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Revolution? Nein! Lohnarbeit? Ja!

20. August 2013

Die Linkspartei stellt ihre Wahlkampagne zur Bundestagswahl vor. In ihren Wahlplakaten nimmt sie ein Motto wieder auf, daß die PDS vor rund 10 Jahren auch eingesetzt hat:
Damals bei der PDS hieß es „Lohnarbeit Ja – Ein-Euro-Jobs Nein!“ Heute heißt es „Revolution? Nein, einfach zeitgemäß: 10 Euro Mindestlohn sofort per Gesetz, … “
Wer es noch nicht geklebt gesehen hat, hier der link zum „Neuen Deutschland“-Artikel

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  1. Wolfgang
    20. August 2013, 22:16 | #1

    Gut, dass „Die Linke“ keine Revolution will, ist nicht überraschend. Dass sie damit wirbt, hätte ich nicht erwartet. Da musstest Du schon den Link angeben, damit man das glaubt.

  2. zeank
    21. August 2013, 20:08 | #2

    „Revolution? Nein! Lohnarbeit? Ja!“ könnte auch ein Plakat der „Partei“ sein 😉

  3. Bakunin
    29. August 2013, 00:55 | #3

    Eine Revolution ist für viele nach „Mandaten“, Ämtern und schließlich am Ende der Karriere fetter stattlicher Altersversorgung gierenden Linksparteilern aus den oberen Reihen dieser Partei eine ganz speziefisch- persönliche „Revolution“: Um endlich aus den beschränkten proletarisch bis kleinbürgerlichen finanziellen Schlamassel heraus zu kommen, eine „Revolution!“ vor allem: im Geldbeutel!
    Die vielen angemahnten, besonders vor Wahlen immer heftiger und penetranter erspähten „politischen Schnittmengen“ mit der SPD und NATO-OLIV-Grünlichen sind so verstanden nur die von SPD und Grünen heißhungrig-erflehten politischen „Räuberleitern“, um endlich auch mal an die für Normalos ziemlich hochhängenden staatlichen Futterkrippen oder meinetwegen auch Schweinetröge zu gelangen.
    Muss man über dieser politisierende Assi-Pack wirklich noch ernsthaft diskutieren? Ich denke nicht, reine Zeitverschwendung!
    (Naives gläubiges Fußvolk mit „Idelalen“ hatte und hat noch immer JEDE Partei, hatte sogar die NSDAP, immer gut vorzeigbare Feigenblätter!…)
    .

  4. 29. August 2013, 19:04 | #4

    Auch wenn ich wenig mit den Zielen der Linkspartei übereinstimme, finde ich ihre Plakate – aus Sicht der Werbung – sehr gut. Sie vermitteln kurz und knapp Thesen, die einen Großteil der möglichen Wähler ansprechen. Und somit erreicht die Werbung genau das Ziel.

  5. 29. August 2013, 19:50 | #5

    Mit so einem Standpunkt „aus Sicht der Werbung“ kann ich wenig anfangen. Das ist die Ebene, auf der sich jetzt im Spiegel die echten Werbeleute der Parteien ganz werbeprofessionell unterhalten haben. Es mag auch sein, daß das „einen Großteil der möglichen Wähler“ anspricht. Wie bei allen bürgerlichen Parteien. Ob die Linkspartei damit ihr Ziel erreicht, wage ich zu bezweifeln, sie werden wohl wieder von CDU uns SPD (selbst den Grünen) um Längen geschlagen.
    Entscheidend sollte doch sein, was für blöde Ziele (von denen allen auf ihre gar nicht so fürchterlich unterschiedliche Art und Weise) verfolgt wird. Wenn das Erfolg hat, umso schlimmer für die Wähler, die sich auf solche Werbung einlassen.

  6. Bakunin
    29. August 2013, 23:41 | #6

    Miriam
    29. August 2013 um 19:04 Uhr
    „Auch wenn ich…“ Würden die tollen Plakate der Linkspartei für eine wirklich gute sozialistische bzw. kommunistische Arbeit dieser Partei – und zwar allen voran außerhalb der bürgerlichen Parlamente! – stehen, wäre ja dagegen gar nichts zu sagen, auch nicht, wenn sie von professionellen Werbe-Leuten peppig entworfen wären.
    Doch leider steht diese verkappte Links-SPD für nichts anderes als ihre „Mutterpartei“, nur ein wenig „sozialer“, für manche Schichten gar ein wenig „antikapitalistisch“ aufgepeppt.
    Keine arme Sau in diesem Lande hat daher von dieser Partei etwas zu erwarten.
    Beweise: Berlin, M-V, Teile des Ruhrgebietes……
    Wozu also noch irgend welchen Mandats-Jägern und Karrieristen dieser Partei zu einträglicher bis fetter Staatsversorgung verhelfen?
    Lassen wir also diese Plakate! 🙂

  7. Max
    30. August 2013, 13:29 | #7

    Bakunin: >>>>Keine arme Sau in diesem Lande hat daher von dieser Partei etwas zu erwarten.>>>>
    „Keine arme Sau“ würde eine revolutionäre Partei wählen, die wählen noch nicht mal DIE LINKE. Sie wählen gar nicht oder die stinkbürgerlichen Parteien. Das Problem sind nicht die Parteien oder DIE LINKE, sondern die Bürger.

  8. Mattis
    30. August 2013, 20:09 | #8

    „Das Problem sind nicht die Parteien oder DIE LINKE, sondern die Bürger.“ (Max)

    So ist es. Die Parteien tun im Wesentlichen das, was deren Wähler von ihnen erwarten.

  9. Max
    31. August 2013, 17:04 | #9

    Ich wähl die Linkspartei. Ich kenne da einige Genossen, mit denen ich gut diskutieren kann (viele bei den Linken sind echt nur linke SPD, aber eben nicht alle). Ich nutz Diskussionsabende der Linken zur Weiterbildung. Und ich nehme auch Links-Genossen mit zu Veranstaltungen des GSP. Ich muss nicht 100 % mit einem Laden übereinstimmen, ich lese auch sehr kritisch das ND, die Junge Welt und GSP sowieso.

  10. Bakunin
    31. August 2013, 23:37 | #10

    Hallole Max, dass es auch in der Linkspartei gute Leute gibt täte ich nicht im geringsten bestreiten.
    Doch findest du diese auch in der DKP, der MLPD, beim – klar – GSP, vielleicht sogar in der einen oder anderen Jugengruppe von IG Metall oder Ver.di.
    Doch leider, was bringt es, was verändern diese guten Leute dort letztlich?
    Vergeuden sie nicht doch ihre kostbare Lebenszeit, ihren Idealismus in Vereinen von Karrieristen, Polit-Gaunern, gekauften Subjekten?
    Wenn du nun DIE LINKE wählst, was erhoffst du dir da?
    Im Grunde legitimierst du doch nur dieses ganze bürgerliche Polit-Theater alias „freie Wahlen“, als ob bei diesen Wahlen jemals Macht, Herrschaft und Reichtum der Besitzenden, Aufrüstung und Kriege weltweit, Verarmung von Millionen von Mitmenschen jemals zur „freien Wahl“ gestanden hätten!
    (Hoffentlich)Ernüchternde Grüße von
    Bakunin

  11. Moritz
    31. August 2013, 23:49 | #11

    Ankündigung einer GS-Veranstaltung am 4. September in Wien: Wie man’s auch macht: Wählen ist verkehrt – Nicht-Wählen aber auch!

  12. Max
    2. September 2013, 15:00 | #12

    Hallo Bakunin, ich habe früher an der Uni MG gewählt, habe SPD-Leute und DKPler in den Betriebsrat gewählt, sogar mal einen kandidierenden MGler in den Personalrat gewählt (Öffentlicher Dienst). Ich guck immer, ob sich das für mich lohnt, rein materialistisch. Da wo DIE LINKE an die Regierung ist, gibt es beispielsweise kein Berufsverbot.

  13. Bakunin
    4. September 2013, 19:56 | #13

    Ja, Max, ich verstehe dich sehr gut, weshalb sollte man nicht als ein klein wenig privilgierter Lohnknecht im bürgerlichen imperialistischen Staatsapparat willig billige „Personalräte“ mit irgend welchen Parteibüchern oder sonstigen unverbindlichen Geschwätz wählen, ganz und gar „materialistisch“, so wie einst die Scheidemänner, Eberts, Noskes oder „Jusos“ zu ihren Zeiten?
    Dafür kann man sich dann in „den schönsten Wochen des Jahres“ in Thailand oder…?? recht schadlos halten, auch ganz „materialistsch“, ist Not und Elend nicht nett und schön, wenn billig käuflich?
    Alles klar!!!

  14. Max
    5. September 2013, 13:32 | #14

    Bakunin: Warum soll ich keine Betriebsräte-Personalräte wählen, die nicht alles abnicken? Wenn es politisch allein bei Wählen (Bundestag, Betriebsrat) bliebe, wäre es opportunistisch, na klar. Aber so bin ich ja nicht…

  15. Bakunin
    6. September 2013, 01:04 | #15

    Hallo Max, man kann natürlich immer Betriebsräte oder Personalräte wählen, und ein gewisser Teil der besser gestellten „Arbeitnehmer“ profitiert ja manchmal auch mit, ob sie nun alles abnicken oder mal widerspenstig sind, sie sind in allen Fällen Instrumente der Kapitalseite(ebenso beim Staat) zur sozial-friedlichen Verwaltung der Lohnabhängigen, dabei sind deren Partei- oder Gewerkschaftsmitgliedsbücher völlig ohne Belang, da sie ohnehin alle im Rahmen der geltenden Gesetze sich bewegen müssen, dem heiligen „Betriebsfrieden“ schon rein rechtlich verpflichtet.
    Es kommt für den einzelnen Lohnknecht viel weniger auf diese Betriebs- oder Personalräte an als vielmehr von Beginn an darauf, in der Berufs- und Lohnhierachie gleich möglichst weit oben einsteigen zu können, dann ist doch fast jeder dieser „Arbeitnehmervertreter“ irgend wie „gut“, „von Hause aus“, oder nicht?
    (Ich war auch schon im Öffentlichen Dienst, ab gewissen Ebenen aufwärts ziemlich angenehm, kein Wunder, dass die alle brav CDU/CSU/SPD oder „Grün“ wählen!)

  16. Mattis
    6. September 2013, 11:03 | #16

    @Bakunin:

    „Es kommt für den einzelnen Lohnknecht viel weniger auf diese Betriebs- oder Personalräte an als vielmehr von Beginn an darauf, in der Berufs- und Lohnhierachie gleich möglichst weit oben einsteigen zu können …“

    Ist ja ein ganz toller Tipp – und wer nicht „oben“ einsteigen konnte – oder wollte! – der soll dann auch gefälligst auf die kleinen Verbesserungen verzichten, die er im Betrieb erreichen könnte? Komische Logik. Aber mir durchaus bekannt: wenn du gut bist, sagte mir ein Kollege, brauchst du keinen Betriebsrat und keine linke Politik.

  17. Mattis
    6. September 2013, 11:30 | #17

    Hallo Max,
    die Partei Die Linke hat ja den Sozialismus gar nicht mehr als Ziel – oder wie siehst du das?

  18. Bakunin
    7. September 2013, 12:41 | #18

    Hi Mattis, ich habe nicht prinzipiell etwas gegen Personal- und Betriebsräte, gegen Gewerkschaften. (es gibt ja immer noch sehr kleine feine und doch gute Gwerkschaften)
    Ich habe nur etwas gegen diese Institutionen, wenn sie die Proleten endgültig zu braven System-Hunden abrichten, Kapital & Staat letztlich reinste Büttel-Dienste leisten, ob mit oder ohne „kleine Verbesserungen“!
    That´s all…

  19. Mattis
    7. September 2013, 15:06 | #19

    Hallo Bakunin,
    „wenn sie die Proleten endgültig zu braven System-Hunden abrichten“
    … leider kann ich deinen Fokus hierbei wieder mal nicht teilen: die Arbeiter wollen mehrheitlich diese Art Rüksichtnahme auf das Kapital, und deshalb wählen sie die entsprechenden Gewerkschaften und deren Vertreter. Sie sehen den Kapitalismus und speziell „ihre“ Betriebe als Grundlagen, die keinesfalls gefährdet werden dürfen.
    Das ist eben der Standpunkt der Anpassung ans Vorgegebene, den man nicht mal mit dem Nachweis der Ausbeutung erschüttern kann. Die kontern dann: klar, wissen wir, die schneiden sich eine große Scheibe ab von dem, was wir erarbeiten, aber das ist der zu zahlende Preis, und die Alternative ist nur, dass es schlechter wird als es jetzt ist.
    Hätten wir ein Rätesystem, würden die Räte genau diesen Standpunkt als Auftrag seitens der Lohnabhängigen erhalten. Mit Entlarvungen von Politik und Gewerkschaft (dient nur dem Kapital und so …) erreicht man also gar nichts.

  20. Bakunin
    7. September 2013, 16:19 | #20

    Mattis 07. September 2013 um 15:06 Uhr
    Hallo Bakunin,
    „Mit Entlarvungen von Politik und Gewerkschaft (dient nur dem Kapital und so …) erreicht man also gar nichts.“
    Ja ja, Mattis, stimmt schon, so lange die Proleten, und zwar alle Proleten, unabhängig von Berufsausbildungen, Bildungsabschlüssen aller Art nicht wirkliche Organisationen auf die Beine bringen, die diesen System den Todesstoß versetzen, sich dies als Ziel vornehmen, werden sie zwangläufig in diesen von Kapital & Staat völlig umfunktionieretn Institutionen wie Gewerkschaften, Betriebsräten, Personalräten immer „ihre“…. – dämlicherweise – „Interessenvertretungen“ erblicken, ganz klar, was bleibt ihnen da sonst übrig? (Sagen doch MG/GSP seit Jahrzehnten schon)
    Wer den Kapitalismus meint zu wollen, kriegt ihn auch…., ganz „volle Kanne“ wie etwa z.B. die „Ossis“ 1990!
    Und doch: Hat nun wirlich SO alles seine Ordnung? Hm?

  21. Felix
    9. September 2013, 01:28 | #21

    „…aber hier leben? nein danke“
    Konferenz gegen Staat, Nation & Kapital (04. – 05. Oktober 2013 in Stuttgart)
    Die Konferenz wird organisiert von alert|a Pforzheim, GEGEN_KULTUR, Anarchistische Gruppe Freiburg, Gegenstandpunkt, SJD – Die Falken Stuttgart. Wir freuen uns über weitere Gruppen, die zu der Konferenz aufrufen.
    u.a. Podiumsdiskussion am Samstag, 5. Oktober 2013 zum Thema:
    „Eurokrise und Nationalismus“
    In der Arbeiterbewegung ging man lange davon aus, in der Krise würde die revolutionäre Kraft ansteigen und die Umwälzung der Verhältnisse rücke näher. Mit dem Krisennationalismus heutiger Prägung ist deutlich geworden, dass gerade in der Krise das Nationale „Wir“ Konjunktur hat.
    Auf dem Podium wird kurz aus verschiednenen Perspektiven die aktuelle Krisenlage und die Eurokrise Charakterisiert. Danach werden die Teilnehmer folgende Fragen beantworten:
    – „Wie geht/ging die deutsche Bundesregierung mit der Krise um?“
    – „Was sind ihre Ziele dabei?“
    Die von staatlicher Seite ausgegebene Losung zur Krise besteht in einem Stolz auf die Leistung der dt. Nation; die Leute haben materiell aber nichts davon. Es stellt sich die Frage, warum die Leute sich dieses Verhältnis einleuchten lassen und die Entscheidende Frage: Was können wir dagegen tun?
    Teilnehmer:
    – Peter Decker (GEGENSTANDPUNKT)
    – Günther Sandleben
    – Tom Adler, (angefragt) Alternative (BR Daimler Stuttgart / Gemeinderat Stuttgart � LINKE)
    http://danke-nein.org/programm.html#Samstag

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