Kommunismus und Nation (aus dem China-Buch von R. Dillmann)
1. November 2009
Als längeres Argument im Sinne des GegenStandpunkts zu gleich zwei Threads hier, nämlich der schon buchstäblich in die Jahre gekommenen Volksdebatte und der Frage nach dem „Klassencharakter“ der Volksrepublik China habe ich den Punkt „Kommunismus und Nation“ aus Renate Dillmanns neuem China-Buch eingescannt und im Download-Bereich als DIN A4-MS-Word-Datei (und als RTF) zur Verfügung gestellt.
Kategorien(1) MG + GSP
Wäre es möglich, den Text in einem verbraucherfreundlicheren Format zur Verfügung zu stellen? Zum Beispiel .rtf oder gleich .pdf? Diese .doc-Datei kommt z.B. bei Open Office sehr unlesbar raus.
Nehme alles zurück, geht doch, mea culpa!
Ja natürlich, schon als ihn hochgeladen hatte, sind mir Gewissensbisse gekommen. Ich habe jetzt auch ein RTF-Dingens hinzugefügt. Das kann in der Tat jeder lesen. Da ich die Textstelle auf DIN A4 umformatiert hatte, wäre PDF auch nicht angemessen gewesen. Zudem man RTF einfacher zitieren kann.
Und Neo, findest du richtig was darin steht? Ich versteh ehrlich gesagt nicht, warum du diese Scheiße auch noch verbreitest als würde sie nicht sowieso jeder GSP-Vortragende bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zum Besten geben. Die Nation ist Ideologie, Gemeinsamkeit besteht in Unterdrückung blablabla.
„Die staatliche Zwangsvergesellschaftung, die ein Territorium nach außen abgrenzt und sich im Innern ihr Volk schafft, wird in diesem Konstrukt legitimiert und überhöht zur Idee eines großen Ganzen,…“ Die Nation ist ein kapitalistisches Zwangsarbeitslager.
Nein, Krim, finde ich in zentralen Punkten nicht richtig. Es ist aber ein typisches und an einer wichtigen Geschichte, der Geschichte Chinas, aufgehängtes Beispiel für die Sichtweise sicherlich nicht nur von Renate Dillmann, die ja bisher nicht gerade als GSPlerin aufgefallen ist, sondern auch für die Sichtweise des GegenStandpunkt überhaupt. Vielleicht kommt ja über dieses China-Buch noch eine Diskussion auf, die abstrakt allgemein über den Volksartikel des GSP offensichtlich nicht aufgekommen ist. Und selbst dieses relativ kurze Statement gäbe ja auch noch Stoff für weitere auch noch wichtige Streitereien.
Ja reicht dir der Streit immer noch nicht? Es wird doch hier permanent über die bescheuerte Volksauffassung des GSP diskutiert. Der Volkartikel ist kritisiert und die Zitrone ist ausgepresst bis zum Letzten Tropfen. Man kann doch nicht an immer den selben Aussagen die selbe fruchtlose Diskussion erneut führen. Warum sollte man diesem falschen Zeug dadurch Publizität verschaffen.
Nein, der bisherige Streit hat mir in der Tat noch nicht gereicht. Was hat er denn gebracht, außer daß du bestätigt wurdest in einem Urteil über den GSP, das du sowieso schon vorher hattest? Mit wie wenig bist du denn zufrieden, wenn es dir schon reicht, wenn auf diesem armseligen Blog vor noch nicht mal 500 Leuten „permanent“ diskutiert wurde? Was für eine „Publizität“ wird denn hier für irgendwas hergestellt, ist das hier denn der Bild-Blog?
Ist der von dir ja hinreichend aufs Korn genommene Punkt zudem wirklich alles, was du zum GSP zu sagen hast, insbesondere jetzt zum China-Buch?
Ja. Dann führ ihn halt und wart nicht darauf, dass andere für dich die Arbeit machen.
Ich wurde in gar nichts bestätigt und hatte vor dem Volksartikel wirklich ein anderes Urteil über den GSP. Der Volksartikel und vor allen der Umgang mit der Kritik, beweist die endgültige Verblödung der Kommunisten um den GSP. Dass er nichts gebracht hat, ist nicht meine Schuld. Die Argumente stehen seit Jahren ausformuliert da und du siehst, dass der Umgang damit der GSP 0815 Masche entspricht. Also nicht inhaltliche Kenntnisnahme der Zusammenhänge, sondern Vergleich mit GSP-Sprüchen und gleichszeitiges Verdrehen und Abstrahieren unserer Aussagen, bis die Sprüche drauf passen. Da ist kein rankommen – das siehst du doch. Da kann man Threads mit 500-600 Beiträgen machen und jedes Fiztelchen 20 mal auseinandernehmen, dann raffen die immern noch nix. Weil sie nicht wollen, weil sie theoretische Beschäftigung nur als Abgleich mit dem eigenen Scheiß kennen. Das sind geistige GSP-Krüppel. Zufrieden bin ich damit überhaupt nicht, aber du siehst doch, dass sich null schiebt. Deshalb weiß ich auch nicht, was es bringen soll, wenn man den selben Scheiß statt 250 mal 251 mal erzählt.
Du meinst doch man solle sich jeden Mist von denen zum Anliegen machen. Ignorieren ist auch ein Umgang mit falschen Theorien. Du robbst doch auch nicht jedem bürgerlichen Wissenschaftler hinterher. Zumal die GSP-Theorien wirklich ausführlich kritisiert sind. Warum sollte man sich zum kritischen Wurmfortsatz dieser bornierten Idioten machen?
Ich muss denen doch nicht bei jedem Thema hinterherrobben. Bloß weil irgendjemand vom GSP meint, er müsste jetzt ein Buch über China geschrieben haben, soll ich mir von deren thematischen Vorgaben immer das Hirn zuscheißen zu lassen. Warum soll ich meinen Senf dazugeben, wenn’s eh keinen interessiert. Sollen Sie mir halt das Buch schicken es gedruckt wird. Dann sag ich was dazu, wenn Fehler drin sind. Und die müssen dann selbstverständlich korrigiert werden. Wenn wenigstens hinterher was korrigiert werden würde, in einer zweiten Ausgabe oder als Artikel. Aber das gibt es beim GSP und nahestehenden Autoren prinzipiell nicht. Für sich drückt mich das Thema China nicht besonders und ich wüsste nicht, warum es ausgerechnet ein Buch von denen bräuchte, um mich über China schlau zu machen. GSP ist keine Empfehlung.
Krim, wenn ich gesagt habe, daß mir der Streit noch nicht gereicht hat, dann war das keine Aufforderung an dich oder eine Ankündigung für mich, ihn hier oder anderswo jetzt unbedingt weiterführen zu müssen. Denn sein Ergebnis ist ja in vielerlei Hinsicht mager. Ich bin da eben auch nur wie du unzufrieden drüber, auch im Wissen darum, daß sich da nichts schiebt. Weder beim GSP noch bei den Mitlesern, befürchte ich.
Nein, man „muß“ sich nicht mit allem auseinandersetzen, was einem in der großen weiten Welt der Fehler als solcher auffällt. Man macht sich aber nun wirklich nicht gleich zum Wurmfortsatz von einer Richtung, wenn man die kritisiert.
Und, ja, man muß auch nicht jedem Thema einer Gruppierung hinterherrobben, was die so gerade auf die Tagesordnung setzt (wobei Renate Dillmann ja nicht gerade die Chefredakteurin des GegenStandpunkts zu sein scheint). Das Chinabuch von ihr scheint/schien mir aber ein guter Aufhänger zu sein, weil ich gedacht habe, daß das Thema gerade in Deutschland mit seiner früheren breiten maoistischen Bewegung und wegen der andersartigen Absetzung von der „realsozialistischen“ Vergangenheit als bei der SU auf Interesse stoßen würde. Es sieht bisher aber nicht danach aus, offensichtlich drückt die meisten Leute das Thema China genauso wie dich auch nicht besonders, unabhängig davon, ob sie durch andere Bücher sich schon schlau gemacht haben oder nicht.
Na ja. Vielleicht taugt es ja abgesehen von obigem Zitat ja doch was. Es ist ja auch blöd wegen einem oder ein paar Fehlern ein Buch zu verwerfen. Soll halt mal einer berichten, der es gelesen hat, ob China gut getroffen ist.
hallo neoprene,
wenn du das buch gelesen hast, würde ich mich freuen, wenn du mir was zu dem vorwurf sagen könntest, R.Dillmann habe überhaubt keine ahnung von china?
Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich bisher nur bis zur Kulturrevolution gekommen bin. Aber schon danach ist es meine Meinung, daß Renate Dillmann überraschend viel Ahnung hat und in das Buch gepackt hat. Mitunter ist es sozusagen in der Kritik an den Maoisten die von GSPlern immer wieder eingeklagte Antwort auf die Frage, wie das den gehen solle im Sozialismus.
Vor ein paar Tagen hatte ein Berliner GSPler hier kommentiert, daß er das Buch für so ungefähr das beste marxistische Buch der letzten Jahre hält. Ich habe das gleich verärgert weggelöscht, weil dieses Lob ohne irgendein Argument ausgekommen ist. Mittlerweile bin ich geneigt, ihm sogar zuzustimmen, auch wenn ein wichtiges Streitgebiet in dem Buch praktisch ausgeblendet wurde: Was es jeweils seit den 20ern in der kommunistischen Bewegung Chinas und in der Komintern an anderen Konzeptionen gegeben hat. Daß der so offensichtliche chinesische Nationalismus der KP Chinass eben ein fast völliges Versagen auf dem Feld der Entwicklung einer internationalen, internationalistischen Kampfperspektive bedeutet hat. Die Traktoren, die die städtischen Arbeiter den Bauern lange lange nicht liefern konnten, hätte, jetzt mal ganz billig so formuliert, ein rotes Japan allemal liefern können. Aber diesen materialistischen Ausweg aus den vielen objektiven Problemen, denen sich die siegreiche chinesische Revolution gegenüber sah, denn hatte von den herrschenden Kadern der KP buchstäblich niemand im Sinn.
Selbst damit wäre das natürlich noch keine Erfolgsgarantie gewesen, aber den Leuten sowas nicht mal zu erzählen und statt dessen so ultradumme idealistische Hauruck-Desaster wie den Großen Sprung nach Vorn durchzupeitschen, das hat weder China noch der Weltrevolution irgendwas gebracht.
dankesehr,
aber deine antwort scheint den verdacht eher zu bestätigen. da mag sich r.dillmann vielleicht einige schlaue gedanken/analysen gemacht zu haben, aber simple fachliche ahnung von china, kann man wohl nicht erwarten. das ist zu oft die krux an der ganzen g’schichte. ich muss es mir wohl näher ansehen. gekauft wird es jetzt auf bloßen verdacht hin eher nicht.