MPunkt hat seinen Blog vom Netz genommen
Seit gestern kriegt man beim Zugriff auf www.mpunkt.blogsport.de die Fehlermeldung „Hm, dieses Blog gibt es gar nicht. Geh doch zur Blogsport-Startseite und lege Dir eines an!“
Ich habe daraufhin MPunkt gefragt, was der Hintergrund ist. Er hat mir darauf hin gemailed (und auch schon bei crull gepostet):
Also die Gründe der Wichtigkeit nach sortiert sind:
1.) ich sehe mich momentan und voraussichtlich auch in näherer Zukunft aus persönlichen Gründen nicht in der Lage, ausreichend Artikel auf dem Niveau zu schreiben, welches ich als Anspruch an mein Geblogge habe. Das hat man ja in letzter Zeit sicher auch schon gemerkt, dass ich sehr unregelmäßig und oft nur Hinweise geposted habe.
2.) sehe ich weder für mich noch für die Agitation einen ausreichenden Nutzen im Verhältnis zum Aufwand, die immer gleichen Debatten (Antifa, Antideutsche, Bewegungsidealismus, linke Moralismen, Staat-Willen) mit den immer gleichen Leuten immer wieder zu führen. Das hängt
selbstverständlich nicht nur mit denen zusammen, sondern auch damit, dass ich kaum neue Artikel, geschweige denn zu anderen Themen, geschrieben habe. Wenn ich aber die Plattform für solche Diskussionen biete, habe ich auch den Anspruch, mich an denen zu beteiligen und (meiner Ansicht nach) verkehrtes Zeug in denen zu korrigieren. Darauf will ich mich aber nicht mehr selbst verpflichten und auch nicht von anderen verpflichten lassen.3.) habe ich es satt, ständig aus einem Hetzinteresse heraus als „GSP-Blogger“ sortiert zu werden, der für alles, was der GSP und andere „GSP-Blogger“ schreiben verantwortlich gemacht wird und umgekehrt umgekehrt der GSP und andere „GSP-Blogger“ für meinen Kram, so dass das alles als Material der gleichen Feindbildpflege des Verstoßes gegen korrektes Linkssein (undogmatisch, antiautoritär, immer auf der Seite der unterdrückten und der sozialen Bewegungen, Demokratie gegen Faschismus verteidigen, …) herhalten kann. Sei es nun durch libelle, sei es durch andere Linke wie bei der Diskussion um das Makss-Damage-Konzert, obwohl ich mich an der nicht mal beteiligt habe – um nur zwei aktuelle Beispiele zu nennen. Dass das oft noch auf eine persönliche Ebene verlagert wurde, verstärkt meine Genervtheit noch.
4.) um Gerüchten vorzubeugen: das Löschen meines Blog hat seinen Grund nicht in Druck seitens des GSP und/oder von „GSP-Bloggern“, Druck seitens blogsport.de oder staatlicher Repression. Und auch nicht darin, dass ich meine bisherige Kritik bleiben gelassen hätte und/oder nicht mehr für diese agitieren wollte. Wie ich dies zukünftig am Besten realisieren kann, werde ich mir noch überlegen.
Ich hoffe, er ist noch dazu zu bewegen, seinen Blog wenigstens als Archiv wieder einzuhängen, die x-berg-Leute haben das ja mit dem komfor auch so gemacht, ansonsten gibt es in der waybackmachine von www.archive.org wenigstens ein Backup des Standes der Seite von Anfang 2008, und wenn alle Stricke reißen, werde ich auch noch ein aktuelles Backup bei archive.org hochladen.
Wenn man keine Lust hat zu schreiben löscht man aber nicht seinen Blog samt aller bisher gelaufenen Diskussionen und [b]Beiträge von anderen[/b]. Sondern man stellt das Bloggen ein. Falls es keine Kurzschluss-Reaktion ist, und der Blog in den nächsten Tagen nicht wieder verfügbar wird, sieht es für mich aus wie ein Persönlichkeitspflege.
Sein Blog war immer ein Ort, wo man interessante Disukussionen mitverfolgen konnte.
Ist doch egal, was dazu geführt hat. Der Versuch, mit seiner Löschung all das, was ihm ex post sicherlich noch mehr als beizeiten nicht gefallen hat, einfach im Papierkorb verschwinden zu lassen, geht doch eh nicht, was auch immer an „Persönlichkeitspflege“, gescheitertem Anspruch an sich und die Szene da mit im Spiel gewesen sein mag.
Wie gesagt, wenn MPunkt seinen Blog in den nächsten Tagen nicht mehr selber wieder hochlädt, dann mach ich das eben statt seiner, wenn das bis dahin nicht eh schon wer umgesetzt hat.
„Persönlichkeitspflege“
Nimmt man einmal an, es ginge wem um Persönlichkeitspflege und abstrahiert gänzlich vom Inhalt, wären dann nicht das Schließen und das Eröffnen eines Blogs gleichermaßen unter diesen Verdacht zu subsumieren? Womöglich geht es den meisten Bloggern im Wesentlichen um nichts anderes.
Ja, sicherlich geht es recht vielen Bloggern fast nur um „Persönlichkeitspflege“. Auch den linkeren davon, von denen wiederum ja einige bei Blogsport untergekommen sind. Aber es ist ein ärgerliches Totschlagargument, an einem technischen Aspekt von Kommunikation, hier dem Bloggen als vergleichsweise neuer Form, beweisen zu wollen, daß es demjenigen, der da was ja ganz offensichtlich in erster Linie politisches vorträgt, gar nicht darum ginge, sondern um seine Person. Das ist doch besonders affig bei Leuten wie MPunkt, die ihren Blog von ihrem Auftritten als Person meines Wissens nach jedenfalls immer fein säuberlich getrennt haben. Nach all den Jahren kenne ich noch nicht mal den Namen von M., obwohl wir sicherlich nicht nur einmal im gleichen Raum gesessen haben.
Es interessiert mich nicht worum es den meisten Bloggern geht. Wenn Mpunkt sagt es ginge ihm bei seinem Blog darum Dinge zu (er)klären, dann glaub ich ihm das zunächst, zumal man das an seinen Aktivitäten ablesen kann. Wenn er jetzt den Laden zu macht und alles löscht, weil er seinen „Anspruch“ gefährdet sieht, dann ist das Persönlichkeitspflege.
„Wenn er jetzt den Laden zu macht und alles löscht, weil er seinen „Anspruch“ gefährdet sieht, dann ist das Persönlichkeitspflege.“
Kannst du das begründen oder ist das einfach bloß Geschimpfe? Die Inhalte des Blogs stehen immerhin überall als download.
zu Battlefighter:
Den Download hat aber nicht MPunkt zur Verfügung gestellt, dann hätte ja er auch „nur“ seinen Blog einfach nur stillegen können. Und der archive.org-Download ist eben nur ein aus dem Web herausgerissenes Spiegelbild, dem aber alle interaktiven Eigenschaften, z.B. verlinkbar zu sein, fehlen. Also schon ein Verlust im Vergleich zu vorher.
Der Verlust besteht in viel mehr als nur ein paar interaktiven Eigenschaften. Und dein Vergleich zu vorher abstrahiert mal wieder ganz locker von den Gründen, die MPunkt für das Schließen nennt. Es ist schon merkwürdig: Ein wichtiger Agit-Blog macht dicht und als Erstes wird darüber gerichtet, ob der das auch für die Blogger verträglich abwickelt …
„Es ist schon merkwürdig: Ein wichtiger Agit-Blog macht dicht und als Erstes wird darüber gerichtet, ob der das auch für die Blogger verträglich abwickelt … “
Willst du MPunkt bestreiten, seinen Blog nach gusto weiterzuführen oder eben einzustellen? Wer bist du denn, daß du ihm da was vorhalten könntest? Der hat vielleicht gute Gründe dafür (die, die er vorgebracht hat sind es meines Erachtens nicht wirklich, aber so what). Die müßte er noch nicht mal bekanntgeben.
Es ist nur ärgerlich, daß der mit seiner Aufgabe gleich verbrannte Erde verbunden hat. Das war schon was, was ihm vorzuwerfen ist und nur per Zufall gerade so im wesentlichen abgebogen werden konnte. Aber da ist er auch nur genauso ein Ärgernis wie die Webmaster des Marxistischen Diskussionsforums, die vor Jahren auch aus heiterem Himmel ihr Forum zerschreddert haben, auch dafür nochmal herzlichen Dank an dieser Stelle! Beim contradictio-Blog (das auch sang- und klanglos plötzlich verschwand) gab es wenigstens nachvollziehbar vernünftige Gründe.
es kann jeder der sich hier echauffierenden einen genauso guten oder noch bessern blog aufsetzen und dann, wenn es ihn annervt, besonnener handeln.
wer sagt, dass es keine nachvollziehbaren vernünftigen gründe gibt? vielleicht will er die nur nicht der ganzen internetwelt mitteilen.
wieso betreibst du nicht selber eines, wo es dir doch so wichtig ist? und was heißt, „er“ ist ein ärgernis? wenn dann ist doch die löschung des blogs ein ärgernis, also eine bestimmte handlung, und nicht „er“ (mpunkt).
Ja, jeder kann hier selber einen Blog aufmachen. Ein paar, ich eingeschlossen, haben das ja auch schon gemacht und wollen das auch weiter tun. Mit purem Willen und Vorsatz entsteht daruch aber noch lange kein „guter“ Blog. Jedenfalls, wenn es auch um Klärung durch Konfrontation und Aneinanderreiben und aufeinander Eingehen gehen soll. Sowas passiert dann, oder zumeist eben nicht. Sowas ist keine individuelle Willensfrage. Höchstens beim Abwürgen kommt der ins Spiel.
Der Vorwurf an MPunkt von mir ist dabei nicht der, daß er aufgehört hat. sondern, daß er seine, und zum Teil unsere Vergangenheit gleich mit ausgestrichen hat. Das sind zwei paar Stiefel. Zum Zumachen hätte er nicht mal ein Wort verlieren müssen, wenn er „nur“ seinen Blog stehen gelassen hätte. Nicht jeder ist so schlau und mißtrauisch wie libelle, von allem halbwegs Interessantem flugs Kopien zu ziehen.
Und ja, meine Personalisierung „er“ ist natürlich der Verärgerung über den Fakt, die „Handlung“, nicht der Person geschuldet. Ich kenne MPunkt als Person ja nicht mal, jedenfalls über seine schriftlichen Äußrungen „hier“ hinaus.
Ein echtes Forum zu betreiben, ist übrigens nicht jedermanns Sache, da gibt es manche Hürde zu nehmen, auch rechtlicher und organisatorischer Art. Deshalb gibt es ja sowenige. Und das einzige, das sowas hätte werden können, das Forum Kapitalismuskritik von Willi/Vallo etc. ist wohl aus Gründen von dessen Diskussionskultur auch im Sande verlaufen, wenn ich das richtig verfolgt habe. Schade eigentlich.
„Willst du MPunkt bestreiten, seinen Blog nach gusto weiterzuführen oder eben einzustellen?“
Nein, ganz im Gegenteil, ich halte Punkt 2 oder 3 schon für triftige Gründe, sich manchen Ärger und Aufwand hier zu sparen – mich wundert eher, dass M. solange durchgehalten hat.
„verbrannte Erde“
ist eine unnötige Übertreibung … nur weil du vielleicht nicht alle Gründe für das Schließen kennst, müssen die nicht unvernünftig sein.
es ist eine frage des umgangs mit leuten, vor allem solchen, die die argumente auch nach dem zehnten mal nicht begriffen haben.
und ich frage nochmal: wie kommst du dazu zu meinen, bescheid zu wissen darüber, dass es keine vernünftigen gründe gibt? du ignorierst die möglichkeit des bestehens von gründen, die jedoch nicht herausposaunt werden. ihr spekuliert herum, um dann zu personalisieren.
ehrlich: euch würde ich im fall der fälle auch keine gründe nennen, die nicht für die öffentlichkeit bestimmt sind.
1. „genauso ein Ärgernis wie die Webmaster des Marxistischen Diskussionsforums, die vor Jahren auch aus heiterem Himmel ihr Forum zerschreddert haben“
Komisch, dass Neoprene diese Geschichte immer wieder aufwärmt. Zu der Admin des ehemaligen MF im März 2007 in diesem (!) Blog:
„Das Forum wurde von Forumromanum auf eine anonyme Verleumdungsmail hin geschlossen. Irgend ein professioneller oder hobbymäßiger Stasi(West)-Mitarbeiter hat den Betreiber auf die Gefahren, die vom Forum für die freiheitlich-demokratische Grundordnung ausgehen, hingewiesen.“
Legendenbildung also oder nur eine bedenkliche Gedächtnisschwäche bei Neoprene?
2. Zu MPunkts offenkundiger Kurzschluss-Reaktion mal eine Spekulation ins Unreine (auch als Verlängerung dessen, was von mano gesagt wurde): Erinnert sich eigentlich niemand von den Nörglern hier daran, dass MPunkt neulich schon einmal angekündigt hatte, aus „gesundheitlichen Gründen“ auf unbestimmte Zeit das Bloggen einzustellen? Und dass er vor ein paar Tagen was von „persönlichen Sorgen“ und jetzt in seiner Mail an Neoprene von „persönlichen Gründen“ geschrieben hat? Es ist schon reichlich erbärmlich (ja klar ist das moalisch!), wie sich einige hier aufführen, von der Horde von Kotzbrocken mal abgesehen, denen anderswo vor lauter Schadenfreude glatt einer abgeht.
„wohl aus Gründen von dessen Diskussionskultur auch im Sande verlaufen“
Wem auch immer man den schwarzen Peter zuschiebt, Willi sieht das bestimmt anders. Einig sind wir uns garantiert alle darin, dass ein paar Kaffeekränzchen mit einer überschaubaren Anzahl von bereits geschulten Kapitalismuskritikern wenig mit Agitation zu tun haben.
Zur angeblichen „Legendenbildung“ bezüglich des MF:
Mein Vorwurf an die damaligen Verantwortlichen des Blogs ist *nicht* das Schließen per se, dafür mögen die triftige Gründe gehabt haben oder auch nur gemeint haben, daß sie triftig wären. Sondern, und das habe ich schließlich auch geschrieben, sie haben das Forum „geschreddert“, also wie MPunkt jetzt komplett vernichtet.
Und denen ist das Forum doch schon vorher wegen der ihrer Ansicht nach ausufernden, nicht mehr beherrschbaren Diskussionen eh ein Dorn im Auge gewesen. Die wollten das deshalb doch selber auch schon ganz freiwillig zumachen.
Auch zu MPunkt ist Alex ein elender Falschleser: Nicht die Entscheidung, den Blog nicht mehr weiterzumachen wurde hier, jedenfalls von mir, kritisiert. Sondern die vorsätzliche Vernichtung des Blogs. Die nachträgliche Zensur seiner selbst und der vielen anderen, die dort geschrieben haben. Wer das nicht trennt ist, führt eine ganz und gar unehrliche Diskussion. Aber auch das wäre ja auch nichts Neues.
zu mano:
„wie kommst du dazu zu meinen, bescheid zu wissen darüber, dass es keine vernünftigen gründe gibt?“
Es kotzt mich an, daß du wieder besseres Wissen, geradezu unter Verdrehung meiner Aussagen, hier diese Beschuldigung auffährst. Ich habe doch, wie ja von dir selber zitiert, gesagt, „Zum Zumachen hätte er nicht mal ein Wort verlieren müssen“. Und das meinte ich tatsächlich Ernst. Ich habe weder öffentlich noch privat gegenüber ihm beklagt, daß der uns nicht seinen ganzen, wahrscheinlich mißlichen persönlichen Hintergrund ausgebreitet hat, die ihn mit zur Aufgabe des Blogs gebracht haben. Nicht mal was zu seiner Sichtweise auf Blogs, mit der ich bekanntlich nicht übereinstimme, weil das jetzt unerheblich geworden ist. Sondern ausschließlich zum Fakt seiner Tabula rasa.
Die Gründe hat Mpunkt benannt. Wären dies nicht die Gründe, oder hätte er einen Grund sie geheim zu halten, hätte er gar nichts geschrieben, und nicht 1,2,3,4 Gründe sortiert etc. Welche super-geheimen Gründe stellt ihr euch denn so vor???
Wie gesagt, die Gründe – nach Wichtigkeit sortiert – stehen oben. Man soll prüfen, was es heisst, wenn ein Mensch etwas tut oder unterlässt, weil er einen ANSPRUCH AN SICH stellt…
die Agitation kommt erst in Punkt 2… und auch da ists schon wieder der Anspruch der verletzt wird. Da kommen mir fast die Tränen.
Wer jetzt noch was zu den Gründen von MPunkt schreibt, wird gelöscht.
bist du des lesens nicht fähig? es wurde gelöscht – von den hostern (forumromanum):
http://www.forumromanum.de/
das ist so, wie wenn BLOGSPORT deinen blog ohne dein einverständnis wegen drohmails löschen würde, und dann verlangten alle von dir die angabe nachvollziehbarer gründe, warum und wieso DU das denn getan hättest überraschenderweise!
und dann sagt man noch, um das ganze abzudichten: aber hätte blogsport das nicht gemacht, hätte neoprene das sicher selber übernommen!
das ist nicht nur feindbildpflege, sondern auch noch eine BILLIGE!
Mano, holde Unschuld: Mag ja sein, das technisch gesehen ForumRomanum das MF gelöscht haben. Aber du willst mich ernstlich glauben machen, daß die Macher solche politischen Idioten gewesen wären, auf sowas nicht vorbereitet gewesen zu sein? Das wäre ja ungefähr so, als wenn ein Studi seine Diplomarbeit auf einem Notebook schreibt, den sich dann klauen läßt oder ihn kaputtmacht und der dann jammert, weil er kein Backup im Schrank hat. Ich jedenfalls habe nach der Knall-auf-Fall-Schließung buchstäblich nie wieder was von den Forumsinhalten gesehen oder gehört. Da scheint also auch ein bißchen Mutwilligkeit mit dabei gewesen zu sein, anders ist das für mich nicht vernünftig zu erklären.
Zur Ehre von blogsport: Die machen erstens selber automatisch Backups, schließlich kann auch nur einfach ein Server abrauchen oder ein Skript alles plattmachen, zweitens soll man auch selber ein Backup ziehen können, mir ist das mit den WordPress-Mitteln aber noch nicht gelungen, Ich empfehle da WebSpider, das erheblich schneller ist als HTTrack, das ich früher benutzt habe, und genauso kostenlos.
bis vor kurzem konnte man hier auch nichts exportieren. ich habe – offensichtlich im gegensatz zu dir, der du das alles ganz genau weißt – keine ahnung, wie es um die sicherungsmöglichkeiten der foren bei forum romanum bestellt war und ist. und ich zweifle etwas daran, dass sich alle blogger und forenbetreiber mit webspider spielen. das zu machen, mag unklug sein. es ist eben nicht jeder so ein gescheiter.
man muss schon von böswilligkeit ausgehen.
Ich glaube dir ja, mano, daß du von Backups keine Ahnung hast. Must du ja wahrscheinlich auch nicht. Aber bitte doch nicht die Webmaster. Wenn in einer Firma der Admin beichten muß, daß die ganzen Bänder des letzten halben Jahrs nicht mehr lesbar sind, dann fliegt der. Wenn in einer Organisation mit einem kommunistischen Anspruch Blauäugigkeit gegenüber den diversen Möglichkeiten rechtlicher und faktischer Schikanierung und Zensur herrscht, dann stimmt bei denen auch politisch was nicht. Du postest hier mit Pseudonym, aber technisches Mißtrauen hast du nicht? Gescheit ist da jedenfalls nicht. Und von Böswilligkeit der diversen Gegner sollte man als Linker grundsätzlich immer ausgehen bzw. das in sein Tun und Lassen einbeziehen. Das fängt schon weit vor dem Abstieg in den Untergrund an.
„das Forum Kapitalismuskritik von Willi/Vallo etc. ist wohl aus Gründen von dessen Diskussionskultur auch im Sande verlaufen, wenn ich das richtig verfolgt habe.“
Hör mal endlich auf mein Forum tot zu reden. Da kann immer noch posten, wer dazu Lust hat und ist auch herzlich dazu eingeladen. Warum das nicht genutzt wird, ist mir schleierhaft. Es wird sogar so sehr nicht genutzt, dass ich üble Nachrede vermute, die leider außer Neos gelegentlichen Spitzen nicht im Netz auftaucht. Daher nutze ich das Forum um Texte, die ich für wichtig halte veröffentlichen zu können. Die Ansicht da herrsche keine Diskussionskultur halte ich auch für Gerede. Natürlich will ich anderseits nicht, dass das Forum zu einem blöden Laberforum (wie teilweise hier und anderorts) verkommt (obwohl es auch auf dem FK Rubriken für Termine, Kram und OFF gibt, wo labern kann wer das will). Sondern da soll inhaltlich diskutiert werden. Da sollen am liebsten, wenn’s nach mir ginge, politische Gegenstände erörtert werden, die nicht schon irgendwo nachzulesen sind. Inhaltliche Auseinandersetzung ist natürlich ebenfalls erwünscht. Bloß stelle ich nicht alle zwei Tage neue Artikel von GSP-Fuzzi-x da rein, bloß damit man reinklickt oder bloß damit diskutiert wird scheißegal was.
Ich übersetz das mal: Ein Kaffekränzchen ist nicht, wenn man über irgendwelchen unwichtig Metascheiß oder Befindlichkeiten oder die coolste Mucke, Film schwadroniert, sondern wenn man theoretische Diskussionen mit geschulten Kapitalismuskritikern führt und die sind dann am Masstab Agitation blamiert ein Kaffekränzchen. Na gut, dann hab ich auch nichts gegen solche Kaffekränzchen. Für Agitation muss man ja eh eher auf fremde Blogs gehen und dort Argumente loszuwerden.
Falsche Übersetzung. Nichts gegen Treffen bei Kaffee & Kuchen! Aber um die Überlegung, wie oder wo man Argumente verbreitet, wann und mit wem man sich streitet, scheinst auch du nicht rumzukommen, wenn du den Vorwurf mangelnder Diskussionskultur (was auch immer das ist) ernst nimmst/zurückweist. Es ist offensichtlich nicht bloß eine Strategiefrage, Bürgern ihre Streitbarkeit schmackhaft zu machen. Dass dein Anliegen objektiv neben dem von Kaffeetanten firmiert, liegt eben nicht an der Plausibilität deiner Argumente, sondern an der (staatlich verordneten) Meinungsfreiheit …
BF: Was willst du denn damit sagen? Für die Meinungsfreiheit kann ich nichts. Letztenendes ist das der Vorwurf der Erfolglosigkeit, den man aber allen kommunistischen Aktivitäten machen kann. Das sind halt bis jetzt Kaffekränzchen. Manche nennen es auch Jour-Fix. Oder Roter Freitag. UmsGanze-Kongress. Weil man sich natürlich selbst immer wichtig nimmt.
Ich wollte sagen, dass man nicht alles am Maßstab Agitation messen soll. Ich nehm den Vorwurf ernst, weil ich natürlich will, dass bei mir Auseinandersetzung stattfindet. Da stört es mich halt, wenn neo irgendwelche Gerüchte in die Welt setzt, bloß weil er sich ein paar Mal auf den Schlips getreten gefühlt hat.
Willi, du bist halt doch ein trauriger Scherzkeks: Einerseits siehst du die Erfolgslosigkeit (gemessen am reinen Zuspruch) deines Forums im Zusammenhang mit „irgendwelchen Gerüchten“, die ich in die Welt gesetzt haben soll, andererseits bist du selber wie immer schnell dabei, Vorwürfe zu verteilen: Was zum Teufel ist den größenwahnsinnig (oder um in deinem Jargon zu reden, „sich zu wichtig nehmen“) wenn GSPler nun wirklich low key auf ihre Kaffekränzchen/Jour fixe hinweisen. Oder eben darauf, daß sich „Rote“ jeweils „Freitags“ treffen. Bis zu einem vollmundigen marktschreierischen „UmsGanze-Kongress“ ist es da schon noch ein weiterer Weg. Inhaltlich ist diese deine „Kritik“ an den GSPlern nicht. Ab und zu machst du das doch schon mal substantiierter, warum jetzt so blöd? Jedenfalls macht es deine Behauptung, dir „ernsthaft“ über deine Agitationsmalaise Gedanken machen zu wollen, nicht glaubwürdiger.
Ähm, ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass die Desinteressiertheit der Bürger an komm. Inhalten keine staatliche Verordnung ist.
Lieber HK, bitte nicht hier jetzt auch noch gleich in die Staatsableitung abbiegen. Inhaltlich hast du ja recht.
„Vorwurf der Erfolglosigkeit“
Ach wo, erfolglos sind wir alle und dieser Blogtod ist eben auch ein Zeugnis für die Gründe …
@Hk: Ok!
@neo: Am besten du lässt es in Zukunft in meinem Jargon reden zu wollen, vor allem wenn du den Post nicht verstanden hast. Es war überhaupt keine Kritik weder am GSP noch an UmsGanze, dass man sich selbst wichtig nimmt. Wer sich nicht wichtig nimmt, der will auch nichts. Natürlich nimmt jeder seine Interessen wichtig. Die Kritik bestand darin, diese Aktivitäten, weil sie am Maßstab des Erfolgs gemessen objektiv zur Zeit unwichtig sind, abschätzig als Kaffeekränzchen zu bezeichnen. Vielleicht erwächst aus dem Kaffekränzchen ja ne rote Zelle, die andere Zellen gründet und mal zur bedeutenden Kraft wird. Wenn es in dem Kaffeekränzchen um richtige Argumente geht, ist dagegen nichts auszusetzen.
Lieber Willi, zum Mißverständnis ist es gekommen, weil du die Aufzählung der „Kaffeekränzchen“ mit einem „weil“ mit dem sich Wichtignehmen verbunden hattest. Wenn das nur zwei unabhängig nebeneinander zu machende Aussagen über Kommunisten sein sollten, dann hättest du das auch so sagen sollen, dann hätte ich dir auch zugestimmt. Denn in der Tat sind die aktuellen bescheidenen Versuche/Angebote der diversen Gruppen und Grüppchen, mit anderen in ernsthafte Gespräche zu kommen, gemessen an dem Ziel, was Agitation und Propaganda hat für Kommunisten ja (hoffentlich noch) erfolglos. Deshalb braucht man sich nicht kleiner zu machen als man ist. Aber eben auch nicht größer. Insofern stimme ich dir zu, wenn du resummierst, „Wenn es in dem Kaffeekränzchen um richtige Argumente geht, ist dagegen nichts auszusetzen“. Was anderes machen wir hier ja auch nicht, nur gibt es hier noch nicht mal Kaffee und Kuchen dazu. (Deshalb braucht man noch lange nicht wie die ums-Ganze-Vögel zu einer Staatsdiskussion mit Brechtliedersingerei aufzuwarten, das ist dann wirklich schräg in meinen Augen und Ohren.)
Das Abschätzige der Formulierung „Kaffeekränzchen“ drückt den Ärger über den durchaus erzwungenen Charakter von legaler Kritik aus. Dass das Desinteresse nicht verordnet ist, ändert nichts daran, dass man es mit erlaubten und verbotenen Interessen zu tun hat. Und das Kaffeetrinken sollte auch nicht für ein Hindernis beim Streiten stehen, sondern auf den augenblicklichen Stand der Diskussionsgrundlagen anspielen.
http://www.koka-augsburg.com
Neo, keine Staatsdebatte.
BF, Interessen kann man nicht verbieten. Man kann Menschen hindern sie umzusetzen. Dieses Interesse müssen die Leute schon selber fassen. DASS sie dieses tun hat nichts mit der Verbotenheit oder Erlaubtheit zu tun.
Ja, es gibt eine Differenz zwischen einem Vorhaben und seiner Umsetzung. Nur ändert die Verfahrensweise des „Hinderns“ gar nichts am vorab feststehenden Verbot, das mittels Sanktionierung Interessen in Illusionen oder Wünsche verwandelt. Selbstverständlich rekuriert da das StGB auf den Willen einer Rechtsperson, was soll denn sonst verboten sein?
Man mag sich nun zu dem Verbotenen stellen, wie man will, an den Bedingungen, die einem Interessen ermöglichen oder einen daran hindern, kommt man nicht vorbei. Mein Interesse an praktischer Gesellschaftskritik würde ich schon gern verfolgen, aber das geben die Verhältnisse gar nicht her. So kommt man doch darauf, sich und andere etwas schlauer zu machen, weil man alleine ziemlich angeschmiert ist mit seiner Meinungfreiheit.
Da es hier schon angesprochen wurde: Ich hab mal ein einfaches Forum eingerichtet. Da es in den USA gehostet wird, besteht keine Gefahr der Löschung aufgrund politischer Meinungsäußerung.
ist das forum schon wieder tot? komme da nicht mehr hin, „server nicht gefunden“.
und was ist damit? http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.php?action=std_tindex&USER=user_67329&threadid=2
Merkwürdiges Forum. Auch noch auf Forum Romanum. Nach dem ersten überfliegen hat es mit Marxismus nicht viel zu tun. Dass dort auch ein Willi schreibt, ist wohl die einzige Gemeinsamkeit.
das habe ich dann auch gemerkt, dass das wohl nur ein zufall ist („willi“). inhaltlich scheint das nicht zu passen.
Who the fuck is Willi?