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Vorträge der MG bzw. des GSP zur Moralkritik

2. Mai 2009

[Update] Die Genossen von „Kein Kommentar / Berlin“ weisen auf ihrer Webseite auf die nächste Veranstaltung der schon mehrjährigen Reihe an der FU Berlin zur Kritik der bürgerlichen Wissenschaften mit Referenten des GegenStandpunkt hin:

Politikwissenschaftliche Referate und Diskussion
Die Moral und ihre Grundlage im Recht des Staates
(bisher angekündigt unter dem Titel: „Die Moral und ihre großen Werte – nichts wert!
Fleiß, Sparsamkeit, Bescheidenheit, Ehrlichkeit, Altruismus, Höflichkeit“)

Referent: Dr. Rolf Röhrig
Datum: Dienstag 26.05.2009
Beginn: 18:00 Uhr
Ort: Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45 (U-Bhf Dahlem-Dorf) Silberlaube HS 1A
Die Moral gilt als hohes Gut, das die Menschen im Unterschied zum Tierreich als Krone der Schöpfung adelt. Merkwürdigerweise ist sie aber nie recht vorhanden, weil die Welt eigentlich nur von gierigen Managern, korrupten Politikern, egoistischen Singles und faulen Arbeitslosen bevölkert ist. Nicht zu vergessen die unhöflichen Kinder, die nie grüßen. Die Welt ist also voller Lumpen.
Eine Ausnahme kennt freilich jeder: sich. Das ist nur eine der vielen selbstgerechten Dummheiten des moralischen Bewusstseins, das für jeden Schaden, den das kapitalistische Gemeinwesen seinen Insassen auflädt, ein und dieselbe falsche Erklärung parat hält: Das schlechte Benehmen der Menschen ist schuld, die sich einfach nicht an Moral und Anstand halten. Wären alle so tugendhaft wie man selbst, wäre die Welt in Ordnung und jeder hätte sein Auskommen.
Das Anspruchsdenken, sonst heftig im Volk bekämpft, wird auf dem Feld der moralischen Tugenden von Politikern,
Wirtschaftskapitänen und Pastoren kräftig angestachelt. Anstand kann ein Mensch gar nicht genug haben! Für das politische Gemeinwesen stiftet die Moral offenbar einen erheblichen Nutzen. Für die Millionen kleiner Leute, die unter seine Räder kommen, taugt sie nichts.
Der Vortrag will nicht nur den Begriff der Moral erläutern, sondern einmal die viel gepriesenen Tugenden höchstselbst auf den Prüfstand stellen. Was taugen eigentlich Fleiß, Sparsamkeit, Bescheidenheit, Ehrlichkeit, Altruismus und Höflichkeit? Soviel sei vorweggenommen: Die Kritik an so großen Werten wie Ehrlichkeit oder Altruismus ist kein Plädoyer für die Umkehrung, also für Unehrlichkeit oder Egoismus, sondern ein Einwand gegen den marktwirtschaftlichen und demokratischen Sumpf, auf dem das falsche moralische Bewusstsein gedeiht.

Das Thema hat beim GSP eine buchstäblich lange Tradition. Einer der ältesten Vorträge zum Thema, die ich kenne, stammt von Peter Decker aus den 80er Jahren (1985?). Ich weiß leider nicht mehr, wo ich ihn her habe, man findet ihn (mühsam) aber auch über emule als „(MG – GegenStandpunkt) Decker – Kritik der Moral (Nbg 1985) Teil 1-4.mp3“, so habe ich ihn jedenfalls freigegeben.
Noch ein Jahr früher gab es in Wien eine Veranstaltung der MG „Warum ist eine vernünftige Moral unmöglich?“, sie ist bei Vekks dokumentiert, sie klingt aber, den Kasettenrecordern geschuldet, grenzwertig.
Anang des Jahres hat Rolf Röhrig seinen Vortrag schon in München gehalten:
Die Moral und ihre großen Werte – nichts wert!
Fleiß – Sparsamkeit – Bescheidenheit – Ehrlichkeit – Altruismus – Höflichkeit nach oben
Mittwoch, 28. Januar 09 (hier ist der Mitschnitt von argudiss zu haben)
Auch Theo Wentzke hat in den letzten beiden Jahren Moral-Vorträge mit dem Titel „Die Moral – Das gute Gewissen der Klassengesellschaft“abgehalten:
Am 6.12.2007 in Berlin und am 26.05.08 in Erfurt
2005 haben Wolfang Rössler in Freiburg und Peter Decker in Bremen dazu referiert. Peter Decker dann nochmal im Mai 2006 in Frankfurt.

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