darauf Argumente für die im Manifest vertretenen Positionen vorzubringen.
3. Man/frau/lesbe mag meine ‚Stil-Kritik‘ in Sachen Vereinnahmung und Wahrheit verbiegen für läppisch halten.
Allerdings beansprucht die NAO in ihrem Manifest:
Davon abgesehen, daß das weder meine Sprache ist noch ich alle diese Ansprüche für richtig halte:
— „Informationen transparent zirkulieren“ und Ablehnung „bürokratische[r] Manöver“ – das dürfte wohl etwas anderes sein, als unbelegte Behauptungen über Beschlüsse anderer Organisationen aufzustellen, bevor diese ihre etwaigen Beschlüsse selbst veröffentlicht haben.
— Und „solidarischen Streit“ – das dürfte etwas anderes sein, als sich der inhaltlichen Diskussion verweigern, andere Gruppen vereinnahmen sowie beleg- und beweislosen Vorwürfe des „ständig Unwahrheiten in die Welt“ Setzens (s. dazu meine Antwort) erheben.
[*] Siehe zusammenfassend: http://www.scharf-links.de/266.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=37944&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=3c11caa7f0 (Abschnitt I.4. „Die inhaltlichen Differenzen im NaO-Prozeß“)
Jetzt scheint der NAO-Organisationsfetischismus seinen Vater Tino, der als erster für die schnelle Gründung einer Organisation mit Individualmitgliedern pladiert hatte, zu fressen.
Auf einmal fühlt er sich bemüßigt zu „Bescheidenheit“ und dazu, „den Ball flacher zu halten“, aufzurufen:
http://www.sozonline.de/2014/03/ubersturzte-erklarung-zur-ukraine/
vgl. dazu von mir:
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2014/03/30/nao-ukraine-wo-tino-recht-hat-hat-er-recht/
Ich lache schon wieder über TaP_Detlef. Jetzt gilt ihm noch der letzte Quatsch als Mittel in seiner enttäuschten Rache gg die diese Nao.
Sie gründen wieder! Nach UG und IL (Bündnisse von ehemals „post-autonomen“ Gruppen) und NaO (aus der „trotzkoiden“ Szene) ist vor wenigen Tagen eine neue linksradikale Organisation aus dem antiimperialistischen Umfeld an den Start gegangen: Perspektive Kommunismus
„Anfang April haben revolutionäre Gruppen aus Hamburg, Berlin, Mannheim, München, Stuttgart und Villingen-Schwenningen, die „Perspektive Kommunismus“ gegründet. Schon länger verfügen wir, die beteiligten Gruppen, über gemeinsame Erfahrungen in verschiedenen überregionalen politischen Kampagnen, beispielsweise gegen imperialistische Kriege oder reaktionäre und faschistische Strömungen. Wir sind uns einig in der Notwendigkeit einer bundesweiten, aktionsorientierten und revolutionären kommunistischen Organisation.“
Folgende Passage einer der maßgeblich beteiligten Gruppen ist, meine ich – viel bezeichnender „Wir haben uns bereits vor einigen Jahren entschieden, den notwendigen Organisierungsprozess nicht über theoretische Debatten, sondern primär über eine gemeinsame Praxis in die Gänge zu bringen.“
Über dieses, sicherlich zentrale Statement der Gruppe Revolutionäre Perspektive Berlin (RPB), ist 2012 auch schon die damalige SIB (jetzt NaO) gestolpert:
http://www.nao-prozess.de/blog/stellungnahme-der-gruppe-revolutionaere-perspektive-berlin-rpb-zur-programm-und-organisierungsdebatte/
(Auf der Webseite der Gruppe habe ich den damaligen Text übrigens nicht wiedergefunden)
es gibt aber keine „praxis“ ohne ein (gewisses) theoretisches verständnis. menschen handeln (politisch), weil sie aus erfahrungen zu einsichten gekommen sind. diese müssen nicht „wissenschaftlich“ sein, aber sie sind „parteilich“, weil aus den eigenen interessen abgeleitet. da aber (soziale) „wirklichkeit“ nicht einfach „gegeben“ ist, sondern bewusstseinsmässig angeeignet und „erarbeitet“ werden muss, gibt es nun mal zu allen fragen auch immer ein gewisses interpretationsspektrum (was übrigens nicht nur inhaltliche gründe hat, sondern auch ausdruck unterschiedlicher temperamente ist). dies muss aber gar nicht weiter schlimm sein, wenn man sich für „aktionen“ auf ein gemeinsames „minimum“ einigen kann. das wäre in kurzform das wesen der „einheitsfrontpolitik“ (oder bescheidener: aktionseinheit).
für eine politische organisierung (im sinne von „partei“) reicht das aber nicht aus; da müssen höhere anforderungen an theoretisch-programmatischer vereinheitlichung und verbindlichkeit gestellt werden. darum denke ich schon, dass die „essential-methode“ der ursprünglichen SIB (und das „block“-modell [subjektiv]revolutionärer gruppen) ein fruchtbarer ansatz war. ich fürchte nur, es würde in der realität auch daran scheitern, dass die kleinen gruppen der „radikalen linken“ intern gar nicht so „demokratisch-zentralistisch“ funktionieren, wie sie es selbst beanspruchen.
siehe auch: http://systemcrash.wordpress.com/2014/04/07/organisation-und-bewegung/
Veranstaltung:
Neue antikapitalistische Organisation.
Musste das wirklich sein??
8. November 2016 um 19.00 Uhr
„K9“ – Kinzigstr. 9, 10245 Berlin
http://www.trend.infopartisan.net/trd1016/t501016.html
„Das Berliner Wahlergebnis zeigt, dass Rot-Rot-Grün als Regierungsprojekt nicht nur in Berlin sondern auch im Hinblick auf die Bundestagswahlen 2017 realistisch erscheint. Angesichts dessen erhält die Frage, die mit dem NaO-Projekt aufgeworfen wurde, nämlich das Zirkelwesen jenseits der Linkspartei für eine autonome antikapitalistische Politik zu überwinden, wieder Gewicht und Brisanz. Dafür lohnt es sich aus dem Scheitern des NaO-Projekts zu lernen.“ (aus dem trend-Artikel)
Ausgerechnet ein Wahlergebnis als Geburtshelfer einer erneuten Debatte über linksradikales „autonomes“ Zirkelwesen … möchte man denn gerne den Kapitalismus mitregieren?
Muss das wirklich sein?
Ich denke mal, die einladende Redaktion meinte etwas wie:
Solange es die Linkspartei auf Bundesebene noch als parlamentarische Opposition (und noch nicht als Regierungspartei) gibt, kann sich die radikalere Linke den Luxus des Zirkelwesens noch eher leisten, als wenn die Linkspartei als Oppositionspartei ausfällt: Dann müsse die radikale/revolutionäre Linke endgültig aus dem Zirkelwesen raus und ran an die alsbald von Rot-Rot-Grün enttäuschten Linkspartei-WählerInnen (um zu verhindern, daß auch diese noch zur AfD wandern – oder was auch immer).
Die Linkspartei in der Opposition deckt also etwas ab, um was sich bei deren Wegfall die radikale Linke selber kümmern müsste? Wer definiert eigentlich diese merkwürdige Art von Zugzwang? Die Geschichte?
Eine eigene positive Zielsetzung scheint diese „radikale“ Linke also nicht zu haben, wenn es in erster Linie darum geht, ob man es (was eigentlich?) nun eher als Zirkel oder doch ohne Zirkel anstrebt. Das müsste sich doch immerhin aus der Zielsetzung ableiten und nicht aus dem Wahlerfolg oder Nicht-Wahlerfolg einer links-keynesianischen Sozialdemokratie.
Das mußt Du dann am 8. mal den Moderator von „trend“ fragen; mir kommt dieser Aktualitätsbezug auch etwas gewollt vor und würde meinerseits etwaige neu Anläufe zu revolutionärer Konvergenz auch nicht gerade auf Anpassungsprozesse der Linkspartei stützen wollen.
Ein Scherz über den Parlamentarismus eines linken Grünen
(Ströbele) findet sich bei „Herr Keiner“ …
http://www.herrkeiner.com/geschichten/anti-amerikanismus/
Gruppe Arbeiterinnenmacht
– Ausführlicher historischer Abriß der Nao und Bilanz
http://www.arbeitermacht.de/rm/rm48/naobilanz.htm
– NAO in der Endbetrachtung (über die verschiedenen Strömungen und Gruppen in der NAO)
http://www.arbeitermacht.de/rm/rm48/naoendbetrachtung.htm
@ Mattis
Dort:
R2G: Illusionen werden wieder Konjunktur haben
https://linksunten.indymedia.org/de/node/194889
fänden deine Fragen vielleicht einen geeigneten Ort.
„wenn ich mal so schaue, was wir alles so auf die Beine stellen, ist die Zukunft schon glänzend“
Die grundlegenden Textes des NaO-Prozesses und die seit der NAO-Auflösung erschienenen Bilanzpapiere in drei .pdf-Broschüren zusammengestellt:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/195542