15.11.13 ¦ Hamburg ¦ Dillmann und Mats in Hamburg
MASCH-Tagung, 15. – 17. November 2o13
Die Marxistische Abendschule Hamburg (MASCH) veranstaltet mit Unterstützung des Gesellschaftswissenschaftlichen Instituts Hannover (GI) vom 15.-17. November 2013 eine Tagung zum Thema „Aufhebung des Kapitalismus – die Ökonomie einer Übergangsgesellschaft“.
Die Tagung soll dazu beitragen, theoretische und praktizierbare Alternativen zur derzeitigen krisenhaften Entwicklung des Kapitalismus (kontrovers) zu diskutieren und Ansatzpunkte für eine gesellschaftliche Veränderung in Richtung einer nachkapitalistischen Ökonomie aufzuzeigen.
Block A) „Scheitern des realen Sozialismus“
16.oo Beginn und Einleitung
16.15 Woran ist der Sozialismus in China gescheitert? – Renate Dillmann, Bremen
17.15 Mit ökonomischen Hebeln in den Ruin – das Scheitern der realsozialistischen Wirtschaftsweise – Rüdiger Mats, Berlin
18.15 Pause
18.45 Ökonomische, soziale und politische Ursachen des Scheiterns bzw. der Weiterexistenz sozialistischer Staaten zu Beginn der 1990er Jahre. Ein Vergleich – Jörg Roesler, Berlin
Am Samstag ist u.a. dran: Ist die Marktwirtschaft der Endzustand der Menschheitsgeschichte? – von Heinrich Harbach.
Selten bin ich aus einem Buch weniger schlau geworden als aus seinem „Wirtschaft ohne Markt“. Endlos wiederholt er, dass es fatale Illusion sei, eine Mischform von Markt- und Planelementen zu praktizieren (wie z.B. im Osten), ohne wirklich den entscheidenden Grund (Fehler) nachvollziehbar zu präsentieren – um dann schließlich kurz vor Schluss, in Anlehnung an Pokrytan, als Übergangsform dann doch einer Mischform das Wort zu reden, die sich dann von den anderen aber durch eine „Dominanz“ der Planelemente unterscheide, „mit dem Ziel einer Durchsetzung einer unmittelbar gesellschaftlichen Koordination“ (S. 205). – Ja, so abstrakt schreibt er die ganze Zeit! – Dabei bringt er es allerdings fertig, diese „Dominanz“ wie auch die „Koordination“ überhaupt nicht zu erläutern!
Enttäuschend wie ein Krimi, dessen entscheidende Auflösung uns glatt unterschlagen wird. Kopfschüttel.
Eine Kurzfassung der Harbach-Thesen stellt der Text http://www.masch-hamburg.de/texte/Harbach-SozialistischeMarktwirtschaft_10-02-13.pdf dar.
Da wird die Sache deutlicher, aber noch kritikabler als ich dachte:
Insofern hier zuguterletzt der Unternehmergewinn als Größe auftaucht, wird klar, dass gesellschaftliche „Koordination“ auf keinen Fall „Produktion“ (im Sinne von gemeinschaftlicher Gütererzeugung) bedeutet.
Schad drum. Dazu die ganze geschwollene Kritik am Realsozialismus – um sich dann als eine Art jüngste Variante desselben zu präsentieren. Hört sich im übrigen an wie auf Venezuela zugeschnitten.
Aber danke für den Hinweis, dann muss man ja nur die Kurzfassung lesen 😉
@Rüdiger Mats:
Falls du einen anderen Eindruck von Harbachs Position bekommen solltest, lass es uns hier wissen. Manchmal lese ich ja zu schnell …
zur MASCH-Tagung:
Gibt es hier jemanden, der darüber berichten kann?
Ja nun, wenn die zum Teil von mir ja angeführten Referenten es nicht tun, und auch niemand von den Leuten „hier“ dort war und berichten mag, dann wird das wohl keine Kreise ziehen.
inzwischen irgendwo was aufgetaucht?
@ Leserfranz
Mitschnitte zwar noch nicht, aber ein Referent der Tagung hat ein neues Blog online gestellt: Kapitalkritik. Kritik an Kapital, Staat und Nation – Kommunismus
Willkommen zur Kapitalkritik! Die hier veröffentlichten Beiträge dienen der theoretischen Kritik von Kapital, Staat, Nation, imperialistischer Weltordnung und bürgerlicher Ideologie.
Kapitalismus und Kommune
(Vortrag auf der Tagung der MASCH HH am 16.11.2013, dort unter dem Titel: Notwendige Kriterien und mögliche Schwierigkeiten des Aufbaus einer vernünftigen Planwirtschaft)
Bei/von „Kapitalkritik“ gibt’s jetzt den überarbeiteten Mitschnitt eines Vortrags an der Uni Hannover im Rahmen der AStA-Veranstaltungsreihe ‚unbekannt verzogen‘: Demokratie und Wahlen (2013-11-28)
Die Mitschnitte der Vorträge(leider nicht der Diskussionen) sind auf der Maschwebsite zu finden.
Aber leider nur zum Anhören. Wie lädt man die denn runter? Mein erster Versuch mit einem Flashvideo Downloader ging schon mal nicht.
Die Urls stehen direkt im Quelltext.
/audio/Dillmann.m4a usw.
Die Referate kann man sich bei archive.org runterladen:
https://archive.org/details/Wilke
Da muss man sich einloggen. 🙁
HIer mal die URLs von drei Mitschnitten:
Dillmann | Mats | Vollmann
Die technische Qualität der Aufzeichnungen ist nicht so besonders. Ausserdem fehlen die Diskussionen und das nervt so richtig. Denn da scheint es bei einigen Vorträgen doch ziemlich „kontrovers“ zugegangen zu sein.
Für Chrome z.B. mit https://play.google.com/store/apps/details?id=it.tolelab.fvd&hl=en
Die jeweilige kurz Datei starten und dann den auf den Pfeil in der Menuleiste klicken; im aufpoppenden Fenster dann den Download Button klicken.
Ich lade aber auch grad das ganze Paket (~525MB) bei RapidShare hoch, ich poste den link dann in ca. 1h.
Wie gesagt, Klassensprecher, es stehen schon alle Referate bei archive.org zum Download zur Verfügung. Aber es schadet natürlich nicht, das doppelt zu haben.
Ooops, sehe ich auch grade, der von dir gepostete URL zeigt aber auf eine Loginseite.
Danke für den Tipp, hab es schon verbessert.
Der gehört aber prominent in das posting, statt in den Kommentaren rumzulurchen.
Ja, weil die Sache in der Tat herausragend ist,(bezogen auf das, was auf der linkeren Linken normalerweise so abgeht) habe ich auch einen separaten Artikel draus gemacht.
Hoffe, dass demnächst auch noch was aus Stuttgart und Bielefeld zu hören sein wird. Von der Stuttgarter Konferenz dürfte insbesondere die Podiumsdiskussion mit Peter Decker, Günther Sandleben und Matthias Fritz von Interesse sein.
Workshop-Tag der Interkomms Berlin am Sonntag, den 26.01.2014 | B-Lage | Mareschstraße 1 | Berlin-Neukölln.
Thema: „Demokratie – die süßeste Versuchung seit es Politik gibt? Workshop-Tag zum kritischen Umgang mit Demokratie“
„Wir nun wollen bei diesem Workshop-Tag fragen,
– ob sich die „politische Form der bürgerlichen Demokratie“ wirklich so einfach von dem „herben Kern“ der kapitalistischen Ökonomie abschälen und unverändert in eine nach-kapitalistische Gesellschaft verpflanzen, d.h.: mit „neuem sozialem Inhalt […] füllen“ läßt, wie Rosa Luxemburg meinte,
– oder ob die Metaphorik von Kern und Schale nicht vielmehr davon ablenkt, daß die „bürgerliche Demokratie“ gerade die politische Ideal-Form der kapitalistische Ökonomie ist.“
U.a.: „Zur Kritik freiraum-gradualistischer Konzeptionen von Vergesellschaftung und direkter Demokratie.“
Input von Rüdiger Mats
Montag | 10.02.2014 | 19:00 Uhr
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Salon, Berlin
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Der Salon befindet sich im 1. Obergeschoss.
Die Feuerprobe des Widerstands. Die Eurokrise und die Linke.
Diskussionsveranstaltung mit Euclid Tsakalotos (SYRIZA) und Sahra Wagenknecht im Rahmen der RLS-Seminarreihe „Die Krise hat Europa gestärkt„.