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22.06.10 ¦ Berlin ¦ Die Eurokrise: Wenn Staaten ihren Kredit verlieren

28. Mai 2010

Es wird demnächst in Berlin folgende Veranstaltung vom Sozialreferat des AStA FU Berlin mit einem Redakteur des GegenStandpunkt geben:
Die Eurokrise: Wenn Staaten ihren Kredit verlieren
Über das Zusammenwirken und den Gegensatz von politischer Macht und Finanzkapital
Referent: Theo Wentzke
Datum: Dienstag, 22.06.2010
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: FU Berlin, Silberlaube HS 1a, Habelschwerdter Allee 45

Kategorien(1) MG + GSP Tags:
  1. Tipp
    19. Juni 2010, 12:13 | #1

    Überschneidet sich leider:
    Di, 22. Juni 2010 | 19:30 Uhr
    Tristeza Cafe/Bar-Kollektiv, Pannierstr. 5, U Hermannplatz, Berlin-Neukölln.
    Standort, Standort, Standort
    Antinationalismus & Kapitalismuskritik
    Jimmy Boyle Berlin
    Der heutige Kapitalismus ist global. Dass Unternehmen immer mehr über nationale Grenzen hinweg agieren, lässt einige zu der These verleiten, dass die Nationalstaaten immer weniger eine Rolle im globalen Weltmarkt spielen und somit auch Nationalismus eine überholte Ideologie sei. Dabei wird übersehen, dass Nationalstaaten aber die Instanz sind, die die Ausgangsbedingungen für die kapitalistische Ordnung herstellen: Sie garantieren Privateigentum, legen Minimalbedingungen zum Überleben der Arbeiter_innen fest und kümmern sich um nicht profitable Infrastruktur. Auf die eine oder andere Weise ringen sie also untereinander um die günstigsten Standortbedingungen für das Kapital, um möglichst viel vom weltweiten Reichtum abzusahnen.
    In Deutschland regt sich dagegen manchmal Widerstand: Mal rufen die Gewerkschaften zu einem kleinen Streik aus, mal demonstrieren Menschen jeden Montag gegen Hartz IV. Den meisten Protestler_innen in Deutschland ist dabei eines gemein: Sie haben nicht etwa Emanzipation, sondern das nationale Gemeinwohl im Sinn. Deutsche Gewerkschaften kämpfen für deutsche Standorte, HartzIV-Protestler_innen wünschen sich unter „Wir sind das Volk“-Rufen ganz romantisch den guten alten Sozialstaat zurück. Gleichzeitig stimmen alle gemeinsam mit der Regierung darin überein, dass „alle den Gürtel enger schnallen müssen“ – für Deutschland.
    Wie sieht eine deutschlandspezifische Kritik an Nation aus, die insbesondere einer kapitalismuskritischen Perspektive Rechnung trägt?
    http://www.tristeza.org/lichterketten/

  2. Krim
    20. Juni 2010, 08:55 | #2

    Wie man sieht kann auch Jimmy Boyle die Nation und den bürgerlichen Staat nicht auseinanderhalten. Es fragt sich doch warum das Kapital unbedingt einen deutschen Standpunkt braucht oder warum dem Kapital in einem vereinigten deutsch-französischen Staatsgebilde nicht ebenso gedient wäre. In der Tat kann die Konkurrenz der Nationen nicht aus dem Kapitalismus abgeleitet werden, sondern ist diesem vorausgesetzt. Der Kapitalismus wird für die Konkurrenz der Nationen benutzt und deswegen kümmert sich der Staat um’s heimische Geschäftemachen.

  3. Frager
    23. Juni 2010, 11:28 | #3

    Und wo soll jetzt eure Differenz sein?
    „Der Kapitalismus wird für die Konkurrenz der Nationen benutzt“ vs. „…ringen sie also untereinander um die günstigsten Standortbedingugen für das Kapital, um möglichst viel vom weltweiten Reichtum abzusahnen.“

  4. Krim
    25. Juni 2010, 08:52 | #4

    Aus diesem Satz: „dass Nationalstaaten aber die Instanz sind, die die Ausgangsbedingungen für die kapitalistische Ordnung herstellen: Sie garantieren Privateigentum, legen Minimalbedingungen zum Überleben der Arbeiter_innen fest und kümmern sich um nicht profitable Infrastruktur.“
    Folgt eben nicht der nächste Satz: „Auf die eine oder andere Weise ringen sie a l s o untereinander um die günstigsten Standortbedingungen für das Kapital, um möglichst viel vom weltweiten Reichtum abzusahnen.“
    Die Völkerkonkurrenz folgt nicht aus dem Staat als Garant des Eigentums.

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