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„Die Jüdische“ zu „Rechtfertigung von Terror“

16. Februar 2009

Die Webseite „Die Jüdische“ schlachtete am 16.02.09 den Hetzartikel von Herrn Brock für die Nürnberger Nachrichten weiter aus. Und meint wie der, ohne dreiste Lügen nicht auszukommen:
Obwohl sie immerhin den Ankündigungsflyer abdruckt, kommt sie zur Behauptung, daß die „Marxistische Gruppe“ (daß es die schon eine ganze Weile nicht mehr gibt, stört sie sowenig wie den bayerischen Verfassungsschutz) mit ihrer angeblichen „Rechtfertigung von Terror gegen die israelische Zivilbevölkerung“in die „Nähe von Terroristen“gestellt gehört. Das ist bei der Geschichte der BRD und ihrem Umgang mit politischen Gegnern, die sie zu Terroristen erklärt hat, so gut wie eine Erklärung zum Freiwild.
Bei solchen Leuten kommen dafür erfolgreiche Politiker wie Avigdor Liebermann in Israel gut weg, über den wikipedia folgendes zu sagen weiß:
Schon kurz nach seiner Einwanderung aus Moldawien soll er als Mitglied der rechtsradikalen Studentengruppe Kastel[13] auf „Araberjagd“ gegangen sein, um Palästinenser mit Fahrradketten und Stacheldraht zu verprügeln.[14]
Seit 2002 forderte Lieberman die israelische Armee dazu auf, in Gaza »keinen Stein auf dem anderen zu lassen« und auch zivile Ziele wie Geschäfte, Banken und Tankstellen „dem Erdboden gleichzumachen“[15].
2003 schlug Lieberman als Verkehrsminister in der Knesset vor, freigelassene palästinensische Gefangene mit Bussen an einen Ort zu bringen, „von dem aus sie nicht zurückkehren“. Anderen Quellen zufolge soll er vorgeschlagen haben, die Gefangenen im Toten Meer zu ertränken.[16]
2006 forderte Lieberman in der Knesset, die arabischen Knesset-Abgeordneten als Landesverräter vor Gericht zu stellen und hinzurichten.[17]

Kategorien(1) MG + GSP, (3) Fundstellen Tags:
  1. pro_kommunismus
    16. Februar 2009, 15:09 | #1

    Willkommen im Tollhaus der antikommunistischen Propaganda. Die Kritik am Staat Israel, weil er sowohl seinen Bürgern wie auch den Arabern schadet, wird mal flux in eine Parteilichkeit für die Tötung jüdischen Lebens umgedichtet: „Doch ist bei der Marxistischen Gruppe klar: Sie steht der Demokratie feindlich gegenüber und kritisiert nicht nur den Staat Israel – nein, sie findet auch, dass das Land mit seinen Bürgern keine Existenzberechtigung hat.“
    So fasst das ein Autor eben auf, der sich Staat und Volksgmeinschaft eh nur als Einheit denken kann. Das der GSP-Text etwas völlig anderes als das von Herrn Brock Interpretierten aussagt, macht nichts, denn: „Die Protagonisten sind geschickt genug, das in ihren Texten zu verschleiern…“
    Die „Jüdische“ setzt noch einen drauf und macht aus dem GSP Sympathisanten der Hamas. Warum nicht gleich „Diener Satans“?

  2. pro_kommunismus
    16. Februar 2009, 15:54 | #2

    Besonders gemein ist natürlich, dass Brocken ertragen muss, dass seine „Steuergelder“ den Freunden Satans in den Rachen geworfen werden statt der „notleidenden“ Industrie und Finanzwirtschaft. 😉 Da musste er wohl noch schnell ein paar schäumende Kommentare schreiben fürs Zeilenhonorar.

  3. 16. Februar 2009, 16:02 | #3

    Apropos Zeilenhonorar: Vielleicht war der Artikel von Herrn Brock ja ein agressiverer Versuch, endlich eine Festanstellung bei der NN zu bekommen (in deren Impressum kommt der jedenfalls nicht vor), denn mit seinen ab und zu abgedruckten sonstigen Lokalberichtlein der letzten Jahre kann er ja kaum zu Lohn und Brot gekommen sein. So eine Art vorauseilender Gehorsam sozusagen?

  4. 16. Februar 2009, 16:59 | #4

    Bei solchen Leuten kommen dafür erfolgreiche Politiker wie Avigdor Liebermann in Israel gut weg,

    kannst du das belegen? oder ist das eifnach nur billige retourkutsche?

  5. 16. Februar 2009, 17:24 | #5

    Ich wüßte nicht, daß Herr Brock je eine vernünftige Kritik an israelischen Politikern wie Avigdor Liebermann oder anderen Heroen wie Nethanjahu (oder Begin), um nur einige der bekannteren zu nennen, geäußert hätte. Bei der „Jüdischen“ habe ich jetzt nicht nachgeschaut, aber soo total anders sehen das Mainstream-Zionisten wahrscheinlich auch nicht.

  6. 16. Februar 2009, 19:25 | #6

    haha, „wahrscheinlich“

  7. Knubbel
    17. Februar 2009, 14:10 | #7

    Bei solchen Arschlochartikeln muss man sich selbst als Kommunist schwer im Zaum halten, den Rechtsstaat anzurufen. Immerhin stellt das Gesagte eine Straftat (Verleumdung) dar und zivilrechtlich könnte sicherlich eine Unterlassungsverfügung drinnen sein. Naja, immerhin steht der Ankündiger da, so dass halbwegs konzentriert denkende Personen die Lüge erkennen können.
    *grr*

  8. 17. Februar 2009, 15:00 | #8

    Manchmal ist es sogar sinnvoll, den bürgerlichen Staat anzurufen. Die Spartacist League/U.S., die Hauptsektion der trotzkistischen International Communist League (Fourth Internationalist) hatte damit in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts sogar einen bescheidenen Erfolg:

    In 1984, the Spartacist League won a legal victory against the FBI and Attorney General’s Guidelines for Domestic Security/Terrorism Investigations, which sought to slander Marxist advocacy as “terrorism” —a modest but genuine blow to the government’s efforts to criminalize leftist political dissent. As we wrote in “FBI Admits: Marxists Are Not Terrorists,” (WV No. 368, 7 December 1984):
    “We have no illusions that the government’s secret police have stopped or will stop their harassment, infiltration and disruption of Marxist political organizations and other perceived political opponents of the government. We do know that the secret police have not changed since Karl Marx was harassed by secret agents of Prussia, that as long as the capitalists hold state power, their police agents will continue their dirty work against any real or perceived challenges to their class rule. Our suit certainly has not changed, nor could it, this fact of life in American capitalist society.” (Workers Vanguard No. 909 vom 29. Februar 2008)

  9. 17. Februar 2009, 15:06 | #9

    Manchmal kommt man sogar in Staaten davon, die noch nicht einmal rechtsstaatlich im modernen demokratischen Sinne sind. Mir fällt da Vera Sassulitsch ein, die Mitbegründerin des russischen Marxismus, die vorher auch schon mal was anders gemacht hatte. Wikipedia beschreibt das so:

    „Im Juli 1877 weigerte sich ein politischer Gefangener, Jemeljan Bogoljubow, seine Kopfbedeckung in Gegenwart des Generals Theodore Trepow abzunehmen, dem Stadthauptmann von Sankt Petersburg, der vor allem durch seine Niederschlagung der polnischen Rebellionen 1830 und 1863 Bekanntheit erlangt hatte. Zur Strafe wurde Alexei Bogoljubow der Prügelstrafe unterworfen; ein Vorfall der nicht nur Revolutionäre erzürnte, sondern ebenso die mit ihnen sympathisierende Intelligenz. Eine Gruppe von sechs Revolutionären beschloss daraufhin Trepow umzubringen. Sassulitsch, die im Alleingang handelte, kam ihnen zuvor. Um die Misshandlungen die Bogoljubow im Gefängnis zu Petersburg erleiden musste, zu rächen, schoss die Studentin Sassulitsch am 24. Januar 1878 mit einem Revolver auf Trepow, während sie ihm eine Bittschrift überreichte, und verwundete ihn schwer. In einer viel beachteten Verhandlung wurde sie dennoch von den ihr zugeneigten Geschworenen am 11. April freigesprochen. Dies zeigte die Effizienz der von Zar Alexander II. durchgeführte juristischen Reform, es bewies, dass ein Gericht gegen Autoritäten Urteile fällen konnte. Sassulitsch floh daraufhin in die Schweiz, bevor sie wieder inhaftiert werden konnte. Sie wurde eine Heldin der Narodniki und der radikalen Teile der russischen Gesellschaft. Trotz dieses Ereignisses war sie eine Gegnerin der Terrorkampagne, die schließlich zur Ermordung von Alexander II. 1881 führen sollte.“

  10. 21. Februar 2009, 13:55 | #10

    Mehr als ein „haha“ bekommt Bigmouth also auch nicht mehr raus. Die Jüdische, die Jüdische Allgemeine oder auch die Jüdische Zeitung, überall wird der Krieg verteidigt, schöngeredet, relativiert, gegen Araber gehetzt. Und da darf man nicht sagen, dass Liebermann eben nicht sein fett so abbekommt, wie es Hamas und Co bekommen? Es gibt keine linke jüdische Zeitschrift im deutschsprachigen Raum. Und wenn die liberal-rechten Zeitungen den Liebermann mal kritisieren, dann sich nicht so, wie er kritisiert gehört. Also: er kommt gut weg.

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