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Die Welt-Finanzkrise: Wie sicher sind Sparkonten in Deutschland?

17. Juli 2008

Beim Aufräumen von Internet-Schnippseln bin ich wieder auf eine aufschlußreiche Berechnung zur Sicherheit von deutschen Sparkonten gestoßen: Ein Handelsblatt-Blogger hat sich da vor einem Jahr die Mühe gemacht, mal konkret nachzurechnen, was eigentlich von den gerade in letzter Zeit gebetsmühlenhaften Beteuerungen von Politik und Finanzwelt zu halten ist, daß in wenigstens in Deutschland Otto Normalverbraucher keine Angst um seine Ersparnisse zu haben bräuchte.
Sein Ergebnis: Nichts!

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  1. KK
    18. Juli 2008, 18:50 | #1

    Dass es diesen Fonds braucht zeigt doch schon, dass es einer Bank nicht um Einlagensicherung geht. Insofern ist es idiotisch diesen Gedanken bitter ernst zu nehmen und dann nachzurechnen, dass die Einlagensicherung scheitern muss. Banken verwandeln (u.a.) das Geld der Gesellschaft in Kapital und nicht in eine Rücklage, die Einlagen sichert. Stockt das Geschäft wird Kapital für ungültig erklärt und die betroffene Bank hat es verloren, also sind die Einlagen dann futsch. Dafür haften alle Banken dann mit einem Teil ihrer Einlagen im Einlagensicherungsfonds. In einer Kreditkrise wie jetzt sind aber alle Banken betroffen, woher soll also dann die Einlagensicherung jenseits vom Erfolg ihrer Geschäfte kommen? Diesen Fonds gibt es nur, um Vertrauen in den Kredit aller Banken zu stiften, weshalb es auch völlig sachgerecht ist um ihn ein Geheimnis zu machen.
    Warum ist der Einlagensicherungsfonds so niedrig? Weil er eben Geld dem Zweck entzieht, den Banken verfolgen: Das eingesammelte Geld in Kapital zu verwandeln. Die Kreditschöpfung der Banken lässt den Einlagensicherungsfonds dann nochmal kleiner im Verhältnis zu ihrem Kredit erscheinen.
    Wenn du etwas angespart hast, dann musst du es auf mehrere Banken & Anlageformen verteilen. Wenn nicht kann dir die Einlagensicherung praktisch auch egal sein.
    p.s.: Die Tage war zu lesen wie hoch der Sicherungsfonds der FDIC ist: Ca. 50 Mrd. $

  2. KK
    18. Juli 2008, 18:50 | #2

    Dass es diesen Fonds braucht zeigt doch schon, dass es einer Bank nicht um Einlagensicherung geht. Insofern ist es idiotisch diesen Gedanken bitter ernst zu nehmen und dann nachzurechnen, dass die Einlagensicherung scheitern muss. Banken verwandeln (u.a.) das Geld der Gesellschaft in Kapital und nicht in eine Rücklage, die Einlagen sichert. Stockt das Geschäft wird Kapital für ungültig erklärt und die betroffene Bank hat es verloren, also sind die Einlagen dann futsch. Dafür haften alle Banken dann mit einem Teil ihrer Einlagen im Einlagensicherungsfonds. In einer Kreditkrise wie jetzt sind aber alle Banken betroffen, woher soll also dann die Einlagensicherung jenseits vom Erfolg ihrer Geschäfte kommen? Diesen Fonds gibt es nur, um Vertrauen in den Kredit aller Banken zu stiften, weshalb es auch völlig sachgerecht ist um ihn ein Geheimnis zu machen.
    Warum ist der Einlagensicherungsfonds so niedrig? Weil er eben Geld dem Zweck entzieht, den Banken verfolgen: Das eingesammelte Geld in Kapital zu verwandeln. Die Kreditschöpfung der Banken lässt den Einlagensicherungsfonds dann nochmal kleiner im Verhältnis zu ihrem Kredit erscheinen.
    Wenn du etwas angespart hast, dann musst du es auf mehrere Banken & Anlageformen verteilen. Wenn nicht kann dir die Einlagensicherung praktisch auch egal sein.
    p.s.: Die Tage war zu lesen wie hoch der Sicherungsfonds der FDIC ist: Ca. 50 Mrd. $

  3. 18. Juli 2008, 19:28 | #3

    Natürlich geht es einer Bank nicht um Einlagensicherung, sondern um die Vermehrung ihres eigenen Kapitals unter Einsatz und Versprechen der Vermehrung von anderer Geldbesitzer Geld. Und schon immer gehörte das eine „Versprechen“, aus Geld mehr Geld zu machen, zum zweiten Versprechen, daß das auch garantiert gut geht, also zumindest der Einsatz wieder raus kommt. Und weil einerseits alle darauf vertrauen, daß das erste Versprechen schon gutgehen wird, aber sich völlig sachgerecht eben doch nicht sicher sind, daß das mit dem zweiten auch so gut geht, gibt es dieses ungeheure Werbewesen, daß Banken total sicher seien: Staatlich akribisch überwacht! mit enorm viel Eigenkapital unterwegs! und eben für den „so gut wie ausgeschlossenen“ Fall der Fälle ein echt solidarsicher Haufen, der dem einen gescheiterten Bankinstitut aus der Patsche helfen wird!
    Es paßt dazu, daß mir vor ein paar Tagen ein Bankangestellter gleich erzählt hat, daß bei seiner Bank nach den Regeln seines Einlagensicherungsfonds alle Einlagen bis 3 Milliarden € „gesichert“ seien. Ja, es ist sachgerecht, daß keiner Ahnung hat, was diese buchstäbliche „Leerformel“ wirklich bedeutet.
    Und in Deutschland haben immerhin schon zweimal in einem Jahrhundert die verrückten Schatzbildner mit ihren Golddukaten im Sparstrumpf besser abgeschnitten als die Inhaber von Staatsanleihen und Bankschuldverschreibungen. Ich persönlich habe solche Luxusprobleme leider nicht. Fast schade!

  4. 18. Juli 2008, 19:28 | #4

    Natürlich geht es einer Bank nicht um Einlagensicherung, sondern um die Vermehrung ihres eigenen Kapitals unter Einsatz und Versprechen der Vermehrung von anderer Geldbesitzer Geld. Und schon immer gehörte das eine „Versprechen“, aus Geld mehr Geld zu machen, zum zweiten Versprechen, daß das auch garantiert gut geht, also zumindest der Einsatz wieder raus kommt. Und weil einerseits alle darauf vertrauen, daß das erste Versprechen schon gutgehen wird, aber sich völlig sachgerecht eben doch nicht sicher sind, daß das mit dem zweiten auch so gut geht, gibt es dieses ungeheure Werbewesen, daß Banken total sicher seien: Staatlich akribisch überwacht! mit enorm viel Eigenkapital unterwegs! und eben für den „so gut wie ausgeschlossenen“ Fall der Fälle ein echt solidarsicher Haufen, der dem einen gescheiterten Bankinstitut aus der Patsche helfen wird!
    Es paßt dazu, daß mir vor ein paar Tagen ein Bankangestellter gleich erzählt hat, daß bei seiner Bank nach den Regeln seines Einlagensicherungsfonds alle Einlagen bis 3 Milliarden € „gesichert“ seien. Ja, es ist sachgerecht, daß keiner Ahnung hat, was diese buchstäbliche „Leerformel“ wirklich bedeutet.
    Und in Deutschland haben immerhin schon zweimal in einem Jahrhundert die verrückten Schatzbildner mit ihren Golddukaten im Sparstrumpf besser abgeschnitten als die Inhaber von Staatsanleihen und Bankschuldverschreibungen. Ich persönlich habe solche Luxusprobleme leider nicht. Fast schade!

  5. star wars
    19. Juli 2008, 11:20 | #5

    Und in Deutschland haben immerhin schon zweimal in einem Jahrhundert die verrückten Schatzbildner mit ihren Golddukaten im Sparstrumpf besser abgeschnitten als die Inhaber von Staatsanleihen und Bankschuldverschreibungen.

    Wenn sie sich alle gegenseitig noch vertraut hätten, wäre wohl bis heute nichts passiert. Was für Trottel, diese Bankiers.

  6. star wars
    19. Juli 2008, 11:20 | #6

    Und in Deutschland haben immerhin schon zweimal in einem Jahrhundert die verrückten Schatzbildner mit ihren Golddukaten im Sparstrumpf besser abgeschnitten als die Inhaber von Staatsanleihen und Bankschuldverschreibungen.

    Wenn sie sich alle gegenseitig noch vertraut hätten, wäre wohl bis heute nichts passiert. Was für Trottel, diese Bankiers.

  7. 19. Juli 2008, 12:05 | #7

    Das Verrückte daran ist doch, daß in der Tat solange nichts passiert, wie sie sich gegenseitig vertrauen. Und umgekehrt eben umgekehrt. Und das ist sowas von immanent, daß da die schlauesten Börsen- und Banktypen hinterher regelmäßig als Trottel hingestellt werden, „nur“ weil ihr bis dato so über alle Maßen erfolgreiches Geschäft jetzt, zum x-ten Mal, zusammengekracht ist. C´est la vie!

  8. 19. Juli 2008, 12:05 | #8

    Das Verrückte daran ist doch, daß in der Tat solange nichts passiert, wie sie sich gegenseitig vertrauen. Und umgekehrt eben umgekehrt. Und das ist sowas von immanent, daß da die schlauesten Börsen- und Banktypen hinterher regelmäßig als Trottel hingestellt werden, „nur“ weil ihr bis dato so über alle Maßen erfolgreiches Geschäft jetzt, zum x-ten Mal, zusammengekracht ist. C´est la vie!

  9. star wars
    19. Juli 2008, 14:16 | #9

    Das Verrückte daran ist doch, daß in der Tat solange nichts passiert, wie sie sich gegenseitig vertrauen.

    Nein, und nochmals nein. Wenn sie sich tatsächlich gegenseitig immer nur vertrauen, kann es schon mal passieren, dass sie auf wertlosen Kreditverschreibungen sitzen bleiben müssen. Wenn massive Abschreibungen aus spekulativen Finanztransaktionen den Geschäftsbanken ihre Liquiditätssituation massiv einschränken, bestätigt sich das Geschäftsverhalten der sogenannten Finanzspekulanten. Diese in die Krise geratenen Wertpapiergegenstände der Banken sind wirklich wertlos, beziehungsweise wertlos geworden. So dass niemand mehr einen Finger rührt, um wertlose Kreditschuldverschreibungen im eigenen Wertpapierbestand weiter aufzunehmen (deswegen dehnt sich die sogenannte Finanzkrise immer öfter auch auf Bereiche aus, die mit den sogannnten Kapitalmarkt für Ramschhypotheken nichts zu tun hat. Dort tummeln sich möglicherweise weitere, milliardenschwere Wertpapiergegenstände, die prinzipiell wertlos sind oder wertlos werden) . Es ist verständlich, wenn Wertpapierhändler ihre Finanztransaktionen dementsprechend reduzieren, und der scheinbar unaufhaltsame Kreditierungsprozess der Geschäftsbanken ins Stocken gerät.
    Dieses in die Krise geratene, überschüssige Kreditgeld ist seinem historischen Ursprung her selber überschüssiges Geld aus dem produktiven Geschäftssektor. Es erinnert
    a) an die prinzipielle Anbindung der Kapitalmärkte am produktiven Geschäftssektor
    b) in Anlehnung an a) an den spekulativen Charakter der modernen Kreditwirtschaft, der immerzu ins Gegenteil umschlagen kann, wenn sich die produktiven und finanziellen Geschäftsbedingungen signifikant verschlechtern.
    Der produktive Geschäftssektor in den USA befindet sich in der Krise, und die Geldhändler der Banken wissen sicherlich bereits schon seit langem um diesen geschäftsabträglichen Umstand. Jetzt müssen die Geschäftsbanken auf ihren selbst in die Welt gesetzten, wertlosen Kreditverschreibungen sitzen bleiben, und damit die grenzenlos betriebene Verschuldungsblase der USA mit ausbaden.

  10. star wars
    19. Juli 2008, 14:16 | #10

    Das Verrückte daran ist doch, daß in der Tat solange nichts passiert, wie sie sich gegenseitig vertrauen.

    Nein, und nochmals nein. Wenn sie sich tatsächlich gegenseitig immer nur vertrauen, kann es schon mal passieren, dass sie auf wertlosen Kreditverschreibungen sitzen bleiben müssen. Wenn massive Abschreibungen aus spekulativen Finanztransaktionen den Geschäftsbanken ihre Liquiditätssituation massiv einschränken, bestätigt sich das Geschäftsverhalten der sogenannten Finanzspekulanten. Diese in die Krise geratenen Wertpapiergegenstände der Banken sind wirklich wertlos, beziehungsweise wertlos geworden. So dass niemand mehr einen Finger rührt, um wertlose Kreditschuldverschreibungen im eigenen Wertpapierbestand weiter aufzunehmen (deswegen dehnt sich die sogenannte Finanzkrise immer öfter auch auf Bereiche aus, die mit den sogannnten Kapitalmarkt für Ramschhypotheken nichts zu tun hat. Dort tummeln sich möglicherweise weitere, milliardenschwere Wertpapiergegenstände, die prinzipiell wertlos sind oder wertlos werden) . Es ist verständlich, wenn Wertpapierhändler ihre Finanztransaktionen dementsprechend reduzieren, und der scheinbar unaufhaltsame Kreditierungsprozess der Geschäftsbanken ins Stocken gerät.
    Dieses in die Krise geratene, überschüssige Kreditgeld ist seinem historischen Ursprung her selber überschüssiges Geld aus dem produktiven Geschäftssektor. Es erinnert
    a) an die prinzipielle Anbindung der Kapitalmärkte am produktiven Geschäftssektor
    b) in Anlehnung an a) an den spekulativen Charakter der modernen Kreditwirtschaft, der immerzu ins Gegenteil umschlagen kann, wenn sich die produktiven und finanziellen Geschäftsbedingungen signifikant verschlechtern.
    Der produktive Geschäftssektor in den USA befindet sich in der Krise, und die Geldhändler der Banken wissen sicherlich bereits schon seit langem um diesen geschäftsabträglichen Umstand. Jetzt müssen die Geschäftsbanken auf ihren selbst in die Welt gesetzten, wertlosen Kreditverschreibungen sitzen bleiben, und damit die grenzenlos betriebene Verschuldungsblase der USA mit ausbaden.

  11. 19. Juli 2008, 17:05 | #11

    Nein, und nochmals nein!
    Jedenfalls zu deiner Ausgangsthese

    „Dieses in die Krise geratene, überschüssige Kreditgeld ist seinem historischen Ursprung her selber überschüssiges Geld aus dem produktiven Geschäftssektor.“

    Das fiktive Kapital, daß sich jetzt in Hunderten von Milliarden, Prof. Roubini schätzt schon in Tausenden von Milliarden Dollar als wertlos erweist, ist Produkt sui generis des Finanzwesens. Siehe hierzu vor allem den Artikel aus Heft 2-07 des GegenStandpunkts, den ich hier als PDF publiziert habe, und die nachfolgenden Diskussionen, Leserbriefe und Klarstellungenauch wieder im GegenStandpunkt 3-07.
    Deshalb ist dann auch die jetzige industrielle Krise auch nicht Grund für die Finanzkrise sondern (auch, aber nicht mal in erster Linie) Produkt von dieser.

  12. 19. Juli 2008, 17:05 | #12

    Nein, und nochmals nein!
    Jedenfalls zu deiner Ausgangsthese

    „Dieses in die Krise geratene, überschüssige Kreditgeld ist seinem historischen Ursprung her selber überschüssiges Geld aus dem produktiven Geschäftssektor.“

    Das fiktive Kapital, daß sich jetzt in Hunderten von Milliarden, Prof. Roubini schätzt schon in Tausenden von Milliarden Dollar als wertlos erweist, ist Produkt sui generis des Finanzwesens. Siehe hierzu vor allem den Artikel aus Heft 2-07 des GegenStandpunkts, den ich hier als PDF publiziert habe, und die nachfolgenden Diskussionen, Leserbriefe und Klarstellungenauch wieder im GegenStandpunkt 3-07.
    Deshalb ist dann auch die jetzige industrielle Krise auch nicht Grund für die Finanzkrise sondern (auch, aber nicht mal in erster Linie) Produkt von dieser.

  13. star wars
    19. Juli 2008, 20:40 | #13

    Das fiktive Kapital, daß sich jetzt in Hunderten von Milliarden, Prof. Roubini schätzt schon in Tausenden von Milliarden Dollar als wertlos erweist, ist Produkt sui generis des Finanzwesens.

    Der GegenStandunkt verwechselt die Kapitalmärkte mit einer Druckerpresse, welche die Marktteilnehmer an den Kapitalmärkten jederzeit mit frischem Geldkapital beliebig versorgen könne. Natürlich sind diese unvorstellbar großen Kapitalmassen Produkt des Finanzwesens. Über das Finanzwesen selbst ist theoretisch nichts gesagt, wenn ich bloß ein paar furchterregend große Zahlen auf dem Tisch lege und auf eine theoretische Analyse weitgehend verzichte (wie der GSP-Artikel).
    Im PRINZIP ist es vernünftiger als Kapitalist in Schokolade oder Schuhfabriken zu investieren, statt mit Spekulationsgeschäften Geld vedienen zu wollen. Jeder normal agierende Mensch wird diese Hypothese bestätigen, dass Spekulation mit überduchschnittlicher Unsicherheit und Geschäftsrisiko verbunden sein muß. In Spekulationsgeschäfte investiert der Kapitalist dementsprechend nur in absoluten Ausnahmefällen, und nicht prinzipiell, und meist mit überdurchschnittlicher Rendite. Das ist im normalen Leben so, und auch im kapitalistischen Geschäft um die Aneignung maximaler Marktanteile. Es muß also einen ökonomischen Grund geben, welcher den Aufschwung spekulativer Geschäftstransaktionen historisch ermöglicht und immer wieder überdurchschnittliche Renditen abwerfen läßt.
    Ich empfehler daher nicht den GegenStandpunkt, sondern einen Artikel von Paolo Giussiani (April 2000), den ich leider im Netzt nicht wieder auffinden konnte. Sowie auf zwei hervorragende Artikel von Robert Kurz:
    http://www.exit-online.org/textanz1.php?tabelle=schwerpunkte&index=6&posnr=189&backtext1=text1.php
    http://www.exit-online.org/textanz1.php?tabelle=schwerpunkte&index=6&posnr=16&backtext1=text1.php

  14. star wars
    19. Juli 2008, 20:40 | #14

    Das fiktive Kapital, daß sich jetzt in Hunderten von Milliarden, Prof. Roubini schätzt schon in Tausenden von Milliarden Dollar als wertlos erweist, ist Produkt sui generis des Finanzwesens.

    Der GegenStandunkt verwechselt die Kapitalmärkte mit einer Druckerpresse, welche die Marktteilnehmer an den Kapitalmärkten jederzeit mit frischem Geldkapital beliebig versorgen könne. Natürlich sind diese unvorstellbar großen Kapitalmassen Produkt des Finanzwesens. Über das Finanzwesen selbst ist theoretisch nichts gesagt, wenn ich bloß ein paar furchterregend große Zahlen auf dem Tisch lege und auf eine theoretische Analyse weitgehend verzichte (wie der GSP-Artikel).
    Im PRINZIP ist es vernünftiger als Kapitalist in Schokolade oder Schuhfabriken zu investieren, statt mit Spekulationsgeschäften Geld vedienen zu wollen. Jeder normal agierende Mensch wird diese Hypothese bestätigen, dass Spekulation mit überduchschnittlicher Unsicherheit und Geschäftsrisiko verbunden sein muß. In Spekulationsgeschäfte investiert der Kapitalist dementsprechend nur in absoluten Ausnahmefällen, und nicht prinzipiell, und meist mit überdurchschnittlicher Rendite. Das ist im normalen Leben so, und auch im kapitalistischen Geschäft um die Aneignung maximaler Marktanteile. Es muß also einen ökonomischen Grund geben, welcher den Aufschwung spekulativer Geschäftstransaktionen historisch ermöglicht und immer wieder überdurchschnittliche Renditen abwerfen läßt.
    Ich empfehler daher nicht den GegenStandpunkt, sondern einen Artikel von Paolo Giussiani (April 2000), den ich leider im Netzt nicht wieder auffinden konnte. Sowie auf zwei hervorragende Artikel von Robert Kurz:
    http://www.exit-online.org/textanz1.php?tabelle=schwerpunkte&index=6&posnr=189&backtext1=text1.php
    http://www.exit-online.org/textanz1.php?tabelle=schwerpunkte&index=6&posnr=16&backtext1=text1.php

  15. star wars
    19. Juli 2008, 20:44 | #15

    @Neoprene
    Den inszenierten Widerspruch zwischen Finansektor und industriellen Sektor (Finanzkapital und schaffendes Kapital) mach ich nicht mit. Bezieh dich also bitte in Zukunft nicht auf meine Kommentare, wenn du eine prinzipielle ökonomische Trennlinie zwischen diesen ökonomischen Teilbereichen ziehen möchtest.

  16. star wars
    19. Juli 2008, 20:44 | #16

    @Neoprene
    Den inszenierten Widerspruch zwischen Finansektor und industriellen Sektor (Finanzkapital und schaffendes Kapital) mach ich nicht mit. Bezieh dich also bitte in Zukunft nicht auf meine Kommentare, wenn du eine prinzipielle ökonomische Trennlinie zwischen diesen ökonomischen Teilbereichen ziehen möchtest.

  17. C.
    20. Juli 2008, 01:02 | #17

    ZU STAR WARS:
    Der Mann, den Du meinst, heißt offenbar Giussani und nicht Giussiani. Sein Artikel zum spekulativen Wachstum ist in unterschiedlicher Übersetzung im Internet zu finden auf den Seiten:
    http://www.wildcat-www.de/zirkular/56/z56paolo.htm
    und
    http://www.left-dis.nl/d/giussade.htm

  18. C.
    20. Juli 2008, 01:02 | #18

    ZU STAR WARS:
    Der Mann, den Du meinst, heißt offenbar Giussani und nicht Giussiani. Sein Artikel zum spekulativen Wachstum ist in unterschiedlicher Übersetzung im Internet zu finden auf den Seiten:
    http://www.wildcat-www.de/zirkular/56/z56paolo.htm
    und
    http://www.left-dis.nl/d/giussade.htm

  19. star wars
    20. Juli 2008, 09:50 | #19

    Danke C! Genau diesen Artikel habe ich gemeint.

  20. star wars
    20. Juli 2008, 09:50 | #20

    Danke C! Genau diesen Artikel habe ich gemeint.

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