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Arbeitszwang, in Ewigkeit, Amen (II)

5. April 2007

Ich bin darauf hingewiesen worden, daß Andreas Schmidt vom Sozialforum Hamburg Eimsbüttel seine Broschüre gegen Rainer Roth, einen bekannten linken Gegner des Bedingungslosen Grundeinkommens, merklich überarbeitet hat. Die neue Version, jetzt 42-seitig (statt bisher 32), kann man hier lesen (und dort zum Offline-Lesen auch als PDF downloaden). A.S. schreibt selber dazu:

Bei Diskussionen über den Text ergab sich, dass insbesondere der Anhang 14A (Wert der Ware Arbeitskraft) viel umfassender ausgeführt werden mußte, insbesondere wegen der Auswirkungen von Hartz 4 . Überhaupt machte der ganze Anhang 14 diverse Anmerkungen nötig, die schon die Dimension von längeren Artikeln angenommen haben. (spezifische auf den Mehrwert berechnete Lohnformen [73], die „Betriebsgemeinschaft“ [71] etc.). Zum Kapitel 11 über das das Geld wurde jede Menge Material [54a] beigefügt. Auch meine Anmerkungen zu Wert und „Wertkritik“ [3][12] haben eine breitere Basis erhalten.
Anlässlich der im Dezember stattgefundenen Aktionskonferenz findet sich unter 13.1 ein Epilog . Ich habe billigend in Kauf genommen, dass der Umfang nochmal deutlich zugenommen hat.

Kategorien(1) MG + GSP Tags:
  1. Clara
    3. Juli 2008, 22:47 | #1

    „Emanzipiert ist, wer über ausreichend Geld verfügt.“
    Wo er recht hat, hat er recht.
    Rainer Roth in:
    http://www.neues-deutschland.de/artikel/131414.auf-treibsand-gebaut.html#

  2. 4. Juli 2008, 09:42 | #2

    Du wirst kaum den ganzen restlichen Artikel unter unrichtig eintüten wollen, jedenfalls entnehme ich dies deinem doch recht eingeschränktem Lob? Gibt es dazu deinerseits eine ausführlichere Auseinandersetzung mit Roth & Co.?

  3. Clara
    4. Juli 2008, 13:41 | #3

    Nein, meinerseits gibt’s keine verschriftbare Kritik an Roth & Co, eine ausführlichere schon gleich nicht; allerdings beteilige ich mich aus Gründen, die hier und jetzt nicht relevant sind, auch an keinen Blog-Debatten, beschränke mich, wenn schon, auf sporadische Hinweise, die zu weiterem Nachdenken und/oder Nachlesen motivieren mögen – oder auch nicht. Zum Grundeinkommen könnte ich ob ihres Material- und Urteilsreichtums so vor allem die Diskussion auf LabourNet http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/existenz/ empfehlen. Dort zu finden ja auch die bei Dir eingestellte Roth-Kritik von Andreas Schmidt, Hamburg; auf die Reprise von Libelle auf meine Kurzkritik an Schmidt bzgl. der Notwendigkeit falschen Bewußtseins http://neoprene.blogsport.de/2006/10/23/arbeitsfetisch-bei-linken-arbeitszwang-in-ewigkeit-amen/#comments hatte ich keine Lust und auch keine Zeit mehr einzugehen, – da liegt mir viel zu viel an Vorurteil und Mißverständnis vor, als daß eine öffentlich geführte produktive Diskussion m. E. noch möglich wäre, sei bei dieser Gelegenheit halt dazu dann noch angemerkt; die von ihm versprochene Ausführung seiner Kritik kenne ich allerdings auch nicht und jenes Kapitalismusforum kf.sideboard.de besuche ich nicht, als daß ich um den Theoriestand von Libelle mehr als zuvor wissen könnte. Eine fertige Position zum BGE als dessen Kritik liegt hingegen etwa bereits im Artikel http://www.gs-marburg.de/texte/2006-02-01grundeinkommen.htm vor. Für das hier am Fall Andreas Schmidt ansatzweise diskutierte notwendig falsche Bewußtsein sind zur weiteren Befassung reichliche Bezüge in der Heinrich-Kritik im neuen GegenStandpunkt 2-08 gegeben. Was Neoprenes rhetorische Frage, die mir semantisch und grammatikalisch allerdings nicht ganz einsichtig geworden ist – denn: entnimmst Du meinem auf das konstruierte Zitat kaprizierten Roth-Lob nun, ich verwerfe den ganzen Rest seines Artikels, oder lieber doch nicht? -, angeht, bin ich der Meinung, daß es ganz selten der Fall ist, daß ein Artikel nur falsches Zeug enthält. Es kommt aber schon noch darauf an, ob das Kernurteil eines behandelten Themas einer Analyse standhält oder nicht. Doch auch diese Prüfung wollte ich mit meinem Fünfzeiler vom 03.07.2008 gar nicht unternommen haben. Mir gefiel einfach, wie Roth die beliebte und auch und vor allem linke Rede von der Emanzipation in Dingen der Lohnarbeit auf die Schippe genommen hat. Zugegebenermaßen habe ich zu diesem Zweck das Zitat etwas verfremdet, aber der ND-Link sollte auch das Lesebedürfnis für den ganzen Roth-Artikel schon rein informationshalber noch wecken. Wenn Du, um den Hinweischarakter meiner Ausführung abzuschließen, ein Beispiel für einen Artikel, der nur Unrichtiges enthält, haben willst, brauchst Du Dir im übrigen nur den ND-Debattenpartner von Roth, diesen emeritierten Professor, vorzunehmen – http://www.neues-deutschland.de/artikel/131415.ein-systemversagen-korrigieren.html. Bei dem konnte ich wenigstens just gar nichts mehr entdecken, was außerhalb einer Sinngebung der Armut einen Sinn ergibt, was aber wiederum, so als behauptete These einfach für sich genommen, als Kritik an ihm respektive seines nur noch Unsinn produzierenden kreativen Sinn-Potentials auch nicht viel Sinn ergibt …

  4. 4. Juli 2008, 20:52 | #4

    da liegt mir viel zu viel an Vorurteil und Mißverständnis vor, als daß eine öffentlich geführte produktive Diskussion m. E. noch möglich wäre, sei bei dieser Gelegenheit halt dazu dann noch angemerkt;

    Ich habe ein paar Urteile über den GSP, die kann ich auch begründen und das habe ich auch getan. Zu mehr bin ich im Moment, da sich der Kapitalismus bei mir einfach nicht auf ein theoretisches Problem beschränken lassen will, nicht in der Lage. That’s it, plain & simple.

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