Veranstaltungsmitschnitt zum Staatsbankrott Griechenlands (Wentzke 27.04.10 in Berlin) jetzt online
9. Mai 2010
Ein Mitschnitt der Diskussionsveranstaltung im Haus der Demokratie in Berlin am 27. April 2010 mit Theo Wentzke, Redakteur der Zeitschrift GegenStandpunkt, als Referenten zum Thema Griechenlands Staatsbankrott ist jetzt bei archive.org zum Download verfügbar.
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Nee, zur Zeit stehen dort lediglich Metadaten, keine Audiodateien.
Den Leipziger Vortrag vom 26.4.2010 gibt’s nach wie vor hier:
http://www.contradictio.de/blog/archives/2579
http://www.agpolitischediskussion.de/Griechenland.htm
Scheint korrigiert zu sein, Läßt sich jedenfalls jetzt runterladen.
Zu den „Thesen des Referats“ steht geschrieben:
Was anderes fällt den Genossen offenbar nicht ein. Wer nicht Sieger ist, zählt zu den Verlierern. Die theoretische Differenz der GSP-Redaktion zur Öffentlichen Meinung besteht, was die Zitate zur Diskussion angeht darin, dass sie eingestehen, die internationale Standortkonkurrenz bringt notwendigerweise zu den Siegermächten, auch einige Verlierer hervor. Nur um diesen „Nachweis“ geht es hier, nicht um eine korrekte Erklärung des „griechischen Staatsbankrotts“, bzw. des weltweiten Finanzgewerbes. Diese wird ihrer Theorie des „falschen Gewinners“ einfach subsumiert.
Was die bürgerliche Öffentlichkeit angeht, dort werden die Niederlagen in der internationalen Standortkonkurrenz der Staaten in Schuld- bzw. Versagensfragen übersetzt. Warum allerdings halb Europa vor dem Staatbankrott steht, ob es denn am Stoff des Finanzgewerbes liegt dass Finanzkrisen im gesamteuropäischen Ausmaß auftreten, was naheliegend wäre, interessiert sowohl die Bildzeitung und andere Schmierblätter, wie auch den GSP, nur wenig. Schade aber auch.
Wenn man die zweite These einfach ignoriert, kann man tatsächlich darauf kommen den GS interessiere sich nicht für den Stoff des Finanzgewerbes. Vielleicht hilft dem ein oder anderen der Verweis auf die längere Fassung des Thesenpapiers.
Naja, dass es plötzlich „nicht mehr weitergeht“ weil „einige“ Marktteilnehmer sich jetzt „zurücknehmen“ würden ist doch die hausgemachte Erklärung der Finanzkrise durch den GSP. Auch hier wird das Finanzgewerbe nicht von innen heraus erläutert sondern von seinen Schreiberlingen als Erfolgsstory der Finanzkapitalisten rekapituliert. Wenn´ s nicht mehr klappt, was kommt dann? Na dann wird das Finanzgewerbe als gescheiterte Erfolgsgeschichte der Finanzkapitalisten wieder neu bewertet. Irgendwie muss also die hausgemachte Erläuterung des Finanzgewerbes aus der Krämerseele des Finanzjongleurs heraus, sowohl im Erfolg als auch seine Niederlagen betreffend, beurteilt werden. Das kritisiere ich.
Ich hab neulich den in der Zeitung veröffentlichten GSP-Artikel zum „griechischen Staatsbankrott“ zugestimmt und verlinkt. In Teilen stimme ich doch wohl zu.
Das ist ja eine schriftliche Niederfassung des jour fix. Und kein Thesenpapier. Dauert länger bis ich es gelesen habe.